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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.02.1911
- Strukturtyp
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- Band
- 1911-02-10
- Erscheinungsdatum
- 10.02.1911
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- Deutsch
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1760 «ocjcnLlatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. S4, 10. Februar 1S11. Verlag von krick Qonbarcli. vrezüen.ülasrwitz. In den nächsten Tagen lasse ich bereits die vierte Auflage von „Die Teufelsecke" Lustiges und Ernstes von Ludwig Bendler. Ein Band 8", ca. II Bogen, moderne Ausstattung, Preis drosch. 2 ord., vornehm gebunden 3 ord. erscheinen. Ein ausgezeichneter Erfolg, wenn man in Betracht zieht, daß das Buch erst in den letzten Tagen des Oktober v. I. zur Erst-Ausgabe gelangte. Das vorwiegend humoristische Merkchen des rasch so beliebt gewordenen Autors hat ungemein angesprochen, wie die steigende Nachfrage und vielfach einlaufende Nachbestellungen bekunden. — Zahlreiche Besprechungen voller Anerkennung liegen bereits vor, von denen ich nachstehende im Auszug wiedergebe. Es schreibt: Die Post: Der Name Ludwig Bendler begegnet uns nicht zum ersten Male in der modernen Literatur. In der »Achten Todsünde« und in seinem Erstlingswerk »Moderne Sklavinnen« hat Bendler Zeitbilder voll dramatischer Kraft und wirksamster Kontrastfarben gegeben, mit denen er sich als Berufener in die Romanliteratur eingeführt hat. In vorliegendem Novellenbande behandelt er sein altes Thema, das Theater und die Musik, denen er schon so vieles abgelauscht hat. Es sind harmlose kleine Ge- schichten, die zwischen Ernst und Scherz wechseln, die von den Freuden und Leiden des Berufs handeln, dem der Autor wohl selbst einst angehörte. Bendler ist ein scharfer Beobachter, der das Gesehene in ein gefälliges Gewand zu kleiden weiß, und so können wir jedem Freunde einer leichteren Lektüre den vorliegen den Band nur empfehlen. Der Dresdener Anzeiger: In seinen Romanen hat Bendler ernste Seiten des Lebens aufgerollt und mit fanatischer Wahr heitsliebe Wunden der Gesellschaft bloßgelegt; hier zeigt er, daß er auch ein liebenswürdiger Plauderer sein und über Fügungen des Schicksals. Augenblickserlebnisse, Herzenskonflikte, Menschen typen herzlich lachen kann. Gute Humoresken sind in unserer Zeit selten, und doch sind sie so nötig, denn wer schmachtete nicht in unseren Tagen straffer ernster Arbeit gern nach einigen Stunden frohen Genießens. Bendler hat hier ein Bändchen flott geschriebener, anspruchsloser Geschichten aus dem Leben verfaßt, die uns aufs beste unterhalten. Die erste Er- zählung hat dem Buch den Namen gegeben. Ihr Inhalt ist dem Bühnenleben entnommen, das Bendler mit Vorliebe be- handelt. Der Vorgang hat in diesem Falle den Vorzug, erlebt zu sein, und wer je mit der Bühne in Beziehung gestanden hat, weiß, daß dergleichen Vorgänge, die scheinbar auf Aberglauben beruhen, sich in der Tat ereignen. Die Teufelsecke wird eine Damengarderobe genannt, die niemand benutzen will, weil allen Damen, die sie innehaben, irgendein Ereignis verhängnisvoll wird, sie persönlich oder künstlerisch schädigt. Auch die anderen humoristischen Stücke, zum Beispiel die köstliche Droschkenfahrt zum Cellisten, die verregnete Hochzeitsreise, sind eine lesenswerte Unterhaltungslektüre. Die Weimarische Zeitung: Wer zu denen gehört, die gegen einen Band kleinerer Erzählungen an und für sich ein Vorurteil hegen, dem dürfte durch Bendlers „Teufelsecke", die soeben er schienen uns vorliegt, ohne Zweifel eine andere Meinung ent stehen. Jede dieser Humoresken und Novellen des durch seine Theater- und Künstlerromane rasch bekannt gewordenen Autors trägt den Stempel des wirklich Erlebten und zeigt Menschen von Fleisch und Blut, wie wir sie sehen wollen. Die Erzählungen wirken deshalb auch so erfrischend, weil durch sie, ohne aufdring lich zu erscheinen, ein Zug