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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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12988 Börsenblatt f, d. DIschn. vuchhanb-r. Nichtamtlicher Teil. 252, 29. Oktober 1910. Insbesondere die Frage der Einräumung von Pnitiepreisen für größeren Bedarf der Vereine, Gesellschaften und die neuerdings aufgetauchte Forderung bei Einzelveräußerung der Partie, die Einhaltung des stabiticrten Ladenpreises zu erzwingen, ist gewiß eingehender Erörterung wert. 3. Die Vercinsbuchhandlungen, die, in den ver schiedensten Formcn nuftretcnd, dem regulären Sortiment einen immer steigenden Abbruch zu tun drohen, ins besondere die Vereinsbuchhandlungcn, die ihrem Wesen nach nichts als Einkaufsgenossenschaften sind, haben neuerdings das Augenmerk des Vorstandes des Börsen- oercins auf sich gezogen. Diese Einkaufsgenossenschaften sind zwar geneigt, den bereits entstandenen Bedarf eingefiihrter Werke zu befriedigen, allein sie nehmen an der wichtigen Pionierarbeit des normalen Sor timents in keiner oder unzureichender Weise teil, graben diesem vielfach das Wasser ab und drohen, hierdurch wichtige Kanäle, durch die der Biicherabfluß sich seither regelmäßig vollzog, mehr und mehr zu verstopfen. Hierdurch muß aus die Dauer der Pulsschlag des Buchhandels verlang samt werden. Er wird so sich der Art des ausländischen Handels nähern, der unzureichende Verkanfsorgaue hat. Der wissenschaftliche Verlag wird auf diese Weise nach und nach eine erhebliche Einbuße erleiden; die vornehmsten Bildungs quellen, nämlich die Bücher, werden der Zahl und der Art nach verkümmern; der Buchhandel tritt als Kulturelcment zurück und weicht der leichter beweglichen, weniger zuverläs sigen Zeitung. Diese Entwicklung mindestens zu verzögern, ist die Pfl.cht jedes nicht nur nach vorübergehendem Erfolg trachtenden Verlegers. Zu bedenken ist auch, daß Erfolge auf dem Gebiet der Bezugsvermittlung von Biicherkäusern große Neigung zur Produktion wecken. 4. Der irreguläre, unkontrollierbare Neben buchhandel, welcher durch Zwischenhändler - be günstigt und großgezogen wild, nimmt Ausdehnungen an, von dcncn sich viele Verleger nichts träumen lassen. Die Büchermengen fließen in große Sammelbecken, aus denen eine Unmenge Personen, die sich der Kenntnis des Verlegers entziehen, ständig zapfen. Hierauf ein wachsames Auge zu haben, erscheint wichtig und notwendig: denn der alte Bestand, des sür Novitätenoertrieb noch immer eifrig tätigen Sortiments würde unaufhaltsam weiter dezimiert, sein Wert, seine eigen tümliche Kraft wird verringert, geschwächt, der Nachwuchs, der in immer ungünstigere wirtschaftliche Lage gedrängt wird, muß verkümmern. Wenn es richtig ist, daß der deutsche Buchhandel den höchsten wirtschaftlichen Nutzeffekt erzielt, iveil feine Einrichtung die sparsamste, bei aller scheinbaren Umständlichkeit, ist, so muß jeder Verleger sein Augenmerk daraus richten, daß die Verkaufsorgane, deren er bedarf, wirt schaftlichen Bestand haben. Wer tüchtige Leute nicht nur haben, sondern auch halten will, muß ihnen die Existenz und entsprechende Lebenshaltung ermöglichen. Das hat noch jeder einsichtige Kaufmann als unwidersprechlich empfunden. Fenslon schrieb einmal von dem Zustande des fran zösischen Staats zur Zeit des Erbsolgekriegs: Wir leben nur durch ein Wunder fort; es ist eine abgängige Maschine, die allein ans Gewohnheit noch fortgeht und bei dem ersten Anstöße zerbrechen muß. Ec sügte hinzu: »Die Nation muß sich selber retten-, und appellierte an die Notabeln von Frankreich. An die Notabeln des deutschen Verlagsbuchhandels appelliert mit seiner Aufforderung auch der Vorstand des Deutschen Verlegervereins: denn nur durch sie kann der deutsche Buchhandel, der von bösartigen Neubildungen bedroht ist, gestärkt und, wenn man will, saniert werden. Ludwig XV. sreilich, dem man den unerquicklichen Zustand der Verhält nisse darlegte, sagte kalt: Nun, ich komme schon durch, ich alter Mann, aber mein Enkel mag sich in acht nehmen. So denken ja wohl die deutschen Buchhändler nicht; wenigstens haben sie seither nicht so gedacht. Für Kinder und für Enkel das Bestehende lebendig, fruchtbar zu er halten, wird ja wohl auch das Streben der älteren lebenden Generation des deutschen Buchhandels sein. Dazu aber bedarf es der Einigkeit, der Erörterung, der Betätigung eines auf das gemeinsame Ziel gerichteten Willens. Leipzig, 23. Oktober 1910. Artur Seemann, Erster Schriftführer des Deutschen Verlegervereins. Mitteldeutscher Buchhändler-Verband, E. V. 32. Lerbst-Lauptversammlung am Sonntag, den 9 Oktober 1910, vormittags 10^/j Ahr in Gießen, im Lotet Schütz. Tagesordnung: 1. Geschäftsbericht über das abgelausene Bereinsjahr. 2. Kassenbericht über das Vereinsjahr 1909,10. 3. Voranschlag und Festsetzung des Jahresbeitrages sür das Vereinsjahr 1910/Il. 4. Neuwahl des Vorstandes. 5. Bericht über die Versammlungen in Jena und Leipzig. g. Zentralbuchhandlung Deutscher Rechtsanwälte zu Mainz. 7. Bekanntgabe der Verhandlungen des Schulbücher-Aus- schusses. 8. Etwaige Anträge seitens der Mitglieder. 9. Besprechung weiterer geschäftlicher Angelegenheiten. Anwesend waren die Kollegen: Alt-Franlsuit; Braun-Marburg; Ebel-Marburg; Feddersen- Hanau; Hall wig - Marburg; Legler - Gießen; v. Mayer- Franlsurt; Meckel. Diez; Gotthard Peschko als Gast lProkurist der Verlagsanstalt Alexander Koch-Darmstadtj; Roth-Gießen; Sacng - Darmstadt; S chcller - Frankfurt; Scholz-Mainz; Tbpelmann - Gießen. Kurz nach 10Uhr eröffuete der Vorsitzende, Kollege Scheller-Frankfurt a. M. die 32. Herbst-Hauptversamm lung; er begrüßte die Anwesenhen und stellte fest, daß die Versammlung ordnungsgemäß einberufeu war. Punkt I der Tagesordnung. Kollege Scheller verliest den Geschäftsbericht. Diesem ist zu entnehmen, daß dem Verband zurzeit 132 Mitglieder angehören. »Ein schwerer Verlust nicht nur sür die Freunde und Kollegen, sondern ganz besonders für unseren Mitteldeutschen Verband ist durch den plötzlichen Tod des von allen Seiten hochgeschätzten und verehrten Kollegen Koester zu ver zeichnen; wohl selten hat es eine Versammlung bei uns ge geben, an der unser verstorbener Kollege nicht teilgenommen hätte, und bei bedeutungsvollen buchhändlerischen Fragen ist stets seine Stimme ausschlaggebend in die Wagschale ge fallen. Noch auf unserer letzten Frühjahrsversammlung konnten wir uns an seiner Frische und seinem Humor er freuen. Sein Name wird bei allen, die ihn gekannt haben, unvergessen bleiben. — Auch der Tod des Kollegen Völcker, der in den letzten Jahren wegen Krankheit nicht mehr so rege an unseren Versammlungen tcilgenommen hat, bedauern wir aus das schmerzlichste; ihm, wie auch dem verstorbenen Kollegen Kühl in Höchst wird der Mitteldeutsche Verband stets ein ehrendes Andenken bewahren.- Die Versammlung erhob sich zum Zeichen der Trauer von ihren Sitzen. »Das fünfzigjährige Gcschästsjubiläum beging am 1. Mai die Firma Moritz Diesterweg in Frankfurt a. M. Nicht ohne Wehmut gedenken wir dabei unseres leider zu
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