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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-01-31
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1900
- Sprache
- Deutsch
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862 Nichtamtlicher Teil. 25, 31. Januar 1900 Das Verbot hat schon sehr unangenehme Belästigungen sür den verlegerischen Betrieb zu Tage gefördert und wird sich weiter häufig sehr störend geltend machen. Das von dem Buchhandel abhängige Buchgewerbe, Papier, Buchdruck, Buchbinderei, war im abgelaufenen Jahre gut beschäftigt. Anteil daran hat auch die Industrie, die in immer größerem Umfang durch reich illustrierte Kataloge sich neue Absatzgebiete zu erschließen sucht. Auch die Ansichts postkartenmanie ist nicht ohne Einfluß. — Die Buchbindereien fühlen sich bedrückt dadurch, daß sie Fadenheftmaschinen, sür deren Konstruktion noch kein allen Anforderungen entsprechen des Modell erfunden ist, neu anschaffen müssen, und ihre Draht heftmaschinen nicht mehr ausnutzen können, woran sie aller dings einen Teil der Schuld selbst tragen, denn durch Preis unterbietung ist schließlich mit der Drahtheftung ein Band so minderwertiger Qualität geliefert worden, daß ein Rück schlag unausbleiblich war. Das alte, überwunden geglaubte Kennzeichen mancher deutschen Industrie: »Billig und schlecht war wieder zur Geltung gebracht worden. Obwohl die letzten Abschlüsse der Papieraktiengesellschasten fast ausnahmslos gut waren, hat eine am 16. Januar d. I. zu Berlin tagende Versammlung von »Fabrikanten holzfreier Schreib- und Druckpapiere« beschlossen, eine Erhöhung der Preise vorzunehmen. Ob die Konsumenten von Druckpapier sich von dieser Notwendigkeit überzeugen und sich dem fügen werden, muß sich zeigen. Es hat den Anschein, als ob eine lleberproduktion in der Papierfabrikation bestände. Wo diese aber existiert, läßt sich niemals eine Preiserhöhung durchsetzen. Jedenfalls sollten die Buchhändler bei diesem Anlaß ein stimmig verlangen, daß die jetzt gebräuchliche Ausdrucksweise »holzfrei- als nicht den Thatsachen entsprechend und irreführend endlich verlassen wird und durch »holzschlifsfrei« ersetzt wird, denn die- Cellulose ist doch auch Holzstoff, nur in anderer Weise verarbeitet, und daß weiter auf den Mustern auch bemerkt wird: mit -doppelt gebleichter- oder mit »chemisch reiner» Cellulose. Nur in Verwendung solchen Surrogatstoffes liegt die Gewähr für Dauer und gegen Ver gilben. Die Technik der Papierfabrikation ist so weit vor geschritten, daß sie auch minderwertigen Papieren ein sehr gutes Aussehen zu geben imstande ist. Diese Vorsicht scheint daher um so mehr geboten, als, wenn die Preise für bessere Stoffe wirklich erhöht werden sollten, es nicht an Unter bietungen von Nichtdeklaranten fehlen wird. Gleichzeitig mit den »holzfreien« Fabrikanten tagten die Fabrikanten von Zeitungs-, Pack- und Dütenpapieren und beschlossen ebenfalls eine Erhöhung der Preise. Die Herstellung von Kunstdruck- und Jllustrationsdruck- papier hat eine ganz ungewöhnliche Ausdehnung erfahren durch die zunehmende Verwendung für illustrierte Bücher und Zeitschriften. Der Druck von Illustrationen hat aller dings dadurch an Schönheit gewonnen, aber sür den Leser ist die hohe Glätte und der spiegelnde Glanz zur Qual geworden, namentlich bei künstlicher Beleuchtung. — Zu unserem aufrichtigen Bedauern scheidet Herr Adolf Rost, der von seiner Wiederwahl abzusehen gebeten hat, heute aus dem Vorstande unseres Vereins aus. — Wir haben es uns auch im abgelaufenen Jahre, dem letzten des neunzehnten Jahrhunderts, angelegen sein lassen, die Vereinsinteressen nach allen Richtungen wahrzunehmen. Darüber haben wir aber nicht vergessen, daß der Leipziger Buchhandel es immer auch als seine Aufgabe betrachtet hat, sich in den Dienst der Gesamtheit zu stellen und nach besten Kräften für das Blühen und Gedeihen des deutschen Buch handels zu wirken. Heute, wo wir zum erstenmale im zwanzigsten Jahr hundert tagen, lassen Sie uns der Zuversicht Ausdruck geben, daß die Leipziger Buchhändler sich den weiten Blick stets be wahren werden, der allein der Stadt Leipzig den Ruhm, die erste Buchhändlerstadt der Welt zu sein, dauernd sichern kann. Kleine Mitteilungen. Vom Reichstage. Postcheckoerkehr. — Der Deutsche Reichs