1988 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Fertige Bücher. 37, 15. Februar 1909. kllen Key, Nulter unä kinä. Wir kölllleo dü8 kuck, dü8 su88erorden1Iicli 8tsrk verlsnxt worden >8t, ä cond. nur bei zleicli- reitizer Karbe8leilllnz liekern und bitten /u verianxen. Pan-Verluz 6. m. b. tt., kerlin. L111iA6r als llitz 8e!ir6i1)^6l)ülir. 8per1iiiK8- Il186r6llttzll- Verlag von Heinrich Minden m Dresden. In meinem Verlag erschien: Dkl Lliichchlliiil Aus- dem reichen Leben eines armen Teufels von ^ Hoben Pallen ^ Nrsis 12 Ns-rk Kur. 8tutt§art, Februar 1909. U. 0. Spsrlinx. Hoch radattiertcs, billiges und doch würdig-schönes Konfirmations-Geschenk. h eins m not! h Er>. Gebet-, Beicht- und Kommunionbuch, insbesondere für Konfirmanden; eine Mitgabe fürs Leben von Martin Aüschoff, knstor prim. 12». 224 Seiten und 1 Titel-Stahlstich. Holzfr. Papier Ausg. Gepr. Orig.-Leinenbd. m. Rot- schnitt 1 20 ^ ord. Ausg. L. Reichverz. Ortginalbd. m. Gold schnitt 1 75 H ord. — Beide Ausg. bar mit 33f4"/„ und 7/8 Expl., auch gemischt. — L cond. u. fest mit 25°/,. Prospekte f. Publikum u. Plakate gratis. Vorrätig in den Barsortimenten. Ich sende nur auf Verlangen. Freiburg i/Schles. Hermann Heiber. Ein Band 8°., ca. 20 Bogen, vornehme Ausstattung — Mit r ülidnlssen der Schusierttsnrl — Preis broschiert ^ 3.50 ord., ^ 2.K5 netto, ^ 2.3L bar s In Leinenband 4.50 „ ^ 3.55 „ ^ 3.25 „ / Zweite Auslage Die erste Auflage erschien im Dezember v. I. und ist vergriffen. Aus der Fülle der mir bisher zugegangenen Besprechungen hier nur die von HHeter dloieHgev, wohl dem kompetentesten Beurteiler dieses Buches, der wort getreu schreibt: Das ist einmal etwas Neues. Mir ist kein Buch bekannt, das diesem auch nur ähnlich wäre. Da hat der Verfasser in einem Dorfe Niederösterreichs einen halb verkommenen Schustergesellen kennen gelernt, über den die Leute allerhand zu erzählen wußten, Schelmenstückeln, tolle und feine Streiche; daß er zwar ein guter Schuster sei, sonst aber ein Tunichtgut, der schon achtzehnmal eingesperrt gewesen, einmal deshalb, weil er auf der Kanzel gepredigt habe! Derlei erregt Paltens Interesse für den Alten so sehr, daß er mit ihm nähere Bekanntschaft macht und ihn — abschreibt. Fast buchstäblich abschreibt. Der Schuster kommt Tag für Tag zu dem Schriftsteller Robert Palten in den Gasthof, erzählt ihm seine ganze lange Lebens geschichte, macht dazu seine lustigen und philosophischen Bemerkungen, plauscht ihn stellenweise wohl auch an, und Palten schreibt alles Wort für Wort nieder, um es als Buch drucken zu lassen. Das ist nicht etwa fingiert, nur eine Form, wie es manche Dichter gern machen, um eine Dichtung recht glaubwürdig er scheinen zu lassen. DaS ist Tatsache und wirkliches Geschehen. Der Schuster Franz Brandstetter lebt wirklich und seine Photographie ist dem Buche beigeheftet. Er ist ein überaus köstlicher Typus jener kindlichen, schalkhaften, verschlagenen, romantischen, verachteten, übervorteilten, waghalsigen, gutmütigen, eulenspiegel haften, blutig leidenden, hochsinnenden Naturphilvsophen, wie deren überall im Lande herumstreichen, in den Werkstätten arbeiten, in den Wirtshäusern trinken und grübeln und in den Arresten sitzen. Ein hundertfacher lachender Protest gegen die Gclehrtenmeinung, dasz es im ungeschulten Volke keine komplizierten tief gründigen Denkernaturen gebe. Ich will von dem langen leidreichen und puddel- närrischen Denker- und Vagabundenleben dieses rührenden Menschen und grund tüchtigen Taugenichts weiter nichts ausplaudern. Freunde des Volkstümlichen sollen sich das Buch nur anschaffen,sie werden sich auch freuen an der so echten, frischen Wieder gabe der ländlichen Redeweise, die doch nicht ganz in die Bauernmundart verfällt. Das ist Heimatsdichtung, möchte ich sagen, wenn es Dichtung wäre. Vielleicht kommt's noch auf, daß man Menschen, anstatt sie zu dichten, abschreibt. Dazu gehören freilich zwei: einer, der sein Inneres ganz und gar herzuzeigen weiß, und einer, der es zu nehmen und zu geben weiß. Robert Palten hat das Wagestück mit dem Schustergesellen bewundernswert gelöst. ES ist nicht anders, er bietet uns ein Loes ttomo — aber ein sehr weltliches. Jede weitere Empfehlung meinerseits erübrigt sich dadurch von selbst. Das Buch steht tatsächlich einzig in der Literatur da. Auf beiliegenden Verlangzetteln wollen Sie gefl. bestellen. ^ cond. nur bei gleichzeitiger Barbestellung. Geb. Exemplare auch bei den Herren Barsortimentern. Dresden-Blasewitz, am 10. Februar 1909. Keinrich Winden.