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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.12.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-12-22
- Erscheinungsdatum
- 22.12.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1910
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296, 22. Dezember 1S10. Nichtamtlicher Teil. -SÄ^enblatt k. Dtschn. Buchhcmbc. 15777 Julius Lpringer in Berlin ferner: ^6^.^"' I^.Uonäer tu, ä^s veu«»et^ IS11. II. 1?eil ^sli.. Lus. 3 ^; l. I'eil in I^scksr Asb., II. I'sil 86^-, Verlagsanstalt Vlexauder Koch in Darmstadt, ll 1 u. 16786 87 *Illoen-I)6korg.t.i0ll XXII, 1. (1g.vuar 1911.) 2 ^ 60 Ludwig WitterS Verlag in Neustadt a. Haardt. 15790 Dacqus: Was in mein Gaarde gewachse ifch. 2 ^t. Verbotene Druckschriften. Durch rechtskräftiges Urteil des hiesigen Landgerichts vom 17. November 1910 ist die Unbrauchbarmachung des in Warschau erschienenen Buches »Xodista i ^clLieki«, sowie die zu seiner Herstellung benutzten Platten und Formen — mit der sich aus § 41 Absatz 2 St.-G -Bs. ergebenden Einschränkung — wegen der gegen § 184 Nr. 1 St-G.-Bs. verstoßenden, darin enthaltenen Abbildungen angeordnet worden. Posen, 15. Dezember 1910. (gez.) Der Erste Staatsanwalt. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 3576 vom 19. Dez. 1910.) Nichtamtlicher Teil. Neformbestrebungen im französischen Sortiment. Von Ernst Waldmann (Paris). Mehrere Jahrzehnte hat der Kampf um den Kunden rabatt im deutschen Buchhandel gedauert, und wenn auch das Ideal, das vielleicht manchem Sortimenter vorgeschwebt hat, nicht erreicht worden ist, so ist doch wenigstens ein Zustand geschaffen worden, der auch mittleren und kleinen Sorti mentern den Konkurrenzkampf <wenn zurzeit auch unter erneuten Schwierigkeiten) doch immerhin möglich macht. Mit dem, was unter dem Präsidium von Albert Brockhaus und seinen Nachfolgern erreicht worden ist, können wir vorläufig zufrieden sein! den ganz idealen Ausland, daß das Buch ausnahmslos zu seinem vollen Ladenpreis verkauft wird, werden wir aller menschlichen Voraussicht nach wohl kaum erleben, was aber nicht ausschließt, daß nach wie vor an Verbesserungen im Buchhandel gearbeitet wird. übrigens stand der deutsche Buchhandel in seinem Kamps um den Kundenrabatt nicht allein da; nach gelegentlichen Mitteilungen im Börsenblatt scheinen so ziemlich alle Kultur staaten unter der gleichen Kalamität gelitten zu haben und noch zu leiden. Es ist interessant zu beobachten, daß sich nun auch in Frankreich, dem Lande, in dem inan sich bisher in dieser Hinsicht noch am ruhigsten verhielt, eine starke Bewegung zur Abschaffung des Kundenrabatts geltend macht. Am IS. und 20. April 19,0 haben Verhandlungen und Beratungen in dieser Richtung stattgefunden, und das damit erreichte Ziel ist am I. September in Form eines neuen Tarifs in Kraft getreten. Bevor ich aus diese Verhandlungen, die dem deutschen Sortimenter wie Verleger manche neuen Gesichtspunkte bieten könnten, näher eingehe, möchte ich zum besseren Verständnis sür französische buchhändlerische Verhältnisse einen kurzen Abriß der Geschichte und Vorgeschichte der jetzigen Bewegung geben. Der französische Buchhändler findet seine ossizielle Ver tretung im »veröle cke In lidrairie«, der aber in Frankreich nicht die gleiche Rolle spielt wie der Börsenverein in Deutsch land. Wohl hat der »Oerele« sein eigenes, prunkvoll ausgestattetcs Buchhändlerhaus am Boulevard St. Germain, wohl vertritt er die Gesamtinteressen des ganzen Standes der Regierung und dem Lande gegenüber, aber