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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.06.1902
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.06.1902
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- Deutsch
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5200 Nichtamtlicher Teil. ^ 144, 25. Juni 1902 gewidmet hatte. In Theodor Nipp stein, der am 19. Dezember o. I. gestorben, hat der Verein sein ältestes Mitglied verloren, ein Mitglied, das ihm mit einer rührenden Treue anhing und kaum bei einer unserer Versammlungen fehlte, so lange seine Ge sundheit es ihm erlaubte. Mit derselben Treue waltete Rippstein seines Geschäftes, in das er schon 1846 eingetreten war. Noch am Vorabend des Tages vor seinem Tode stand der Achtzigjährige, dem ivir am 5. September zu seinem Geburtstage gratuliert hatten, arbeitend wie gewohnt an seinem Pulte, und drei Tage vor Weih nachten legten'wir einen Kranz auf seinen Sarg. Seiner Wert schätzung von allem, was auf unseren Verein sich bezog, verdanken wir auch eine schätzbare Bereicherung unseres Archivs, die uns von seiner ihn überlebenden Gattin zugewendet wurde. L. T. van Loon hatte unserem Verein erst ein Jahr angehört, als am nesung^gesucht hatte, erlöste. Außer diesen drei Mitgliedern sind dies Jahr noch drei andere Bcrufsgenossen aus dem Leben geschieden, die dem Verein zwar nicht mehr angehört haben,^ deren ^u gedenken uns aber trotzdem vollendetem fünfzigsten Altersjahre TheodorKober, Mitarbeiter im Hause Kober, C. F. Spittlers Nachfolger, früher Besitzer der Brodtmannschen Buchhandlung in Schaffhausen, die er 1886 er worben hatte und 1897 an Herrn P. Meili verkauft hat, um zurückzukehren in das Geschäft seines 1898 auf der Reise nach Jerusalem gestorbenen älteren Bruders Paul Kober - Gobat in Basel, in dem er schon in den siebziger Jahren als Gehilfe thätig gewesen. Die beiden anderen Berufsgenossen waren Veteranen, deren Lebenshöhe einer längst verschwundenen Zeit angehört. Der Roßbach in Hessen, gestorben an einem Hirnschlag in der Nacht vom 27. auf den 28. August 1901, fünf Tage vor seinem vierund- ncunzigstcn Geburtstage. Sohn eines protestantischen Pfarrhauses widmete Gebhardt sich ebenfalls dem väterlichen Berufe; da aber Hehl machte, ihn in Konflikt brachte mit den Behörden, siedelte er nach der Schweiz über und erwarb hier, nach einer kurzen Be teiligung an einem Fabrikunternehmen, die Kaisersche Buchhandlung in Luzern, deren Leitung ihm bot, was der geistig regsame Mann für eine befriedigende Thätigkeit bedurfte. Daneben nahm er an einer tüchtigen Eigenart, die vielleicht nicht von jedermann ver standen wurde. Näher als Gebhardt hat unserem Vereine Carl Peter Scheitlin von St. Gallen, geboren 1809, gestanden, der schon an seiner Gründung als erster Friedensrichter sich beteiligt und dann im Geiste noch an der Feier des fünfzigjährigen Bestandes ein überaus bewegtes Berufsleben, das auch heute noch von Inter esse ist. Einem von Sohneshand entworfenen Lebensbilde ent nehmen wir, daß Scheitlin in den zwanziger Jahren seine Lehrzeit bei Wallis in Konstanz durchmachte, als Gehilfe nach einem kurzen Engagement in Augsburg längere Zeit bei Korn in Breslau war, der ihn mit nach Leipzig zu nehmen pflegte, und bei Arnds in Düsseldorf, für den er die Niederlande bereiste. 1835 heinigekehrt, gründete er ein Sortimentsgeschäft, heiratete 1838 eine Tochter aus angesehenem Hause, mit der er in dreiundsünizigjähriger glücklicher Ehe lebte, bildete 1839 mit dem Buchdrucker Christoph Zollikofer die Societät Scheitlin und Zollikofer, aus deren Verlag die seiner Zeit viel gelesenen Jugendschriften seines Vaters, des hochverehrten Pro fessors Peter Scheitlin, -Agathon- und -Agatha- hervorgingen, die jedoch keinen längeren Bestand hatte. Auch am öffentlichen Leben nahm Scheitlin regen Anteil, und eine hier erlittene ver meintliche Unbill soll es gewesen sein, die ihn veranlaßte, sein Geschäft in St. Gallen an Iwan von Tschudi zu verkaufen und nach Stuttgart überzusiedeln, wo er mit Carl Hosmanns Schwiegersohn Krais die Firma Scheitlin und Krais gründete, die u. a. Berges naturkundliche Schriften, Hofmanns Erzählungen, KUbler, Hauswesen und Eisenlohr, Physik verlegte. Aber auch diese Verbindung war nicht von langer Dauer; Scheitlin gründete eine Firma unter seinem eigenen Namen, deren Hauptwerk Herzogs N> aleneyklopädie war und bei der auch die ersten Schriften von Wildermuth erschienen. Schon 1854 gab er auch dies Geschäft aus; er verkaufte es an R. Besser aus Hamburg und kehrte nach St. Gallen zurück, wo er unter der Firma Gebr. Scheitlin wieder ein Verlagsgeschäst gründete, das nominell seinen Sitz zwar auch in Stuttgart hatte, jedoch von St. Gallen aus von ihm geleitet wurde. Nun verleideten ihm aber geschäftliche Mißerfolge den Buchhandel überhaupt; er benutzte 1870 eine günstige Gelegen heit, den Verlag in Stuttgart zu verkaufen, widmete sich wieder dem öffentlichen Leben, trieb daneben Landwirtschaft und siedelte schließlich 1881 nach dem lieblich gelegenen Horn am Bodensee über, wo er am 23. September v. I. zur ewigen Ruhe einging. Ich lade Sie ein, die Verstorbenen durch Erheben von Ihren Sitzen zu ehren. Die Angelegenheit, die Ihren Vorstand im Berichtsjahre ganz vorzugsweise beschäftigt hat, ist der neue Zolltarif. Der Jahresbericht schuldet Ihnen Ausschluß über die ein schlägigen Vorgänge, von denen bisher nur wenige von Ihnen nähere Kenntnis erlangt haben dürften. Sie erinnern sich wohl noch der Mitteilung im letzten Jahresberichte, daß die Buchbinder einen Zoll auf gebundene Bücher verlangen und die Buchdrucker einen solchen auf Bücher, die für Rech nung schweizerischer Verleger im Ausland gedruckt worden, Forderuitgen, die von meinem Vorgänger im Präsidium, Herrn Alexander Francke, in einer Eingabe an den Schweize rischen Handels- und Industriellerem nachdrücklich bekämpft wurden. Genauere Kenntnis der bezüglichen schutzzöllnerischen Bestrebungen erhielten wir erst all einer von: Chef der Handelsabteilnng des eidgenössischen Handels-, Industrie- und Landwirtschaftsdepartements veranstalteten Versammlung von Vertretern der Papierfabrikation, Druckerei und Buch binderei, die vom 9. bis 1l. Dezember in Zürich stattfand, und zu der in letzter Stunde auch unser Verein noch ein geladen wurde Delegierte abzuordnen. Als solche nahmen an derselben, der auch die Herren Oberzollinspektor Rvllier und Nativnalrat Frey, als Vertreter des schweizerischen Ge werbevereins die Herren Boos-Jegher und Paul Wild bei wohnten, Präsident und Vicepräsident, Huber und Ebell, teil, für erster« jedoch am dritten Tage, weil er am Abend des zweiten, an dem die Verhandlungen bis tief in die Nacht hinein dauerten, wegen Unwohlseins heimkehren mußte, Herr Nanstein. Einen detaillierten Bericht über die Verhand lungen, die, wie gesagt, drei Tage dauerten, wollen Sie mir erlassen; es möge genügen, wenn ich sage, daß Ihre Dele gierten sich in einer sehr schwierigen Lage befanden, indem sie bei ihren Gegnern auf eine bei Vertretern verwandter Berufsarien ganz befremdliche Unkenntnis des Buchhandels und eine fast beleidigende Unzugänglichkeit für sachliche Be lehrung stießen, wozu noch erschwerend hinzukam, daß der Hauptwortführer derselben die Präsumtion gründlicher Sach kenntnis nicht ohne Erfolg verwertete. Der erfreuliche Verlauf der Zürcher Versammlung ver anlaßte mich, unfern Vorstand zu einer außerordentlichen Sitzung einzuberufen, zu der wir beschlossen, auch den Vor stand der Lcnists äs8 Inbrsirsb st Läitsurs cks Ir» Luisso llomancks und sonst noch eine Anzahl Vertreter der verschie denen Zweige dos Buchhandels mit Einschluß des Kuust- und Musikalienhandels einzuladen. Eine außerordentliche Generalversammlung unsres Vereins zu veranstalten, erschien aus verschiedenen Gründen nicht rätlich. Die Sitzung, zu der zehn Teilnehmer sich einstellten, fand am 12. Januar iu Zürich statt und genehmigte einstimmig eine ihr vorgelegte Eingabe an den Bundesrat, die die verschiedenen schutz zöllnerischen Begehren unsrer Vettern von der Papierbranche einläßlich beleuchtet und unsere eigenen abweichenden Wünsche begründet. Das ziemlich umfangreiche Aktenstück soll dem gedruckten Jahresberichte einverleibt werden. Ich beschränke mich hier darauf, Ihnen die Schlußsätze desselben zur Kenntnis zu bringen. Sie lauten wie folgt: 1. Es giebt keinen stichhaltigen volkswirtschaftlichen Grund, der es rechtfertigte, daß Drucksachen und Verwandtes, die mit einem höhern Eingangszoll belegt werden als derartige Artikels fremden Ursprungs; das Interesse des schweizerischen Verlagsbuchhandels fordert vielmehr, wenn er konkurrenz fähig sein soll, daß er zum mindesten gleich behandelt werde wie der Ausländer, und er bittet Sie dringend, dies bei der Aufstellung des neuen Tarifs berücksichtigen zu «vollen. 2. Prinzipiell sollte der internationale Austausch von Büchern und anderen dem Wettbewerb entrückten Geisteserzeugnissen
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