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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.01.1900
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.01.1900
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- Deutsch
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20, 25. Januar 1900. Nichtamtlicher Teil. 687 I. Längs Vcrlagsb»chl,an»l»»g in Karlsrniic. Betzinger, Güterrechtstabelle. 2. Aust. 60 H. Gustav Röthc's Berlag in Grauvenz. 704 Rosenthal, bürgcrl. Gesetzbuch. 4. Ausl. 4 30 H; geb. 4 ./7 80 >s. John Schwerins Berlag in Berlin. Kgg Kresse. Hülfe für Alle, so Ernst Toechc in Berlin. 703 2. Lull. 10 xsb. 11 ^ SO 704 s L'crnian» Walther in Berlin. 702 Julius Werner in Leipzig. 700 u. Osutsotüanü 1848 49^. 80 H. Otto Wigan» in Leipzig. 704 Nichtamtlicher Teil. Vom Buchhandel in Berlin und anderswo. Offener Brief an die Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins der deutschen Buchhändler. Bei Beantwortung der von Ihnen gestellten Fragen bemerke ich dazu ergebenst folgendes: Wenn der Berliner Buchhandel die ihm jetzt gebotene Gelegenheit nicht ivahrnimnit und das Bestreben des Börsenvereins nicht unterstützt, ihn von seiner drückenden Bürde des Rabattgebens von 10°/,, das einer Schleuderei gleichkommt, zu befreien, so verdient er wirklich sein Schicksal. Der Berliner Sortimentsbuchhandel nagt am Hungertuche, eine Folge des Rabatts von 10°/,. Von Jahr zu Jahr vermindert sich die Zahl der Sortimentsbuchhand lungen durch Konkurs oder durch freiwillige Aufgabe, und nur wenige Neue haben den Mut. sich hier zu etablieren. Es bedeutet das auch für den Verlagsbuchhandel einen großen Nachteil, da der große Platz Berlin ein verhältnis mäßig geringer Absatzmarkt ist. Das Rabattgeben ist jeden falls nur als Mittel zum Zwecke gedacht, vermehrten Absatz zu erzielen, hindert aber diesen geradezu. Die Armut des Berliner Sortimentsbuchhandels ist in weiten Kreisen bekannt und sprichwörtlich geworden; kann man doch aus guten Familien kaum noch einen Lehrling erlangen. Wie unnötig die Schleuderet, resp. das Rabattgeben von 10°/, ist, möchte ich an meinem eigenen Sortimente beweisen. Seit meiner Etablierung vor etwa süns Jahren ist dieses von Jahr zu Jahr gewachsen, trotzdem ich bei Barzahlung nur ausnahmsweise und zwar auch dann nur einen sehr ge ringen Rabatt gebe, wenn es extra verlangt wird. — eine not wendige Folge der Berliner Usance, wofür ich meinen hiesigen Kollegen wenig Dank weiß. Nun muß ich gestehen, daß die wenigsten Bücherkäufer bei mir und gewiß auch bei den übrigen Sortimentern einen Rabatt verlangen. Daß es in den hiesigen Sortimentsbuchhandlungen Sitte ist. beim Kaufe eines Buches im Laden gleich unverlangt von dem Laden preise 10°/, in Abzug zu bringen, kann man nur als Thorheit bezeichnen. Nimmt man an. daß in Berlin etwa 17L Sortimentsbuchhandlungen existieren mit einem Bücher- absatze von etwa 3 500000 und daß hiervon 10°/, Rabatt gegeben werden, so bedeutet dies nichts anderes, als daß der Berliner Sortimentsbuchhandel jährlich cirka 350 000 ^ zum Fenster hinauswirft. Es ist bei soliden kaufmännischen Geschäften in Berlin seit lange nicht mehr Sitte, von dem Preise zu handeln, und derjenige würde verlacht werden, der bei Hertzog. Gerson u.s.w. von dem geforderten Preise einen Abzug machen wollte. Das kommt also bei Kausleuten gar nicht mehr vor. und nur der Berliner Sortimentsbuchhändler gefällt sich in der Rolle, von seinen 25°/, noch 10°/, zu verschenken. Rechnet der Berliner Buchhändler wohl? Zieht er in Betracht, daß er mindestens 1S°/„ Handlungsunkosten hat? Wenn er nicht teilweise Ramsch- und höher rabattierte Artikel verkaufte, würde ihm nicht ein Pfennig verbleiben. Ich hoffe von der Berliner Vereinigung, daß sie den Bestrebungen des Börsenvereins mit der Modifikation zu stimmen wird, daß fortab bei bar gezahlten Bücherkäufen weder 10°/, noch 5°/,. sondern nur ein Skonto von 2°/, und nur da gewährt wird, wo man es extra verlangt. Ein höherer Rabatt ist überhaupt ganz abzuschaffen. Dann wird der Wert der Berliner Buchhandlungen im Preise steigen, und somit liegt eine Befreiung von dieser selbst angelegten Fessel im ureigensten Interesse aller Berliner Sortimenter. Was vom Berliner Sortimentsbuchhandel gesagt wurde, gilt selbstverständlich auch von dem Leipziger, sowie vom ganzen Sortimentsbuchhandel. Das Rabattgeben hat überall wenig oder gar keinen Zweck, und wenn die allgemeine Usance besteht: -ein Rabatt wird im ganzen Buchhandel überhaupt nicht mehr gegeben«, so wird deshalb auch nicht ein Buch weniger verkauft. Voraussetzung ist, den Schleuderern und Gelegenheitsverkäufern durch straffere Bestimmungen entgegenzutreten. Auf dem einmal be schnittenen Wege darf der Vorstand des Börsenvereins nicht stehen bleiben. Welche Fortschritte gegen den Zustand vor 20 Jahren! Also: Vorwärts! Hochachtungsvoll Berlin. R. Meyenburg. Ich lasse hierunter einen Aussatz folgen, den ich schon vor drei Jahren der Redaktton unseres Börsenblattes ein sandte und der. damals zum Teil beanstandet, in mehrfach geänderter Form jetzt zur richtigen Zeit kommen wird: Offenes Wort an die Herren Sortimenter, vornehm lich in Berlin. Es sei mir gestattet, meine Meinung über einige Ge bräuche des Berliner und anderweitigen Buchhandels zu äußern, die zu beseitigen das Interesse aller gebieterisch fordert. Die Berliner Michaelis-Abrechnung ist hoffentlich für alle Zeit beseitigt; es war eine harte Zumutung, gerade in der besten Geschäftszeit das Berliner Lager herauszusuchen, das ganze Läger umzuwerfen und nach der Abrechnung die selbe Prozedur nochmals umgekehrt machen zu müssen. Doch damit nicht genug; — es muß auch noch die Berliner separate Ostermeß-Abrechnung fallen. Nur eine Abrechnung zur Ostermesse in Leipzig sei die Parole! Die Berliner Ab rechnung giebt uns doppelte Arbeit und erschwert uns die rechtzeitige Fertigstellung der Ostermeß-Arbeiten. Dis Berliner Abrechnung hat meines Erachtens keine Berechtigung. — Ein entschiedener Mißbrauch ist der ortsübliche Rabatt von 10°/, an das Publikum. Mögen die Antiquare doch machen, was sie wollen. Ein Sortiment hat. wovon ich mich in meinem eigenen, nicht unbedeutenden Sorttments- geschäste überzeugte, ein Rabattgeben nicht nötig. In meinem Geschäfte wird kein Rabatt gewährt, und es geht auch so. Weshalb nun gewähren die Berliner Sortimenter einen so hohen Rabatt? Das geschieht von keinem Kaufmann, der ! selten unter 50°/, Gewinn arbeitet, und viele Berliner ! Sortimenter geben, meist unaufgefordert und noch dazu 82'
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