Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1875
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1875
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18750804
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187508048
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18750804
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1875
- Monat1875-08
- Tag1875-08-04
- Monat1875-08
- Jahr1875
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
178, 4. August. Nichtamtlicher Theii. 2?47 Mitarbeiter, des steigenden Absatzes und des erzielten Gewinnes, des Ertrages der erst später beigesügten Inserate, eine derartige „GeschichtedesKladdcradatsch" würde nicht nur in bnchhändlerischen Kreisen geradezu Aussehen erregen müssen. Aber, wie gesagt, wir müssen nns hierbei bescheiden, denn kein Verleger wird Mittheilungen machen, die er mit vollem Rechte als Geschästsgeheimniß betrachtet. Nur zuweilen wird er besreundeten Kreisen, und auch dann nur sul, rosa, einzelne interessante Andeu tungen geben. Die „Bücher-Biographien", welche sich zur Veröffentlichung eignen, werde» also zum großen Theil einer frühere» Periode ange hören, können nns aber trotzdem ein reichhaltiges und interessantes Material bieten und ein wechselndes Bild von Erfolgen und Miß geschicken entrollen. Wenn wir z B. aus dem von A. Müller herausgegcbencn Pamphlete' „Meine Lämmer und ihre Hirten" erfahren, daß für das Trauerspiel „Die Albanesen»" ein für da malige Zeiten sehr hohes Honorar gezahlt ward und daß binnen kurzem mehrere tausend Exemplare abgesetzt wurden, so werden Verleger von Trauerspielen neuerer Zeit mit Neid aus einen der artigen, jetzt fast zu den Unmöglichkeiten gehörenden Erfolg blicken. Die nachfolgenden Notizen, welche ich den Geschäftsbüchern der väterlichen Firma entnommen habe, mögen als Proben von „Bücher-Biographien" dienen. pars. 4 Tdeilo mit 27 Takeln HdbilckunKen. 1829—34. 4U Tblr. Als obiges Werk erschien, gehörte Diefsenbach zu den berühmte sten Chirurgen. Er hatte neue Operationsmethoden in die Wissen schast eingeführt und namentlich hatte seine Erfindung, künstliche Nasen in bisher nicht bekannter Weise zu bilden, Aussehen erregt. Es war zu erwarten, daß sein Werk bei Schülern und Fachgenossen lebhafte Theilnahmc und großen Absatz finden würde, zumal der Verkaufspreis sehr niedrig angesetzt war. Die Auslage betrug 1000 Exemplare, das Honorar 2Friedrichsd'or proBogen, was für damalige Zeiten nicht nur angemessen, sondern hoch zu nennen war. Der Ersolg war aber den Erwartungen keineswegs ent sprechend. Der Absatz betrug im ersten Jahre 114 Exemplare, im zweiten 28, im dritten S Exemplare. Von da ab wurden alljährlich nur einige wenige vertäust. dkLibeitot. 2 Uitncke. 1822. 29. 4U Tfiator. Der Verfasser war Professor an der Berliner Universität, an welcher er vorzugsweise die Geschichte der Medici» las. Mit gründ licher Gelehrsamkeit verband Hecker einen eisernen Fleiß und eine fast peinliche Gewissenhaftigkeit; er hat wohl nie ein Citat ange führt, welches er nicht genau mit dem Original verglichen hätte. Das Hecker'schc, durchweg nach den Quellen bearbeitete Werk ist eine Zierde sowohl der medicinischcn wie der historischen Literatur. Die Auflage betrug lOOOExcmplare, das Honorar 2 Friedrichs- d'or pro Bogen. Der Absatz ergab: im I. Jahre 164 Exemplare, im 2. „ 42 im 3. „ 18 „ im 4. „ 82 „ im 5. „ 29 im 6. „ 8> im 7. ,, >7 Von da ab blieb der Absatz ziemlich gleichmäßig, und obgleich das Werk keine zweite Auflage erlebt hat, so war es doch nicht nö- thig, den Preis herabznsctzcn. Jeder, welcher sich mit der Geschichte der Mcdicin eingehend beschäftigte, bedurfte und bedarf auch jetzt noch das Hecker'sche Werk, welches jetzt bis aus wenige Exemplare abgesctzt ist. Es ist freilich kein glänzendes Resultat erzielt, aber wir sehen doch, daß Werke von hervorragender wissenschaftlicher Bedeutung Jahrzehende hindurch Beachtung und Käufer finden. Tacitus' sämmtliche Werke, übersetzt von W. Bötticher. 