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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1910
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- Deutsch
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- Saxonica
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11710 Bör«enblati s h. Dtschn. Vuchhandel Nichtamtlicher Teil. ^ 234, 8. Oktober 1910. seit Anfang an ist. Durch dieses mustergültige Institut sicherte Weinberger den Witwen und Waisen der Autoren eine ansehn liche Rente. Im Jahre 1901 rief er die bekannte, inzwischen zu großer Bedeutung herangewachsene Universal-Edition, die einzige öster reichische Klassiker-Ausgabe, ins Leben. In der kurzen Zeit ihres Bestehens hat die Edition bereits nahezu 4000 Nummern ihrem Kataloge einverleibt, der nicht nur die Klassiker lückenlos vertritt, sondern auch die bekanntesten modernen Komponisten, wie Richard Strauß, Bruckner, Goldmarck, Brahms, Mahler, Reger umfaßt. An äußeren Auszeichnungen fehlte es dem Inhaber der ver dienten Firma nicht. Im Jahre 1900 wurde er zum Mitglied des Urheberrechts-Kollegiums für den Bereich der Tonkunst im k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht ernannt. 1899 erhielt er den Titel und Rang eines Kaiserlichen Rates und li.08 wurde er durch die Verleihung des Roten Adlerordens vierter Klasse vom Deutschen Kaiser ausgezeichnet. Zur bevorstehenden Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der Firma Josef Weinberger sprechen wir schon heute unsere herzlichsten Glückwünsche aus. Die DiSkoutierung der Buchforderungen und die Gefahr der Honderravatte für den Kleinhandel. (Vgl. Börsenbl. 1910, Nr. ivo u. 232.) — Durch die vereinigten Kammgarn- garnjpinnereien war der Handelskammer zu Chemnitz die Aufgabe zuteil geworden, Stellung zu nehmen zu der Ein- führung der Deutschen Bank, »der Diskontierung von Buch- forderungen«. Die Ausschüsse für Handelsrecht und Handels bräuche, für soziale und Gewerbegesetzgebung und Gewerbewesen konnten die Nützlichkeit der neuen Einführung nicht anerkennen, ob gleich für den Gefchästsmann eine Beweglichkeit des Kapitals günstig wäre. Die Diskontierung der Buchforderungen könne aber eine große Gefahr für Hanoel und Gewerbe nach pch ziehen; diese Erkenntnis ergab pch nach vierstündiger, eifriger Beratung in der Plenarsitzung der Handelskammer. Deshalb faßte man folgenden Entschluß: Die Handelskammer Chemnitz kann sich nicht überzeugen lassen, daß die Diskontierung der Buchfvrderungen, der von der Deutschen Bank neu aujgenommene Geschäftszweig, dazu geeignet sein könne, eine Lücke unseres hochentwickelten Kredit- Wesens auszusüllen; erstens sei diese Kreditform entbehrlich und als allgemeine Einführung nicht einmal wünschenswert. Für Industrie und Geschäftsleben könne zweitens durch die Diskontierung von Buchforderungen eine große Gefahr erwachsen, weil die Grundlagen des Kredltverhältnisjes zwischen Lieferanten und Abnehmern erschüttert werden könnten und somit das zum Florieren des Handels bedingte gegenseitige Vertrauen geschwächt würde.« — Weiter war der Handelskammer noch eine Klage des Kleinhandelsausschusses zugegangen. Zur Besserung des Kleinhandels könne vor allen Dingen die Abschaffung des Sonderrabatts beitragen. Der Vorschlag der Handelskammer lautet »Selbsthilfe«; es wird beschlossen, an sämtliche in Frage kommenden handelsgerichtlich eingetragenen Firmen des Bezirks ein Schreiben gehen zu lassen, in dem der herrschende Übelstand eingehend beleuchtet und worin entschieden zum Ausdruck ge bracht wird, daß eine Beseitigung des Mißstandes nur dann zu erhoffen ist, wenn jeder einzelne sich die Nlchtgewährung von Sonderrabatten zur ernsten Pflicht macht und auch bei allen Kol- legen in diesem Sinne wirkt. (Leipz. Tagebi.) Stiftungen. — Zum Hundertjahrjubiläum der Uni versität Berlin hat, wie die »Tägliche Rundschau« meldet, der bekannte Geograph und Kolonialpolitiker Herr Geh. Hofrat Professor Ur. Hans Meyer, Mitinhaber des Verlagshauses »Bibliographisches Institut« in Leipzig, ein Kapital von 150 000 zur Gründung einer Professur für koloniale Geographie an der Berliner Universität gestiftet. Damit erhält Deutschland die erste selb- ständige Universitätsprofeffur für koloniale Landeskunde, wahrend England und Frankreich schon lange solche für die Verbreitung und Pflege kolonialer Wissenschaft überaus wichtige Lehrstühle an ihren Universitäten besitzen. — Außerdem hat Herr Geh. Hofrat Meyer dem Geographischen Institut der Universität Berlin 10 000 