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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.01.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1911-01-13
- Erscheinungsdatum
- 13.01.1911
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- Deutsch
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^5 10, 13. Januar 1911. Nichtamtlicher Teil. veranstaltet worden ist, hat in allen Vevölkerungsschichten ein so überaus lebhaftes Interesse und Verständnis ge funden, daß man von einem geradezu beispiellosen Erfolg sprechen kann. Die Ausstellung, die auch von dem Staats sekretär des Innern, Herrn Staatsminister vr. Delbrück, ein gehend besichtigt wurde, war während der Öffnungszeit fast stets von einer sichtlich tief erregten Menge überfüllt. Nicht wenige Besucher äußerten sich laut vor Entrüstung vor dieser Masse von Zeugen jugendverderblicher Literatur. Wesentlich vertieft wurde der Eindruck der Ausstellung durch die erläuternden Vorträge, die an jedem Ausstellungstage zur Hauptbesuchszeit im Reichstag gehalten wurden. Herr vr. Ernst Schultze, der Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Dichter- Gedächtnis-Stiftung, sprach einführend über das Wesen und die Bekämpfung der Schundliteratur. Der Vortragssaal und die angren zenden Räume waren überfüllt. Hunderte mußten umkehren. Infolgedessen sprach der Redner am Tage darauf nochmals über das Problem unter besonderer Berücksichtigung der Kriminal- Literatur. In den nächsten Tagen sprachen die Herren I. Lews, Generalsekretär der Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung, Berlin, über die Schule und Herr Professor 1)r. Brunner über die Familie im Kampfe gegen die Schundliteratur, während der Generalsekretär der Deutschen Dichter-Gedächtnis-Stiftung, Herr vr. Fritz Coerper, das Thema aus dem Gesichtspunkte der Jugendpflege behandelte. Auch diese Vorträge waren sämtlich so zahlreich besucht, daß der geräumige Sitzungssaal der Budget- Kommission des Reichstages die Hörer kaum zu fassen vermochte. Die Ausstellung wurde von vielen Tausenden von Personen besucht, und zwar von Angehörigen aller Stände, besonders stark wohl aus juristischen und aus Lehrerkreisen. In den letzten Tagen war auch der Andrang aus den Arbeiterkreisen ein recht großer. Alle Parteien und Konfessionen standen einmütig zu sammen. Eine Berliner Zeitung bemerkte treffend: »Im Kampfe gegen die Schundliteratur gibt es keine Partei, nur den Block der anständigen Leute.« Die Ausstellung wurde in den Tagen vom 10. bis 12. Ja nuar noch besonders den Reichstags- und Landtagsabgeordneten gezeigt. Es ist wohl zu hoffen, daß der außerordentliche Erfolg dieser Veranstaltung gegen die Schundliteratur in der Reichs hauptstadt von Dauer sein und zu mancherlei positiven Maßnahmen und Veranstaltungen führen wird, zumal die Ausstellung noch in vielen anderen größeren Städten des Deutschen Reiches vor geführt werden soll. Mit zahlreichen Städten sind darüber bereits Vereinbarungen getroffen. Weitere Bewerbungen von seiten städtischer Verwaltungen oder gemeinnütziger Organisationen um Überlassung der Ausstellung sind an die Deutsche Dichter- Gedächtnis-Stiftung in Hamburg-Großborstel zu richten. Wie hier schon mitgeteilt wurde, wird die Ausstellung im kommenden Februar in Leipzig (im Deutschen Buchgewerbe- Hause) gezeigt werden. U. Kaiser-Wilhelm-Gesellschast zur Förderung der Wissen schaften. — Am 11. Januar hat in Berlin in der Königlichen Akademie der Künste unter dem Vorsitz des Kultusministers die konstituierende Versammlung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften stattgefunden. An der Versammlung nahmen etwa hundert Personen teil, darunter 83 bisherige Stifter für Gesellschaftszwecke. In seiner Begrüßungsansprache erinnerte der Kultus minister an die kaiserliche Kundgebung anläßlich des Berliner Universitätsjubiläums, bei dem der Kaiser, indem er auf die Ideen Wilhelm von Humboldts über die Organisation der wissenschaftlichen Forschungen hinwies, die Notwendigkeit dartat, größere Mittel als bisher vor allem zur Begründung wissenschaft licher Forschungsinstitute in den Dienst der Wissenschaft zu stellen und zur opferwilligen Mitarbeit wohlhabender Persönlichkeiten aufrief. Zugleich hatte der Kaiser in Aussicht gestellt, unter seinem Protektorate und Namen eine Gesellschaft zu begründen, deren Aufgabe es sein solle, in diesem Sinne zu wirken. Der Minister teilte mit, daß er vom Kaiser beauftragt sei, die Begründung der Gesellschaft in die Wege zu leiten. Er habe demzufolge unter Beteiligung einer größeren Anzahl von Stiftern aus verschiedenen Landesteilen einen Satzungsentwurf ausstellen lassen, der den Versammelten hier vorgelegt werde, um über die endgültige j Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. Fassung Beschluß zu fassen. Der Minister betonte, wie mit der Förderung gerade der naturwissenschaftlichen Forschung auch die der wirtschaftlichen Interessen Hand in Hand gehe. Er glaube daher, daß gerade in diesem Teile ein weitgehendes Verständnis für die hohen Aufgaben vorhanden sei, die der zu gründenden Gesellschaft in der Förderung des Kulturfortschritts auf mancherlei Gebieten obliegen würden. Die Versammlung trat in die Beratungen des vor liegenden Satzungsentwurfes ein, der mit wenigen Ände rungen angenommen wurde. — Nach den gefaßten Be schlüssen wird die Mitgliedschaft der Gesellschaft erworben durch einen Aufnahmebeitrag von 20 000 Der jährliche Beitrag ist auf 1000 ^ festgesetzt, kann aber fortfallen, falls der Aufnahmebeitrag mindestens 40 000 ^ beträgt. Die Organe der Gesellschaft sind außer der Hauptversammlung der Senat und der Verwaltungsausschuß. In den Senat hat die Gesellschaft durch Wahl mindestens zehn Mitglieder zu entsenden. Die Ernennung weiterer Senatoren ist dem Kaiser als Protektor Vorbehalten. Anschließend an die Konstituierung der Gesellschaft fand die Wahl von zehn Senatoren statt, die dem Kaiser zur Bestätigung vorzulegen ist. Der Kultusminister schloß mit Dankesworten, indem er der ins Leben getretenen Gesellschaft bestes Gelingen der be deutungsvollen Aufgaben wünschte. In das von ihm ausgebrachte Kaiserhoch stimmten die Anwesenden begeistert ein. Aus der Versammlung sprach noch Exzellenz Professor Harnack allen, die an den vorbereitenden Arbeiten mitgewirkt haben, insbesondere dem Kultusminister, für die aufopferungs volle Förderung des Planes namens der Versammelten seinen Dank aus. An den Kaiser wurde ein Huldigungstelegramm ab gesandt. (Leipziger Tageblatt.) * Verein Berliner Presse«. Ballfest. — Die Ausgabe der Eintrittskarten zum Ballfest des Vereins »Berliner Presse« am Sonnabend, 28. Januar, in den Gesamträumen der Phil harmonie, beginnt am Montag, 23. d. M. Des großen Andrangs wegen kann die Zusendung durch Nachnahme in diesem Jahre nur nach auswärts erfolgen. Irr solchem Falle sind Gesuche unter Beifügung einer Empfehlung durch ein Mitglied des Ver- eins und genaue Angabe der Namen, auf die die Eintrittskarten ausgestellt werden sollen, an das Sekretariat des Vereins, Maaßenstraße 16, zu richten. Unbestellbare Drucksachen. — Dem vor kurzem erschienenen Geschäftsbericht der Handels- und Gewerbekammer in Wien über den Monat November 1910, Nr. 11, entnimmt die Österreichisch-ungarische Buchhändler-Correspondenz folgende inter essante Ausführung: Nach dem Ausführungsreglement zum Weltpostvertrage vom Jahre 1906 können die Postverwaltungen sich dahin einigen, in ihrem gegenseitigen Verkehre die Rücksendung von solchen unbe stellbaren Drucksachen zu unterlassen, die als wertlos anzusehen sind. Diesen Vorgang üben beispielsweise jetzt schon Frankreich, Großbritannien und Ägypten. Da nun darüber Verhandlungen gepflogen werden, ob nicht auch in Österreich von der Rückleitung wertloser unbestellbarer Drucksachen abgesehen werden und auf welche Gattungen von Drucksachen diese Maßnahme ausgedehnt werden könnte, wurde die Kammer von der k. k. Post- und Tele graphendirektion um ihr Gutachten befragt. Nach Anhörung der interessierten wirtschaftlichen Verbände gab die Kammer über einstimmend mit einem Referate des Herrn Kammer-Rats Wilhelm Müller nachstehendes Gutachten ab: Die eingelaufenen Äußerungen sprechen sich überwiegend entschieden gegen die geplante Neueinführung aus und be- gründen diese ablehnende Haltung mit der Wichtigkeit der in Rede stehenden Nückleitung für die Evidenthaltung des Kunden kreises bei Versendung von Preislisten, Plakaten, Kalendern u. dergl.; weiters mit dem unter Umständen verhältnismäßig hohen Werte solcher Drucksorten sowie mit dem speziellen Hinweise daraus, daß unter Umständen die Ausführung eines Auftrages von der tatsächlichen Zustellung einer Druck sache, zum Beispiel eines Probedruckes, abhängen kann und daß in einem solchen Falle aus dem Unterbleiben der 71
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