1976 Börsenblatt f. ö. Dtschn. Buchhandel. Fertige Bücher. 88. IS. Februar 1911. M Für Mundartforscher u. Deutschschweizer im Ausland. Zn den' letzten Monaten sind in meinem Verlag folgende wichtige mundartliche Neuig- feiten erschienen: Emanuel Friedli, Bärndütsch als Spiegel vermischen Volks tums. Band III: Guggisberg. Herausgegeben mit Llnterstützung der Negierung des Kantons Bern. Lex.--8°. XVI, 688 S. mit 189 Texlillustrationen und 17 zum Teil farbigen Einschaltbildern, nebst 1 Karte. Brosch. M. 10.—, geb. M. 12.— mit 25°/°. Ein mundartliches Monumcntalwcrk, nach Umfang, Plan und Durchführung einzig in seiner Art! Durch die heutige» Verkehrserleichterunge» läuft der Dialekt Gefahr, verwässert und verwischt zu werden, seine bodenständige Eigenart zu verlieren. Drum war cs hohe Zeit, das noch vorhandene, unverfälscht reine Sprachgut für Gegenwart und Zukunft zu sammeln und fest zuhalten. Jeder Band des auf 5 Teile berechneten Werkes umfaßt einen genau umgrenzten Bezirk des Kantons Bern, der auf die Weise eine in die Tiefe gehende monographische Darstellung erfährt. Trotz seiner wissenschaftlichen Gründlichkeit ist das reiche Material mit so schriftstellerischer Gestaltungskraft gruppiert, daß nicht nur Sprachforscher und Bibliotheken als Abnehmer in Betracht kommen; auch fern von der Primat weilende Deutsch schweizer werden dies Stück Vaterland dankbar begrüßen. Auch die Fortsetzungslisten sind nachzusehen. SlU10U (8sbllö0, ^blMlsVo^p. Bilder u Bigäbeheite-n- us em Pureläbe. Zweite durchgesehene Auflage. Mit einem Wörterverzeichnis. 8°. 403 S. M. 4.— ord., M. 2.90 netto. Geb. M. 4.80 ord., M. 3.50 netto. Bar 7/6. Mit „Heimisbach", seinem ersten größeren Werk, hat Simon Gfcllcr einen durchschlagenden Erfolg errungen. Die erste Auflage war in wenigen Wochen vergriffen. Ein Kenner des Emmentalervolkes, bei dem man schon einen Jeremias Gotthclf zum Vergleich heranziehen muß, schildert hier das Leben seiner engeren Landsleute bei der Arbeit und bei der Erholung, in Freud und Leid, mit einer Wahrheit und Anschaulichkeit, einer Gemütstiefc, einen, Lumor und einem sittlichen Ernst, daß der Leser sich bis ins Innerste erwärmt fühlt. Otto von Greperz, Bärnerlüt. Bernische Lustspiele. Erster Band. 8°. 276 S. Hübsch geb. M. 4.— mit 30°/,. Lernen wir bei Gfcllcr die Emmentaler Bauer» kennen, so führt uns Otto von Greyerz in die verschiedensten stadl- bernischcn Kreise. Die geist- und witzfprudclnden Lustspiele sind zugleich wertvolle Kulturbilder aus dem heutigen Bern. ^^öfeklHarte. Schweizerische Volkslieder, herausgegeben von Otto von Greyerz. Mit Buchschmuck von Rud. Münger. Viertes Bändchen. 1.—10. Tausend. 8°. 80 S. Kart. M. 1.20 mit 25°/°. 25 Exemplare mit 40°/°, 100 Exemplare mit 457°. Die ersten 3 Bändchen sind nun in über 20 000 Exemplaren verbreitet. Man kennt jetzt seine alten Lieder wieder und man singt sie von der ersten bis zur letzten Strophe, nicht nur wo Männlein und Weiblein fröhlich beisammen sind, auch der Mann im Wehrkleide stimmt sie an, auf dem Marsch und abends am Lagerfeuer. Wer sich für Volkslieder interessiert, wird auch in Deutschland und Österreich diese originell illustrierten Bändchen kaufen. Auch in studentischen Kreisen werden sich Liebhaber finden. leitung über die Sprache und Schreibart. Wörterverzeichnis. 8°. 252 S. Brosch. M. 3.20, geb. M. 4.— mit 30°/° und 7/6. Loosli handhabt das Instrument der Emmentaler Mundart mit virtuoser Sicherheit. Es ist kein Leben mit großen Leidenschaften und Schicksalen, das sich vor uns abspielt; es ist das kleine Leben eines Kleinen mit all seinen Nöten und Sonnen blicken, eines Bescheidenen, der aber auch in der schlimmsten Lage seinen Lumor nicht verliert. Ich kann nur auf Verlange» liefern. Bern, I I. Februar 1911. A. Franüe