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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1911
- Strukturtyp
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- 1911-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1911
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Nichtamtlicher Teil. oik 30. k. Februar 1911. Geschichte der deutschen Nationalliteratur. Von A. F. C. Vilmar. Mit einer Fortsetzung: Die deutsche Nationalliteratur vom Tode Goethes bis zur Gegenwart von Adolf Stern. 27. Auflage, bearbeitet von Heinrich Löbner und Karl Reuschel. Marburg in Hessen, 1911, N. G. Elwertsche Verlagsbuch handlung. gr. 8°. XXIII, 808 S. Geh. 5 geb. 6 Keine andere Literaturgeschichte aus der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts hat sich als so lebenskräftig er wiesen wie die Vilmarsche, die 1845 zum ersten Mal er schienen ist. Allen Konkurrenzwsrken zum Trotz hat sie sich bis zum heutigen Tage auf dem Büchermarkt behauptet, während manche andere Literaturgeschichte, die viel später entstanden ist, inzwischen wieder spurlos verschwunden ist. Dies ist unstreitig ein Beweis dafür, daß der alte -Vilmar« eine nützliche Aufgabe erfüllt hat und sich auch heute noch als brauchbar erweist. Das Buch ist entstanden aus Vorlesungen, die Vilmar im Winter 1843/44 in Marburg vor einem größeren Publikum gebildeter Männer und Frauen gehalten hat, und zwar hat der Verfasser die Gestalt der mündlichen Erzählung unverändert gelassen. Jene Form gab dem Werke seinen Charakter, den es noch bis heute behalten hat. Es herrscht darin ein frischer Ton, und der Verfasser legt mehr Wert auf einen klaren Bericht als ans eine eingehende Kritik. Dabei unterdrückt der Verfasser keineswegs seine eigene Ansicht, sondern er spricht sie im allgemeinen offen und scharf aus. Besonders eingehend behandelt er die Blüteperiode der Dicht kunst im Mittelalter, die in neueren Literaturgeschichten meist schon ziemlich kurz abgesertigt wird, und die klassische Zeit. Vilmar hat in den folgenden Auflagen sein Werk zwar im Einzelnen verbessert, aber im Wesentlichen unverändert gelassen. Er hatte mit Goethes Tode abgeschloffen und er ist auch später nicht darüber hinausgegangen. Die Forschun gen der neueren Zeit Hat er meist nur in den Anmerkungen verwertet. Zuletzt besorgte er noch die 12. Auflage Ende 1867, und er starb am 30. Juli 1868. Die 21. Auflage gab Karl Goedcke heraus, der aber auch das Hauptwerk un verändert ließ und nur die Anmerkungen mit den biographi schen und bibliographischen Angaben ergänzte und fortführte. Von der 22. Auflage an übernahm Adolf Stern die Heraus gabe. und er fügte dem Werk eine gehaltvolle Studie über die neueste Zeit (von Goethes Tode bis zur Gegenwart) hinzu, die er in den verschiedenen Auflagen immer wieder erweiterte und der er auch Anmerkungen beigab, wie es beim Hauptwerk der Fall war. Daß Adolf Stern der richtige Mann war, die Literaturgeschichte der neuesten Zeit im Sinne Vilmars zu schildern, wird heute wohl niemand mehr bestreiten. Er fühlte sich mit ihm eins in der nationalen Gesinnung, in einer ernsten, dem Flachen, Rohen und Verbildeten gleich ab gewandten Auffassung von den Aufgaben der Literatur, eins in der Empfänglichkeit für das Schöne und Edle. Adolf Stern besorgte noch Ende 1904 die 26. Auflage, und nach seinem Tode wurden Heinrich Löbner und Karl Reuschel mit der Fortführung des Werkes betraut. Auch diese haben den Text des Hauptwerkes unverändert gelassen; die An merkungen find dagegen von Reuschel durchgesehen, berichtigt und ergänzt worden. Sterns Fortsetzung ist laut letzt- williger Verfügung des Verstorbenen und auf Grund hinter- laffener Aufzeichnungen von Löbner