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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1924
- Strukturtyp
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- 1924-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1924
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- Deutsch
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ausschuß entfallen von selbst. Di« Verwaltung des Grundbesitzes hätte der Generaldirektor zu führen; der Außenhandelsausschuß könnte jetzt wohl auch in Fortfall kommen. Auf Einzelheiten kommt es natürlich nicht an. Es genügt zu- nächst, den Finger an di« Wunde zu legen. Aber die Wunde ist da, und sie kann tödlich werden, wenn wir tun, als wenn wir sie nicht bemerken. Das Schlimmste ist der jetzig« Zustand der Lethargie. Großes kann nur geleistet werden mit etwas schöpferischer Phan tasie. Ich bin überzeugt, daß sich mit dieser schöpferischen Phan tasie auch aus Hans Volckmars Plan eines -Deutschen Buchhauses etwas ganz Großes machen lassen würde. Man kommt derlei Dingen nicht mit dem Rechenstist allein bei, wenn man ihn auch nicht vergessen darf. In Einzelheiten bin ich anderer Meinung als vr. Olden- bourg. Im Wesentlichen ziehen wir aber durchaus an einem Strang. Unser Interesse an diesen Fragen ist rein sachlich, und das sachlich Beste muß durchgeführt werden. Wenn die Jubiläumstagung ihre Aufgabe nicht darin erblicken würde, zu loben, daß tvir's so herrlich weit gebracht, sondern wenn sie kraftvoll Neues schüfe, dann würde sie für lange Zeiten einen Markstein in der Geschichte des Buchhandels bilden können. In diesem Sinn« Hab« ich mit Freuden meinen Namen mit unter ein an den Börsenverein gerichtetes Schreiben gesetzt, dessen Text ich hier mit Erlaubnis von vr. Oldenbourg wiedergeb« in der Hoffnung, daß es auf fruchtbaren Boden gefallen sein wird: An den Barstand des Börsenverclns der Deutschen Buchhändler, Leipzig. Die Unterzeichneten vertreten die Ansicht, daß die Satzungen des Börsenvereins daraufhin geprüft werde» sollten, ob die darin vorgesehene Organisation des Vereins noch den jetzigen gettver- hältnissen mit ihren neuen und täglich sich steigernden Anforde rungen genügt. Abgesehen davon, daß im Verlaufe des letzten Jahres in ver schiedenen Aufsätzen des Börsenblatts Anregungen zum Umbau der Verfassung des Buchhandels gegeben wurden, aus denen eine Reihe stichhaltiger Gründe für einen solchen Umbau entnommen werben kann, und wir auch wissen, daß solche Erwägungen in uns nahe stehenden Kreisen seit längerer Zeit stattsinden, muß auch daraus hingewiesen werden, daß ein« ganze Reihe von Berufsvereinigungen ihre Satzungen entweder schon seit längerer Zeit den neuzeitlichen Verhältnissen angepaßt hat <z. B. Verein deutscher Ingenieure, Deutscher Buchdruckerverein ». a.) oder mit derartigen Änderungen beschäftigt ist sVerein der Musikalienhändler). Dies« Vereinigungen haben erkannt, daß gerade die jetzig« Zeit eine Organisation von höchster Zweckmäßigkeit erfordert; sie haben die nötigen Folgerungen für ihre Satzungen gezogen, und zwar unter Beibehaltung des bewährten Alt«. Gin« zu lang« Verzögerung solcher Anpassung bringt nicht nur die Gefahr zunehmender Arbeits unfähigkeit, sondern auch die der Zersetzung. Am besten ist nun die Möglichkeit ruhiger organischer Ent wicklung gesichert, wenn durch den Vorstand als der berufenen Lei tung selbst die Anregung der Satzungsänderung erfolgt und die Antragstellung von Mitgliedern vermieden wird. Diese wäre aber nach der Auffassung der Unterzeichneten für bas Kubtläumsjahr bestimmt zu erwarten. Sie zu vermeiden, gibt es keinen geeignetere» Weg als den, daß der Vorstand selbst einen Antrag auf Prüfung der Satzungen hinsichtlich ihrer Zweckmäßigkeit der Hauptversammlung schon i» diesem Jahr vorlegt und ihn mit dem weiteren Antrag verbindet, daß der bann gemäß K 58b einzufetzende Ausschuß be auftragt sein soll, die notwendige» Satzungsänderungen gemäß K56c fo rechtzeitig vorzulegen, daß sie der Hauptversammlung 1SS8 zur Beschlußfassung vorgelegt werden können. Di« Unterzeichneten sind der Überzeugung, daß der Eimvand, die Kuibiläunisversainmlung sei für eine derartige Beschlußfassung nicht geeignet, nicht stichhaltig ist: Im Gegenteill Der Börsen» 'verein könnte seine Lebenskraft durch nichts besser beweisen, als durch den durch die Satzungsänderung bekundeten Willen, sich auf die Erfüllung der Zeftanfgab« ctnzustellen; ein Antrag aus Satzungsänderung, der bann erst aus der Mitgliederversammlung heraus gestellt wird, würde zweifellos nach außen ungünstig wirken. Auch ist damit zu rechnen, daß im Kubtläumsjahr di« Hauptver sammlung nicht nur aus den Kantate-Sonntag beschränkt bleiben kann, solcher» daß an einem zweiten Tage die geschäftlichen Ange legenheiten der Tagesordnung ihr« Erledigung finden werden. Die Unterzeichnet« bitten daher den Vorstand, Mit möglichster Beschleunigung einen entsprechenden Antrag für die diesjährige Hauptversammlung vorzuberetten und auf die Tagesordnung zu setzen. Hochachtungsvoll München, den 7. April 1SL4. gez. vr. Friedrich Oldenbourg. Berlin, d« S. April 1924. gez. vr. Fritz Springer. Leipzig, den 14. Apbil 1924. gez. vr. Werner K liukharbt. Kant und Leipzig. Im Stadtgeschichtlichen Museum ! uLeipztg wurde am 22. April, dem Geburtstage Immanuel Kants, eine auf mehrere Wochen berechnete Ausstellung »K a n t u n b L e i p z i g» vor geladenen Vertretern des Buchhandels, der Press«, der Wissenschaft, der Behörden usw. «rössnct. Wen» auch die Beziehungen Kants zu Leipzig nur lose sind, wie der Direktor des Museums, vr. Kriedrtch Schulz«, in seine» einleitende» Eröfsnungsworten ausführte, so verlohnt cs sich trotzdem, ihnen nachzugehen. Insbesondere habe der Leipziger Buchhandel seit 1799 emsig dazu beigeiragen, die Kautsch« Ideen zu verbreiten. In einem formvollendeten Vortrag gab sodann vr. Hermann Michel in knappen Zügen ein Lebensbild des großen Philosophen. Geschickt wurde u. a. ausgesührt, wie durch Freunde und Gegner gerade von Leipzig aus Kants Lehren verbreitet wurden, und tvelche hervorragende Rolle Leipzig durch sein« Universität und als Hauptplatz des Buchhandels hierbei einnimmt. So wurden z. B. die Karl Kchrbachsch« Kantausgaben in Reclams Untvcrsalblbliothek als 'bahnbrechend besonders erwähnt. Die -führenden Geister des lite rarischen und wissenschaftlichen Lebens Leipzigs waren Im 18. Kahr hundert anfs engste mit dem Geist« Kants in Berührung gewesen. Auch jeder von uns, selbst wenn er nie eine Zelle von Kant selber gelesen habe, sei, sofern er sich an Schiller erfreue, unbewußt ein Kant-Verehrer. Denn durch das Prachtgewand des Schillerschen Pathos feien die Konischen Kde« dem Volke nahegcbracht worden. Heute werden wir durch ein Harles Schicksal und bittere Not wieder zu Kant und seinen ewigen Ideen zurückgeführt. Unter der sachverständigen Führung des Vortragenden und des 'Berussgenofsen Herrn Timpfel wurde nach Schluß der Ansprachen die Besichtigung der Kant-Sammlung und -Ausstellung vorgenommcn. Es ist nicht möglich, alle Einzelheiten besonders zu erwähnen, obwohl sedes der ausgestellten Stücke es verdient. Den Anfang der Ans stellung bilden bekannte und unbekannte Bildnisse und wichtig« Bio- graphi« Kants. Neben dem Wegersche» Stich nach Gottlieb Doeppler sDöbler) aus dem Kahre 1791 wird das nach dem Leben in Königs berg 1789 gezeichnete Porträt des späteren Leipziger Akademie-Direk tors Weit Hans Schnorr von Earolsfetd in einer hübschen Wiedergabe der Leipziger Kllustrirten Zeitung gezeigt, wie auch der später«, für dt« Porträtsolge des Verlags Gebrüder Schumann ln Zwickau be stimmte Porträtsttch von Frbr. WIlh. Bollinger <1777—1825) Beach tung verdient. Als Kuriosität soll die Leihgabe der Firma Brett kopf L Härtel erwähnt werden, die durch den damaligen Eintrag in das Druckereibnch ausfällt, wonach der Truck einer Ausgabe von Kants Beobachtungen über das Gefühl des Schönen -und Erhabenen 87 Taler Herstellmigskost« erforderte. Sie erschien 1771 im Verlag von Friedrich Hartknoch in Riga und nnir in der Breitkopssch« Ossizin gedruckt worden. Besonders lebhaftes Interesse erregen die alten Originalausgaben der Kautsch« Elnzelschrtften, dl« vornehmlich in Riga, Milan und Königsberg erschienen find. Neben Erstausgaben sind mehrere Faksimile-Drucke und andere Neudrucke ausgelegt, wobei die Feststellung gemacht werden kann, baß Kants Opus postbuwum bisher noch immer nicht vollständig heransgegeben ist. Bis jetzt ist nur ein Teil veröffentlicht, zuletzt 1882 ln der Altpreußischen Monats schrift. Lehrreichen Aufschluß über Kants Bibliothek bietet der Faksi mile-Druck eines Versteigerungs-Katalogs, der ein Verzeichnis der Bücher des Prof. I. Kr. Gcnsichen, »wozu auch die demselben zu gefallenen Bücher des Professor Kant» gehöre», darstellt. Nach dieser Zusammenstellung besaß Kant 848 Bücher, 5 Manuskripte, 42 Musi- kalten und eine Anzahl Instrumente. Von dem Werk »Kritik der reinen Vernunft» sind verschiedene Ausgaben ausgestellt. Neben dem Faksimile-Druck der l. Auslage sind eine ganze Anzahl alter Nachdrucke
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