er hat nicht die Machtmittel in der Hand, um, wie der Börsenverein, den Wünschen einzelner Gruppen seiner Mitglieder auch Geltung zu verschaffen. Einer Klage wegen Preisunterbietung würde der »veröle« z. B. gar nicht Folge geben können, weil er kein Mittel hat, den Verleger zur Einstellung der Lieferung an den Schleuderer zu bewegen oder gar zu zwingen. In dieser Beziehung ist also der französische Sortimenter ganz aus sich selbst angewiesen. Börsenblatt sür den Deutschen Buchhandel. ?7. Jahrgang. Etwas, was dem französischen Buchhandel ganz fehlt, ist eine Organisation, wie wir sie in dem »Verband der Kreis- und Ortsvereine« haben, etwas dagegen, was der Franzose hat, was uns aber (in anerkannter Form wenigstens) fehlt, ist eine selb ständige Vertretung der Sortimenterinteressen, das «^nckivut äes lubiaires«, mit eigenem Organ, dem schon im IS. Jahr gang stehenden «kullstin äes lädraires«, das einmal monatlich erscheint. Diese Sortimentervereinigung hat jedoch so wenig Aktionsfähigkeit und macht so wenig von sich reden, daß vielleicht mancher Berussgenosse, der jahrelang in Paris war und den französischen Buchhandel genau zu kennen glaubt, nie etwas von diesem »8zmckieat« gehört hat. Eine leider sehr große Interesselosigkeit an beruflichen Fragen läßt sich dem fran- zösischen Buchhändler, sei er Verleger oder Sortimenter, nicht abstreiten; der Franzose ist nun einmal kein »Bereins- meier« und selbst für Fachvereine nicht leicht zu haben. Mit Erstaunen lese ich in der Berichterstattung über die Verhand lungen dieses Sortimentervereins die vorwurfsvolle Frage des Präsidenten, ob es von den Mitgliedern zuviel verlangt sei, daß sie sich ein- oder zweimal in zehn Jahren zur Beratung von beruflichen Fragen zusammenfänden. Viele Kollegen, heißt es weiter, scheint bei der Gründung des Vereins im Jahre I8S2 das Wort «8zmckieat« abgeschreckt zu haben (was im französischen Sprachgebrauch etwas von einem Schutz- und Trutzbündnis« an sich hat). Man hätte eben sogut sagen können »Freie Bereinigung zum Schutze und zur Förderung der Interessen des Buchhandels«. Zweck und Ziel wären dieselben gewesen; ob aber das Interesse am Verein selbst dadurch gehoben worden wäre, sei doch fraglich. Immer hin ist von diesem »8zmckivat des l-idraires« die jetzige Reform bewegung ausgegangen. Wenn irgendwo in der Welt, so sollte man meine», daß gerade im französischen Buchhandel eine solche Reform, bei dem der »veröle« als solcher nicht viel helfen kann und wo alles nur aus den guten Willen der Verleger ankommt, am meisten Aussicht auf Erfolg haben sollte, erstens, weil der Sortimenter es nicht wie bei uns mit vierhundert bis fünf hundert über das ganze Land verteilten Firmen zu tun hat (viele Köpfe, viele Meinungen!), sondern nur mit etwa fünfzig bis sechzig, dafür aber sehr großen Häusern, und weil er diese Verleger bis aus einige verschwindend geringe Ausnahmen in großer, Vollzähligkeit in Paris beisammen findet; zweitens, weil diese Verleger zum großen Teil sortimentersreundlich sind, alle durchaus loyal gesinnt, d. h. sie bekunden großes Interesse an Erhaltung und Fortpflanzung eines leistungs- sähigen Sortiments und denken nicht daran, Bestrebungen in dieser Richtung Hindernisse in den Weg zu legen. Was man bei uns über französische Verleger auch sagen mag, — sie liefern längst nicht so viel direkt wie angenommen wird, und wenn direkte Bestellungen aus dem Publikum ausgesührt werden, so geschieht das — ich spreche jetzt von großen und 20 t4
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