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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.04.1909
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.04.1909
- Sprache
- Deutsch
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89, 20. April 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f.d. Dtschn. Buchhandel. 4739 sprachen, und zwar wird das Thema mit dessen Wesen und Aufgaben eingeleitct, worauf auf die erschöpfenden Aus führungen im 1. Band der »Geschichte des Deutschen Buch handels« verwiesen wird. Nach kurzer Erörterung der recht lichen Stellung des Kommissionärs und Besprechung seiner Tätigkeit, bei der wiederholt auf frühere Ausführungen, auf bereits an anderer Stelle behandelte Themata verwiesen werden kann, erhalten wir ein Bild von der räumlichen Einrichtung eines Kommissionsgeschäfts und durchwandern im Geiste die verschiedenen Räume (für ankommende und abgehende Sendungen, den Packraum, die Kasse sfür Bar paketeinnahme und -ausgabej, den Speditionssaal, Aus lieferungsraum, dis Kontore und Buchhalterei), wobei wir uns zum Bewußtsein zu bringen haben, daß wir den Be trieb eines lebhaften Kommissionsgeschäfts mittleren Umfangs kennen lernen sollen, also ebensowenig eines unter Ein schränkungen arbeitenden Miniatur- wie eines in das Kolossale gehenden Riesenbetriebes. Nachdem uns unser Lehrbuch so gleichsam in das Ge häuse des Kommissionärs gesetzt und in seinen Zellen herumgeführt hat, läßt es uns in den Gang seines rastlos arbeitenden Betriebes hineinsehen. Paschke und Rath gehen von dem Eingehen der von den und für die Kommittenten beim Kommissionär zusammenlaufenden Zetteln aus und erläutern zunächst den Zettelverkehr, darauf den Paket verkehr unter Trennung der Rechnungs- und Barpakete unter anerkennenswert gründlicher Darlegung ihrer ver schiedenartigen Behandlung. Wir erfahren, was mit den nicht eingelösten Barpaketen geschieht, daß die Erledigung der zu vermittelnden Vorfakturen der der Barpakete entspricht, und mit kurzen Worten wird der Verwaltung des Auslieferungs lagers, sowie der aus diesem sich ergebenden Tätigkeit, des Kommissionärs Erwähnung getan. Von größter Wichtigkeit ist der Abschnitt über die Einholung empfohlener Bestellungen. Die besonders gründ liche Behandlung dieses Punktes verdient ebenso als dankenswert anerkannt, wie dem aufmerksamen Studium angelegentlichst empfohlen zu werden, hängt doch von der gründlichen Kenntnis gerade dieses Geschäftsganges im Kommissionsgeschäft, zumal für den Sortimenter oft so unendlich viel ab in bezug aus die von ihm gewünschte Er ledigung seiner dem Kommissionär übersandten Bestellungen, und läßt sich doch so mancher Arger und so manche zeit raubende Auseinandersetzung einerseits dem Kommissionär, anderseits dem Kunden gegenüber vermeiden, wenn er in voller Kenntnis der Sachlage und Arbeitsdisposttion in Leipzig von vornherein selbst richtige Verfügungen trifft. Schließlich werden wir in vollkommener Darstellung des Geschäftsganges beim Kommissionär mit dem Zahlungs- und Jnkassoverkehr und der großen Jahresabrechnung zur Ostermesse vertraut gemacht. Im weiteren Teil des Abschnittes gibt das Lehrbuch genauere Ausführungen über die Berechnungen des Kom missionärs, die trotz ihrer Kürze doch hinlänglich Aufschluß über diese wichtigen Spesenfragen zu geben vermögen. Es wird kurz der Verkehr des Kommissionärs mit den Kom mittenten besprochen, die Organisation des Kommissions betriebes wird dargclegt, woran sich unter Abdruck eines Kassaauszug-Schemas Ausführungen über die Buchungen des Kommissionärs anschließen. Den Schluß des Kapitels bilden einige Bemerkungen über die Haftung des Kommissionärs für ihm anvertraute Bestände, Sendungen re., sowie über die Frage eines eventuell eintrelenden Kommissionswechsels. Wir gelangen nun zu der letzten im Lehrbuch zur Be handlung kommenden Form buchhändlerischen