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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.03.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-03-27
- Erscheinungsdatum
- 27.03.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller LeU. 72, 27. Mär- 1918. Die Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei hielt am 22. März ihre gutbesuchte Jahresversammlung ab. Ter Vorsitzende, Hofrat Meiner, begrüßte die Teilnehmer und berichtete libcr die er freulichen Fortschritte der Gesellschaft, die sich trotz des Krieges auch im Jahre 1917 weiter entwickelt hat. Die Werbetätigkeit hat natür lich erhöhte Unkosten für Drucksachen und Porto im Gefolge gehabt, doch ist das Endergebnis, wie aus dem Kassenbericht im einzelnen zu ersehen ist, außerordentlich erfreulich. Hervorzuhebcn ist, daß zu dem Ehrenausschuß, dem Vertreter der Negierung und Städte, Vertreter von Kunst und Wissenschaft, des Handels, der Industrie, des Reichs tages und der beiden Sächsischen Kammern, des Deutschen Reiches wie auch Österreichs angehören, auch ein Ehrenvorstand gebildet worden ist, dem 10 verschiedene Fürstlichkeiten ihre Zustimmung zum Beitritt erteilt haben. Die Bildung des Ehrenausschusscs ist der außerordent lich schätzenswerten Vermittlung des sächsischen Ministers des Äußern zu danken. Auch die künstlerische Ausgestaltung der Deutschen Bü cherei, die ja insbesondere der Tätigkeit der Freunde der Deutschen Bücherei zu danken ist, konnte weiter gefördert werden. Bis jetzt haben 45 Büsten deutscher Gcisteshelden Aufstellung gefunden, die als Stiftungen der deutschen Verleger Kunde geben sollen von den Be ziehungen der Dargcstellten zu den Verlegern. Weiter sind von den buchhändlerischcn Vereinigungen wiederum einige neue Glasfenstcr cingetrvffcn. Auch werden in Kürze noch die 5 Fenster erwartet, die in einer Gruppe eine Stiftung der österreichisch-ungarischen Buch händler darstcllen und einen der Wandelgänge schmücken werden, in dem die Büsten österreichischer Dichter Aufstellung finden sollen. Am Eingang desselben wird eine Kolossalstatue der Austria des Wiener Bildhauers Wagner, eine Stiftung des österreichischen Ministeriums für Kultus und Unterricht, stehen, während an dessen Zugang das öster reichisch-ungarische Wappen in Glasmosaik, von Gcheimrat Prof. l)r. Seliger ausgeführt, eine Stiftung des Ersten Vorstehers des Börscn- vereins, Herrn Kommerzienrat Seemann, angebracht worden ist. Die sem Wandclgang gegenüber wird eine Kolossalstatue der Germania des österreichischen Bildhauers Professor Wrba, als Stiftung des sächsi schen Staates, Ausstellung finden, und ain Eingang ist, als Stiftung des Ersten Vorstehers der Korporation österreichisch-ungarischer Buchhänd ler, Kommerzialrats Will). Müller, das deutsche Neichswappen ange bracht worden. Als Jahresgabc der Gesellschaft war eine Veröffentlichung der Briefe des Buchhändlers G. I. Göschen in Aussicht genommen; da aber der Herausgeber, Herr 1)r. Goldfriedrich, sich noch immer im Kriegsdienst befindet, »rußte die begonnene Arbeit leider zurttckgc- stcllt werden. Ter Direktor der Bücherei, Herr Prof. I)r. Mindc- Pouet, hat bei seinen Sondersorschungen über Heinrich v. Kleist eine noch unveröffentlichte Fassung von dessen Ode »Germania an ihre Kinder« gefunden, die im Faksimiledruck mit einer geschichtlichen Ein leitung in bibliophiler Ausstattung von Prof. Walter Tiemann den Mitgliedern in nächster Zeit überreicht werden wird; der Herr Her ausgeber gab einen interessanten Überblick über seine Arbeit. Weiter hat die Gesellschaft durch Vorstandsbcschluß ^ 3000.