erweitert und in den Anmerkungen berichtigt und ergänzt worden. Hierdurch wurde der Umfang um 34 Seiten vermehrt. -^Auf diese Weise ist das Vilmarsche Werk auch heute noch soweit auf der Höhe der Zeit erhalten, wie dies bei seinem eigenartigen Charakter überhaupt möglich ist. Die Gliederung des Ganzen ist eine völlig natürliche und sach gemäße; sie würde zwar durch eine größere Zahl von Ab schnitten und Unterabteilungen, wie sie namentlich in Lehr büchern üblich ist, übersichtlicher werden, aber dadurch ginge die Form der längeren Vorlesung verloren. Wenn man aber die Form der Vilmarschsn Literaturgeschichte zerschlagen und wenn jeder Herausgeber einer neuen Auflage den Text umarbeiten würde, bliebe schon bald nichts mehr von dem Origmalwerk übrig. So wird also dieses wohl noch aus geraume Zeit hinaus in seiner hergebrachten Gestalt vielen Tausenden als ein Haus- und Familienbuch dienen. Am besten hat es seinerzeit Karl Goedeke gekenn zeichnet mit den Worten, die auch heute noch gelten: »Stets von hohen freien Gesichtspunkten ausgehend, hat der Verfasser die edelsten und schönsten Erzeug nisse der Dichtung, die Schöpfungen, aus denen der Wert unserer Literatur beruht, herausgehoben und mit liebe voller Sorgfalt nach ihrem nationalen und künstlerischen Werte behandelt, ohne sich durch das tiefer Stehende von seinem Standpunkte ablenken zu lassen, nur da allenfalls etwas mehr mit den geringeren oder verderblichen Er scheinungen und Richtungen beschäftigt, wo es ihm darauf ankam, den Hintergrund zu zeigen, auf dem das Große und Größere sich um so lebensvoller abhebt. Es kam nicht darauf an, die Masse zu erschöpfen, sondern lichtvoll zu ordnen, noch weniger darauf, eine Büchergeschichte zu liefern, oder diesem oder jenem neu ausgestellten Gesichtspunkte zu folgen, um ihn dann mit der wechselnden Mode des Jahres oder Tages gegen einen neueren oder neuesten auszutauschen. Wo. wie hier, die Grundanschauung zu einer Lebensüber zeugung und das davon erfüllte Kunstwerk zu einer be deutungsvollen Tat geworden, hat eL die Kraft, dem sich da gegen versuchenden, aus andern Anschauungen hervorgsgangenen und andere Ziele verfolgenden Wetteifer stand zu halten, und dem Gerede, als sei das. was durch eine so lange und umfangreiche Wirksamkeit bewährt ist, eine vorübergehende, veraltende Erscheinung, seinen Lauf zu lassen. Werke, wie das von Vilmar, können nicht veralten, wenn auch andere sehr wohl daneben bestehen oder auskommen mögen. - Wer einen allgemeinen Überblick über die deutsche Lite ratur gewinnen und dabei besonders die großen Richtlinien verfolgen will, wird das Vilmarsche Werk stets vorteilhaft benutzen können. Die nötigen Fingerzeige zur weiteren Orientierung über einzelne Dichter findet man in den Lite raturangaben der Anmerkungen, die auch manchem Buch händler gute Dienste leisten werden, sofern er nicht über größere bibliographische Handbücher verfügt. Bredeney (Ruhr). Tony Kellen. Vereinigte Staaten von Nordamerika. Reglement betr. Eintragung der Arheberrechtsgesuche. Deutsche Übersetzung von Pros. vr. Ernst Röthlisbergcr in Bern. Wiedergabe nur mit besonderer Genehmigung gestattet). (Schluß zu Nr. 29 d. Bl.) Herstellung geschützter Bücher in Amerika. 27. Folgende Werke müssen zur Erlangung des Urheber rechtes in den Vereinigten Staaten hergestellt sein: u> Alle »Bücher« in englischer Sprache, sowie Bücher in irgendwelcher Sprache, wenn sie Bürger oder in den Vereinigten Staaten Ivohnhafte Autoren zu Verfassern haben, müssen mittels innerhalb der Vereinigten Staaten von Hand oder durch eine Setzmaschine irgend welcher Art oder mittels innerhalb des Landes von
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