Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.01.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-01-03
- Erscheinungsdatum
- 03.01.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19110103
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191101031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19110103
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1911
- Monat1911-01
- Tag1911-01-03
- Monat1911-01
- Jahr1911
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 2, S, Januar 1911. Nichtamtlicher Teil. Franke an seine Stelle an der Berliner Universitäts bibliothek. Die der Bibliothek zugewiesenen Räume des Hauses Taubenstratze 29 waren bereits Anfang der sechziger Jahre so gefüllt, daß die Unterbringung des Zuwachses Schwierig keiten bereitete. Nach Überwindung zahlreicher Schwierig keiten wurde für die Universitätsbibliothek 1871—73 in der Dorolheenstraße 9 ein eigenes Gebäude errichtet, in dem die Bibliothek am 7. Mai 1874 wieder eröffnet wurde, nachdem der Umzug fast sechs Monate beansprucht hatte. Übrigens zeigte sich gleich nach Beendigung des Umzuges, daß die meisten Büchersäle mit dem damaligen Bücherbestände bereits gefüllt waren. Die schon 1873 und später wiederholt dem Minister voin Senat gemachten Vorschläge zum Erwerb eines Nachbar grundstückes wurden abgelehnt. 1897 wurden einige Räume des der Universität gehörenden Hauses Dorotheenstraße 5 zur Aufstellung von Büchern überwiesen und 1910 das Haus Dorotheenstraße 10 für die Erweiterung der Universitäts bibliothek hinzugenommen. Vom 18. bis 25. April vorigen Jahres siedelte die Universitätsbibliothek in den Neubau im sogenannten Akademieviertel über, wodurch die räum lichen Schwierigkeiten, unter denen die Bibliothek seit Jahr zehnten gelitten hatte, beseitigt worden sind. Die finanziellen Verhältnisse der Universitätsbibliothek wurden erheblich aufgebessert, als ihr seit 1870 die bei den Immatrikulationen -für die Bibliothek« erhobenen Gebühren unverkürzt überwiesen wurden. Der Bibliotheksfonds wurde dadurch um durchschnittlich 900 Taler erhöht. Der etats- mäßige Fonds für Bücheranschaffungen, der seit 1874 10 500 ^ betragen hatte, wurde 1894 auf 13 000. 1897 aus 15 000. 1899 auf 18 000 und 1900 aus 21 000 ^ gebracht und der regelmäßige Fonds für die sonstigen säch lichen Ausgaben bis zum Jahre 1900 auf 7800 ge steigert. Der etatsmäßige Anschaffungssonds wurde 190S auf 23 000, 1907 auf 29 000 ^ erhöht, ist aber trotzdem nicht annähernd groß genug um eine den immer größeren Anforderungen an die Bibliothek entsprechende Erweiterung des Biicherschatzes zu bewirken. Außerordentliche Zuschüsse in größerem Betrage erhielt die Universitätsbibliothek 1900. 1903. 1907. 1908. Durch die Einführung der Bibliotheks gebühr wird ihr Anschaffungssonds nach dem Anschläge für 1910 um 24 500 ^ vermehrt und damit der finanziellen Notlage zum großen Teile abgeholfen werden. Von 1839—1848 war die Zahl der Bände der Uni versitätsbibliothek von 10000 auf mehr als 30 000 gestiegen. Von 1850—1862 betrug die jährliche durchschnittliche Ver mehrung etwa 1200 Nummern zum größten Teile aus Pflichtexemplaren und Geschenken. Die Zunahme der Ber liner Verlagstätigkeit machte sich in der Zahl der eingehenden Pflichtexemplare deutlich bemerkbar: im Jahre 1858 entfielen von den 1665 in das Zugangsverzeichnis eingetragenen Nummern 792 auf Pflichtlieferungen; im folgenden Jahre von 1200: 701. Unter den Buchhändlern, die damals haupt sächlich für die Zwecke des Universitätsunterrichts brauchbare Werke verlegten, sind besonders zu nennen: Besser. Guttentag. Hirschwald. Nicolai. Georg Reimer. Aus den Pflichtexem plaren haben sich nach und nach manche Abteilungen der Bibliothek gebildet, die bei den geringen Mitteln derselben nicht berücksichtigt werden konnten, so die Technologie. Land wirtschaft. Kriegswissenschaft, neuere deutsche Belletristik. Nach einer Schätzung Koners vom Dezember 1872 betrug der Wert der seit der Gründung der Universitätsbibliothek ein gelieferten Pflichtexemplare mindestens 70 000 Taler. Im Dezember 1863 hatte Koner berechnet, daß bis dahin als Pflichtexemplare etwa 30000 und als Geschenke 27 000 Bände eingegangen waren, während nur 10000 Bände aus eigenen Mitteln der Universitätsbibliothek angekauft oder durch Du blettentausch erworben waren. Am 31. März 1910 bestand die Universitätsbibliothek aus 227 778 Buchbinderbänden sowie 220 787 Universitätsschriften und 40 842 Schulschriften. An Pflichtexemplaren gingen von 1880/91 bis 1899 im Jahresdurchschnitt 2059 ein. von 1900 bis 1909 durch schnittlich 3275. Die Benutzung der Universitätsbibliothek hat im letzten Jahrzehnt bedeutend zugenommen. 