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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.02.1911
- Strukturtyp
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- 1911-02-25
- Erscheinungsdatum
- 25.02.1911
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- Deutsch
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2442. Börl-lM-tt f. d, rtschn. B„chiand-l. Nichtamtlicher Teil. .« 47. 28. Februar 4SI!. Nichtamtlicher Teil. Verspätete Weihnachts-Neuigkeiten. Auszug aus dem Protokoll der Januarsitzung des Hamburg-Altonaer Buchhändler-Vereins. Ein Übelstand, der sich alljährlich wiederholt, in diesem Jahre aber ganz besonders unangenehm empfunden wurde, kam im Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein in der Januarsitzung bei Besprechung des letztjährigcn Weih nachtsgeschäftes zur Sprache: das zu späte Anzeigen bzw. Eintreffen der Neuigkeiten. Es ist eine leidige Kalamität, wenn Verleger noch Ende November Novitäten zur Anzeige bringen, die Anfang Dezember, ja Mitte Dezember ein- treffen. Der Sortimenter weiß mit diesen Büchern nichts anzusangen, er erhält keinen Eindruck, und wie sehr verlangt doch heute das Publikum von ihm ein persönliches Urteil über die Neuerscheinungen! Auch ist es nicht zweckentsprechend, wenn diese Bücher noch kurz vor Schluß des Rechnungsjahres in alte Rechnung versandt werden. Der Verleger hat den Hauptschaden, denn im Januar kann der Sortimenter Ansichts sendungen dieser spät eingetroffenenNeuigkeiten nicht vornehmen, da er nicht weiß, ob diese Bücher zur Ostermesse disponiert werden dürfen. Sie haben also das Schicksal, sofort beim Eintreffen unbesehen irgendwo verstaut zu werden und erst bei den Meßarbetten wieder in die Hände des Sortimenters zu kommen. Man kann Verständnis dafür haben, daß der Verleger wissenschaftlicher Literatur Novitätenoersendungen selbst im Dezember noch vornimmt, weil er in der Hauptsache nur mit wissenschaftlichen Sortimentern arbeitet, die ein eigentliches Weihnachtsgeschäft nicht kennen; aber die späte Lieferung von Weihnachtsnovitäten. wenn das Weihnachts geschäft schon längst eingesetzt hat. ist unter keinen Umständen zu billigen. Es kann aber immerhin nichts schaden, wenn auch die wissenschaftlichen Verleger von dieser Zwangslage des allgemeinen Sortiments Kenntnis nehmen und ihre Lehren daraus ziehen würden. Es wurden verschiedene wirklich schöne Neuigkeiten auf gezählt. für die man bei früherem Erscheinen gern ein getreten wäre, für die jetzt aber eine Verwendung fast unmöglich war. Es würde im eigensten Interesse der Ver leger liegen, solche Bücher aufs kommende Jahr zu ver schieben. Von anderer Seite wurde betont, daß vielfach in diesen Fällen nicht den Verleger eine Schuld treffe, sondern meistens den Autor, der den Kontrakt nicht inne gehalten habe. Die ganze Herstellung wird dadurch verschoben und gelangt in einen Zeitraum, in welchem Drucker und Buchbinder die ver einbarten Liesertermine nicht innehalten können. Daß dann der Verleger schließlich noch im letzten Augenblick vor dem Fest die so spät fertig gewordene Neuigkeit zur Versendung bringt, hat wohl hauptsächlich in der Geldfrage seinen Grund, und dann auch darin, daß das Buch im Börsenblatt, in den Weihnachtskatalogen ufw. schon angezeigt wurde und also auch vorliegen muß. Mancher Autor würde wohl in sich gehen, würde er sehen, welchen Schaden er mit seiner Säumigkeit in der Ablieferung des Manuskriptes anrichtet, und nicht zum wenigsten