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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1900
- Strukturtyp
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- Band
- 1900-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1900
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- Deutsch
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1032 Nichtamtlicher Teil. Preiserhöhung für Druckpapiere. — Am 2. Februar fand in Leipzig eine Versammlung sämtlicher sächsischen und thüringischen Druckpapier-Fabrikanten im -Hotel Kaiserhof» statt. In derselben wurde festgestellt, daß Kohlen trotz einer 100- bis 150prozcntigcn Preiserhöhung nicht mehr zu beschaffen sind und daß verschiedene große Papierfabriken, falls der Streik in Böhmen anhält, gezwungen sein werden, ihren Betrieb einzuschränken, möglicherweise sogar ganz einzustellen. Angesichts der längst ein getretenen 20prozentigen Preissteigerung für sämtliche Roh materialien wurde ferner beschlossen, eine entsprechende weitere Preiserhöhung auch für Druckpapiere sofort durchzusetzen. (Lpzgr. Tageblatt.) Verbotene Druckschrift. — Durch Beschluß des Unter suchungsrichters am Landgericht München I ist die Beschlagnahme der Druckschrift: -Parisiana», deutsche Verse aus Paris» von Oscar Panizza, Zürich, Verlag der Züricher Discussionen, 1899, auf Grund § 95 deS Str.-G.-B. (Majestätsbeleidigung) ange- Russischer Eisenbahnbuchhandel. — Russische Blätter begrüßt wird, weil bisher auf der weiten Strecke von Tschelja- bins bis Kotlas (1509 Werst) auf keiner einzigen Station — außer Perm und Jekaterinburg — auch nur eine Zeitung zu er halten war. Nicht sehr erbaut ist man jedoch darüber, daß auch diese Konzession wieder dem Herausgeber der russischen -Moskauer Zeitung», Herrn Gringsmuth, gegeben worden sei, der schon fast den ganzen Eisenbahnbuchhandel in Rußland in seine Hände ge bracht hat, und dem man in der russischen Presse den Vorwurf macht, daß er sein Monopol sehr einseitig ausbeute. k. Aktstudien. — Die Isx Heintze wirft ihre Schatten voraus. Die -Berl. Ztg.» berichtet: -In ein hiesiges Künstler-Magazin kam am 30. v. M. ein Herr und bat um Vorlage von Aktstudien. Es wurden ihm -Freilicht», die jedem Künstler bekannten Akte von Prof. Max Koch, der als Historienmaler ja auch in weiteren Kreisen einen Namen hat, sowie der -Kinder-Äkt» von Max Peiser und eine Anzahl weiblicher Akte des -photographischen Kunst verlags Bloch in Wien, vorgelegt. Der Herr wählte aus jeder Sammlung je ein Blatt und ging. Am folgenden Tage er schien in dem Magazin der Kriminalkommissar Damm in Be gleitung eines Kriminalpolizisten und erklärte, daß er die sämt lichen Aktstudien auf Grund deS Z 184 des Strafgesetzbuches (Ver breitung unzüchtiger Schriften und Bilder) mit Beschlag belegen wolle, eventuell eine Haussuchung veranstalten würde. Es sei gestern ein Herr hier gewesen, der sich nicht als Maler legitimiert und gleichwohl die Studien käuflich erhalten hätte. Diese Studien seien nun, soweit sie Akte sn kaes darstellten, unsittlich und fielen unter den genannten Paragraphen! Der Kriminalkommissar be schlagnahmte nun im ganzen hundertundsechzehn Studien.» Dazu bemerkt die -Nat.-Ztg.»: -Die Kochschen und Peiserschen Akte sind in jedem Künstler magazin käuflich, und jeder Künstler muß derartige Studien be nutzen, falls er es nicht vorzieht, mit lebendem Modell zu ar beiten. Speziell die weiblichen Akte des Blochschen Verlages sind in Künstlerkreisen allgemein verbreitet. Kein Mensch wird auch an diesen Studien, selbst wenn sie sn kaes ausgenommen sind, irgend etwas Unsittliches finden können. Die Polizei will offenbar nur schonend vorbereiten auf die Zustände, die unter der Herrschaft der Isx Heintze zu erwarten wären — falls die Vorlage nicht wieder den gewohnten Weg in den Papierkorb findet.» Unsittliche Einladungskarte. — Unter der Ueberschrist -Der Herr Oberhofmeister und die Kunst» schreibt die -Berliner Zeitung»: Im Salon Keller L Reiner ist dieser Tage die neunte Ausstellung der Gesellschaft deutscher Aquarellisten eröffnet worden. Auf der recht geschmackvoll ausgeführten Einladungskarte sieht man die Muse der Malkunst die klare Flut des kastalischen Bornes aus vollem, sich nimmer erschöpfendem Kruge spenden. Und strömend dämmt sich zum Bache die Flut. Und der begeisterte Kunstjünger netzt den Pinsel darin. Natürlich ist die Muse durch eine nackte, ideale Frauengestalt verkörpert. Die Gesellschaft deutscher Aquarellisten sandte auch Freiherrn von Mirbach diese Karte, und postwendend gelangte sie in die Hände der Firma Keller L Reiner zurück, indem der Herr Oberhofmeister mitteilte, daß diese Kunst sein Sittlichkcitsgefühl verletze. Das Interessanteste an der ganzen Geschichte ist aber, daß der Verfertiger dieses -unsittlichen Kunst werkes» niemand anderes ist, als der seiner Zeit auf besondere Initiative des Kaisers an die Berliner Kunstakademie berufene Professor Arthur Kampf! 