1901 betrug die Zahl der abgegebenen Bestellzettel 72151 (gegen 64689 im Jahre 1900). 1902: 80 076, 1903: 92 870. 1904 wurde das erste Hunderttausend der Bestellungen überschritten; 1909 waren 123 567 Bestellzettel zu erledigen. 1901 wurden 31837 Werke in 43 769 Bänden nach Hause verliehen, 1909: 56 284 Werke in 68 778 Bänden. Im Lesesaal wurden benutzt 1901: 7641 Werke in 14 106 Bänden, 1909: 15 230 Werks in 25 393 Bänden. 1901 wurden 52171 Benutzer des Lesesaals gezählt, 1909: 63 441. Es ist zu hoffen und zu erwarten, daß die Universitäts bibliothek auch im zweiten Jahrhundert des Bestehens der ruhmwürdigen Friedrich-Wilhelms-Unioersität der Erfüllung ihrer Aufgaben immer mehr entsprechen und den Bedürfnissen der Universität immer ausgiebiger gerecht werden wird. Kleine Mitteilungen. Naturgeschichtlicher Unterricht in de» oberen Klassen der höheren Lehranstalten in Preußen. — Das »Zentralblatt für die gesamte Unterlichtsverwaltung in Preußen« 1910, Heft 12, veröffentlicht folgenden Erlaß des Ministers: Berlin, den 4. November 1910. Wie die übereinstimmenden Urteile der Königlichen Propin. zialschuikollegien und der Direktoren erkennen lassen, hat sich der nach Maßgabe des Erlasses vom IS. Mürz IS08 — 17 II 888 — sZentralbl. S. Lvv) in den oberen Klassen der höheren Lehr anstalten eingeführte natnrgeschichtliche Unterricht, von wenigen Ausnahmen abgesehen, gut bewährt und da. wo er in der Hand eines geeigneten Lehrers lag. ersreuliche Erfolge erzielt. Daher bin ich damit einverstanden, daß die bisherigen Einrich tungen sortgesührt, und daß auch an anderen höheren Lehr anstalten, soweit es die Verhältnisse ermöglichen, weitere Versuche mit der Ausdehnung des naturgeschichtlichen Unterrichtes auf die Dabei wird folgendes zu beachten sein: 1. Durch Einführung des naturgeschichtlichen Unterrichtes in den Lehrplan der oberen Klassen höherer Lehranstalten darf eine Vermehrung der wöchentlichen Pflichtstunden oder der wahlfreien Stunden nicht herbeigeführt werden. 2. Zur wahlfreien Einführung des bezeichneten Unter- richts reicht die bisherige Stundenzahl an den Realanstalten aus, wen» der in dem Erlasse vom IO. März 1910 — II II 10449 — Linearzeichnen zugewiesenen Lehraufgaben teils dem mathe matischen, teils dem Zeichenunterricht eingesügt, und wenn die hiernach frei werdenden wahlfreien Stunden in den Klassen Obersekunda bis Oberprima für praktische Übungen im Anschluß an den naturwissenschaftlichen, also auch für den natuigeschicht- lichen Unterricht je nach Bedarf ganz oder teilweise verwendet werden. Die gleiche Möglichkeit bietet sich am Gymnasium in entsprechender Weise da. wo aus Mangel an hinreichender Be teiligung der wahlfreie Unterricht im Hebräischen aussällt. 3. Wenn auch hiernach den Wünschen aus Eingliederung des naturgeschichtlichen Unterrichtes in den Lehrplan der Oberstufe durch Verwendung wahlsreier Stunden unter Umständen ent sprochen werden kann, so wird doch die Berücksichtigung dieses Lchrgegenstandes im Pflichtunterricht, der allen Schülern zu gute kommt, im allgemeine» vorzuziehen sein. a> Am Gymnasium läßt sich eine Zersplitterung des Interesses der Schüler durch Behandlung eines weiteren Lehrstoffes vermeiden, wenn der Unterricht in der Naturgeschichte in den oberen Klassen in enge Verbindung mit dem physikalischen Unter richt gesetzt und also mit diesem möglichst in eine Hand gelegt wird. Es wird sich somit am Gymnasium um den weiteren 12«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder