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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.11.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-11-12
- Erscheinungsdatum
- 12.11.1910
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. ^ 263. 12. November 1910. zufeiern. Nach dem Essen wurde ein reiches Unterhaltungs programm geboten, aus dem wir nennen: mehrere ebenso geist reiche wie witzige, zeitgemäße Reden des Herrn Richard Braun- beck; heitere, mit ausgezeichneter Mimik gebrachte Lieder des Herrn Hofschauspielers Egolff; famose Wiener Lieder, mit an geborener »Schneid und Charme« gesungen von Herrn Skuhra: köstliche humoristische Vorträge des Herrn Schötz; vorzüglich wiedergegebene L'eder zur Laute; urwüchsige Couplets des Herrn Menacher und nicht zuletzt Herrn Kunstmaler Kneiß mit seinem reichen, einzigartigen, größte Heiterkeit auslösenden Original-Re- pertoir als Sänger und Schnellzeichner. Alle Vortragende boten ihr Bestes und ernteten reichen Beifall der Anwesenden. Der im Kreiie des Vereins bestehende »Orden von der goldenen Gans« erhielt durch die Ausnahme des Herrn Ludwig Mezger für »Ver dienste um die Gans« neuen Zuwachs. Der Großkomthur des Ordens, Herr Hans Hecking, nahm in der ihm eigenen würde vollen, mit viel Humor gewürzten Art den Ritterschlag vor. Der Abend nahm einen harmonischen Verlauf und gab Zeugnis für das schöne Zusammenwirken und für die Eintracht im Münchner Buchhandel, welchem Gedanken auch der Vorstand des Münchner Buchhändler-Vereins, Herr Nusser, in anerkennenden Worten für den festgebenden Verein Ausdruck gab. Am selben Abend fand im Hotel »Askanischer Hof« in Berlin eine Zusammenkunft der in Berlin wohnenden ehemali gen Palm-Angehörigen statt. Vierzehn Herren waren der Ein ladung des Herrn Ostertag (Fr. Bruckmann A-G ) gefolgt, um in Erinnerung an die schönen Stunden in München und im »Palm« ihre Gedanken auszutauschen. Nach München sandte man ein Begrüßungstelegramm und erhielt umgehend Antwort und Dank für treue Anhänglichkeit. (An dieser raschen Beförde rung trug übrigens weder die bayerische noch die Neichspost Schuld.) Manch alte Freundschaft wurde an diesem Abend neu belebt — manch neue Freundschaft geschlossen, und so schied man mit dem allseitigen Wunsche, daß diese »Berliner Palm-Abende« auch in Zukunft gepflegt werden möchten. * Butztag. — Auf den Bußtag, Mittwoch, den 16. No vember, der in ganz Nord- und Mitteldeutschland (einschließlich Sachsen) begangen wird und völliges Ruhen geschäftlicher Arbeit fordert, sei für den Verkehr mit Leipzig hiermit wiederholt aufmerksam gemacht. Personalnachrichten. Geburtstagsfeier. — Am 9. d. M. vollendete der hochge achtete Verleger Herr Hofrat Alexander Koch in Darmstadt, Inhaber der angesehenen dortigen Firma Verlagsanstalt Alexander Koch sein fünfzigstes Lebensjahr. Die Feier seines Geburtstages gab willkommene Gelegenheit, die großen Verdienste des rührigen Verlegers zu ehren und ihrer Anerkennung Aus druck zu geben. Einem ausführlichen Bericht über die Feier im »Darmstädter Tageblatt« entnehmen wir das folgende: Eine ehrende Huldigung wurde Hofrat Alexander Koch zu seinem 60. Geburtstage von den Mitgliedern seiner Verlags anstalt, den Vertretern der Wittichschen und Herbertschen Hof buchdruckereien. sowie Hofbuchbindermerster Böcher bereitet. Die Teilnehmer versammelten sich vormittags in den Geschäftsräumen der Verlagsanstalt Alexander Koch und brachten dem Jubilar in seinem festlich geschmückten Privatbureau ihre persönlichen Glück wünsche dar. Herr Redakteur Stanger verlas eine Festadresse, die im wesentlichen die hohe Wertschätzung und den Stolz der Mitglieder zum Ausdruck brachte, Herrn Hofrat Koch, dem Mann der Tat und der segensreichen Wirksamkeit, durch ihre Arbeit nahe zu stehen. Durch seine Tatkraft und Tüchtigkeit habe er dauernde Werte geschaffen. Deutschland danke ihm einen großen Teil der heutigen künstlerischen Kultur, das Gebiet der Künste und des Handwerks, die gesamte Wohnkultur, die Domäne der Frau und des Kindes, seien von neuem Geiste belebt worden, sein Wirken im engeren Kreise habe Darmstadt einen Weltruf als Kunststätte geschaffen. Die aufrichtigen Wünsche gipfelten in der freudigen Zusage, alle Kräfte einsetzen zu wollen zur Förderung des hohen Werkes. Dann wurde die von sämtlichen Anwesenden unterschriebene Festadresse überreicht, ein kostbares Druckerzeugnis in Gold und Schwarz auf echt Japan und in Pergament ge bunden. Hofrat Koch erwiderte in tief bewegten Worten: An dem heutigen Tage dürfe er bekennen, daß nahezu alles, was ihm als Ziel vorgeschwebt habe, an Arbeit, Erfolg, Ehre und Freund schaft, sich in vollstem Maße in seinem Leben verwirklicht habe Was er erreicht habe, verdanke er dem guten Genius, der ihn leitete, dem Vertrauen auf die eigene Kraft und der freudigeil Zusammenarbeit und Anteilnahme seiner erprobten Mitarbeiter. Auf dem symbolischen Banner, das er seinem Hause aufpflanze, ständen die Worte: »Arbeit, Ernst und Treue«. Von bedeutendsten Künstlern des In- und Auslandes, unter anderen von Leopold Graf Kalckreuth, Hans Thoma, Ferdinand Hodler, Franz v. Stuck, Emanuel v. Seidl, Geheimen Regierungs- rat Muthesius, Peter Behrens, H. Billing, Ludwig v. Hofmann, Koloman Moser, Artur Volkmann (Nom, Hans Unger, Freunden des Hauses, Vereinen (Journalisten-Verein. Verband der Fach presse, Verkehrs-Verein) und Kunst-Instituten trafen zahlreiche Telegramme und Glückwunschschreiben ein. Von Oberbürgermeister vr. Glässing, war folgendes Schreiben eingegangen: »Hochgeehrter Herr Hofrat! Die 6V. Wieder kehr Ihres Geburtstages, die Sie an dem heutigen Tage feiern, möchte ich nicht vorübergehen lassen, ohne Ihnen der städtischen Verwaltung und meine herzlichsten Glückwünsche auszusprechen. Durch Ihre weit über die Grenzen unseres deutschen Vaterlandes hinaus rühmlichst bekannte Verlagsanstalt ist Ihr Name mit dem Rufe unserer Stadt, als einer Pflegestätte moderner gewerblicher Kunst, untrennbar verbunden. Viele Ihrer Werke haben mitge holfen, unsere Stadt und ihre Kunststätten vorteilhaft bekannt zu machen. Die städtische Verwaltung fühlt deshalb die Verpflichtung, Ihnen hierfür zu danken mit dem Wunsche, daß es Ihnen noch lange vergönnt sei, zum Segen der Darmstädter Kunst und damit auch zum Segen unserer Stadt selbst zu wirken!« -j- Ernst Kuhn in Biel (Schweiz). — In der Nacht vom 5. auf den 6. November ist Herr Ernst Kuhn Vater, Buchhändler in Biel, einem Herzschlag erlegen. Ernst Kuhn wurde 1845 in Mett, Kanton Bern, geboren, wo sein Vater Pfarrer war. Er war der Urenkel des bekannten ber- nischen Liederdichters Kuhn. Den Buchhandel erlernte er in der damaligen Steinheilschen Buchhandlung in Biel, die er, nach dem er nach mehreren Wanderjahren in die Heimat zurückgekehrt war, im Jahre 1869 käuflich erwarb und unter seinem Namen weiterführte. Eine ungewöhnliche Intelligenz und Arbeitskraft waren dem Verstorbenen eigen, und es ist ihm dank dieser Eigenschaften auch bald gelungen, sein Geschäft zu hoher Blüte, weiter Ausdehnung und zu hohem Ansehen zu bringen. Wie umfangreich das Ge schäft mit den Jahren geworden war, zeigte auch äußerlich der im Jahre 1898 in der Nidaugasse in Biel aufgeführte imposante Neubau. — Nach vierzigjähriger emsiger Arbeit und erfolgreicher Selbständigkeit hat Kuhn letztes Jahr seine Geschäfte an seine beiden älteren Söhne abgetreten. Im Vieler Tagesanzeiger lesen wir noch: »In den besten Jahren seiner Vollkraft hat Ernst Kuhn auch der Gemeinde treu gedient. Anfang der achtziger Jahre warereinige Zeit Mitglied des Gemeinderates. Lange Jahre war er Mitglied des Verwaltungsrates des Progymnasiums, und dem Ausbau dieser Anstalt hat er stets großes Interesse entgegengebracht. Auch war er viele Jahre lang Präsident der Kommission für die Staatsbibliothek und hat als solcher, wie in verschiedenen anderen Ehrenämtern, sich anzuerkennende Verdienste erworben. — Vor einiger Zeit zog er sich mehr und mehr aus dem öffentlichen Leben zurück; auch aus dem gewohnten Kreise seiner Freunde blieb er allmählich weg, ohne daß er eigentlich krank gewesen wäre. Atmungsbeschwerden sowie ein altes Gehörleiden mögen die Ur sache gewesen fein. Und nun ist er uns plötzlich entrissen worden, der liebe, freundliche Mann mit seinem idealen Sinn und seinem guten Herzen! »Wir haben persönlich oft mit ihm verkehrt und geschäftlich mit ihm verhandelt und haben öfter Gelegenheit gehabt, seinen schönen Charakter und sein ideales Denken, das nicht beim ge wöhnlichen Geldgewinn stehen blieb, zu beobachten und zu bewundern. Wir können daher aus eigener Erfahrung sagen, daß mit Ernst Kuhn ein herzensguter Mann mit lauterem Charakter und edlem Sinn von uns gegangen ist.« 1l.
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