— zur Vermehrung der Sann»,lang der Deutschen Bücherei zur Ver fügung gestellt insbesondere um zunächst in der Auktion Heymel Kost barkeiten zu kaufen, die in das Sammelgebiet der Deutschen Bücherei gehören und, wegen der geringen Auflagen solcher Drucke, oft schon bet Erscheinen »ergriffen sind. Nach Genehmigung des Jahresbe richtes gab Herr Direktor Prof. l)r. Minde-Pouet einen umfangreichen Bericht über die Sammeltätigkeit der Deutschen Bücherei und konnte die erfreuliche Mitteilung machen, daß die großen Lücken, die im Be stand der Zeitschriften- und Buchliteratur vorhanden waren, erheblich verringert wurden, besonders auf dem Gebiet der Zeitschriften-Litera- tur, deren außerordentlich großer Umfang bei Beginn der Arbeiten kaum bekannt war. Die sehr gründliche Nachforderungs und Werbearbeit hat die Zahl der auf der Deutschen Bücherei vorhan denen Zeitschriften auf 19 500 steigen lassen, während man bei Grün dung der Anstalt diese Literatur mit 9000 eingeschätzt hatte. Es hat sich bei diesen Arbeiten gezeigt, daß innerhalb der Prüfungsarbeiten von zwei Monaten 1200 neue, den Bücherverzeichnissen bisher unbekannte und in keiner Bibliographie zu findende Titel von Zeitschriften fest- gestellt wurden. Ein besonderes Gewicht wurde auch auf die Ergän zung der Veröffentlichungen von Vereinen und Gesellschaften gelegt. Viele der Gesellschaften sind nicht in der Lage, ihre teilweise sehr kost baren und nur in kleiner Auflage erscheinenden Veröffentlichungen der Deutschen Bücherei zu überweisen, doch versucht die Gesellschaft der Freunde die Mitgliedschaft der betr. Vereine zu erwerben und überweist die den Mitgliedern zugehenden Veröffentlichungen der Sammlung der Deutschen Bücherei. Ter vom Schatzmeister Geh. Kommerzienrat Tobias erstattete Be richt ergab ein erfreuliches Bild, nach dem das Vermögen der Gesell schaft sich auf ./i 191670.— erhöht hat. Ende des Jahres zählte die Gesellschaft 3 Ehrenförderer, 119 Stifter, 84 immerwährcirüe Mit glieder, 132 Spender und 694 zahlende Mitglieder. Bei der darauf vorgeuommcnen Wahl bat Herr Hofrat Meiner, von seiner Wiederwahl absehcn zu wollen, da ihm im Börsenverein der Deutschen Buchhändler ein arbeitsreiches Amt in Aussicht ge stellt sei, durch das er zugleich in enger Verbindung mit der Deut schen Bücherei ble.be, deren Eigentümer ja der Börscnverein ist. Auf seinen Antrag wurde der bisherige 1. Schriftführer, Hofrat Linnc- mann, und auf Antrag des Herrn Justizrat Or. Mittclstaedt an Stelle des 1. Schatzmeisters Herr Hosrat Meiner gewählt. Prinz Johann Georg von Sachsen sowie Exzellenz Schröder vom Finanzministerium Dresden, die beide durch ihre Teilnahme am Sächsischen Landtag am Erscheinen verhindert waren, hatten äußerst warm gehaltene Telegramme gesandt und mit ihren Grüßen den Verhandlungen guten Verlauf gewünscht. Nach Schluß der Versammlung wurde die im Erdgeschoß eröffnete Ausstellung bibliophiler Seltenheiten und Luxusdrucke, die die Deut sche Bücherei insbesondere durch Förderung der Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei erworben hat, besichtigt. N. Lin ne mann. Schiebungen bei Bücherversteigerungen. — Wie von dem Verfas ser der Artikelserie »Vom Autiguariatshandel« bereits in seinem Ar tikel in Nr. 58 hervorgchobcn wurde, haben sich im Berliner Verstei- gcrungswesen arge Mißstände herauögcbildet, die anscheinend jetzt ein gerichtliches Nachspiel haben werden. Wenigstens deutet darauf eine Mitteilung im »Berliner Tagebl.