30, 6. Februar 1900. Pariser Weltausstellung. — Der Generaldirektor der französischen Zollverwaltung hat auf eine an ihn gerichtete Anfrage entschieden, daß die für die Weltausstellung bestimmten Drucksachen jeglicher Art, mit oder ohne Illustrationen, die von ausländischen Ausstellern nach Frankreich eingeführt werden, ausnahmsweise Zollfreiheit unter folgenden Einschränkungen genießen sollen: Die Versendung aus dem Ursprungslande darf nur durch den Aus steller selbst und nur an seinen in der Ausstellung befindlichen Vertreter erfolgen. Die Drucksachen müssen einen streng indi viduellen Charakter tragen, d. h. sie dürfen sich nur auf die Aus stellung des Importierenden beziehen. Allgemeine Prospekte und Kataloge, beispielsweise solche, die auf eine Ausstellungssektion in Die Drucksachen dürfen nur unentgeltlich auf dem Terrain der Ausstellung verteilt werden. Universität in Hamburg. — Der -Voss. Ztg.» wird ge schrieben: Hambu^ steht im Begriffe, einen äußerst wichtigen Es ist bekannt, daß^ Hamburg eine ^große Anzahl wissenschaft licher Anstalten hat, die sonst nur in Verbindung mit einer Universität zu bestehen pflegen. Dazu gehören: das Museum für Völkerkunde, die Sammlung hamburgischer Altertümer, das Museum für Kunst und Gewerbe, die Sternwarte, das physikalische Staats-Laboratorium, das chemische Staats-Laboratorium, das naturhistorische Institut, der botanische Garten, das botanische einander, ohne jede Verbindung, nur zusammengehalten durch die gemeinsame Unterstellung unter eine Seclion der Oberschulbehörde, sowie durch die allen obliegende Aufgabe des Haltens von Vor lesungen und der gemeinsamen Veröffentlichung eines Jahrbuches. Um diese nicht im Interesse der Institute liegende Isolierung zu beseitigen, ist schon im Jahre 1890 in der hiesigen Bürger schaft die Frage erwogen worden, in welcher Weise die wissenschaftlichen Anstalten in einen engeren Zusammenhang gebracht werden könnten, damit die Leistungen derselben künftig nicht nur den von den einzelnen Anstalten vertretenen Einzel zweigen der Wissenschaft zu gute kommen — insbesondere mit Be zug auf die Vorlesungen —, sondern eventuell durch ein Zusammen- sassen der genannten Anstalten zu einer organisierten wissenschaft lichen Institution noch an Bedeutung gewinnen und dadurch dem Staate in erhöhter Weise nutzbar würden. Es ist jetzt der Bürger schaft eine Vorlage zugegangen, die diesen Zweck verfolgt und ihr Vorbild in der Organisation der Universität hat. Wiener Musik-Verlagshaus. — Die -Wiener Zeitung, bringt in ihrem amtlichen Teil folgende Mitteilung: Der Ministerpräsident als Leiter des Ministeriums des Innern hat den Herren Franz Rörich, Musikalienhändler, Franz Erban, Chormeister, und Gustav Witleck, Musiklehrer, sämtlich in Wien, die Bewilligung zur Errichtung einer Aktien-Gesellschafl unter der Firma: Oesterreichische Musik-Verlags- und Sortiments-Aktien- Gesellschaft -Wiener Musik-Verlagshaus» vormals F. Rörich, mit dem Sitze in Wien erteilt und deren Statuten genehmigt. Papierwaren-Ausstellung. — In Leipzig wird auch in diesem Jahre wieder vom 5. bis 12. März in der Ostervormesse eine Papier- und Schreibwaren-Ausstellung statlfinden, und. zwar in dem Meß- und Exportmusterlager-Reichshos» unter der Leitung seines Inhabers Richard Pudor. Die Ausstellung umfaßt Papier- und Schreibwaren und verwandte Erzeugnisse, Pappen, Luxus papiere, Schachtelpackungen, Briefumschläge, sowie aus Papierstoff gefertigte Gegenstände, einschlägige graphische Erzeugnisse und Maschinen für die Papier-Industrie. Verein für Originalradierung. — Der Verein für Originalradierung zu Berlin hat am 22. Januar seine General versammlung abgehalten. In den Vorstand für die Jahre 1900 und 1901 wurden gewählt Herr Professor Gustav EilerS als Vors itzender und die Herren Adolf Menzel, Geheimer Rat Erich Müller, die Professoren Skarbina, Ludwig, Henseler und Hoff- mann-Fallersleben als Mitglieder. Geschäftsführer ist Herr Paul Bette in Berlin, Charlottenstraße 96. Personalnachrichten. Jubiläum. — Am 1. Februar feierte Herr Hermann Krahn sein 25jähriges Jubiläum als Gehilfe der Firma F. A. Herbig in Berlin. Der Tag wurde im Hause des Chefs der Firma durch ein frohes Festmahl gefeiert, wobei dem Jubilar in Anerkennung seiner treuen Dienste eine Ehrengabe überreicht wurde. Außerdem sind ihm an seinem Ehrentage zahlreiche Glückwunschschreiben und Telegramme, namentlich aus Buchhändlerkreisen, zugegangen.
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