Geschäftsbe triebes, der jüngsten, zum Barsortiment, dessen Charakter und Entwicklungsgang wiederum zunächst in kurzer Dar stellung gegeben wird. Die Geschäftseinrichtung wird kurz skizziert und darauf das Lager des Barsortiments, dessen Zusammenstellung und Ergänzung besprochen. Da das Barsortiment durch seinen ganzen geschäftlichen Charakter als Bücher vermittelndes Glied zwischen dem Verleger als dem Produzenten (Lieferanten) und dem Sortiment als seinem Abnehmer aufzufassen ist, so verdient seine Stellung nach beiden Seiten hin, und sein Verkehr mit ihnen die ihm zuteil gewordene Erwähnung. Die Expedi tionsarbeiten im Barsortiment finden kurze, aber zur oberflächlichen Orientierung ausreichende Behandlung, wie ebenso, das über die Vertriebsmitlel des Barsortiments Gesagte zur oberflächlichen Orientierung hinreichen mag. Mit einem kurzen Hinweis auf die als genossenschaft liche Gründungen bestehenden Barsortimente, die Vereins sortimente, schließt dieser, der letzte Abschnitt unseres zwei bändigen Lehrbuches, dem ein mit Sorgfalt bearbeitetes Schlagwortregister über beide Bände angefügt ist. Es kann nicht unbemerkt gelassen werden, daß das ganze letzte Kapitel über die Barsortimente mit fast überraschender Kürze behandelt ist und ihm deshalb auch nur die Aufgabe ober flächlicher Orientierung zufallen kann. Das mag aber auch vollauf genügen im Hinblick darauf, daß das Barsortiment, trotz seiner gerade in letzter Zeit ins Kolossale gehenden Ausdehnung innerhalb der ihm gewidmeten Einzelbetriebe nur ein buchhändlerischer Spezialzweig ist, den man in seinen Grundzügen kennen muß, ohne in jede Einzelheit im Be triebe des Barsortiments eingeweiht zu sein. Ein solcher Gesichtspunkt mag die Bearbeiter des Lehrbuchs bei Nieder schrift dieses Kapitels geleitet haben, und wir können diesen als richtig anerkennen, zumal es ihnen mit Glück gelungen ist, das erwähnte Gesamtbild zu geben. Überblicken wir nun das Lehrbuch als Gesamtleistung, so dürfen wir uns deren wohl von ganzem Herzen freuen und müssen allen denen danken, die Anregung und Unter stützung zu dem Werke gegeben und gewährt haben, vor allen anderen aber den Herausgebern — mit wärmsten Glück wünschen zum fruchtbaren Gedeihen der von ihnen ausge- worsenen gesunden und kräftigen Saat — für die hingebungs volle, und ungemein verständnisvolle Arbeit, mit der sie dem deutschen Buchhandel einen fundamentalen Anhaltspunkt geschaffen haben, wie ihn in gleicher Vollkommenheit kaum ein anderer Erwerbszweig aufzuweisen hat. Es kann natür lich von diesem ausgezeichneten Werk, wie überhaupt nie von einem Lehrbuch irgendwelcher Art verlangt werden, daß es nun allein imstande sei, Ideal-Buchhändler zu schaffen. Wie die beste Saat auf unfruchtbarem Boden nicht zu gedeihen vermag und das gesündeste Gewächs ohne die ihm unerläßliche Pflege verkümmert, so vermag auch unser Lehrbuch nur da rechte und volle Früchte zu tragen, wo, wenn auch nicht immer gerade Begeisterung, so doch unbedingter Ernst, Liebe und Verständnis für den buchhändlerischen Beruf vorhanden ist. Es liegt außer Zweifel, daß das von trockener, rein lehrhafter Be handlung seiner Themen in glücklicher Weise sich frei haltende Lehrbuch von Paschke und Rath solches zu wecken, geeignet ist, noch mehr mag und wird es dieses zu bestärken vermögen; denn dank ihm ist es dem Buchhändler möglich den gesamten Buchhandel als einheitliches Gebilde zu über schauen, ihn in seinen weilgreifenden Wechselwirkungen vom höheren Gesichtspunkt aus zu erkennen, seine Seele im großen zu erfassen. Und in dieser Richtung erblicke ich seine hohe Aufgabe, die es wohl zu erfüllen in der Lage ist, wenn sich alle Vertreter unseres Berufes bei ihm zusammen finden. Es denkt so mancher, seiner Aufgabe zur Genüge gewachsen und dessen enthoben zu sein, über den mehr ois«
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