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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.03.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-03-03
- Erscheinungsdatum
- 03.03.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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2712 «SrI-nMU s. d. Dgchn. eiuchh-md-!. Nichtamtlicher Teil. 52. 3. März 1911. durch Zeitungen ist infolge der dagegen gerichteten Agitation unzweifelhaft gegen die Vorjahre zurückgegangen; doch bleibt noch viel zu tun übrig! Der Vorstand des Börsenvereins hat auch hier tatkräftig eingegriffen, teils durch direkte An schreiben an die Redaktionen, teils durch gemeinsames Vor gehen mit dem Verein der Zeitungsverleger und durch An regungen, die er den Kreis- und Ortsvereinen gab. Eine von unserem Verein bei allen Dresdener Zeitungen veran staltete Umfrage ergab, daß die Mehrzahl der hiesigen Zeitungen, namentlich alle besseren, diesen Vertrieb auf gegeben haben. Die zweifelhaft erscheinenden Blätter hat der Vorstand während des letzten Quartals aus bezügliche Inserate kontrolliert, wobei sich nur zwei zu beanstandende gefunden haben. Das eine stand in einer sehr angesehenen Zeitung, die aber auf Vorhalt erklärte, daß das Inserat nur aus Versehen ausgenommen sei, und die Ablehnung solcher Inserate sür die Zukunft zusicherte. Das andere stand in den Dresdner Neuesten Nachrichten. Auf unsere voll kommen sachlich gehaltene Vorstellung erfuhren wir eine schroffe Ablehnung, noch dazu in höchst ungehöriger Form. Der Dresdner Buchhandel weiß also, wessen er sich von dieser Zeitung zu versehen hat. Der Vorstand wird selbst verständlich im Kampfe gegen das Unwesen des Zeitungs buchhandels nicht Nachlassen. Die Vereinigung von Lehrern an städtischen höheren Schulen Dresdens hat auch in diesem Jahre ein Verzeich nis empfehlenswerter Bücher herausgegcben, das von einer Anzahl Dresdner Handlungen mit verteilt worden ist. Leider ist das Verzeichnis auch in diesem Jahre so spät er schienen, daß nur verhältnismäßig wenige Exemplare von den Buchhändlern verteilt werden konnten. Es ist aber zu erwarten, daß das Verzeichnis künftig rechtzeitig heraus gegeben wird, und der Vorstand legt Wert daraus, bei dessen Herausgabe in Fühlung mit der Lehrer-Vereinigung zu bleiben, einerseits damit den berechtigten Wünschen des Buchhandels Rechnung getragen werden kann, anderseits damit dieses an sich höchst wertvolle Unternehmen auch von Seiten des Buchhandels die nötige Unterstützung finde. Die An- und Abrollung der Güter, die bisher in Dresden durchaus befriedigend gewesen war, erlitt um Ostern eine empfindliche Störung, die den Vorstand veranlaßte, sich eingehend mit der Angelegenheit zu befassen. Das Ergebnis der eingeleiteten Verhandlungen war der Abschluß eines Vertrags mit der Firma Dresdener Transport- und Lager haus-Gesellschaft Osk. Thamm hier, der für die verschiedenen Stadtgebiete bestimmte Zeiten festsetzte, zu denen die an- gekommcnen Güter spätestens angcrollt sein müssen und auch sonst schnellste und billige Beförderung der Büchersendungen sicherstellte. Diesem Vertrag hat sich die Mehrzahl der Vereinsmitglieder angeschlossen, während eine Minderheit die bisherige Verbindung mit der Firma Dresdner Pakeifahrt Philipp L Co. aufrecht erhielt. Wir haben Grund zu der Annahme, daß die Spedition sür die Dresdner Buchhändler gegenwärtig in durchaus zufriedenstellender Weise funktioniert. Ein neues Polizeiregulativ vom 22. März 1910, durch das das bisher geltende vom 31. Juli 1856 aufgehoben wird, stellte die Antiquariats-Buchhändler — in Über einstimmung mit der Reichsgewerbeordnung — den Trödlern gleich und verpflichtete sie insbesondere zur Führung eines Ein- und eines Verkaufsbuches. Das würde zu erheblichen Mißständen und Störungen des Geschäftsbetriebes geführt haben. Auf die seitens unseres Vorsitzenden mündlich erhobenen Vorstellungen hat die