Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.04.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-04-26
- Erscheinungsdatum
- 26.04.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19230426
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192304260
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19230426
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
- Monat1923-04
- Tag1923-04-26
- Monat1923-04
- Jahr1923
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Z6 97, 26. April 1923. Redaktioneller Teil. aus, daß im Verband forttm mehr positive Arbeit geleistet werde, eine Arbeit, wie sie jetzt Herr Speyer so vortrefflich begonnen habe. Herr Ackermann-Konstanz gab Mitteilung von einem deutschfeindlichen Artikel in der von Huber L Co., Frauen- seid, herausgegebenen Thurgauer Zeitung und hofft, daß wir trotz dieser Feinde und Neider, die wir anstatt Freunde überall hätten, durchhalten und vorankommen werden, Herr Faust knüpfte an di« Worte an, welche auf dem von Boegl gestifteten Kunstblatt standen: Einig sein, ist Alles. Zwietracht fördert den Dalles. EiniMit bringt Segen nur. Ein lehrreich Beispiel »Rhein und Ruhr- und erbittet Gaben für das Rhein- und Ruhropfer. Eine liebens würdig« Kollegin aus Karlsruhe übernahm das Einsammeln und hotte di« große Freude, ihrem Gemahl die stattlich« Snnrm« bon 109 900 Mk. zur Übersendung nach Leipzig übergeben zu können. Nach dem Essen wurden die Beratungen fortgesetzt mid vor allein die Frage des Teuerungszuschlages behandelt. Es herrschte nur eine Stimme darüber, daß «in Fallcnlaffen des selben zurzeit ganz undenkbar sei, und besonders betonten die Heidelberger Herren, daß sie unbedingt an einem Zuschlag bon 2055 festhatten müßten und daß «in Abbau, wie ihn Freiburg (nur bis Grundzahl 6 2055, Karlsruhe nur bis Grundzahl >0 297°) versehe, nicht der ganzen Lage Rechnung trüg«, die Spesen wären so enorm gestiegen und stiegen noch andauernd, daß der Sorti menterzuschlag unentbehrlich sei. Darüber, ob bei höheren Grund zahlen 29 oder 30 bei der jetzigen Schlüsselzahl der Teuerungs- zuschlag fallen gelassen werden könnte, wäre eventuell zu reden, aber gerade bei solchen Käufen spiele das Geld keine Rolle, und die Kreise, welche in Not wären, die Akademiker, bekämen ja so wieso keinen Zuschlag berechnet, könnten aber auch ohne diesen nichts kaufen. Der Vorsitzende verlas ein Sclweiben des Herrn Lang-Landau, der dringend bat, sie nicht im Stich zu lassen und ihnen durch Abbau des Zuschlages nicht luden Rücken zu fallen, sie müßten imbedingt ihre 2555 haben. Da die Süddeutsche Arbeits gemeinschaft sich auch aus 207» sestgelcgt hat, muß den Pfälzern aicheimgegobm werden, rrchig die 2555 wie bisher zu nehmen, wozu sie berechtigt sind. Die nach der Pfalz liefernden Kollegen sollen sich eventuell verpflichten, bei Lieferungen dorthin, di« zurzeit allerdings kaum in Frage kämen, auch 2555 Zuschlag zu berechnen. Solange aber der Verlag sich nicht allgemein den Be dingungen wissenschaftlicher Verleger anschlietzt, also Ver- pacttmgsfreiheit, halbes Porto gewährt, kann von einem Abbau keine Rede sein und es muß unbedingt -an 207» festgehalteu wer den. Dieses soll auch -m -Leipzig zur Kenntnis gegeben werden. Zum Schluß sprach man noch über verschiedene Fälle, Wucher preise mancher, besonders kleiner Verleger, bei Berechnung der Verpackung, Vergütung für Arbeitszeit (das Neueste vom Neuesten) nnd sprach noch über die Vorstandswahl im Verband. Man bat den bisherigen Vorstand dringend, in dieser schweren Zeit den Verband -nicht im Stich zu lassen, und bat vor allem den Vorsitzenden, sein Amt Weiler zu führen. Da schon vorher in Gegenwart der Freiburger dem Vorsitzenden das Vertrauen des Verbandes in offenkundiger Weise zum Ausdruck gegeben war, versprach er, weiter fernes Amtes zu walten, soweit es feine Kräfte erlaubten. Damit wurde die sehr anregende und harmo nisch verlaufene Sitzung geschlossen. Bei Kaff« und Kuchen ver brachte man im idyllisch gelegenen Schwarzwal-dhaus noch einige Stunden, bis die Züge die auswärtigen Teilnehmer heimwärts führten. Zu den Kantate-Vorstandswahlen. (Bgl. Bbl. Nr. 8t, 87, 93 u. W.) XI. Von H. Meyer. Es ist eine -ewig wiederkehrende Erscheinung, -daß stets, wenn im politischen oder wirtschaftlichen Leben sich Neues regt, alle mn Alten hängenden Feuerwehrmänner an die Tiutenspritzen eilen, rmr das zarte neue Pflänzchen in ihren Fluten zu ertränken. Und nicht