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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-10-20
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1910
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- Deutsch
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- Saxonica
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123 88 Börsenblatt i>. Ltschn. Buchhandel Nichtamtlicher Teil. 244. 20. Oktober 1910. der Meinung waren, es handle sich nicht um postpflich tige Sendungen, und es hat weiter angenommen, daß sie nicht gewerbsmäßig, sondern nur ausnahmsweise und aus Gefälligkeit die Versendung der Karten übernommen haben. Gegen die Freisprechung hatte die Staatsanwaltschaft Re vision eingelegt, die am 18. d. M. zur Verhandlung kam. Der Reichsanwalt erklärte sie für begründet. Zu Unrecht seien die Drucksachen nicht als Drucksachen im Sinne des Postgesetzes an gesehen worden. Auch der Begriff der Gewerbsmäßigkeit sei verkannt. Der Verteidiger wandte sich gegen diese Ausführungen. Das Reichsgericht erkannte auf Verwerfung der Revision. Mit dem Reichsanwalt war das Reichsgericht der Ansicht, daß das Urteil verschiedene rechtlich nicht haltbare Annahmen enthält. Trotzdem hat es abweichend entschieden, weil die Feststellung un anfechtbar ist, daß es sich um ein einzelnes, gelegentliches Vor kommnis gehandelt habe, wobei jeder Wille einer Wiederholung gefehlt habe. Damit sei zum Ausdruck gebracht, daß es sich nicht um eine Anstalt handelt, die den Zweck verfolgt, Drucksachen ge werbsmäßig an bestimmte Empfänger zu befördern. Ein Arzt als Bibliotheksdieb. — In der Königlichen Bibliothek in Dresden und im Albertinum ist die Entdeckung gemacht worden, daß eine große Anzahl historischer Werke, ein zelner Drucke und Illustrationen von sehr hohem, teils unersetz lichem Werte gestohlen worden sind. Alle ständigen Besucher und die Beamten der Bibliothek wurden beobachtet, ohne daß man den Täter ermitteln konnte. Endlich gelang es der Kriminal polizei, den Dieb in der Person eines hochangesehenen Dresdner Arztes, des vr. Weindler, Lehrers an der Hebammenschule, zu er mitteln und zu verhaften. Die gestohlenen Werke konnten bis jetzt noch nicht zur Stelle geschafft werden. Die Angehörigen gaben an, daß der Arzt, der außerordentlich vermögend ist, an krankhafter Sammelwut leide. (Leipziger Tageblatt.) In einer späteren Nummer teilt das Leipziger Tageblatt weiter folgendes mit: Der Bilderdiebstahl in der Kgl. Dresdner Bibliothek und in der Bibliothek der Kgl. Skulpturensammlung hat begreiflicher weise in allen Kreisen das größte Aufsehen erregt. Als Täter kommt der Spezialarzt für Frauenkrankheiten und Geburtshelfer vr. m6ä. Friedrich Weindler in Frage, der eine eigene Klinik in der Mosczinskystraße besitzt und eine elegante Wohnung in der Beuststraße bewohnt, vr. Weindler war Redakteur an einer gynäko logischen Zeitschrift und erteilte auch Jnstruktionskurse an Heb ammen. Für diese Zwecke hat sich vr. Weindler aus zahlreichen wertvollen und zum Teil unersetzlichen Büchern der Kgl. öffentlichen Bibliothek und der Skulpturensammlungen Beschreibungen der Geburtshilfe in früheren Zeiten, sowie bildliche Darstellungen herausgeschnitten, wodurch die betreffenden Werke selbstverständ lich ganz bedeutend entwertet worden sind. Wie gewissenlos vr. Weindler vorgegangen ist, geht daraus hervor, daß er nicht nur Illustrationen, sondern auch ganze Textseiten aus den Büchern herausgeschnitten hat, obwohl eine photographische Reproduktion der betreffenden Bilder und eine Abschrift der Textstellen ihm jederzeit gestattet worden wäre. Ausstellung gegen Schundliteratur. — Die Ausstellung gegen die Schundliteratur, die die Deutsche Dichter-Gedächtnis- Stiftung zunächst in Hamburg eine Woche lang gezeigt hat, und die nun wieder geschlossen wurde, ist von vielen Hunderten von Personen besucht worden. Am Eröffnungsabend, der durch einen Vortrag des Vorsitzenden des Vorstandes, vr. Ernst Schultze - Großborstel, eingeleitet wurde, nahmen gegen 400 Per sonen teil. Viele Besucher haben ausdrücklich hervorgehoben, daß sie die Schundliteratur schon vorher zu kennen geglaubt, sich aber doch erst durch diese Ausstellung von ihrem Wesen und ihrer Ver derblichkeit vollkommen überzeugt hätten; eine so arge Vorstellung, wie sie durch Besichtigung dieser Schundliteraturproben nun in ihnen erwachsen sei, hätten sie sich vorher nicht davon gemacht. Auch ist durch die Ausstellung die Überzeugung gefestigt worden, daß allein durch negative Maßnahmen der Gesetzgebung und der Verwaltung, so notwendig und unerläßlich diese auch sind, die Schundliteratur noch nicht ausgerottet werden kann, daß vielmehr die Verbreitung guter Literatur als positives Gegenmittel von allergrößter Bedeutung ist. — Da die genannte Ausstellung von der Deutschen Dichter-Gedächtnis-Stiftung (Hamburg-Großborstel) als Wanderausstellung unter gewissen Bedingungen auch nach außerhalb vergeben wird, liegen bereits zahlreiche Anfragen bzw. Anträge um Überlassung vor. Aus nicht weniger als 19 Städten sind bisher Bewerbungen darum eingelaufen. (Leipziger Tageblatt.) Kunst und BerlagS-Anstalt Schaar L Dathe, K.-G. a/A. in Trier — Bilanz am 31. Dezember 1909. Aktiva. H Immobilienkonto 474 316 89 Mobilienkonto . . 202 334 99 Rohmaterialienkonto 12 524 45 Warenkonto 337 703 15 Selbstverbrauchswarenkonto 2 986 40 Verlagsrechts, Autoren-, Patent- und Beteiligungs- konto 116 577 67 Kassa- und Wechselkonto 3 76017 117 708,07 Verlust: aus Betrieb 15 129.65 „ ordentl. Abschreibungen .... 68949.28 „ außerordentl. Abschreibungen . . 243 821.78 327 900,71 I 694 811j60 Passiva. ^ IH Aktienkapital I 000 VOM— Hypothekenkonto 270 000 — Akzeptkonto 41 012 94 Kreditorenkonto 283 798 56 IS94 81 I M Gewinn« und Verlustrechnung. Debet. Handlungsunkosten 121 674 26 Fabrikationsunkosten 125 681 43 Zinsenkonto 11 691 64 Rohmaterialienkonto 13 184 K7 Abschreibungen 312 771 06 684 902 96 Warenkonto 257 002 26 Verlust —327900,71 584 902>96 Kunst- und Verlagsanstalt Schaar L Dathe Komm.-Ges. a. Akt. Die persönlich haftenden Gesellschafter: (gez.) Dathe. (gez.) H. Teschemacher. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 244 vom 17. Oktober 1910.) Der Renntraber« BcrlagSgefellschaft m. b. H. in Berlin in Lignidation. — Hierdurch bringe ich zur öffentlichen Kenntnis, daß in der ordentlichen Gesellschaftersitzung vom 30. September 1910 die Liquidation der Verlagsgesellschaft G. m. b. H. »Der Renn traber« durch die Gesellschaft beschlossen und ich, der Endesunter zeichnete, zum Liquidator bestellt wurde. Die Liquidation ist unter Nr. 7962 ordnungsgemäß in das Handelsregister eingetragen, und fordere ich sämtliche Gläubiger, die eine Forderung an die vor benannte Gesellschaft haben, auf, diese schriftlich bei dem Unter zeichneten zur Anmeldung zu bringen. »Der Renntraber« Verlagsgesellschaft mit beschränkter Haftung in Liquidation. (gez ) Hans Dannenberg, Berlin 21, Lübeckerstraße 20. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 244 vom 17. Oktober 1910.) Verlag für de» internationalen Automobil» und Luft verkehr, G. m. b. H. in Frankfurt am Main. — Veröffentlichung aus dem Handelsregister. Verlag für den internationalen Automobil- und Luftverkehr, Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Unter dieser Firma ist heute eine mit dem Sitze zu Frank furt a. M. errichtete Gesellschaft mit beschränkter Haftung in das Handelsregister eingetragen worden. Der Gesellschaftsvertrag ist
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