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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.01.1900
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- 22.01.1900
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- Deutsch
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594 Nichtamtlicher Teil. 17, 22. Januar 1900. lung der Dinge der Einfluß mächtiger Verleger mitstimmend ge wesen sei, der sich geltend mache zum Nachteil der Interessen der Autoren, so irrt er auch darin. Ein solcher Einfluß ist nicht ein getreten, ist überhaupt nicht versucht worden, und wäre er versucht worden, so würde er bei uns keine Stätte gefunden haben. Nachdruck einer Preisliste. — Ueber den nachfolgend be schriebenen Rcchtsfall berichtet die Papier-Zeitung: Wegen unerlaubten Nachdrucks standen die Fabrikanten Paul L Max V., sowie der Buchdruckereibesitzer Emil V. vor der Elber- felder Strafkammer. Als Nebenklägerin trat die Firma K. L Co. in Berlin auf. Dieselbe hatte eine Preisliste ihrer Artikel in Umlauf gesetzt. Die einzelnen Artikel waren mit einer Be schreibung in deutscher, französischer und englischer Sprache ver sehen. Die erstgenannten beiden Angeklagten, die dieselben Waren Herstellen, haben diese Preisliste durch den dritten An geklagten mit unwesentlichen Aenderungen Nachdrucken lassen. Es fragte sich, ob der Nachdruck einer Preisliste unter das Gesetz zum Schutze des Urheberrechts an Schriftwerken falle, d. h. ob die Herstellung der nachgedruckten Preisliste eine eigene geistige Thätigkeit voraussetze und die Liste ein Gegenstand des litterarischen Verkehrs und buchhändlerischen Verlags sei. Die Strafkammer gelangte zu dem Urteile, daß keine dieser Fragen be jaht werden könne, denn die Preisliste der Firma K. enthalte weder belehrende Angaben noch Beschreibungen von wissenschaft lichem Wert. Die Abbildungen der Waren dienten lediglich zur Anregung der Kauflust und zur Veranschaulichung, die angewandten technischen Ausdrücke seien allgemein bekannt, und die Benennung der Waren u. s. w. in drei Sprachen sei kein eigener Gedanke der Firma K. L Co. Aus allen diesen Gründen erkannte das Gericht auf Freisprechung und auf Abweisung der Nebenklage. Entwurf einer neuen Anordnung des deutschen Zolltarifs. — Wie der Reichsanzeiger mitteilt, wird Ende Januar d. I. eine käufliche Ausgabe des im Reichsschatzamt be arbeiteten Entwurfs einer neuen Anordnung des deutschen Zoll tarifs erscheinen, deren Vertrieb die Neichsdruckerei für Rechnung des Reichs-Schatzamts zum Selbstkostenpreise übernommen hat. Kundgebung des Großherzogs Karl Alexander von Sachsen-Weimar. — Seine Königliche Hoheit der Grotzherzog Karl Alexander von Sachsen hat die Vorstände der Goethe-Gesell schaft, der Schiller-Stiftung und der Deutschen Shakespeare-Gesell schaft durch ein Schreiben ausgezeichnet, das wie folgt lautet: »An der Wende des Jahrhunderts wird Mir Bedürfnis;, der Goethe-Gesellschast, der Schiller-Stiftung und der Deutschen Shake speare-Gesellschaft den aufrichtigen Antheil auszusprechen, den Ich an ihren Arbeiten und Bestrebungen nehme. Ihre Vereinigung unter Meinem Protektorat in Weimar ist Mir ein werthvoller Beweis, daß Weimar wie zu Anfang, so am Ende des 19. Jahr hunderts ein Mittelpunkt im geistigen Leben des deutschen Volkes ist, würdig der großen Ueberlieferungen einer unvergleichlicheil Zeit. Diese im Geiste Meiner Vorfahren fortzuführen, ist Mir und Meiner unvergeßlichen Gemahlin, weiland Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin Sophie, Königlichen Prinzessin der Nieder lande, eine tief empfundene Pflicht gewesen, deren Erfüllung, wie von Mir stets erkannt worden, nur ermöglicht worden ist durch die allgemeine und vertiefte Antheilnahme Deutschlands an den Kulturarbeiten, die mit Weimars Namen unlöslich verbunden sind. Indem Ich Ihnen als den Vertretern weiter und bedeutender Kreise der Nation heute Meinen Dank für solche Mitwirkung aus spreche, gebe Ich zugleich der Hoffnung Ausdruck, daß auch im kommenden Jahrhundert die Beziehungen sich fest und fester gc- Genius in Literatur, Wissenschaft und Kunst verbinden, unter dem fördernden Schutz Meines Hauses, das stets als eine vor nehme Aufgabe erachten wird, das ihm überkommene Erbe der klassischen Zeit als nationalen Besitz zu hüten und fruchtbringend zu gestalten, in weihevoller Pflege heiliger Erinnerungen, aber auch im Hinblick aus schöpferische Ausgestaltungen des Schönen und Wahren in neuen Formen^ die eine aus der^Vergangenheit Weimar, 31. Dezember 1899. Carl Alexander. An die Vorstände der Goethe-Gesellschaft, der Schiller-Stiftung und der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft.- Die Vorsitzenden der genannten Körperschaften gaben ihrem Dank für diese huldvolle Begrüßung in nachstehendem Schreiben Ausdruck: Stunde an uns gerichtet, hat uns auf das tiefste bewegt als neuer Beweis der wohlwollenden Gesinnung, mit der Höchstdieselben stets das Wirken unserer Vereinigungen begleitet haben, das, wenn auch nach den verschiedenartigen Aufgaben verschiedenartig gestaltet, seinen gemeinsamen Mittelpunkt besitzt in der Förderung der nationalen Wohlfahrt auf idealem Gebiet, in der Pflege der Offen barungen deutschen, germanischen Geistes. Solche Gemeinsamkeit des Ziels findet ihren berechtigten Ausdruck in dem gemeinsamen Protektorat Eurer Königlichen Hoheit, Höchstwelche, treu dem leuch tenden Beispiel großer Vorfahren folgend, im Verein mit der ver- an der Arbeit des deutschen Volks in Litteratur, Kunst und Wissen schaft immer fördernden Anteil genommen und das Erbe einer- großen Zeit in den Dienst der Nation gestellt haben. Bedeutungsvoll mahnt das Scheiden des neunzehnten, das Kommen des zwanzigsten Jahrhunderts an den Wechsel der Zeiten und an die Wandlungen in den Anschauungen. Auch unsere Auf- die ^Zukunft gestalten in der lebendigen Anteilnahme an den Schöpfungen deutschen Geistes in neuen Ausgestaltungen. Aber das Echte wird immer nur hervorgehen aus der Durchdringung Zeiten unlöslich bleiben das Band, das Goethe-Gesellschaft, Schiller- Stiftung und Shakespeare-Gesellschaft mit Weimar und seinem Fürstenhause vereinigt. Eure Königliche Hoheit wollen unseren ehrerbietigsten Dank für die Zusicherung entgegennehmen, daß, wie in der Vergangen heit, so auch in der Zukunft dieser Hohe Schutz unserem Wirken nicht fehlen soll. Am 3. Januar 1900. Der Vorsitzende der Goethe-Gesellschaft. Ruland. Der Vorsitzende des Verwaltungsrats der Deutschen Schiller-Stiftung. Freiherr von Gl eichen-Rußwurm. Der Vorsitzende der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft. Deutscher Buchgewerbeverein in Leipzig. — Der Deutsche Buchgcwcrbeverein in Leipzig; der im letzten Winter durch Herrn I)r. Jessen aus Berlin eine Reihe von Vorträgen halten ließ, die sich großer Beteiligung erfreuten, wird vom nächsten Mittwoch ab wieder eine Reihe von sechs Vorträgen ver anstalten. Herr vr. Kautzsch, Direktor des Deutschen Buch gewerbemuseums, wird über -Die Illustration- sprechen und jeden Vortrag durch Lichtbilder und Vorlagen erläutern. Bei der großen Wichtigkeit, die heute das Gebiet der Illustration für alle Angehörigen des Buchgewerbes hat, wird diesen die neue Ver anstaltung des Vereins gewiß willkommen sein, so daß auf zahl reichen Besuch der Vortrüge gerechnet werden darf. Die Vorträge finden im kleinen Saale des Deutschen Vuch- händlerhauses statt (Eingang nächst dem Gerichtsweg) und be ginnen je um */z9 Uhr abends am Mittwoch den 24 und 31. Januar, 7., 14., 21. und 28. Februar. Die Einteilung des Stoffs ist folgende: 1. Vorfragen: Das Gebiet der Illustration: künstlerische und sachliche Illustration. Illustration und Bildmalerei. Die Illustration des Mittelalters. 2. Die Illustration in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts und die Anfänge der graphischen Künste. Das gedruckte Buch und die Illustration. Der frühe Bücherholzschnitt. Das Eingreifen der Künstler: Albrecht Dürer, seine Schüler und Nachfolger. 3. Der malerische Stil und die Illustration. Bilderfolgen. Venedig. Hans Holbein der Jüngere. Die Illustration vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. 4. Die Anfänge des neueren Holzschnittes. Die künstlerische Illustration des 19. Jahrhunderts in England, Frankreich, Deutschland und Amerika. Die Lehren der Vergangenheit. 5. Die Fragen der Gegenwart. Linienzeichnung oder Tonbild. Buchillustratiou, Bilderfolge und illustrierte Wochenschrift. 6. Die sachliche Illustration. Die mechanischen Reproduktions- Eintrittskarten sind in der Geschäftsstelle des Deutschen Buch gewerbevereins im Buchgewerbehaus, Haupteingang, Dolzstraße 1, zu haben. Die Eintrittspreise für die ganze Vortragsreihe be tragen: a.) für Mitglieder des Deutschen Buchgewerbevereins 2^; d) für deren Angestellte 1 e) für andere Personen 4 -/k. Besteuerung der großen Warenhäuser. — Zur Waren hausbesteuerung erklärte vor einigen Tagen Finanzminister 1)r. v. Miquel im preußischen Abgeordnelenhause: Was die Warenhaussteuer betrifft, so ist ja in der Thronrede ein Gesetz-
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