Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.10.1895
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.10.1895
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18951002
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189510023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18951002
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1895
- Monat1895-10
- Tag1895-10-02
- Monat1895-10
- Jahr1895
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
geht doch wohl nicht an; dieser muß vielmehr zufrieden sein. wenn er für sich und seine Thätigkeit bei seinem kleinen Kapital einen solchen geschäftlichen Gewinn erzielt. Was heißt auch: »ein mäßig hohes Gehalt«? Der eine glaubt seine eigene Thätigkeit mit 2000 ^ hinreichend be lohnt. ein anderer beansprucht 4000 und der dritte, der vielleicht höhere Ansprüche an das Leben macht, ist zweifel haft darüber, ob seine Thätigkeit auch mit 6—8000 ^ ge nügend gewürdigt wird. 8. Selbsthilfe im Sortiment. Mein Standpunkt zu den in letzter Zeit unter Rubrik Sprechfaul» zur Sprache gebrachten Angelegenheiten ist folgender: Zu 1: billige Modenzeitungen: Ich verwende mich nur für solche, die auch etwas abwerfen, z. B. Bazar, Elegante Mode, Wiener Mode u. a., nehme Abonnements auf alle Modenblätter, welche billiger als 1 ^ pro Quartal sind, überhaupt nicht an. sondern empfehle obige oder, falls den Reflektcntcn zu teuer. Modenwelt oder Deutsche Modenzeitung. Es ist mir auf Grund obigen Prinzips that- sächlich auch noch kein Abonnent abgesprungcn; ich stehe mich gut dabei und begünstige zu meinem bescheidenen Teil die häßliche Konkurrenz auf diesem Gebiete nicht. Zu 2: Alle nicht-buchhändlerischen Prospekte lasse ich aus sämtlichen Zeitschriften herausnehmen und als Makulatur verwenden, teile, wo cs angezeigt erscheint, dies auch den betreffenden Firmen mit. Sie mögen ja bei den Zeitschriften- Verlcgcrn dann darauf hinwirken, daß die Sortimenter für die Mehrspesen und für das Verteilen der Prospekte extra bezahlt werden, wenn wir Sortimenter es nicht erwirken können. Zu 3: Kürschners und Lindners Krieg von 1870/71. — An der Thatsache, daß der Buchhandel übergangen worden ist, läßt sich nichts ändern. Wir haben aber jetzt in »Krieg und Sieg« von Schall L Grund ein Werk, das für obige beiden vortrefflichen Ersatz bringt. Leider kam es so spät; doch noch sind schöne Resultate damit zu erzielen, und vielfach hörte ich das Publikum bedauern, daß schon Lindner oder Kürschner gekauft sei. Jedenfalls wirke jeder zu seinem Teil darauf hin, daß das Publikum allgemein erfährt, wie der Sortiments-Buchhandel mit diesem Werk etwas Un übertroffenes dnrbiclet. Der Sortimenter wird damit rehabilitiert sein, weil er schließich doch das Beste bringt. Ein Sortimenter. Sprechsaal. Preisunterbietung. In Nr. 35 der »Deutschen Bauzeitung» kündigt die Firma Nt. L H. Pfeil in Berlin »Koch-Rieth, Der Akt» statt mit 50 V6 mit 37 50 an, uns dadurch empfindlich schädigend. Wir wissen nicht, ob die Herren die VerkchrSordnung des Börsenvereins kennen und unterschrieben haben; jedenfalls machen wir auf die Handlungsweise dieser Firma, deren Konto wir natürlich sofort sperrten, hiermit aufmerksam. Weitere Vcrlngsfirmen, deren Artikel in derselben Annonce unter Preis angeboten sind, werden gleich falls gegen das Gebühren der Genannten Stellung nehmen. Berlin 8. 53, 25. September 1895. Internationaler Kun st vertag M. Bauer L Co. Mihstände im Buchhandel. Vor einiger Zeit sandte ich mit einein l. Heft von »Für alle Welt» meinen Lehrling unter anderen auch zu einem Drechsler- meistcr. Dort wurde er mit der Bemerkung abgescrtigt, man wisse, daß von dieser Zeitschrift der Buchhändler das l. und 2. Heft gratis und die übrigen mit 28 ->) netto erhalte. Stuf meine Anfrage bei dem betreffenden Herrn, woher er das wisse, ließ er mir sagen, er habe einen Katalog von Herrn Paul Stiehl aus Leipzig be kommen. Hierdurch veranlaßt, schrieb ich einen kleinen Artikel unter der llberschrift »Neue Kollegen in Sicht» und sandte ihn an das Börsen blatt zur Veröffentlichung ein. In diesem Artikel warf ich die Frage auf, ob Verleger, die an Nichtbuchhändlcr zum vollen Netto preis liefern