weniger munter Helsen all« dabei, di« aus den bis herigen Verhältnissen ihren Nutzen zogen. Der Börsenderein ist bereits eine altehrwürdig« Erscheimmg. Eine bißchen arterienverkalkt freilich, in den letzten Jahren ziem lich hilflos in den wirtschaftlichen Stürmen treibend. Aber ge rade -deshalb besonders berehrungswert für alle, deuten «in kon servatives Herz im Busen schlägt. Was ist da von der alten Herrlichkeit nicht schon entschwunden: Kantatemontag-Abrech nung, Schutz -des Ladenpreises, wirtschaftliche Führung usw. Die Harchtbersammlungen des Börsenbereins und des Deutschen Ver legervereins sind seit Jahren nicht etwa die Stätten der Bera tung, wie man dm wirtschaftlichen Nöten begegnen kann, sondern ein Feld leidenschaftlicher Parteikämpfe und Klopfsechterei aller Art. Trotz alledem wahren wir die heiligsten Güter des Börsen« Vereins, so tönt es im Börsenblatt von getränkter Männerbrust. Da der in zwei Instanzen geschlagene Deutsche Ver- legerverein und -die siegreiche Gilde sich die Hand reichen, in Zukunft zusammen arbeiten stall raufen wollen, das ist ein Ereignis, bei -dem all« Zöpfe wackeln und alle Veschwichtigungs- räte warnend die Hand heben müssen. Wer über an einen ge sunden Fortschritt glaubt, der wird sich freuen, daß wir endlich die Hände frei bekommen zu fruchtbringender Arbeit. Ja wir dürfen es Wohl als ein erstes Zeichen der Einsicht begrüßen, daß sich der Vorstand des Verleger-Vereins noch in letzter Minute aufrasft, sich aus dem Schlepptau einer kleinen Minderheit sehr einflußreicher Verleger zu befreien. Die Gilde hat in wirtschaftlichen Fragen während der letzten Jahre euren so gesunden Instinkt und eine solche Tatkraft de- wiesen, daß wir Verleger ihre Mitwirkung an führender Stelle begrüßen sollten. Gewiß ist nicht aller Tage Abend, gewiß wer den auch weiterhin die Interessengegensätze aufeinanderprallen. Aber wo ein Wille ist, ist ein Weg. Freuen wir uns, -daß über- harcht wieder ein Wille da ist zur gemeinsamen fruchtbringenden Arbeit und fördern wir ihn zrnn Wohl« des Ganzen. Mögen diesem ersten Schritte bald weitere folgen und möge eine Rückkehr auf die schiefe Ebene der letzten Jahre vermieden werden! Ausstellung psychologischen Schrifttums in Leipzig. Anläßlich der in Leipzig tagenden 8. Zusammenkunft für Psycho logie, die die Deutsche Gesellschaft fiir experimentelle Psychologie kürzlich abhielt, hatte die Fachbuchhandlung für Philosophie und Völkerkunde Wilhelm Heims, Leipzig, in ihren Geschäfts räumen eine Ausstellung psychologischer Literatur ver anstaltet, die cs verdient, mit einigen Zeilen im Börsenblatt erwähnt zu werden, zumal da es sich hierbei von seiten der Ausstellerin um den ersten Versuch auf diesem Gebiet handelte. Diese Ausstellung be stätigte aufs deutlichste, daß cs noch andere Mittel gibt, für das Buch zu werben, als nur durch geschriebene und gedruckte Anzeigen und An preisungen. Die Ausstellung fand in der Zeit vom 16. bis 22. April §923 statt und veranschaulichte die Entwicklung der Psychologie als Wissenschaft. Non der ansstcllendcn Buchhandlung war mit Liebe und viel Geschick das einschlägige Schrifttum ans alter und neuer Zeit übersichtlich znsammengestellt und ans Tischen ausgelegt. Zur Schau waren reichlich tausend Nummern geboten, die zum großen Teil dem Wilhelm Heimsschen Lager entnommen waren, nn-d nur um das psychologische Schrifttum möglichst vollständig zu zeigen, war die Unter stützung einzelner bekannter Verleger nötig, deren ins Fach cinschla- gcnde und hier mit ansgestellte Verlagskinder den guten Gesaintein- drnck dieser Sonderansstellung abrundeten und vervollständigten. Sie löste nicht nur bei dem Wissenschaftler als Psychologen lebhafte Anteil nahme ans, sondern war auch fiir den wissenschaftlich gerichteten Buch händler von Belang und Wert. Die zur Schau gestellten Bücher waren zum Teil in hübschen Original-Ausgaben ausgelegt: ans dem Altertum waren die Welt- weisen Platon und Aristoteles vertreten, deren Werke in neueren Ausgaben vorgesnhrt wurden. Von der Unsterblichkeit der Seele handeln die Werke der christlichen Schriftsteller und Kirchenväter. ES waren hierbei Bücher ausgestellt, deren Erscheinungsjahre bis etwa 1750 znrlickgehem Erst das Zeitalter der Aufklärung schenkte uns eine umfangreichere Literatur über den Verstand oder die Vernunft und das Denken. So war z. B. John Locke mit seinem Hauptwerk »Uber
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder