^ 2S8, 13. Oktober 1910. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. v. Dtschn. Buchhandel. 11985 Was Kinder sagen und fragen T Mit 26 Zeichnungen von ihnen selbst Gesammelt von einer Großmama Geheftet M. 2.— ord . M. l.SO netto, M. 1.20 bar. Gebunden M. 3.— ord., M. 2.25 netto, M. 1.80 bar. Vor Erscheinen bestellt mit 40°» und 76 ^ XXvx Die beiden Freundinnen beim Ballspielen Dies Buch ist ganz von Kindern verfaßt. Aus Kindermund stammen mehrere Hundert Anekdoten und Kinder haben auch die 26 Bilder gezeichnet, die zwischen diese Anekdoten eingestreut sind. Die unwiderstehliche Komik dieser Kinderaussprüche muß jedem, der nicht ein unverbesserlicher Griesgram ist, fröhliche Stunden bereiten. Am besten wir geben ein paar Proben: Ilse beschreibt die Kuh: „Die Kuh hat vier Beine und in der Mitte einen Pompadour." Der vierjährige Kurt fährt mit seiner Tante spazieren und vergnügt sich damit vor jedem Wagen, der vorbeikommt, den Lut zu ziehen und die Insassen zu grüßen, die auch meist wieder grüßen. Das ist der jungen Tante nicht sehr angenehm. „Kurt," sagt sie, „man grüßt nur Leute, die man kennt." Kurt grübelt einige Zeit darüber nach. Da kommt ein Wagen vorüber, auf dem neben dem Kutscher ein schöner schwarzer Pudel sitzt. Unser kleiner Kurt, nicht faul, grüßt sehr verbind lich und sagt zur Tante gewendet: „Den Wau 'tenn ich!" Anna lernt die Bibclstelle: Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen. „Schrecklich", meint sie, „so lange Brot essen zu müssen, bis man schwitzt." Ein Vater fragt sein Söhnchen: „Sag mal, wünschst du dir ein Brüderchen oder ein Schwesterchen?" „Ach Pappa," meinte der kleine Mann bescheiden, „wenn's dir schon egal ist, dann wünsche ich mir ein Ziegenböckchen!" Besonders lustig sind auch di- Zeichnungen. Auch in ihnen sehen sich die Kinder mit allem auseinander, was ihnen am Herren liegt. Da finde» wir die Lokomotive, das Kasperltheater, den Osterhasen, das Waschsaufhangen, de» Papagei im Käfig, den Soldaten, das Drachensteigen. Ja sogar den Zeppelin sehen wir, wie er die Bavaria umfliegt I Und so ist natürlich auch der Umschlag von einem Kinde gezeichnet I Wir bitten, reichlich zu bestellen. Ein kleiner Lamburger sieht, wie eine Negerin ein Kind nährt „Du Mutti," sagt er, „das Baby hat's gut, das be kommt Schokolade! Alice ging mit ihren sieben Schwestern und ihrer Mutter spazieren. Sie gingen zwei und zwei, in Reih und Glied. Da kam eine Dame, redete Alice an und fragte, ob dies ein Pen sionat sei. „Nein," sagte Alice sehr stolz: „Das ist alles Privateigentum " Larald fährt täglich mit der Trambahn in seine Kinder schule und ist mit dem Schaffner derselben sehr befreundet. Eines Tages möchte er g?rn dessen Namen wissen. „Ich heiße Spatz," sagte der Schaffner. Larald wollte sich ausschütteln vor Lachen: „O, das ist nicht wahr." Als aber der Schaffner allen Ernstes versicherte, Spatz zu heißen, meinte Larald „Dann könntest du gerade so gut Kamel heißen." Günter sagte einmal: „Woher soll ich denn wissen, ich satt bin, wenn ich nicht einmal Leibschmerzen habe?" daß München. R. Piper L Co., Verlag. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77 Jahrgang 1667