< d. DUchn Künftig erscheinende Bücher. ^ 14, 18. Januar 1911. Georg Müller Verlag * München^ Die Erinnerungen öes Giocamo Casanova Volksausgabe in secks Sänöen vollständige deutsche Übertragung von Heinrich Conrad Mit einer Einleitung von Frieörich Frcksa Zwei Urteile von kompetenter Seite: Zedor von Aobeltitz: s^er Abenteurer, öer in unerschöpflichem Lebensörang alleGenüfse öesLebens v auszukosten suchte, tritt zurück hinter Sem Historiker unö Sittenschilöerer, Ser uns mit köstlicher Irische unö öramatischcr Verve, mit staunenswerter Unbefangenheit unö feiner Feöer ein Silö öes lS. Iahrhunüerts entwirft. „So vereöelt sich ein Lebensroman," schreibt öerthslü, „nach öer gewöhnlichen sluffastüng nur voll öer unzüchtigsten öiiöer, zu einem Werke öer ernsten kllio, üesscngleichen Sie neuere Literatur kein anöeres auszuweisen hat. Casanovas Memoiren stnö öas vollenöetste, ausführlichste Gcmälöe nicht allein öer sittlichen unö Gesellschaftszustänöe öes Iahrhunöerts, öas öer französischen Staatsumwälzung voranging, sonüern auch öer Spiegel öes Staatsiedens in seinen inüiviöuellsten Zweigen, öer Rirche, öer Denkweise öer Nationen, öer Vorurteile öecStänöc. Derslböruck öer Philosophie also öes innersten Lebens öes Zeitalters. Vieser ungeheuerliche Summier erfreute sich einer glänzenöen öeodachtungsgabe. kleiner hat wie er öie Versunkenheit öer höheren Gesell schaft, öic Unnatur öes Nokoko, öie nervlosc Lahmheit öer Bourgeoisie, öie Verworfenheit öer Fürsten unö öes Illerus, öie Dummheit öes sogenannten Freiöenkertums in so glänzenöen Silüerreihen zu schilöern verstanüen. Man kann Scrtholö getrost zustimmcn: Wenn alle anöercn Schriftwerke Zur Kenntnis öes IS. ssahrhunöerts verloren gingen, so besäßen wir in Casanovas Werk öoch noch hinlänglichen Stoff, um öie unausbleibliche Notwenöigkeit einer allgemeinen Umwälzung ermessen zu können. Narl Mbrecht in Ser „Neuen Rundschau": E^ur wenige von all öcn Süchern, öie ich in ücn lebten fahren gelesen, nur wenige von all öen vielen Dramen, öie ich in öer lebten Zeit auf üem Theater gesehen, haben öic Fülle öes Daseins so farbig vor mir ausgcbreitet, haben öas menschliche Herz so vollkommen vor meinen Slicken entschleiert; unö nur wenige haben mich so tief öie Dämonie öes Schicksals fühlen lassen, wie öic Erinnerungen von Giocamo Casanova. Es ist wohl unbestreitbar, öaß öicse meine Casanovaausgabc bei öcm großen Untcreste, öas heute für öie Kultur öes 18. Iahrhunöerts vorhanöen ist, eines -er gangbarsten Werke dieses Jahres^ nicht nur, sonüern aller Zeiten wcröcn wirö. öcnuben Sie öcn vorzugscabatt.