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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-01-12
- Erscheinungsdatum
- 12.01.1911
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- Deutsch
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468 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel, Nichtamtlicher Teil. ^5 9, 12. Januar 1911. Orten, Branchenregister und Adressen der Privatpersonen (Ge lehrte, Beamte, Privatbeamte u. a.) und Kartenskizzen. Buchhändler sind auf Island 7 genannt (davon 3 zugleich als Buchverleger), auf den Färöern nur 1, H. N. Jakobsen in Thorshavn. Zeitungen und Zeitschriften (mit Angabe des Redakteurs und Erscheinungsortes) sind auf Island 19 angeführt; auf den Färöern 4 (MinalättinA; ^äröi8k Lirkstiäoncks, Kirchen- zeitung; Mn^akrosE-und die amtliche k'ärö^lutgtiäsuäo). Die öffent lichen Bibliotheken auf Island, darunter die großen 1,auä8bib1iot6lr6t und Nationalarlrivst in Reykjavik, sind alle genannt und k'ürö ^.urt3 Libliotek (mit etwa 10 000 Druckschriften) in Thorshavn. Über die skripten undUrkunden, seit 1902), die Färöische Literarische Gesellschaft (seit 1906), die schon 1816 von dem berühmten dänischen Sprach forscher Rasmus Rask gestiftete »Islanc^lrs litterärs Lsl^ab« und andere Gesellschaften, über die beiden Altertums-Museen, über Hospitäler und die Fach- und höheren Schulen der Inseln, die eine vorzügliche Volksbildung haben, ist Auskunft gegeben, ihre Vorsteher werden genannt, so auch für die in Reykjavik be stehenden Fachschulen zur Ausbildung isländischer Arzte, Pfarrer, Lehrer und Juristen. Von letzteren besteht die »Pfarrerschule« schon seit 1847, die »Ärzteschule« seit 1876, die übrigen sind durch Gesetz vom 16. Oktober 1907 errichtet. Wir erfahren, daß etwa 70 Prozent der isländischen Abiturienten an Kopenhagens Uni versität studieren. Interessant ist ein als Vorwort dieses Jahrgangs auftretender Aufsatz und Aufruf des Namenforschers Professor vr. Johannes Steenstrup. Er fordert unter näherer Begründung die vielen tausend Inhaber der dänischen Familiennamen auf -sen (Hansen, Petersen,Jensen, Nielsen usw.,die alleinim Kopenhagener Personen register dieses Adreßbuchs Dutzende von Spalten füllen) dringend auf, um Namenänderung nachzusuchen, die der dänische Staat ja kräftig unterstütze (die Gebühr beträgt nur 4 Kr.). Hierzu gibt er die nötige Anleitung. Kein Land in Europa habe einen so unpraktischen und einförmigen Namenbrauch wie Dänemark (zum Teil ist eine vor 80 Jahren erlassene, unge schickte administrative Bestimmung an der Zunahme der -sen Namen schuld). Auf Veranlassung des Justizministeriums haben V. Dahlerup und I. Steenstrup ein Namenbuch als Wegweiser bei der Wahl neuer Geschlechternamen herausgegeben (2. Aufl. 1903), und 1906 veröffentlichte das Ministerium zwei Verzeich nisse von Namen, die durch behördliche Bescheinigung vor fremder Aneignung geschützt sind. Dazu erscheinen halbjährlich Nachträge (im Buchhandel zu haben, jetzt auch in den großen öffentlichen Bibliotheken und Archiven Dänemarks zur Benutzung ausliegend). ö. Der norwegische Buchhandel im Jahre 191V. — Das verflossene Jahr war, so schreibt das norwegische Buchhändler blatt, für den norwegischen Buchhandel befriedigend. Die Zahl der Konkurse war klein, der Verkauf von Büchern gut; der Weihnachtshandel, der einen recht guten Maßstab bildet, ist für die meisten Buchhändler sicher besser gewesen, als seit vielen Jahren. — Die Verbindung mit dem dänischen Buchhandel ist nur noch ein Schatten von dem, was sie früher war. Jahr für Jahr macht sich die norwegische Literatur mehr von der dänischen frei. Auf dem Gebiete der schönen Literatur ist sie schon längst der dänischen ebenbürtig geworden; aber auch in den Zweigen der Fachliteratur kommt man gut mit; Verleger so wohl wie Autoren in Norwegen erkennen immer mehr, daß auf dem Gebiet der Fachliteratur und der Übersetzungen viel nachzuholen ist. Das Publikum unterstützt diese Bestrebungen immer kräftiger und kauft jetzt nicht allein Belletristik, sondern auch populäre Fachwissenschaft der verschiedensten Art. Es werden jetzt Auflagen von Büchern verkauft, die vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wären. Übersetzungen ausländischer Schriftsteller überließ man in Norwegen früher dänischen Verlegern; aber auch hier beginnen norwegische Verleger zu arbeiten, um sie in heimatlichem Gewand dem norwegischen Publikum vorzulegen. Die Bedeutung der Tatsache, die großen Schriftsteller Scott, Marryat, Cooper, Dickens, Verne usw. in norwegischer