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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.07.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-07-06
- Erscheinungsdatum
- 06.07.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 154, 6. Juli 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7977 noch immer nicht geändert hat. (Von dem die Jahre 1606—1909 umfassenden Teile liegt zur Zeit der Abfassung dieser Zeilen immer noch eine einzige Lieferung: ^ —Obamonä vor.*)) Der Buchhandel hat seit dem Erscheinen des 1. Bandes im Mai 1908 Gelegenheit gehabt, sich mit dem neuen Bücherkatalog vertraut zu machen und dürfte sich in den Erwartungen, die er an die Brauchbarkeit dieses bibliographischen Hilfsmittels zu stellen be rechtigt war, in keiner Weise täuschen. Auch Schreiber dieses hat sich in seiner Sortimenterpraxis täglich damit beschäftigen können und seine zahlreichen Vorzüge anerkennen müssen. Es er übrigt, auf die darin befolgte bibliographische Methode heute nochmals zurückzukommen, da sie in der Besprechung vom 30. April 1908 ausführlich entwickelt worden ist. Nur daran sei nochmals erinnert, daß der Katalog, wie übrigens aus dem langen Untertitel bereits ersichtlich, in einem einzigen Alphabet das Verzeichnis der Autoren (mit nachfolgen dem vollen Titel), dasjenige der Titel und die große Liste der Schlagwörter vereinigt, etwa in der Art des englischen Bücher katalogs von Low, jedoch mit dem wesentlichen Unterschied, daß die Titel außerdem noch unter gewissen allgemeinen Schlagwörtern, wie »^rieulture«, »Aviation«, »öible«, »Liozrapbis«, vereinigt sind, auch wenn diese im Titel nicht Vorkommen. In dem neuen Bande sind diese Gruppen bedeutend umfang- reicher gestaltet worden; der Autor ist mit Recht von dem Grundsatz ausgegangen, daß den Benutzern einer Bibliographie, ^ seien sie nun Buchhändler, Bibliothekare, Gelehrte oder Fachmänner, nicht genug Möglichkeiten gegeben werden können, dem gesuchten Titel zu begegnen. So umfaßt z. B. das Schlagwort »^.är63863« im neuen Bande 2 Kolonnen, im vor hergehenden nur 3 Zeilen; ^rt. äöooratik 62 Zeilen gegen 10; 6eoIoAi6 94 Zeilen gegen 36; Droit, 105 Zeilen gegen 49, abgesehen von den besonderen Schlagwörtern Droit ackwinistratik, Droit Sk-ns, intsrns-tioval, mu8ulman, pönal, publio, romaio, rural, U8U6I. Auch die Hinweise von einem Schlagwort aufs andere sind in vielen Fällen stark vermehrt worden, es sei beispiels weise nur hervorgehoben, daß das Schlagwort »Di8toire» im neuen Bande deren rund 620 enthält gegen 30 im ersten, kurz, Le Soudier ist bestrebt gewesen, jedem in einem Titel vorkommenden Schlagwort gerecht zu werden. Dieser Ausbau des bibliographischen Systems, im Zusammenhang mit der Zu nahme der Bücherproduktion, hat allerdings auch eine bedeutende Vermehrung des Umfangs und damit auch des Preises des neuen Bandes im Gefolge gehabt; er enthält rund 270 Seiten mehr als sein Vorgänger (Band 1: ^.—8 genau 604 Seiten gegen 366) und kostet 75 Francs gegen 60 Francs. (Subkriptionspreise vor Erscheinen je 15 Francs niedriger.) Daß bei der großen Anzahl der verarbeiteten Titel, die mit den verschiedenen Aufnahmen im ganzen 120 000 Zettel nötig gemacht haben, hier und da Inkonsequenzen Vorkommen, dürfte bei einer solchen individuellen Riesenarbeit kaum zu vermeiden sein. So finden unter den Schlagwörtern abeills (Biene) und aArieulturs (Land wirtschaft), zwei Werke fast gleichen Titels, von Langstroh und de Layens, befinden sich jedoch nicht unter dem letzteren, sondern unter dem Schlagwort »Llsvaxe« (Aufzucht), während ersteres hier fehlt. Bei diesen Unterschieden mag eine genaue Prüfung des Titels (oder des Inhalts) maßgebend ge wesen sein, an der Brauchbarkeit des Katalogs ändern sie jeden- falls kaum etwas, da der »findige Sortimenter« sehr schnell da hintergekommen sein wird, welche Schlagwörter er mit Erfolg nachzusehen hat. Dies um so mehr, als den Rubriken allgemeineren Inhalts eine große Aufmerksamkeit zugewandt worden ist. Unter »L8PLAN6« finden wir z. B. folgende Werke, in denen dieser Länder- Name nicht vorkommt: D'^bäleat-ion äs Da^onno; Dso ^ldamdra,3; D63 oriFineg v6Q6Luö1ienns8 (hier hat der Autor das Schlagwort au Vönöi-uela« herausgeholt, der Titel ist dementsprechend auch noch unter dem Schlagwort »Oolonieation« untergebracht); 8i8toiro äo Don Oar1o8; ^a pa^g äes roi8 oatbolitiuse; Do rö^ns äs Obar1e8 III, außerdem folgende Hinweise: ^Uarnira, ^.uäaloueie, Grinse S8pL8nol6, Lallen, Oarlistee, Dagtills et. ^väalougis, Oataloxue, *) Die 2. Lieferung: Ob—8 ist soeben erschienen! Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. Dittöraturs eopa^nols, Danti608a-l6g-Dain8, Ltaduairs xol^obrome, IböLt-re, Valenoe. Sehr umfangreich ist der Artikel »Dioßrapüie« geworden, der nahezu 10 Spalten mit zusammen annähernd 1600 Titeln nebst 65 Hinweisen enthält (im 1. Bande umfaßte dieses Schlagwort nur eine halbe Kolonne, da nur Biographien- Sammlungen ausgenommen worden waren); das Schlagwort Oo1onis8 umfaßt etwa 300 Titel, zu denen noch eine Anzahl Titel unter »Oolovieation« treten. Wenn der Autor diese beiden Schlagwörter zusammengelegt hätte, was ihm Schreiber dieses bei der Besprechung des 1. Bandes für diesen und ähnliche Fälle bereits empfohlen hatte (vergl. ^Arieu1tsur3 und ^riouUure, Drsta^ne und Lretone usw.), so hätte er die doppelte Aufnahme einer Anzahl von Titeln vermeiden können. Es sei auch diesmal lobend he-vorgehoben, daß die Titel mit bibliographischer Genauigkeit und ohne unnützes Beiwerk aus genommen worden sind und daß auch Satz und Druck die erforderliche Sorgfalt aufweisen. Die für den 1. Band gewählte Typengröße ist die gleiche geblieben; doch muß Schreiber dieses zugestehen, daß die Lesbarkeit derselben durchaus normal ist und die damals ausgesprochenen Bedenken ihm nach mehrjährigem Gebrauch des Kataloges nicht mehr stichhaltig er scheinen. Das jedesmalige Ausdrucken des Autornamens bei den Werken desselben Verfassers, an Stelle eines kurzen Gedanken striches wie bei den meisten andern Katalogen, hält er dagegen nach wie vor für überflüssig und die Übersicht störend und fragt sich, welche praktischen Beweggründe dafür wohl geltend gemacht werden können. Jos. Thron. Kleine Mitteilungen. Ein Bilderfälscher. — Der 26jährige Kunstmaler Mario Segantini, der Sohn des berühmten Kunstmalers Giovonni Segantini, hatte sich am 4. Juni vor dem Landgericht Berlin wegen Betrugs zu verantworten. Der Anklage lag folgender Tatbestand zugrunde: Eines Tages im Oktober vorigen Jahres hatte der Kunsthändler Hermann Senger den Berliner Kunstsalon Rheinland aufgesucht. Während seiner Anwesenheit kam auch der Angeklagte dahin und erzählte dem Inhaber, daß er eine Anzahl Bilder seines verstorbenen Vaters besitze, die er gern verkaufen würde. Der Inhaber des Kunstsalons trat darauf an den Kunsthändler Senger heran und fragte ihn, ob er sich für echte Segantini interessiere. Da Senger die Frage be jahte, wurde er mit dem Angeklagten bekanntgemacht, und beide fuhren darauf nach dem Atelier von Segantini, wo ihm Senger mehrere Bilder, die mit Giovanni Segantini signiert und zum Teil verpfändet waren, für insgesamt 7600 ^ abkaufte. Der Kunsthändler Senger lud darauf einen Kunstkritiker ein, die Bilder zu besichtigen. Dieser untersuchte die Bilder nur kurze Zeit und erklärte dann, daß alle gefälscht seien. Senger ließ darauf den Segan tini jr. zu sich kommen und sagte ihm auf den Kopf zu, daß sämtliche Bilder Falsifikate seien. Der Angeklagte bestritt dies zunächst ener gisch, erklärte dann aber, daß er und seine Geschwister als Kinder die Bilder, die von seinem Vater herrühren sollten, selbst gemalt hätten. Man hatte für diese merkwürdige Angabe nur ein Lächeln und verlangte von ihm, daß er die Bilder zurücknehmen sollte. Segantini sagte, er habe kein Geld, wolle aber für die ge zahlte Summe Wechsel geben. Der Kunsthändler Senger erstattete darauf Anzeige. Schaden hat er jedoch nicht erlitten, da er durch den Erlös einer Auktion, die den Nachlaß des Vaters Segantinis betraf, gedeckt wurde. Ferner hatte der Angeklagte dem Kunst händler Marcell Goldschmidt drei Zeichnungen, die angeblich von dem alten Segantini herrühren sollten, für 2600 verkauft. Auch auf diesen war die Signatur so, wie der Vater des Ange klagten sie verwandte. Einem Berliner Kunsthändler ist eine »Schafherde im Mondschein« für 1000 verkauft worden. Auf der Rückseite hatte der Angeklagte in italienischer Sprache bestätigt, daß es ein echter Segantini sei usw. Bei Rudolph Lepke, wo Bilder Segantinis zur Auktion gestellt worden waren, hatte der Angeklagte versucht, zwei von ihm an gefertigte Pastelle mit hineinzuschmuggeln. Man hatte aber Zweifel an der Echtheit, und diese Zweifel bestätigten sich. Der Angeklagte gab zu, mit Bewußtsein die von ihm verfertigten Bilder als echte Segantinis verkauft zu haben, bestritt aber, daß ihm daran gelegen gewesen sei, sich einen Vermögensvorteil zu verschaffen. Er sei zu seinem abenteuerlichen Plane durch eine Wette gekommen. 1036
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