tag beriet am 29. d. M. über den Etat für die Einführung des Post- checkoerkehrs. Es sprachen außer dem Staatssekretär von Podbielski die Abgeordneten Rösicke (Bd. d. Lw.), Gamp (Rp.), Dr. Büsing (nl.), Blell (fr. Vpt.), Dasbach (Ctr.), Rickert (fr. Vg.), von Staudy (kons.). Von den meisten Rednern wurde die geplante Einrichtung als eine große Erleichterung des Geldverkehrs begrüßt; fast alle aber, mit besonderer Sachkunde der Abgeordnete vr. Büsing, be mängelten die Schwerfälligkeit und hohen Gebührenbemessungen in den postalischen Aussührungsvorschriften. Die Vorlage wurde schließlich der Budgetkommission überwiesen. Aus der bayerischen Gewerbestatistik. — Der Statistik über die Bewegung der Gewerbe in Bayern im Jahre 1898 ist nach der Zeitschrift des kgl. bayerischen statistischen Bureaus zu entnehmen, daß in Bayern in jenem Jahre 351 Legitimations scheine an Personen erteilt wurden, die gewerbsmäßig Druckschristen auf öffentlichen Straßen verkaufen. Davon treffen aus Oberbayern 220 und hiervon wieder 213 allein auf die Stadt München. Legitimationskarten zum Ankauf von Waren und Aufsuchen von Warenbestellungen wurden im ganzen 17 244 ausgegeben (ein Rückgang um 85 gegen 1897). An Wandergewerbescheinen wurden 1898 17 909 neu erteilt (ein Rückgang um 34 gegen 1897). Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Alter tumsvereine. — Dem Gesamtvereiu der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine sind neuerdings folgende Vereinigungen beigetreten: die -Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Frsiburg, dem Breisgau und den angrenzenden Landschaften- (Vorsitzender: Geheimer Hosrat Pro fessor vr. F. L. Kraus zu Freiburg i. B.); der »Altertumsverein für Mühlhausen in Thüringen und Umgegend- (Vorsitzender: Erster Bürgermeister Trenckmann zu Mühlhausen); die -Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen- (Vorsitzender: Hosmarschall Freiherr von Buddenbrock in Berlin); der -Rügisch-Pommersche Geschichts- oerein- (Vorsitzender: Professor Or. Frommhold in Greifswald). Ausgeschieden ist der Verein der Altertumsfreunde zu Genthin. -Wiener Musentage 1901.» — Mit der großen für 1901 in Wien wird als besonderer Teil eine Veranschaulichung der wirtschaftlichen und geistigen Thätigkeit der Frauen aller Zeiten und Völker, insbesondere aber der Gegenwart, verbunden sein. — Das Direktorium der »Wiener Musentage- hat sein Bureau in Wien I, Graben 12. Herkomer-Ausstellung. — In Eduard Schultes Kunst salon, Berlin, Unter den Linden 1, wird Anfang März eine Ausstellung von Werken Hubert HerkomerS zu sehen sein. Sie wird fünfzehn Portraits in Oel (darunter die -Dame in Weiß-, die »Dame in Schwarz- und das Bildnis John Ruskins), acht Aquarellportraits englischer Künstler, drei große Oelgemälde, zehn Aquarelle, neun Radierungen, fünf Maler-Radierungen und sechs Werke in Emaillekunst umfassen. Der Meister wird die Anordnung der Ausstellung persönlich leiten. Ausstellung. — Eine -allgemeine Ausstellung für Volks wohl- soll in den Tagen vom 29. März bis 8. April d. I. in den Gesamträumen des Krystallpalastes und der Alberthalle zu Leipzig veranstaltet werden. Die Ausstellung umsaßt ungefähr alles, was dazu dient, das Leben angenehm zu machen, im beson deren Gesundheitspflege, Sanitätswesen, Unfallverhütung, Ernäh rung, Bekleidung, Wohnungswesen, Unterrichts- und ErziehungS- wesen, Sport. In allen Gruppen ist auch der Fachlitteratur ein Raum zugeteilt. Dem Inhalt der Ausstellung entsprechend, ist deren räumlicher Umfang ein sehr bedeutender; er umsaßt etwa 6000 Quadratmeter Bodensläche. Die Geschäftsstelle der Aus stellung befindet sich Carlstraße 20/1. Allgemeine Vereinigung deutscher BuchhandlungS- ehilsen. — Am Sonntag den 4. Februar, nachmittags 3 Uhr, ndet in Hildesheim im Hasseschen Restaurant, Marktstraße, eine von der Ortsgruppe Hannover der Allgemeinen Vereinigung deutscher Buchhandlungsgehilfen veranstaltete Zusammenkunft statt, zu der sowohl die Gehilfen der alten Bischofsstadt, als auch diejenigen aus den benachbarten Städten freundlichst eingeladen sind. Treffpunkt vor Beginn der Versammlung: Hotopps Hotel, Bahnhofsplatz. Nähere Austunst erteilt auf Wunsch gern Herr C. Karnauke, i/H. Ludwig Ey, in Hannover.
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