Sprache lesen zu können, kann man für das aufwachsende Geschlecht nicht hoch genug anschlagen. — In dem nie ruhenden Verlagsstreit, der eben in der Lösung der Bande, die dänische und norwegische Literatur zusammenknüpften, seinen Ursprung hat, tat der norwegische Buchhändlerverein durch die Resolution in Bergen einen entscheidenden Schritt. Aber noch haben nicht alle norwegischen Schriftsteller die nationale Bedeutung von norwegischen Büchern in norwegischem Verlag erkannt. Von Ereignissen im Buchhandel war die Hauptversammlung und das Buchhändlerfest in Bergen, das dem Solidaritätsgefühl eine kräftige Stütze wurde, am bedeutungsvollsten. (Nach: »Nor8k LoAbanälsrticksncks«.) * Kunsthalle P. H. Beyer ä- Sohn. Leipzig. — Max Klinger hat eine Reihe von 14 keramischen Reliefs, die zur Schmückung von Ofen in seinem neuen Heim Groß - Jena be stimmt sind, vollendet und ausgestellt. Die Kacheln sind vor wiegend mit weiblichen Aktfiguren in Hochrelief geschmückt, die in Heller Glasur auf grünem Grund stehen, einige andere zeigen Porträtköpfe. Sie werden nur kurze Zeit ausgestellt bleiben. Prospektsteuer in Paris. — Den Fremden, die Paris be suchen, fällt zunächst das viele Papier auf, das in den Straßen umherliegt und sie zu dem vorschnellen Urteile verleitet, Paris sei eine schmutzige Stadt. Aber sie kennen den Ursprung dieses Zustandes nicht. Das Papier, das nicht ihnen allein, sondern auch den Parisern mit ihrem stark entwickelten Schönheitssinn ein Dorn im Auge ist, ^stammt von den auf den Straßen ver teilten und dann weggeworfenen Prospekten her, und diese Pro, spekte sind ein Reklamemittel der Geschäftsleute; denn das Annoncieren in den Pariser Zeitungen ist unerschwinglich teuer. Immerhin steht fest, daß die Unsauberkeit der Pariser Straßen fast ausschließlich von dem Prospektunfug herrührt. Der Gemeinderat hat daher, um letzteren zu bekämpfen, eine Prospektsteuer beschlossen, die am 1. Januar 1911 in Kraft treten sollte, aber nicht in Kraft getreten ist. Sie ist indes nur in Verspätung. Sie hat sich noch nicht durch die unzähligen Amts zimmer der Verwaltungen hindurchgearbeitet. Gegenwärtig be findet sie sich bei der Stempelverwaltung — Virsetion cku Mrubrs — des Finanzministeriums, die sich mit ihrer praktischen Anwen dung beschäftigt. Da dieser von den Zeitungen die Hölle heiß gemacht wird, verspricht sie möglichste Eile, so daß die Prospekt steuer sicher schon in kürzester Frist in Anwendung kommen wird. Vorausgesetzt, daß sie hoch genug ist, wird man in Paris also bald saubere Straßen haben, und die Geschäftsleute werden in den Zeitungen annoncieren müssen. Deshalb sind letztere so um die Reinlichkeit der Straßen besorgt. Die Gtaatsdruckerei in Paris. — Über den Neubau der Iiuprimsrio Nationale in Paris schwebte infolge von dabei vorgekommenen Unregelmäßigkeiten bisher eine von einer außer parlamentarischen Kommission vorgenommene Untersuchung, die der jetzige Ministerpräsident Briand am 18. Januar 1909 ange ordnet hat, als er noch Justizminister war. Der Vorsitzende dieser Kommission, Antoine Perrier, Vizepräsident des Senats, hat dieser Tage dem Finanzminister den Bericht Über die Arbeiten der Kommission eingereicht. Letztere hatte festzustellen, in welcher Weise der Bau bisher ausgeführt worden war, ferner die neuen Kreditforderungen zu prüfen und die Arbeiten zu überwachen. Der Bericht zerfällt in zwei Teile, deren erster sich mit den Verantwortlichkeiten, deren zweiter sich mit der Fortführung des Baues befaßt. Die Verantwortung für die vorgekommenen Un regelmäßigkeiten trifft nach dem Kommissionsbericht den mittler weile verstorbenen Direktor der Staatsdruckerei Christian und deren Architekten Didelot. Elfterem wirft die Kommission vor, der Regierung den wirklichen Umfang der Kosten verheimlicht, das Bauprogramm nicht gehörig geprüft, den Bau im Jahre 1902 vor Beendigung der technischen Vorstudien begonnen und ohne genügende Begründung vom Parlament l'/z Millionen verlangt zu haben. Der Architekt hat von Anfang an merkwürdige Fehler begangen. Er täuschte Minister und Parlament über die Qualitäten des Grundstücks in der üus cko 1a Oonvootlon, lieferte unverwendbare Voranschläge und bewies im Laufe des Baues, daß er weder die nötigen Fähigkeiten, noch Autorität und Er fahrung besitzt. Die Kommission kam zu der Ansicht, daß es ge wagt sein würde, Didelot den Bau sortführen zu lassen, und spricht die Meinung aus, daß er nicht mehr Architekt der Staats druckerei bleiben könne.
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