zur weiteren Ausgestaltung der kolonialgeogra- phijchen Abteilung dieses Instituts überwiesen. Ein früher Privat-Kalalog. — Von einem der frühesten Privat-Kataloge, die die Geschichte des Bibliothekswesens wohl zu verzeichnen hat, macht im Dezemberheft der »I^brar^ Worick« Douglas James Mitteilung. Es ist der Katalog der englischen Abteilung der Büchersammlung des Erzdekans (^.rebckeaeon) von Cleveland, Ven. Francis Wrangham, der im Jahre 1826 von dem Buchdrucker und BuchhändlerR. Smithson jun. in Uorkesgate in einer Auflage von nur 70 Stück hergestellt wurde Erzdekan Wrangham war ein etwas wunderlicher Bücherfreund, dessen Hauptliebbaberei auf Privatdrucke, Drucke auf farbigem Papier und ähnliche Seltsamkeiten gerichtet war, und der auch seine eigenen Werke in ähnlicher Weise zu behandeln pflegte. Seine Gedichte (1814) wurden nur in einer Auflage von 36 Stück hergestellt; von seiner Übersetzung der »Ilueoüea« des Ovid (1815) nur 60 Stück; von den von ihm herausgegebenen Werken des Rev. Thomas Zouch (1820) gar nur 4 Stück, während die meisten seiner Veröffent lichungen in der Auflage von 60 Stück herauskamen. Wrangham hat seinen Katalog mit zahlreichen Anmerkungen versehen, die von großer Belesenheit zeugen, häufig aber auch die selt samsten Einfälle und Ausfälle gegen ibm mißliebige Schrift steller und Einrichtungen zum Ausdruck bringen. So schrieb er z. B. bei der Aufnahme von Defoes Robinson Crusoe einen kleinen Artikel über die jämmerlichen Preise, zu denen literarische Meisterwerke häufig von ihren Verfassern abgegeben werden müssen; ferner gibt er nicht selten kurze Lebensabrisse der Ver fasser, und sehr häufig erzählt er auch Anekdoten aus deren Leben, die mit dem Inhalt der betreffenden Werke in gar keinem Zusammenhänge stehen. Daneben stehen dann freilich viele Hunderte gediegener, literargeschichtlich wertvoller Anmerkungen, die jedem geschulten Bibliothekar Ehre machen würden. Die Jahreszahl des Katalogs, 1826, weist ihn jedenfalls einen sehr frühen Platz unter den mit Anmerkungen versehenen Privat- Katalogen zu. (Nach: 'Ille l-ibrur)- Worick.) Deutscher Bllchdrurkervcrcin. — Der Vorstand des Deutschen Buchdruckervereins (Arbeitgeberorganisalion), der in Leipzig seinen Sitz hat, setzt sich nach seiner Neukonstituierung aus folgenden Personen zusammen: Herren Or. Josef Petersmann, i.Fa. Spamer- sche Buchdruckerei in Leipzig, Vorsitzender, vr. Viktor Klinkhardt, i. Fa. Julius Klinkhardt in Leipzig, 1. Stellvertreter, Kommerzien rat Hans Oldenbourg in München, 2. Stellvertreter, Ernst Haber land in Leipzig, Rechnungsführer, M. Bauchwitz in Stettin, Stell vertreter. Vorsitzender des Berechnungsamtes und des Berufungs-, Ehren- und Schiedsgerichts ist Herr Wilhelm Bär, i. Fa. Bär L Hermann in Leipzig. "AusstellungSpreiA. — Die im Verlag von Ed. Kaußlers Buchhandlung, Inhaber: A. Roediger in Landau (Pfalz) erschienenen 10 Künstler-Postkarten: »Pfälzer Wein« (nach 10 Originalzeichnungen von H. Strieffler-Landau), die in anschaulich belehrender Weise den Werdegang des Weins darstellen, sind auf der Ausstellung, die vom 10.—19. September gelegentlich des 25. Deutschen Weinbau-Kongresses in Colmar i. Elsaß stattfand, mit Ehrendiplom und silberner Medaille ausgezeichnet worden. Eine kuriose Karte. — Der Konservator der Pariser Nationalbibliothek, Charles de La Ronciöre, hat den geschicht lichen Sammlungen derselben eine interessante Karte von Amerika emverleibt, die aus dem Jahre 1584 stammt und die neue Welt, sowohl den Norden wie den Süden, als französische Kolonie dar- stellt. Nach den eingehenden Studien des genannten Gelehrten hat in der Tat einmal ein französisches Projekt der Eroberung Nord- und Südamerikas bestanden, mit dem die erwähnte Karte gleich zeitig ist. Es entsprang dem Geiste Katharinas von Medici und trat auch bereits in die erste Phase der Ausführung ein. Die Königin hatte zwei französische Vizekönige ernannt, die Amerika besetzen und regieren sollten. Ihr Günstling TroNus de Mesgonez sollte Nordamerika einnehmen, und von Südamerika hegte Katharina den geheimen Wunsch, Brasilien unter französische Oberhoheit zu bringen, wie verschiedene Dokumente zu beweisen scheinen. Eins hiervon befindet sich ebenfalls in der Nationalbibliothek und ist eine Strozzi gewidmete Karte von Brasilien, auf der man einen Pfeil mit der Bemerkung erblickt: »lezf esd 1e poiot, xour pronckis ü. rsv6r8 k,io-cks-3uL6irc>« (»Hier ist der Punkt, von wo aus man
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