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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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6780 Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 128, 6. Juni 1011. »Sehen Sie«, sagte ich, ihm die Depesche hinreichend, -man hat meinen Namen auch mit oe gedruckt, natürlich in Antigua, denn der Telegraph arbeitet selbstverständlich in der Weltletter.- »O, ich sehe, woher das Telegramm kommt: Aus »Coelnl Was ist das? Wie spricht man es?» »Nach den Regeln aller Aussprachekünste müßte man den Ort Zöln aussprechen, abgesehen von dem oe, das ja, wie Sie gesehen haben, ein Problem für sich ist. In diesem Falle können Sie allerdings die Hauptregel anwenden und ö sprechen. Merken Sie sich dann noch, daß in diesem Falle ausnahmsweise C wie K gesprochen wird, so können sie den Ort richtig benennen. Da Sie aus dem Kohlen revier nach Holland fahren wollen, so kommen Sie vielleicht an der Station Buer vorüber. Hier müssen Sie allerdings wissen, daß man nicht Bür sagt, sondern Bu-er. Kommen Sie aber zur Station Coesfeld, so müssen Sie sich einprägen, daß es weder Co-esfeld noch Cösfeld heißt, sondern daß das e einfach stumm ist.« »'Liren Sie auf! 'ören Sie auf! Wie sagt doch der Schüler bei Ihrem Dichter Göthe: Mir wird von alledem so dumm, als ging' mir ein Mühlrad im Kopfe herum.» »Sie brauchen sich deshalb nicht zu schämen. In vielen deutschen Köpfen gehen auch Mühlräder herum. Aber das kommt zum Teil davon, daß man Rechtschreibe- und Schrift frage nicht voneinander zu scheiden weiß, Ln rsvoirl wie wir Deutschen sagen.« Fraktur und Antiqua. Unter Bezugnahme auf Z 11 des Preßgesetzes ersuche ich um Aufnahme folgender Berichtigung verschiedener, meine Person betreffenden Ausführungen in Nr. 56 und I0S Ihres Blattes, und zwar an gleicher Stelle und in gleichem Druck. 1. Es ist unwahr, daß ich -unvorstchtigerweise den Grafen Zeppelin als meinen Hauptkronzeugen hingestellt habe«; wahr ist, daß der Graf seinerzeit sich unserem Verein (als Ehrenmitglied) angeschlossen hat mit den Worten, »daß er den hohen Wert unserer Bestrebungen anerkenne und er ihnen vollen Erfolg wünsche»; ferner hat er mit vielen seiner Ingenieure und Beamten die Eingaben unseres Vereins unterzeichnet. Ich war also im Recht, seinen Namen unter denjenigen anderer berühmten Anhänger der Altschrift auf zuführen. 2. Es ist unwahr, daß -ich Männer wie Richard Wagner, Viktor v. Scheffel u. a. für die Ausrotterpartei in Anspruch nähme, obwohl diese sich überhaupt nicht zur Schriftsprache gestellt hätten«; wahr ist, daß Viktor v. Scheffel dem Lateinschriftverein in den ersten Jahren feines Be stehens als Mitglied beigetreten ist und daß Richard Wagner sich zeitlebens nur der runden Schreibschrift bedient und für seine kürzlich erschienenen Denkwürdigkeiten ausdrücklich Antiquadruck vorgeschrieben hat. 3. Es ist unwahr, daß »unter den Schulinspektoren, die sich in amtlicher Eigenschaft an der Unterschriftensamm lung beteiligt haben, ein mehrfach hervorgetretener Herr in Württemberg zu verstehen sei»; wahr ist, daß mehrere Schul inspektoren in Württemberg, Baden, Hessen und Elsaß- Lothringen die Listen der bei ihnen unterstellten Lehrerschaft mit entsprechender Empfehlung bzw. amtlichem Vermerk haben rundgehen lassen und selbst Unterzeichneten. 