königliche Polizeidirektion in dankenswerter Weise unter dem 13. August 1910 ver fügt, daß sie »bis auf weiteres davon absieht, die Be stimmungen deS neuen Regulativs auf die hiesigen Buch händler, so weit sie auch Antiquare sind, anzuwenden-. Es ist selbstverständlich, daß der Dresdner Buchhandel bei dem Verkehr mit antiquarischen Büchern freiwillig alle diejenigen Vorsichtsmaßregeln beobachten wird, die zur Unter stützung der königlichen Polizeidirektion bei Erfüllung ihrer Aufgaben erforderlich sind. Die Reinigung des Adreßbuches hat auch in diesem Jahre den Buchhandel noch lebhaft beschäftigt; namentlich wurde diese Frage in Jena eingehend erörtert. Wenn auch der Wunsch nahetiegt, aus dem Adreßbuch alle diejenigen herauszustreichen, die nicht wirkliche Buchhändler sind, und also auf diesem Wege eine Lösung der Auchbuchhändler- Frage zu versuchen, so mußte es doch bei näherer Erwägung aller Umstände einleuchten, daß durch diese Streichung das Sortiment einen Nutzen überhaupt nicht haben würde. Denn nicht auf die Aufführung des Namens, sondern auf die Lieferung kommt es an. Und diese würde ohne jeden Zweifel auch nach der Streichung in unverminderter Weise erfolgen. Die Lieferung selbst aber zu unterbinden wäre ein Schritt von so großer Tragweite, der überdies so wohlerworbene Rechte in ernsteste Mitleidenschaft ziehen könnte, daß er nur mit der äußersten Vorsicht unternommen werden darf; ganz abgesehen davon, daß es sinnlos wäre, ihn zu unternehmen, bevor die Machtmittel beschafft sind, um ihn auch mit Er folg gegen unzweifelhaft zu erwartenden ernsten Widerstand durchzusctzen. So mußte sich die Adreßbuch-Reinigung zunächst daraus beschränken, nur diejenigen Namen zu streichen, die unzweifel haft keinen buchhändlerischen Betrieb hatten. Immerhin sind bereits zirka 450 Firmen gestrichen worden; wenigstens ein erster Schritt zur Besserung I Die unzweifelhaft wichtigsten Vorkommnisse im Vereins leben waren die vom Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine veranstaltete außerordentliche Dele- gierten-Versammlung in Jena und die vom Vorstand des Böcsenvereins veranstaltete Besprechung mit dem Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvereine in Leipzig. Die wichtigsten Verhandlungspunkte der außerordent lichen Abgeordneten - Versammlung in Jena waren die Adreßbuch-Reinigung und die Berlagsschleuderei, auf die wir bereits eingegangen sind. Es wurde ferner ver handelt über die illustrierten Zeitschriften und ihre Bei lagen, über die Schmutz- und Schundliteratur, sowie über den Vereins- und Warenhaus-Buchhandel. Unseren Mit gliedern ist hierüber in der Versammlung vom 22. No vember ausführlich berichtet worden. Wir dürfen hoffen, daß diese Versammlungen zu einem engeren Zusammenschluß des Sortiments zur gemeinsamen Wahrung seiner Inter essen führen werden. Das ist nach mehr als einer Richtung eine Notwendigkeit. Am 26. September wurde in Leipzig eine Besprechung zwischen dem Vorstand des Börsenvereins und 28 Vereins-Vorsitzenden bzw. Vertretern abgehalten. Diese, der Initiative des I. Vorstehers, Herrn Kommerzienrat Siegismund, entsprungene neue Veranstaltung ist auf das lebhafteste zu begrüßen. Bietei sie doch die Möglichkeit, in einen Gedankenaustausch und in nähere gegenseitige Fühlung zu treten, als das im Drang der Ostermeßgeschäfte möglich ist. Das Gesetz über die Pensionsversicherung der Privatangestellten ist auch für den Buchhandel von der größten Tragweite. Sicher ist die Fürsorge sür das Alter seiner Angestellten und sür deren Hinterbliebene eine soziale Pflicht, die auch der Buchhandel zu erfüllen bereit sein wird. Doch ist Vorsorge zu treffen, daß nicht ein großer Teil der aufzubringenden Beträge zwecklos für einen umständ lichen Verwaltungsapparat verbraucht wird und daß die end gültige Ausgestaltung dieses Gesetzes von allen politischen
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