« vom 24. März hin, aus die wir im Nahmen der erwähnten Artikelserie noch zurückkommen werden. Es heißt darin: »Die Vorgänge bei der letzten Versteigerung der Firma Max Perl zu Berlin, Leipziger Straße 89, haben, wie polizeiosfi- ziös mitgetcilt wird, den Berliner Polizeipräsidenten zum Einschreiten veranlaßt, da im freien Buchhandel erhältliche Werke weit über den Ladenpreis angeboten und zu hohem Preise versteigert worden sind. An den Machenschaften, die offenbar auf eine Irreführung und Aus beutung der Allgemeinheit Hinzielen, sind außer dem Inhaber der Firma anscheinend noch andere Personen beteiligt. Ein klares Bild über die Sachlage wird sich erst nach Abschluß der cingeleiteten Er mittlungen gewinneu lassen. Vermutlich wird sich auch der Staats anwalt mit dieser Angelegenheit zu befassen haben, da es sich um Schiebungen handelt, die bei den Versteigerungen seit einiger Zeit in immer zunehmendem Maße hervorgetreten sind.« Änderung des Postscheckgcsctzcs. Wie wir in Nr. 70 d. Bl. mit teilten, ist vom 1. April an der Briefverkehr der Postscheckkunden mit dem Postscheckamt vom Porto befreit und die Zahlkartengebüyr dem Einzahler auferlegt worden. Damit entfällt auch für die dem Postscheckverkchr noch nicht beigctretcnen Verleger um so mehr jeder Grund, noch länger in ihrer ablehnenden Stellung zu verhar ren, als ihnen aus dem Beitritt wesentliche Vorteile durch vereinfachte Kasstnführung, schnelleres Eingehen der Zahlungen und Spescnerspar- niS erwachsen, ganz abgesehen davon, daß mit jeder weiteren Aus dehnung des Postscheckvcrlehrs auch dem Vaterland gedient wird. Periomiillllmunien. Jubiläum. — Wie wir erst jetzt erfahren, konnte Herr Sieg ln u n d Deutsch, zurzeit als Kriegsfreiwilliger im Felde, am 1. Ja nuar d. I. das Jubiläum seines vor 25 Jahren erfolgten Eintritts in den Volkswirtschaftlichen Verlag Alexander Dorn in Wien begehen, ,n dem er zuletzt die Stellung eines Disponenten bekleidete. Gestorben: nach längerem Leiden Herr Bäla Szilägyi, Mitinhaber der Firma Kuuossy, Szilägyi L Co. und Direktor der Buchhand lungs-Aktiengesellschaft und der »Süd-Ost« Verlags- und Buch handlungs-Aktiengesellschaft in Budapest. Der Verstorbene mar lange Zeit Inhaber der heute noch seinen Namen tragenden Buchhandlung in Budapest und gleichzeitig mit den Herren Bela Deutsch und Wilhelm Kuuossy Inhaber der UniversitätS- buchhandlung Georg Szelinski in Wien. Später wurde er Direktor der ungarischen Buchhandlungs-Aktiengesellschaft und vor zwei Jah ren auch Direktor der »Süd-Ost«. Szilägyi war ein sehr tüchtiger Buchhändler von großer Arbeitskraft, der nicht nur im Kreise seiner näheren Bekannten, sondern weit über diesen hinaus zahlreiche j Freunde und Verehrer hatte. verantwortlicher Redakteur: »mtl Thomas. — Verla,: Der «srfe»veretuder Deutsche» Vuchhünbler ,u Leipzig, Deutsche« vuchhSndlcrhau«. Drurt: «am»- » »*-»»»«. «Lmtltch in Leipzig - »»reise »er Re»akttov uud En>e»itiou: Leipzig. 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