4. Es ist unwahr, daß die Schriftleitung des Börsen blattes mir dessen Spalten wegen ungebührlicher Kampsweise verschlossen hat; wahr ist, daß die Redaktion mir erklärt hat, daß sie meine Erwiderung <auf die mich persönlich angehen den Aufsätze der Herren Kirschmann, Neinecke und Ruprecht) ablehnte, weil der überwiegende Teil der deutschen Berlagsbuchhändler sich auf den Standpunkt der Erhaltung der Fraktur gestellt hätte und das Thema von anderer Seite bereits zur Genüge im Börsenblatt erörtert worden sei. Ich hatte daher ein Recht, mich darüber zu beklagen, daß ich nunmehr mundtot gemacht sei. 5. Es ist unwahr, daß ich gesagt habe, die Offenbacher Schwabacher könne ebensogut gelesen werden wie die Antiqua; wahr ist, daß ich gesagt habe, die Offenbacher Schwabacher könne auch von Ausländern gelesen werden. Ich habe aber nicht von einem guten, geläufigen Lesen gesprochen, sondern ich habe den Standpunkt vertreten, daß die Offenbacher Schwabacher eine Zierschrift und, als All- tags-(Brot-)schrist angewandt, den meisten Ausländern zu wider bzw. ungewohnt sei, als solche auch, wie alle Ecken schriftarten, ihren Charakter als Zierschrift einbüße. Köln, den 30. Mai 1911. A. Windeck. Nachschrift der Red. Nach den Vorschriften des Preß gesetzes hat die Aufnahme einer Berichtigung, sofern sie den gesetzlichen Anforderungen in formaler Beziehung entspricht, auch dann zu erfolgen, wenn sie den Tatsachen nicht entspricht. Den Tatsachen nicht entsprechend ist— um uns auf die die Stellung nahme der Redaktion betreffendenBemerkungen zu beschränken — die Behauptung, daß Herrn Windeck das Börsenblatt zu weiteren Ausführungen lediglich verschlossen worden sei, »weil der überwiegende Teil der deutschen Derlagsbuchhändler sich auf den Standpunkt der Fraktur gestellt hätte und das Thema bereits zur Genüge im Börsenblatt erörtert worden sei». Am 3. Februar 1011 ging ein Schreiben der Redaktion an Herrn Windeck ab, aus dem wir folgende Stellen wörtlich zitieren: »Es ist wohl eine selbstverständliche Forderung, daß für die Veröffentlichung die Form gewahrt werden muß, daß Behauptungen von Gegnern nicht als -albern« bezeichnet, daß höhnende Wendungen vermieden werden, daß alles für die Beweisführung unnötige Beiwerk ausgefchieden wird. Leider waren diese unsere Einwendungen in Ihrer Änderung des Manuskripts nicht beachtet worden. Daher unsere Ab lehnung.» Herr Ruprecht hat also doch wohl nicht so unrecht, wenn er behauptet, daß die Zurückweisung der weiteren Ein sendungen des Herrn W. „wegen ungebührlicher Kampfweise" erfolgt sei. Daß die Redaktion auch die Gegenpartei zu Worte kommen läßt, zeigt der Artikel des Herrn Hölscher in dieser Nummer, .und wenn sie auch denjenigen zu ihrem Rechte verhelfen könnte, die da finden, daß weder aus der einen, noch auf der anderen Seite Neues zu dem Schriftenstreit gesagt werden kann, so würde sie —- und diesmal aus innerer Überzeugung — gewiß gern dazu be reit sein. Kleine Mitteilungen. Unvorschriftsmäßige Postpakctadresscn. — Es werden noch vielfach von der Privatindustrie hergestellte Formulare zu Postpaletadresfen in den Handel gebracht, die aus der Trennlinie zwischen Abschnitt und Stamm der Postpaketadresse nicht durch locht sind. Wie wir von zuständiger Seite erfahren, sind die Postanstalten vom Reichs-Postamt angewiesen worden, das Publi kum und die Privatdruckereien daraus aufmerlsam zu machen, daß derartige, den Postdienstbetrieb erschwerende Formulare in einiger Zeit von der Annahme ausgeschlossen werden sollen und daß es sich deshalb empfiehlt, bei Neuherstellung von Postpaletadresse» die Durchlochung Herstellen zu lassen. * Ein Neichsschukmuscum? — Nachdem in verschiedenen Großstädten Schulmuseen errichtet worden sind, die augenblicklich die Zahl 48 erreichen, hat sich immer mehr die Notwendigkeit der
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