/V 259 8. November 1910 Fertige Bücher. Bciclenölau i- d. Ltlchn. Buchhandel. 13469 kine einrise kllW üms M kxvl. dllk! M lLIKMIIM ülMk «IklNk kVÜ! 8oeben^ersckien äss WG" 26. b>8 30. raU8enä -MI in neuer ^usstLttunx. k'reis krosck. z.— or6., VI. 2.10 no., lVl. 2.— ksr; §ebunffen 4.— or6., ^4. 2.80 bar. kartier» 7/6. 2^ei Probeexemplare unff eine Partie 7/6 mit 40^ dar, Lmbänffe no.l Im LLKOIdlLK OOK^O-^t>I2LIOLK schreibt Okefre6akteur H. v. Kupffer: Oie 1en6enz des Lucbes, 6er liefe sittliche Lrnst, 6ie bittere, unbarmherzige Offenheit, mit 6er ein uraltes un6 6ock so selten besprochenes l'kema aus 6en 6unkelsten Lcbatten 6es Oro888la6t1ebens 6arin beban6elt wir6, lassen 6as Luch in meinen -^ugen emporwscksen zu einem 6röbnen6en Mahnruf an 6en V^ann, 2U einem ernsten Weckruf an 6ie Oesellsckaft. Lin selten beban6eltes l'kema, sagte icb. Ick will's nur kurz berühren. Ls ist 6as l'kema von 6er Verzweiflungstat 6es verführten IVla6chens, 6as sich 6em Scherbengericht 6er „Oesell- schatt" 6urch 6:e sträfliche Vernichtung 6er Keimen6en Lruckt ihrer 3ün6e zu entziehen sucht . . . Das ist ein böses Kapitel aus 6em Qesellscbaftsleben ^e6er Oro888la6t. Leute, wo man enälick 6ie v,1aske 6er unfruchtbaren Lrü6erie fallen gelassen hat un6 auch sexuelle Oinge öffentlich, ernst beksn6elt, wäre wokl 6ie 2eit gekommen, wo sich kluge Köpfe un6 gute Kerzen mit 6er Krage befassen sollten: Wie ist 6em furchtbaren Onneil zu steuern, 6as über 6as ^ugen61icks Weid ge bracht v/ir6 6urch äie „gefällige" Lilfe 6er oft genug auch noch mit Letrug un6 8cbwin6el srbeiten6en „Ketterinnen in 6er Lot" ? V7ie vor allen Dingen schützt man 6ie „arme kleine Lva" vor 6em Impuls 6er Verzweiflung, 6er sie 6azu treibt, eine Lün6e 6es Lerzens mit einer 8ün6e 6es Verstan6es, mit einem Verbrechen 6ecken zu wollen? . . . Das Oangenscheicltsche buch gibt einen kräftigen ^nstoss zu 6iesen ernsten Oe6anken; es ist 6arum ein gutes Luch, um so mehr, als es sichtlich mit genauer Kenntnis 6ieser Verhältnisse in kräftigen, glaubwürdigen Wirk- licbkeitszügen 6ie ergreilen6sten Li16er malt. ^ber einen ganz besonüeren Keiz kalte 6as Werk für mich 6urck 6ie, icb möchte sagen: ritterliche >^rt un6 Weise, in 6er es 6ie typische „kleine Lva", 6as Opfer männlicher Oewissen- losigkeit, ohne sie mit Überschwenglichkeit zu glorifizieren, in ihrer ganzen innerlichen Lel6en- haftigkeit zeichnet. Onterliegt auch 6ies LeI6entum vielfach im Verlauf 6er 8eelenkämpfe un6 Hilflosigkeit 6er weiblichen 8ckwäcke — auf 6em Höhepunkt von 8ckul6 un6 von 8trafe, 6a erlicht es 6en stillen, grossen Triumph, wie er eben nur — vom >)Veibe errungen wer6en kann . . . Verlag Or. K. baligeusckeiüt, Lerliu-bichterlelüs. 1760