4 Bde. 1831—34. 6-ch Thaler. W. Bötticher war Professor am Friedrich-Wilhelms-Gym nasium in Berlin. Er galt bei den Philologen als vorzüglicher Kenner des Tacitus und sein 1830 bei Nauck erschienenes „I-oxicon Tneiteum" hatte wesentlich dazu bcigetragen, diese» guten Ruf zu erhöhen. Bekanntlich gehört Tacitus z» jenen Schriftstellern, deren Uebertragung in fremde Sprachen ungleich größere Schwierigkeiten darbietet, als die anderer römischer Prosaiker. Das Honorar war demgemäß nicht niedrig bemessen. Für de» Bogen sehr kleinen Formates erhielt Bötticher 9 Thaler, was für das ganze aus 4 Bänden bestehende Werk die Summe von 875 Thalern aus machte. Gedruckt wurden 1525 Exemplare. Der Ladenpreis von 6!4 Thalern war entschieden zu hoch gegriffen und mag reichlich das Seinige beigeträgen haben, den Absatz zu schmälern. Daß letzterer aber das nachfolgende, geradezu klägliche Resultat ergab, wäre kaum zu glauben, wenn nicht die von meinet» sel. Vater gewissenhaft geführten Handlungsbücher jeden Zweifel beseitigten. Es wurden vom ersten Bande verkauft: im 1. Jahre 37 Exemplare, ipi 2. „ 18 „ im 3. „ 5 „ im 4. „ 10 „ im 5. „ 2 „ Der Absatz des zweiten, 1832 erschienenen Bandes hat noch niedrigere Ziffern auszuweiscn und viele Jahre lang hat säst die gesaminte Auflage des Werkes aus der Niederlage gelegen. Und dennoch ist kein einziges Exemplar macnlirt. Im Jahre 1852 ward der Preis aus I Thaler herabgesetzt und binnen kaum zwei Jahren war die ganze Auflage bis ans das letzte Exemplar vergriffen. Gegenwärtig wird die Bötticher'schc llebersetzung des Tacitus aus Auktionen noch immer gut bezahlt. Es wäre mir nicht schwer gefallen, die obigen Beispiele, eigener und fremder Praxis entnommen, zu vermehren; vorläufig werden dieselben aber genüge», um eine Anschauung dessen zu geben, was die Ueberschrist dieses Aufsatzes besagt. Findet die Idee bei unseren Berussgenossen Beifall, so würde mir die Einsendung eines möglichst reichhaltigen Materials, zu dessen Bearbeitung ich mich gern bereit erkläre, sehr erwünscht sein. Die Notizen könnten sich iiber alle Gattungen von Verlagsuuternehmungen erstrecken und ebensowohl wissenschaftliche Werke, Monographien und Zeitschriften, wie belletristische Literatur, Schulbücher, populäre Artikel u. s. w. umfassen. Nur eine allseitige Unterstützung, und ich bitte um die selbe, kann die Herausgabe eines Bandes: „Bücher-Biographien" ermöglichen.' Berlin, 26. Juli 1875. Adolph Enslin. Entgegnung. Von einer Reise zurückgekehrt, finde ich soeben die in Nr. 160 d. Bl. enthaltene Kritik meines Buches und wundere mich nicht wenig, daß die geehrte Redaction es unterlasse» hat, mich von diesem Angriff vorher zu benachrichtigen, obwohl dies doch sonst ihr Brauch ist. Was die gerügten Fehler meines Buches betrifft, so find einige der selben von nur längst bemerkt worden. Ich hielt sie jedoch für so un wesentlich, daß ich sie nicht einnial in einen: Druckfehler-Verzeichniß be- 369*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder