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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.01.1911
- Strukturtyp
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- 1911-01-13
- Erscheinungsdatum
- 13.01.1911
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- Deutsch
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518 ÄÜrscnblatt ». ». Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 10, 13. Januar 1911. V. SuarsL iv LLaäricl. ^.Itrunira ^ Orsvskl, R>., mi virrjs ä. lädro äs äoeuinsntos. 8°. 8 pss. Zum Gedächtnis Friedrich Nicolais. Am 8. Januar 1811 (nicht am 11., wie der kleine und große »Meyer« angibt) starb in Berlin Christoph Friedrich Nicolai, und am 8, Januar 1911, am hundertjährigen Todestage, fand sich eine Schaar non Männern und Frauen ans allen Himmelsrichtungen Berlins in der Brüderstraße 13, in dem alten berühmten Nicolaischen Verlags- und Wohn- hause, in dem jetzt das Lesstng - Museum mit seinen reichen Schätzen untergebracht ist, ein, um das Gedächtnis dieses hervorragenden Mannes zu ehren. An Stelle des zweiten Berliner Bürgermeisters vr. Neickc, der durch Amtsgcschäfte verhindert war, hielt zunächst, nachdem ein Qnartcltgcsang (119. Psalm »Heil dem Manne, der rechtschaffen lebt«) die Feier eröffnet hatte, der Landgerichtsrat vr Bsringnier für den Vorsitzenden der »Gesellschaft zur Erhaltung des Lessiug-Hauses» und zugleich (dem Inhalte seiner Ansprache nach) sür den »Verein für die Geschichte Berlins« als dessen Vorsitzender eine Ansprache. — Ohne ans die Bedeutung des Gefeierten für den Buch handel einzugeben, dem dieser angeblich nur widerwillig und durch die Umstände gezwungen angehört haben soll — was wohl in dieser Form kaum richtig ist —, betonte Redner besonders seine lokale Bedeutung für die Erforschung der Geschichte Berlins, wie sie sich durch seine »Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam dokumentiert, ein Werk, das grundlegend geworden und auch jetzt noch von Wert ist. Vor Nicolai gab cs nur chronik artige Werke ohne systematische Schilderung und Erforschung. Der Redner berief sich hierbei auf das Urteil Fidicins, des »Altmeisters der Berliner Geschichtsschreibung«. Auch der folgende Redner, der sür die »Brandenburgia« sprach, Professor Gallandt, bestätigte diese Bedeutung Nicolais für die Berliner Geschichte und wünschte dem Lesstng-Museum in seinem neuen Heim an so hervorragend historischer Stätte Glück. Es sprach sodann ein Vertreter des Schriftsteller-Ver bandes in allgemeineren Worten, nicht anläßlich des beson deren Tages, als vielmehr zugunsten des Lessing-Museums, von dem die Feier ausging, worauf an vierter Stelle der greise Eduard Quaas das Wort ergriff, um für den »Kunstwissenschaftlichen Verein« Nicolai als kunstverständigen Mann zu feiern. Leider war auch für diesen Redner, der einst dem Kunsthandcl und auch dem Buchhandel angehörte, Nicolai nicht in erster Linie der hervorragende und erfolg reiche Buchhändler. Der letzte Festredner Stadtschulrat vr. Jonas, der in zu Herzen gehenden Worten Erinnerungen aus dem alten historischen Hause erzählte, erinnerte haupt sächlich au die berühmten Männer und Frauen, die Friedrich Nicolai langjähriger Freundschaft gewürdigt haben, vor allem an Lesstng und Moses Mendelssohn, an Koerner, den Freund Schillers und Vater Theodor Koerners, an Elise von der Recke und viele Andere, wodurch allerdings die Bedeutung des Gefeierten ins hellste Licht gerückt wurde. — Ein stimmungs voller Quartettgesang (23. Psalm) schloß die eindrucksvolle Feier in den engen Räumen, die rings von Bildern und Andenken an Lesstng und seinen Kreis geschmückt sind. Sehr zu bedauern ist es, daß keiner aus dem Berliner Buchhandel vorbereitet war, um Nicolai als den Mann zu schildern, der große und bleibende Werte durch seine um fangreiche Verlagstätigkeit geschaffen hat und der diese wohl schwerlich unternommen hätte, wenn er nicht den Buchhandel ordnungsgemäß erlernt und mit Leib und Seele sich ihm gewidmet hätte. Seiner Energie, seinem Unternehmungs geist verdankt die Literatur viele große und hervorragende Werke, die zu ihrer Zeit besondern Einfluß ausllbten und auch heute noch als Quellenmaterial von Wert sind. Daß er der jüngeren Generation gegenüber nicht mehr auf der Höhe war, — dieses starre Vorurteil gegen das Moderne teilte er mit vielen anderen großen Geistern, wie z. B. Friedrich dem Großen, und mag auch der ihm oft gemachte Vorwurf der Überhebung berechtigt sein, so möge man berücksichtigen, daß es Menschen ohne Fehl nie gegeben hat. Auch seine verfehlten Kämpfe gegen Kant, Goethe u. a. muß man ihm nicht zu sehr zu seinen Ungunsten anrcchnen, da sie seiner innersten Überzeugung entsprangen?) Seines Schwiegersohnes Parthey »Erinnerungen« ge währen ein treffendes Bild seiner immensen Tätigkeit und der verschiedenen geistigen Interessen, sowie besonders der schönen Geselligkeit, die sich in seinem Hause entwickelte. Sie zeigen ihn als ganzen Mann, auf den nicht nur seine Angehörigen, sondern auch viele ferner Stehende mit Be wunderung schauten und von denen er manchem mit Rat und Tat zur Seite stand. Der Buchhandel hat alle Ursache, ihn als einen seiner bedeutendsten Vertreter zu ehren und sein Gedächtnis hoch zu halten. Nikolassee, 10. Januar 1911. Max Harrwitz. Statistik der Büchererzeugung des Königreichs Italien im Jahre 1910. Nach dem von der vibliotsoa Haeionals ventrale zu Florenz herausgegebenen Verzeichnis der empfangenen Pflicht exemplare verteilt sich die Gesamtmenge von 6788 (im Vor jahre 6833), davon 562 (536) neue Auslagen oder Neu drucke und 387 (S18) neue Periodica, auf Landschaften und Literaturgattungen folgendermaßen. Es erschienen in der Lombardei 1435 (1636) bez. 103 neue Auflagen und 63 neue Periodica, in Toskana 998 (945) bez. 126 und 42, Piemont 983 (901) bez. 191 und 48, Latium 775 (825) bez. 34 und Sizilien 517 (854) bez. 23 und 32, Emilia 461 (453) bez. 22 und 20, Kampanien 453 (487, bez. 19 und 28, Venetien 451 (409) bez. 19 und 15, Ligurien 158 t167) bez. 5 und 12, Marken 153 (122) bez. 5 und 15, Umbrien 124 <163> bez. 9 und 5, Abruzzen 122 (107) bez. I und 2, Sardinien 61 <96, bez. 2, Apulien 46 ,73) bez. 5 und 4, Basilikata 32 (22) bez. 2, Kalabrien 17 (23) bez. k, Erythraca 2. Dazu kommen 36 außerhalb Italiens in italienischer Sprache erschienene Drucke. Friedrich Nicolais buchhlindlsrische und schriftstellerische Bedeutung hat unser Kollege Herr I. H. Eckardt, Heidelberg, aus führlich gewürdigt im Börsenblatt ISIS Nr. 42 44, und 4v. Red.
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