jenes gemütsvollen Humors geht, dem sich höchstens der Griesgram von echtem Schrot und Korn zu entziehen vermag. Bendler zeigt sich auch in diesem neuen Merkchen als ein berufener Beobachter echten Lebens. Er hat Augen, um zu sehen und hört mit feinem Ohr. Die Berliner Börsenzeitnng: Der durch seinen Theater roman „Moderne Sklavinnen" und einige andere Bücher vorteil haft bekannt gewordene Autor bekundet die Vielseitigkeit seiner Befähigung diesmal in einer Serie von kleineren Erzählungen, vorwiegend heiteren Genres, die bereits, wie das Titelblatt sagt, in zweiter Auflage vorliegen. Daß Bendler seine Leser immer in Spannung zu erhalten weiß und wirksame Aktschlüsse gewisser maßen eine Spezialität von ihm sind, bestätigt er auch hier. „Bügelhorns Wetterglück", „Eine Tournee wider Willen", „Die lustige Witwe" bieten dem Leben virtuos abgelauschte Bilder; ein ernstes Streiflicht auf interne Theaterverhältnisse wirft „Die Teufelsecke". Auch der Tragik des Lebens wird einmal in Is. bont.6" ein Platz eingeräumt. Ein empfehlenswertes Buch! Die Rundschau: Der als Verfasser fesselnd geschriebener Romane aus dem Künstlerleben bekannte Autor zeigt sich hier in den acht Erzählungen des Bandes als humorvoller, liebens würdiger Plauderer. Der Inhalt der ersten Geschichte „Die Teufelsecke" ist dem Bühnenleben entnommen, das der Verfasser mit Vorliebe behandelt (man erinnere sich seines Theater-Romans Moderne Sklavinnen"), die übrigen schildern drastische, lebens frohe Sujets, die mit glücklicher Beobachtungsgabe und voll lachenden Humors skizziert sind. Berliner Lokalanzeiger: Wir verdanken dem Autor einige recht lebensvolle und auch kulturhistorisch wertvolle Romane aus dem Bühnenleben. Das vorliegende Buch stützt sich teilweise auf die Erfahrungen, die Bendler auf diesem Gebiete gemacht hat, enthält aber nur kurze, skizzenhafte Erzählungen, hübsch und anziehend geschrieben. Jedenfalls eine angenehme Unterhaltung für Mußestunden. Grazer Tagespost: Ludwig Bendler nimmt seinen Stoff meist aus Theater- und Kunstkreisen. Es sei hier nur an seinen erfolgreichen Roman „Moderne Sklavinnen" und „Die achte Tod sünde" erinnert. In der Sammlung „Die Teufelsecke" weiß er drastische Ereignisse, die er selbst erlebte oder doch beobachtete, spannend und mit Humor zu erzählen. Gleich in der ersten tragikomischen Erzählung, die der ganzen Sammlung die Spitz marke gab, schildert er ein wahres Ereignis aus dem Bühnen leben Voll lachenden Humors sind auch die Humoresken „Die lustige Witwe", die heitere Episode aus dem Künstlerleben, „Eine Tournee wider Willen", die Reiseerfahrung „Bügelhorns Wetterglück" und andere. „Frau Doktor in gps" ist eine hübsche Jugenderinnerung und „Opus 69" eine feine Satire. Für Herz und Gemüt sorgt die erschütternde Novellette aus dem Künstler- Die Dresdener Nachrichten: Der in Blasewitz wohnende Verfasser der in diesem Bändchen vereinigten Novelletten hat sich bereits durch mehrere Romane aus dem Theater- und Künstler leben bekannt gemacht. Auch in den Erzählungen der „Teufels ecke" ist es zumeist die Bühnenwelt, die mit ihren unerschöpflichen Motiven den Stoff für das liebenswürdige Plaudertalent des Verfassers liefert. Frisch geschaute und frisch vorgetragene, dabei stets dezent gehaltene Lebensausschnitte sind es, die hier geboten werden. Sie werden jedem Leser ein unterhaltsames, heiteres Stündchen bereiten. Meine Erwartung, daß Ludwig Bendlers Erzählertalent und sein liebenswürdiger Humor sich gerade auch in diesen kleineren Gaben Geltung verschaffen müsse, hat Bestätigung gefunden. Ich hoffe, daß die vierte .Auflage des Buches nicht die letzte sein wird. Bezugsbedingungen: Broschierte Exemplare ä 2.— ord., 1.5V no., 1.35 bar und 7/6. . Gebundene „ ä 3.— ., 2.25 fest, 2.10 „ Auf beiliegenden Bestellzetteln bitte ich Sie, gef. zu verlangen. Hochachtungsvoll Dresden-Blasewitz, im Februar IS11. Erich Leonhardi.
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