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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1924
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- 1924-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1924
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101/102, 30. April 1924. Redaktioneller Teil. «drl-uou«,. ». »«Ich». vuchhaud«. k>983 und spätere Leipziger Einzelausgaben von Kants Werken vertreten. Während der ^Grätzer Nachdruck« tt78öj der Kritik der reine» Ver- n-Utist in Österreich besonders beliebt war, erlangten di« in Elber- selb, Kreuznach und anderen Orten hergestcl-lten Nachdrucke wenig Be achtung im Gegensatz zu den Franksurter und namentlich Leipziger Nachdrucken, di« eine ausserordentliche Verbreitung fanden. Groß ist die Anzahl der verschiedenen Schriften, die als Erläuterungen und Kommentare zu Kants Kritik der reine» Vernunft erschienen sind. Als frühestes ist hierbei das Buch zu bezeichnen, das ein Jahr später von dem damaligen kgl. preußischen Hospre-d-i-gcr I. Schulz (nicht Schulz«, wie aus dem Titelblatt steht) mit ausdrücklicher Billigung Kants versaßt von Earl Gottlob Tcngel in Königsberg verlegt wurde. Unter de» in einem Schaukasten vereinigten neueren Einzelaus gaben, die in -Leipzig erschienen- sind, fällt besonders di« ö. Auflage der .Kritik der reinen Vernunft -aus, dis tu Leipzig 1788 als erster rechtmäßiger Druck -herauskam -und zugleich die Ausgabe letzter Hand ist. Nicht nur eine große Anzahl moderner Ausgaben Kantscher Schrif ten, sondern auch Abhandlungen der verschiedensten Richtungen über Kant und seine Lehre, wie aus den Verlagen von Fell; Meiner, Philipp Reclam jnn., B. G. Teubner, Insel-Verlag, Dieterich'sche Verlagsbuch handlung, Audi. Deichertsche Berlagsbuchh. Nachs. und anderer Firmen, die hier alle aufzusithren zu weit gehen würde, lassen Leipzigs über ragende Bedeutung seit mehr als hundert Jahren als jetziger Haupt- verlagsort für Kants Schriften erkennen. Den Schluß der überaus lehrreichen Ausstellung bilden Werke der Anhänger und Gegner Kants. Es sind nicht nur die hauptsächlichsten alten Anhänger und Gegner, soweit sie nicht mit Leipzig in- Berührung kamen, berücksichtigt,-sondern die große Schar Freunde und Gegner, die sich in Leipzig aufhielten oder noch aufhalten, find mit ihren Werken in großer Anzahl vertreten. Die Ausstellung, die -bis in die Mette Ma-ihälst« während der üb lichen- Zeit geöffnet ist und um deren Zustandekommen Herr Chef redakteur vr. HermannMichel und -besonders Herr Verlagsbuch- hänbler Rudolf Dimpsel in Firma W i l h e l m H e i m s, Fach- buchhandl-ung für Philosophie, in- Leipzig sich verdient machten, läßt, der Art des Themas entsprechend, die Leipziger Freunde und Gegner, Darsteller und Fortbild-ner Konischer Gedanken sowie die Verleger seiner Schriften mit Werke» und Dokumenten austreten und gibt so ein Bild von örtlich begrenzter SeisteSgeschichte des -unsterblichen Kantschen Werkes. Ludwig Schönrock. Luther und die Bibel. I Die Illustration der Lutherbibel, von Albert Schramm. II Die Bibel, das Buch der Menschheit, von Willy Gerber. Leipzig I923, Verlag Karl W. Hiersemann. Lwd. Gm. 20.—. Das vorliegende Monumentalwerk geht über den Charakter einer Festschrift weit hinaus. Bestimmt zur Begrüßung des Lutherischen Weltkonvents zu Eisenach im August 1923 und zum Führer für eine umfassende Bibelausstellung, wird es die Bibelforschung und die Kunst geschichte in nachhaltiger Weise beeinflussen. Im ersten Teil stellt der bekannte Direktor des Leipziger Mnseu-mS für Buch nud Schrift, Prof. vr. Albert Schramm, die gesamte Jllu- stration der Witten-berger Originalausgaben der Lutherbibel von 1622—1546, also vom September-Testament bis zu Luthers Tode, zu sammen. In originalgetreuen Strichätzungen ziehen 554 Bibel- tllustrativnen, Titel, Initialen und Bilder an unserm Auge vorüber, eine Zusammenstellung, wie sie noch nie beige geben- ist, da kaum eine Bibliothek alle Ausgaben der Lutherbibel vereint besitzt. Die »Fülle der Gesichte«, die sich so dem Forscher offen-bart, wirkt überwältigen-ö. Die Schule Cranachs zeigt sich in ihrer Phantasie, Originalität und Deutschheit, wie der Fernerstehende es nie geahnt hätte. Hier wirb die Forschung wertvolle Anregungen erhalten. Es war von der Bi bei- forschung zu wenig beachtet, daß Illustrationen zur Lutherbibel ein wesentliches, von Luther gewolltes Stück seines Werkes darstellen, daß der große Volksmann nicht allem durch das deutsche Wort, sondern ebeusosehr durch das Bild zu seinem Volk geredet hat. Große Bibel sammler, wie Gocze, Lorck, Panzer, Häven für die Illustration der Lutherbibelu keinen Sinn gehabt. Das erste Grundlegende findet sich in dem zweiten Bande der Weimarer Ausgabe der Lutherbibel (1909), wo P. Pietsch m der umfassenden Bibliographie auch den Illu strationen seine Arbeit gewidmet hat. Einen guten Überblick gibt dann K. Schottenloher, Das alte Buch (2. Ausl., Berlin 1921), S. 156—176, in seinem Abschnitt über Luthers Bibelübersetzung. Aber erst jetzt haben die Gelehrten alles Material, um die Illustrationen auf Stil, Herkunft, Einflüsse usw. zu untersuchen und damit ein Stück deutscher Geistesgeschichte zu erforschen. Wir erwähnen noch, daß auch die Nachdrucke der Lutherbibel mehrfach hervorragend künstlerisch illu striert sind, wohl am schönsten das von Hans Schönsperger in Augs burg 1524 herausgegcbene Neue Testament, mit der Tenerdanktype gedruckt und von Hans Schäufelm illustriert. Wir dürfen von Prof. Schramm und seinen Schülern über alle künstlerischen Fragen wohl noch eigene Untersuchungen erwarten, da das vorliegende Buch nur die Einleitung zu einer umfassenden, bändereichen Sammlung des »Bilderschmucks der Lutherdrucke« bilden soll, einer Fortsetzung deS noch umfassenderen Werkes über den »Bilderschmnck ber Frühdrucke«, — beides Werke, die viele Jahre zu ihrer Vollendung erfordern werden, echte Riesenpläne deutschen Geistes. Der zweite Teil des Werkes aas der Hand von vr. Willy Gerber, Schüler des Leipziger Missionsdirektors Prof. I). Paul, ist ebenfalls gedacht als Vorarbeit für ein umfassendes Werk über die Verbrei- tung der Lutherbibel in der gesamten Welt. Nach einem kurzen Überblick über die Bibel, das Buch der Menschheit, unb ihr« wich tigsten Übersetzungen schildert der Verfasser besonders die Arbeit der Bibelgesellschaften im Dienste der Mission, stellt in Tabellen die (557!) von der Britischen Bibelgesellschaft herausgegebenen Über setzungen, in einer weiteren rund 260 für Afrika bestimmte Bibel ausgaben, in einer dritten bie Ausgaben der von den deutschen Missionsgesellschaften hergeftelllen Bibelansgaben zusammen. Hier ist ein selbst den meisten Gelehrten unbekannter Stoff bequem dem Forscher darg-eboten. Besonderen Wert erhält der zweite Teil durch die 47 großen Tafeln, auf denen zunächst der Spruch Jvh. 3, 16 tu etwa 70 Sprachen, den wichtigsten Missivns sprachen, wiedergegeden ist, während der größere Teil der Tafeln Seiten-, Titel- und Text proben historisch wichtiger oder gegenwärtig bedeutender Missions bibeln bietet, — ein in Deutschland neuer Versuch, einen Einblick in eine gewaltig« Geistesarbeit zu geben, die fern vom politischen Lärm und vom Welthandel in der Stille getan wird und den Samen ans streut, der erst in Jahrzehnten reift. Das ganze Werk reizt zur Weiterarbeit, was wir ihm zu be sonderem Verdienst anrechnen, und bietet den Gebildeten aller Stände Anregung und Förderung. Die Ausstattung des Buches ist wunder voll: Papier, Druck, Einband sind vollendet, ein Zeichen unerschöpflich starken deutschen Lebens mitten im Jahr des Zusammenbruchs 1923, würdig der deutsch-evangelischen Kirche, würdig auch der Traditionen des Verlags. Wiesbaden. vr. HeinrichSchlosser. Koppe-Beuck, Die Vermögensteuererklä rung 1924 auf Grund der zweikcn Steuernotver ordnung und der Durchführungsbestimmungen vom 8./18. März 1924. Jndustrieverlag Spaeth 6t Linde, Berlin 1924. Gm. 3.50. Die aus den amtlichen Ste-uererklärungsformularen aufdauenden Erläuterungen der bekannten Steuerschriststeller sind von jeher ein beliebtes H-ilssmittel für die Praxis. Von besonderer Bedeutung sind jedoch diesmal die ausführlichen Anmerkungen zu den wichtigen Durch führungsbestimmungen für die Vermögensteuer 1824, da in diesen das Schwergewicht der gesetzlichen Regelung zu erblicken ist. Natur gemäß verdienen die Bewertungssragen hauptsächliche Beachtung, welche -ihnen auch von den Verfassern geschenkt wird, die rerschiedentlich zu den Bewertungspr-oblemen Ste-ll-ung nehmen. Unbedingt zu billigen ist ber Ratschlag, bei der Aufstellung der Vermögensteuerbilanz sich von jeder Übertreibung nach oben oder unten fernz-uhalten. Ein be sonders schwieriger Fragenkomplex -wird mit der an Hand von Zahlen- bci-splelen erläuterten Umstellung ber Kapitalkon-ten der Gesellschafter einer offenen H-an-be-lLg-esellschast angeschnitten. Aus der allgemeinen Anleitung zur Abgabe der Vermögcnstenererklärnng, die als Einfüh rung vorausgefchickt wird, sind vor allem di« Ausführungen über das Verhältnis der neuen Bewertungsdestlmm-ungen zu den Vorschriften der Abgabeii-orbn-ung (gemeiner Wert!), ferner der Vermögensteuer- veranlag-ung zur KörperschastSste-uerv-oransza-hlung und zur Renten- banliiin'lage hcroorzuhebc». Den Abschluß bildet ein Tarif zur Be rechnung der Verinögcuste-uer, aus dem der Steuersatz für jede Ver mögenshöhe ohne weiteres abgelescn werden- kann. Als Anleitung für die Ausfüllung des VcrmögensteuerformularS, die bis zum S<>. April (Schonzeit bis 7. Mai) zu erfolgen hat, wird das Büchlein jedem Steuerpflichtigen- gute Dienste leisten. vr. Runge. Börsenblatt k. den Deutschen Buchhandel. 91. Iabroana 772
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