wollen, nicht als Schlcudercr zu betrachten und gegen sie entsprechend vorzugehen sei. Herr Stiehl schrieb nun eine Ent gegnung und drohte außerdem mir und der Redaktion des Börsen blattes, falls mein Artikel veröffentlicht würde, mit Klage wegen Gcschäftsschädigung. (Er bestritt meine Angabe und schrieb unter anderem, er, der eine große Anzahl Gehilfen auf seinem Kontor beschäftige, habe nicht nötig, an Private zu liefern.) Infolgedessen wurde die Aufnahme meines Artikels verweigert, bzw. Bewcismnterial verlangt. Ich suchte nun den mir befreundeten Drechslcrmeister selbst auf und erfuhr von ihm, daß nicht er, sondern ein ihm und mir befreundeter Getreidehändler den Katalog erhalten habe. Ich suchte nun auch diesen Herrn auf und konnte durch dessen Aussagen feststellen: Herr Paul Stiehl in Leipzig hat seinen Kalenderkatalog nebst einem mit seiner Firma bedruckten Prospekt über die vom deutschen Verlagshaus zu Berlin herausgcgebenen Zeitschriften unverlangt an den Getreidehändler Röder hier direkt per Post gesandt. Diese Angaben können von Herrn R. eidlich bestätigt werden. Ich änderte infolgedessen meinen Artikel für das Börsenblatt, welcher indes mit dem Bemerken zurückgesandt wurde, daß es der Redaktion nicht zukomme, eine meinerseits von Herrn Stiehl ver langte Erklärung von diesem zu fordern, ich möchte mich mit Herrn Stiehl in direkte Verbindung setzen. Auch dieses that ich und fragte bei Herrn Stiehl an, wie er dazu komme, auf obige Weise seine Kataloge zu versenden. Hierauf schrieb mir Herr Stiehl eine Postkarte folgenden Inhalts: -Auf Ihren Brief vom 30. d. M. zur Nachricht, daß ich den pp. Röders?) nicht in meinen Katalog-Adressen fiihre, somit mir auch nicht erklärlich ist, wie er in den Besitz meines Kataloges gelangt ist. Es könnte nur sein, daß er sich »als Buchhändler oder Buchbinder ausgcbend- wegen eines Kataloges an mich gewandt hätte; aber auch darüber ist mir nichts bekannt!- Ich wiederholte nunmehr, daß der Katalog nicht verlangt worden wäre und daß obige Postkarte mir keine Erklärung sei. Gleichzeitig hielt ich Herrn Stiehl vor, daß cs doch ein eigentüm liches Geschäftsgebaren sei, wenn er ohne weiteres jedem, der sich als Buchhändler oder Buchbinder ausgebe, seine Kataloge schicke. Als Antwort erhielt ich folgenden Brief: -Anbei sende ich Ihnen zwei meiner Formulare, die ich jedem neuen Kunden, der von mir etwas zum Buchhändlerpreis (unter den üblichen Bedingungen) haben will, und der mir als bcrufsocrivandtcr Händler (Buchbinder, Buch- und Papier handlung) rc. bekannt ist, versende. Sie werden wohl daraus zur Genüge ersehen, daß ich nicht mir nichts dir nichts an Privatleute liefere. Das entspricht überhaupt auch gar nicht der Tendenz meines Geschäftes! Wünschen Sie noch mehr?» Dieser Brief war eingeschrieben, aber nicht frankiert. Nunmehr schrieb ich an Herrn Stiehl, daß ich mich, da weder seine Postkarte, noch sein Brief mir eine Erklärung der von mir festgcstellten Thatsache gebe, jetzt von neuem an das Börsenblatt wenden würde, was ich hiermit gcthan habe. Hcrzberg (Elster). O. Burkhard 1. Verleger-Praxis. Eine besonders patriotische Leistung — zur Ehrung des Fürsten Bismarck — erlaubte sich Herrn Paul Kittels Verlag in Berlin. Schade nur, daß dies wieder einmal mit Umgehung und auf Kosten des lieben Sortimentes geschah. Die Firma versandte kurz nach der Geburtstagsfeier des Alt reichskanzlers ein geschickt verfaßtes und auch mit der letzten — allerdings nur in Petit gesetzten — Zeile an die Verkehrs-Ordnung sich anlchnendes Cirkular, unter Beifügung einer Gratislieferung von Jahnke, »Fürst Bismarck» an anscheinend alle Schulvorstände. Nach einer begeisterten Einleitung und Empfehlung des guten Buches findet sich hierin folgender Passus: Die Unterzeichnete Verlagsbuchhandlung ist gern bereit, zu obigem Zweck beizutragen, indem sie bis zum Sedantage den ohnehin schon sehr niedrigen Preis des Jubiläums werkes um 10"/„ für Lehrer und Schüler ermäßigt, so daß das Heft nur 45 kostet. Außerdem liefere ich, um auch ganz unbemittelte Schüler in Besitz des schönen Werkes zu setzen, auf je 10 Exemplare ein Freiexemplar. —
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder