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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.12.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-12-22
- Erscheinungsdatum
- 22.12.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1911
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LS7, 22. Dezember 1211. Nichtamtlicher Teil. «q-M-tt?. «. MM Mchh-M. 16081 haben. Bei dem Durchlesen dieser Memoiren fllhlt man heraus, wie sehr Morier Bismarckfeind war, wie er den größten Deutschen seines Jahrhunderts verabscheute, obwohl er in seiner Art dem Deutschtum gewogen war. Aber er wollte ein Deutschland in dem Sinne, wie es auch dem Prince-Consort, dem Baron von Stockmar vor schwebte, aber kein sich stark fühlendes, von England unab hängiges Reich. Diese Verschiedenheit der Anschauungen zwischen Bismarck und Morier war eine der Hauptquellen der vielen Mißverständnisse, die während Moriers Aufenthalt als britischer Gesandter in Berlin die offiziellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern trübten. Ein anderes Werk, das äußerst lesenswert ist, hat den Earl of March zum Ver fasser: »lös Duke aoä Ris Rrisvcks. I-iko anä I-oiisrs ok tdtz 8ooovä Duics ok Riobmoväi (2 vols. 32/- netto; Verlag von Messrs. Hutchinson L Co.)." Dieses Werk ist ein nicht un wichtiger Beitrag zur Geschichte Englands zur Zeit Georgs II. und Walpoles. — Auch Lord Broughton scheint endlich mit seinen interessanten Erinnerungen, die von seiner Tochter, Lady Dorchester, herausgegeben werden, zu Ende zu kommen. Seine »Rsoolleotiovs« umfassen 6 dicke Bände und werden für künftige Geschichtschreiber der Regierungszeit der Königin Bictoria eine unerschöpfliche Fundgrube bilden. — Ein äußerst wichtiges Geschichtswerk wird von dem Verlage der Oambriägo Uvivsrsit^ Rrsss angekündigt, nämlich >1bs Oambrickgs Uoäisvsl Historzr«, deren 1. Band »Ibe Obristiau Roman Lmxirs sock tdo Rouuckatiou ok tdo Isntomo Kivgckoms« noch zeitig für Weihnachten erscheinen soll. Viel Beifall wird in Deutschland »Lu Lustraiiau in klermLU^« bv L. D. kckeiarou (dovstabls; 6 ob.) finden. Der Verfasser war mehrere Jahre Lehrer in Deutschland, hat in allen Kreisen verkehrt und versucht, sich in den Geist des Deutschtums zu versetzen und in seine Kultur einzudringen. Er erkennt die Energie, den Fleiß der Deutschen an und be stätigt, daß Deutschland eine friedlich gesinnte Nation ist. Das ganze Werk ist von Wahrheitsliebe und Sachkenntnis durchdrungen und verdient, in Deutschland näher bekannt zu werden. Neuerdings sollen von London aus bei ver schiedenen deutschen Verlegern und Sortimentsbuch. Handlungen von seiten sogenannter Schlittenfahrer wieder Anzapfungen versucht worden sein. Die Art und Weise dieser unternehmenden Geschäftsleute wechselt je nach Bedarf. Dann und wann schreibt ein angeblicher Privat mann, gewöhnlich mit Doktortitel, daß er sich in London keine deutschen Werke verschaffen könne und daher die verehrliche Firma bitte, umgehend die näher bezeichneten Werke gegen Nachnahme zu senden. Da es in England keine Postnach nahme gibt und die Expedition durch einen Spediteur mit Nachnahme viel Arbeit verursacht, so sendet der leichtgläubige Buchhändler oft auf Treu und Glauben, ohne natürlich jemals Geld zu sehen oder das Buch zurückzuerhalten. Schreitet der Buchhändler zu einer in England sehr kost spieligen Klage, so erfährt er nach Zahlung der Anwaltskosten, daß sein Kunde inzwischen verzogen ist. Da es in Eng land keine polizeiliche Registrierung oder Wohnungsanmeldung gibt, so läßt sich seine neue Wohnung nicht ermitteln. Dabei gibt es in London etwa 20 im Buchhändler-Adreßbuch ausgesührte Firmen, die sich mit dem Import deutscher Literatur befassen, wie auch in den größeren englischen und schottischen Städten, namentlich denen mit Universität, Buch handlungen vorhanden sind, die an die deutsche Organisation angeschlossen sind, so daß die Behauptung, in England seien keine deutschen Bücher zu bekommen, nur ein auf die Leichtgläubigkeit und Gewinnsucht spekulierender Vorwand ist. Noch gefährlicher ist der »Rezensentr, der sich mit gedruckten oder mit der Schreibmaschine hergestellten Zirkularen an die ver ehelichen Verlagsbuchhandlungen mit der Bitte um ein Re zensionsexemplar wendet. Bei unbekannten Bittstellern tut man gut, sich den Namen der Zeitschrift oder Zeitung, in der dis Rezension erscheinen soll, geben zu lassen und bei der be treffenden Redaktion vorher anzufragen. Schreiber dieses kennt einen Fall, in dem der Herr Rezensent einen ganz schwunghaften Bücherhandel betrieb und sogar neue im Börsen blatt als erscheinend angekündigte Werks den hiesigen buch händlerischen Firmen für die Hälfte des Netto-Barpreises an- bot, ohne jemals eine Rezension dieser Werke zu liefern. Schwindelstrinen mit hochtrabenden Namen werden in allen Vierteln Londons etabliert, und leider scheinen die deutschen Verleger sich sehr oft verleiten zu lassen, diesen Firmen größere Posten ihres Verlags auf Kredit, oft ohne Referenzen, zu liefern. Manchmal werden gefälschte Referenzen von den betreffenden Firmen aufgegeben, die von ihnen selbst oder von ihren Helfershelfern angefertigt sind. Auch eine soge nannte Bank-Referenz ist in den meisten Fällen ohne jeden Wert. Weiter gibt es auch einige spekulative Köpfe, die sich an gewisse Kunden, deren Adressen sie unter der Hand ermitteln, wenden und sich so Bestellungen verschaffen. Diese lassen sie angeblich im Aufträge von Pariser Firmen von einer Groffo- handlung zu Buchhändlerpreisen effektuieren, und die Bücher werden dann an die betreffenden Kunden billiger als durch den regulären Buchhandel geliefert. Diese Bestellungen sollen an dem Gummistempel oft zu erkennen sein und die Auf traggeber in manchen Fällen dem Buchhandel nicht ganz fernstehen oder gestanden haben. Wenn ich den deutschen Verlegern einen Rat geben darf, so würde ich empfehlen, alle Bestellungen von Firmen, die nicht im offiziellen deutschen Buchhändler-Adreßbuch oder dem englischen Directory stehen, zu ignorieren und Auf trägen unbekannter Privatpersonen, denen der Betrag des Auftrages nicht beigefügt ist, mit dem größten Miß trauen zu begegnen. Das hiesige deutsche Konsulat bekommt beständig Beschwerden von deutschen Verlegern, die sich haben schröpfen lassen, ohne daß diese Behörde helfend einschreiten kann. Oft ist bei Bestellungen von Privatleuten anzuraten, einer im offiziellen Adreßbuch stehenden ortsansässigen Firma oder einem Mitglied der rlkorsigll RoolrsvUsrs' Lssooiation ok 6ro»t Rritaiv ovä Irolavä» die Bestellung zur Ausführung zu überweisen, da diese Firmen mit den Verhältnissen vertraut sind und Mittel und Wege haben, die Kreditfähigkeit des angeblichen Käufers festzustellen. London, Dezember 191 l. W. von Knoblauch. Neuigkeiten des russischen Buchhandels*). Pg. --- Petersburg, M. -- Moskau, P. f. -- Preis fehlt. (Vgl. Börsenblatt 1911, Nr. 268 u. 269.) (Schluß zu Nr. 296 d. Bl.) Lewitow, A. I. Gesammelte Werke. Mit Porträt und Biographie des Autors von A. A. Jsmajlow. 4. u. 5. Bd. Pg. 8°. 285; 299 S. ä 1 R. Lewschin, L. Die Chirurgie in unaufschiebbaren Fällen. Handbuch zur Ausführung der wichtigsten Operationen. 2. Aufl. Pg. 8°. 1141 S. mit 16 Tafeln. 7 N. 60 K. Losskij, N. Einleitung in die Philosophie. 1. Tl. Einleitung in die Theorie des Wissens. Pg. 8°. 275 S. 1 R. 25 K. Machnuschkin, A. Kurzes Handbuch der Forsttechnologie. Pg. 8". 124 S. mit Abbdgn. 1 R. 20 K. Makarow, N., und W. S ch e e r e r. Russisch-deutsches (Schul-) Wörterbuch mit der neuen deutschen Orthographie. 9. Aufl. Pg. 8°. 735 S. 2 R. *) Die angezeigten Schriften sind, wo nicht ausdrücklich eine andere Sprache angegeben ist, in russischer Sprache verfaßt. 2077*
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