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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-10-27
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1910
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- Deutsch
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12800 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 250. 27. Oktober 1910. 1500 und Prag 1497, 1498. Der erste Wiener Musiknotendrucker ist Johann Winterburger, der 1503 bis 1614 zehn Missalien für Passau, Olmütz, Salzburg und Gran druckte. Die von Riemann eingesehenen für Passau (1507, 1509, 1512) haben Noten, ebenso einige andere Drucke, die von Weale und Aug. Schmid er wähnt werden. Peter Drach in Speyer druckte seit 1484 Missalien, besaß aber vielleicht gar keine eigenen Notentypen und ließ anderweitig drucken. So ist z. B. das oben erwähnte Olmützer Missale 1488 von Johann Sensenschmid in Bamberg für Peter Drach gedruckt. Jakob von Pforzheim (äaeobus äs kborerso), der anscheinend die Wenszler-Kilchenschen Musiktypen weiter benutzte oder nachbildete, trat 1501 (1507 und 1511) zuerst mit einem Naumburger Missale mit Noten auf und hat zahlreiche weitere Missalien gedruckt. Wolfgang Hopylius, der größte Pariser Missaldrucker, von dem Weale von 1503—1523 33 Missalien aufzählt, druckte für Cambrai (1603), Paris (1603, 1504, 1605 (2), 1511, 1513), Cisterciense (1604, 1515), Salisbury (1504, 1510, 1611, 1514, 1515), Rheims (1505), Cöln (1506, 1514, 1520), Toul (1607), Utrecht (1507, 1516), Lüttich (1508, 1509, 1613, 1615, 1523), Lund (1514), ki-asäisatorum (1516, 1617, 1519), Orleans (1519), Münster (1520), Le Mans (1520). Hopyl druckte, wie dies bei seiner internationalen Tätigkeit unvermeidlich war, je nach Bestellung mit römischen oder deutschen Choralnoten. Der aus Köln gebürtige Peter Liechtenstein druckte in Venedig von 1501 an ebenfalls je nach Bestellung mit deutschen oder römischen Choralnoten für eine Anzahl italienischer und deutscher Besteller. Melchior Lotter in Leipzig, laut Kolophon des Meißener Missale von 1500 der Schwiegersohn Kachelofens, druckte von 1500 bis 1522 verschiedene Missalien für Meißen, auch je eines für Merseburg, Brandenburg und Prag, behilft sich aber, wo er kann, mit Holzschnitt für die Noten, sogar in dem Lrsviariuin Nisnsoss von 1520. Für den Musikdruck mit beweglichen Typen im Dienste der freien Kunst verbleibt dem Ottaviano dei Petrucci aus Fossombrone das unbestreitbare Verdienst, zuerst in größerem Maßstabe den Druck von Mensuralmusik in Angriff genommen zu haben, und zwar durch Herstellung von Notentypen, die den seinerzeit üblichen Formen der handschriftlichen Mensuralnotierung ebenso ent sprachen, wie die Typen der Missaldrucke der vorausgehenden Jahrzehnte der handschriftlichen Choralnotierung. Das Erstaun lichste an der Leistung Petruccis ist, daß er das Problem gleich in einer für lange Zeit mustergültigen und überhaupt eigentlich nicht übertroffenen Vollkommenheit löste. Petrucci erhielt 1498 von der Signoria zu Venedig ein Patent auf zwanzig Jahre für den Druck von Mensuralnotenwerken, sowie von Lautentabulaturen und Orgel- (Klavier-) Tabulaturen, worauf er am 1. Mai 1601 sein erstes Druckwerk, betitelt: Harmonies Nubiess Ocküseaton herausbrachte, das 47 vierstimmige und 49 dreistimmige weltliche Gesänge enthält. Uber die Preise der alten Missalien finden wir gelegentlich in den Drucken selbst eine Angabe. So durfte, wie oben berichtet, Georg Neyser für das Würzburger Missale von 1481 nur vier rheinische Gulden fordern, wie die bischöfliche Einführungsver ordnung festsetzte. Das von Johann Sensenschmid in Bamberg gedruckte Freisinger Missale von 1487 durfte laut Einführungs- dekret des Sixtus von Tannberg um fünf rheinische Gulden für das Papierexemplar, um vierzehn rheinische Gulden für das Pergamentexemplar verkauft werden. Bei dem von Johannes Petri in Passau 1491 gedruckten Passauer Missale macht der privilegierende Bischof ausdrücklich zur Bedingung, daß es um sechs Gulden für jedermann käuflich sein soll. Der Wert des rheinischen Guldens betrug zu jener Zeit nach heutigem Geld werte etwa neun Mark. Heute kosten derartige Werke Hunderte von Mark, Manuskripte gar Tausende und Zehntausende von Mark, wie aus neueren Antiquariatskatalogen der bekannten großen Firmen zu ersehen, von denen z. B. die Firma Leo S. Olschki in Florenz in ihren kürzlich ausgegebenen, für Lieb haber äußerst interessanten Katalogen: 6boix äs livres aneisns rarss st eurisux vol. I. II. und Katalog Nr. 122 zahlreiche seltene Missalien und andere liturgische Drucke zum Kauf anbietet. Mit der Reformation nahm die Blütezeit der liturgischen Druckdenkmäler ein Ende. Von Bibliographien liturgischer Werke seien erwähnt: ^natols ^.Iss, äs8oription äss liviss 1ituiAiqus8 äs 8. k. Oturrlss I.ouig äs Lourbon (comts äs Villakranca). ?aris 1878, supplsm. 1884. — ^V. 8. äamss ^Veale, a äs80riptivs eataloAus ok rars wanuseripts anä printsä vorlrs ebisü^ liturßical 1885). I^onäou 1886, Lsrnarä Haaritok. — ^V. 8. ^Linss ^Veals, Kleine Mitteilungen. Deutsche Graphische Ausstellung im Deutschen Buch gewerbehause, Leipzig. — Auf die zum 25. d. M. erlassene Einladung zur Vorbesichtigung der Deutschen Graphischen Ausstel lung war eine höchst erfreuliche Anzahl von Interessenten er schienen. Nach langwierigen Vorbereitungen und regster Tätig keit während der letzten Tage war es gelungen, den Besuchern ein vollkommen fertiges Bild darzubieten. Leider konnte der Katalog, der sich im Druck befindet, den Teilnehmern der Besich tigung nicht gleichzeitig ausgehändigt werden; in wenigen Tagen jedoch wird er zur Verfügung stehen. Für das Publikum ist die Ausstellung vom 26. d. M. an geöffnet — von früh 9 Uhr bis abends 6 Uhr — und wir dürfen wohl mit Recht erwarten, daß die Zahl derer, die die ausgestellten Arbeiten in Augenschein nehmen möchten, eine recht große sein wird. Wir behalten uns eine eingehende Besprechung der künstlerischen Beiträge aus drücklich vor, bemerken jedoch schon heute, daß eine solche Fülle von guten und sehr guten Arbeiten eingegangen ist, daß es der Jury schwer fiel, unter der Menge das am meisten Geeignete auszuwählen. Da der Eintritt in die Ausstellungsräume kosten frei ist, so wird, wer einigermaßen Kunstinteresse hat und wessen Zeit es gestattet, sich die Gelegenheit sicher nicht entgehen lassen, sich einen wirklich künstlerischen Genuß zu verschaffen. Mestern. Postgiroverkehr mit Belgien. — Vom Reichspostamt in Berlin ging uns folgende Mitteilung zu: Am 1. November d. I. wird ein Postgiroverkehr zwischen Deutschland und Belgien eingerichtet. Am Verkehr können einerseits alle Inhaber eines deutschen Postscheckkontos, anderseits alle Personen teilnehmen, die entweder ein Konto bei der Belgischen Nationalbank oder bei einer Privatbank unter halten, die ihrerseits ein Konto bei der Belgischen National bank hat. Das von der Belgischen Nationalbank heraus gegebene Verzeichnis ihrer Kontoinhaber kann im Deutschen Reiche zum Preise von 50 -- durch die Postscheckämter bezogen werden. Für die Inhaber eines deutschen Postscheckkontos wird es sich empfehlen, bei ihren Geschäftsfreunden in Belgien, die kein Konto bei der Nationalbank haben, anzufragen, ob sie ein Konto bei einer Privatbank haben, die mit der Belgischen Nationalbank im Kontoverkehr steht. Der Postgiroverkehr wird in Deutschland durch die Post scheckämter, in Belgien durch die Belgische Postverwaltung ver mittelt. Er wird sich in derselben Form abwickeln wie der bereits mit Österreich - Ungarn und der Schweiz bestehende Ver kehr. Die Jnbaber eines Kontos bei einem Postscheckamt in Deutschland benutzen also dieselben Formulare (Giropostkarten, Uberweisungsformulare, Scheckformulare) wie im ausländischen Verkehr. Die Beträge können in der Reichswährung oder in der belgischen Frankenwährung angegeben werden. Der Umrech nungskurs wird vom Reichs-Postamt unter Anlehnung an die Notierung der Börse festgesetzt. Die Gebühr beträgt für Über weisungen nach Belgien 5 H für je 100 mindestens jedoch 20 ->). Für Überweisungen aus Belgien werden dem Gutschrifts empfänger in Deutschland — außer der etwaigen Zuschlags gebühr von 7 H bei mehr als 600 Buchungen — keine besonderen Gebühren in Rechnung gestellt. Postscheckverkehr mit Belgien. — Zu Vorstehendem em pfingen wir weiter folgende Ausführungen:Vom 1. November d. I. ab kann jeder Inhaber eines Postscheckkontos bei einer der drei deutschen Postverwaltungen (Reich, Bayern und Württemberg) von seinem Konto Beträge auf ein Konto bei der Belgischen Nationalbank in Brüssel oder einer ihrer Filialen in Belgien über weisen, und ebenso kann jeder Inhaber eines Kontos bei der Belgischen Nationalbank von seinem Konto Beträge auf ein Konto bei einem Deutschen Postscheckamte überweisen. Den Uber-
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