solchen, der ihn selbst ani schärfsten trifft. Zur Beurteilung der Jugendschriften. tVgl. Nr. 48 d. Bl.» Einen wertvollen statistischen Beitrag und eine gute Grundlage für eine objektive Beurteilung der schwierigen und strittigen Frage bilden die Ergebnisse einer vom Verein der Buchhändler zu Frankfurt a. M. an die Ortsvereine der Buchhändler gerichteten Rundfrage. Die Verdienste der Lehrer um die Bekämpfung der Schundliteratur namentlich durch Aufklärung von Eltern und Kindern sowie Reinigung der Läden der Auchbuchhändler werden überall anerkannt, aber auch fast durchgängig die Will- kürlichkeit der Zusammensetzung ihrer Verzeichnisse betont. In sämtlichen 20 Städten, die geantwortet haben, sind Jugend schriften-Verzeichnisse erschienen, in fast allen er scheinen sie noch jährlich, werden bis aus einen Fall (Stadtbibliothek) von Lehrern herausgegeben, in keinem einzigen aber sind Buchhändler zur Mitwirkung herangezogen worden. Mehrere Ver eine haben vergeblich die Mitwirkung einer dreigliederigen Buchhändler-Kommission bei den Jugendschriften-Verzeich- nissen verlangt. In einem Orte (Augsburg) ist eine tünftige Mitwirkung der Buchhändler geplant. In einigen großen Städten erscheint das allgemeine Verzeichnis der Vereinigten Prüfungsausschüsse und ein besonderes Lokal verzeichnis meist jährlich zu Weihnachten, seit den letzten zehn Jahren, vielfach erst seit drei bis vier Jahren. In einem Dutzend der Städte finden Ausstellungen statt, ver einzelt mit Verkauf verbunden. Die Verzeichnisse werden meist in den Volksschulen verteilt, in einem Falle ist das direkt verboten, in einem anderen geschieht es nicht, im dritten nur auf Wunsch an die Schüler, sonst nur an Lehrer und Eltern, in einem vierten Falle nur an die drei Oberklassen. Bemerkenswert ist. daß die Buchhändler, obwohl voll kommen von der Prüfung ausgeschlossen, in vier Orten die Kosten der Verzeichnisse allein getragen haben, in einem Orte einen wesentlichen Teil (10 ^ pro Firma einer der größten Städte); in vier anderen trägt die Stadtverwaltung einen Teil der Kosten (in einem Orte die Schulbehörde allein), nur in zweien wird bestimmt bekundet, daß der Lehreroerein allein die Kosten trägt. Der Inhalt der Verzeichnisse wird verschieden be urteilt. Einige Vereine halten sie für ziemlich zwecklos, weil höchst einseitig zusammengestellt, andere konstatieren die Be vormundung als unangenehm; die tatsächlich vorhandenen berechtigten Bedürfnisse und Geschmacksrichtungen des Publi kums würden nicht genügend berücksichtigt; öfters auch ist die Ansicht über die Auswahl. Besserung. Wirkung geteilt; in den Verzeichnissen stehen meist nur solche Bücher, an denen nichts verdient wird, die den Verkauf teurer Bücher erschweren, also den Buchhandel schädigen. Die Verzeichnisse führen dem Buchhandel wohl Käufer zu. die sonst nichts kaufen, der Er folg ist aber gering für den Buchhandel. Ein Verein teilt mit. daß durch den Verkauf bei der Ausstellung der Buch handel schwer geschädigt werde, über jährlich wachsende Spesen für den Buchhandel sin einem Orte, wo er alle Kosten trägt) klagt der Buchhandel, der dort keine große Meinung mehr davon hat. weil der Erfolg zu gering sei. In einem anderen Orte dagegen heißt es: in den letzten Jahren sind die Verzeichnisse reichhaltiger geworden, so daß sie auch für den Buchhandel nutzbringend waren. Wirkung ist aber nur von Bedeutung, wenn seitens der Lehrer dafür agitiert wird.
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