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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.08.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-08-22
- Erscheinungsdatum
- 22.08.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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9468 Börsenblatt s. ü. Dtschn. Buchhandel- Nichtamtlicher Teil. 193, 22. August 1910. Die neuen österreichischen Briefmarken. (Vgl. Nr. 166 d. Bl.) Die »Neue Freie Presse« (Wien) vom 18. August be richtet: Heute, als am Geburstage Sr. Majestät des Kaisers, wurden die neu aufgelegten Briefmarken dem Verkehre über geben. Schon in den ersten Morgenstunden herrschte auf dem Hauptpostamte ein beispielloser Andrang. Die Nachfrage nach den neuen Briefmarken nahm ganz unerwartete Dimensionen an. Am Hauptpostamte in Wien gelangten nur die vorher be stellten Jubelmarken zum Verkaufe, wogegen in der Frachten abteilung des Hauptpostamtes auf dem Fleischmarkt eine große Zahl von Schaltern etabliert wurde, an denen die Jubelmarken erhältlich waren, während an anderen Schaltern sogleich die Obliterierung vorgenommen werden konnte. Die neuen Marken haben nämlich für den Philatelisten nur dann den richtigen Sammlerwert, wenn sie den Poststempel des heutigen Tages tragen. Man sah Tausende von Menschen, die um viele Hunderte von Kronen die neuen Marken oft bogenweise kauften und obliterieren ließen. Die teuersten Postwertzeichen waren ebenso begehrt wie die billigen. Gewisse Werte, wie die Einhellermarke und die Zwölf hellermarke, waren bereits um halb 9 Uhr vormittags total aus verkauft. Die Erschöpfung des Bestandes in diesen Werten wurde dem Publikum durch Tafelanschläge mitgeteilt. Wertvolle Briefe I. I. Amperes. — I. I. Amperes ver lorene Korrespondenz, die teils aus persönlichen Bekenntnissen des genialen Physikers in Briefen an seinen Sohn, teils in wissenschaftlichen Abhandlungen in Form brieflicher Mitteilungen an befreundete Fachgenossen besteht, war aus der Bibliothek des In8titut äs Graues, dem sie gehörte, seit etwa 30 Jahren spurlos verschwunden. Der Sekretär der Pariser Akademie der Wissenschaften, Derbourg, teilte nun jüngst in deren Sitzung mit, daß dieser hochwichtige Briefschatz sich unlängst im Nachlasse eines französischen Gelehrten vorgefunden habe, der sie vor langer Zeit aus dem Archiv entliehen hatte. Diese Sammlung von Briefen und ähnlichen Papieren des großen Naturforschers umfaßt höchst wertvolle Dokumente für die Geschichte der exakten Naturwissenschaften im neunzehnten Jahrhundert: reich haltiges Material, aus dem sich wichtige Erkenntnisse über die Arbeitsweise und die Forschungsergebnisse des Gelehrten ge winnen lassen. !x. * Geschenke der Stadt Mainz für den Kreuzer Mainz. — Nach dem von stürmischem Jubel der Bevölkerung begleiteten Einzug des Kaisers und des Großherzogs von Hessen in Mainz am 16. d. M. nahm der Kaiser im großherzoglichen Schlosse die Begrüßung der Stadt Mainz durch den Oberbürger meister Ol-. Goettelmann entgegen. Dieser führte dem Kaiser auch die Geschenke der Stadt Mainz für den Kreuzer »Mainz« vor: den Katalog der für die Mannschaft gestifteten Bücherei, die über 1000 Bände aus allen Gebieten der Wissen schaft und der schönen Literatur enthält, das Silberzeug für die Offiziersmessen und eins der Ölgemälde für die Kommandanten wohnung, ein vom Maler Zettner (Mainz) gemaltes Bild der Stadt, vom Rheinufer aus. Der Kaiser sprach sich sehr erfreut aus und bat, der Stadt seinen Dank zu übermitteln. * Neue Telephon-Ordnung in Österreich. (Vgl. Nr. 178 d. Bl.). — Die Ministerialverordnung, betreffend eine Neu gestaltung der Telephon-Ordnung und des Telephontarifs in Österreich, hat in der Handelswelt Unzufriedenheit erregt. Die Wiener Zeitung teilt jetzt folgendes mit: Mit der Verordnung des Handelsministeriums vom 24. Juli 1910 wurde eine Telephonordnung kundgemacht, die sich im wesentlichen als eine zusammenfassende Republikation der be stehenden Telephonvorschriften darstellt. Mit Rücksicht auf diesen Charakter der Verordnung wurde sie vor ihrer Erlassung dem Jndustrierat nicht zugewiesen, da es nicht beabsichtigt war, wesentliche Neuerungen einzuführen. Trotzdem sind manche Bestimmungen der Verordnung in industriellen Kreisen lebhaft angefochten wordeu. Se. Exzellenz der Herr Handelsminister hat daher nunmehr die Verordnung dem Jndustrierate zur Be ratung und Begutachtung zugewiesen, und es soll hierdurch fest gestellt werden, inwiefern die Verordnung mit den Wünschen der industriellen und kommerziellen Kreise im Widerspruch steht. Zu Referenten wurden gleichzeitig der Präsident der Reichenberger Kammer Alois Neumann und der Präsident des Bundes öster reichischer Industrieller Heinrich Vetter bestellt. * Deutsches Esperanto-Institut. Unter diesem Namen hat der 1907 gegründete Verband Deutscher Esperantisten im Grundstück Leipzig, Bayersche Straße 15 eine Esperanto- Propaganda-Zentrale ins Leben gerufen, die die deutsche und österreichische Esperanto-Bewegung systematisch leiten und fördern soll. Außerdem ist das Deutsche Esperanto-Institut angewiesen, alle im In- und Auslande erschienenen Esperanto-Werke und -Zeitungen zu verbreiten und an Interessenten gegen Einsendung von 15 H in Briefmarken das vom Verband Deutscher Esperan- Listen herausgegebene Esperanto-Lehrbuch mit aufklärenden Flug schriften portofrei zu versenden. In dem Institut sollen in Zu kunft auch die vom Verband Deutscher Esperantisten veranstalteten Esperanto.Lehrer-Prüfungen abgehalten werden. * Verband Deutscher Bücherrevisoren. — Der Verband Deutscher Bücherrevisoren hält seinen VI. Verbandstag am 10. September, abends 7 Uhr im Saale der Abendbörse in Frank furt a. M. ab. Es werden Vorträge über folgende Themata ge halten: 1. »Deutsches Revisionswesen«, Referent Bücherrevisor Ernst Römer, Berlin; 2. »Gewinnverteilung und Tantieme berechnung«, Referent Bücherrevisor Friedrich Bünger, Leipzig; 3. »Kameralistische und kaufmännische doppelte Buchführung«, Referent Bücherrevisor Arthur Rettig, Berlin. * Internationaler Gcographenkongrest. (Vgl Nr. 192 d. Bl.) Druckfeblerberichtigung. — In einem kleinen Teil der Auflage der Nr. 192 d. Bl. findet sich auf Seite 8434 (zweite Spalte) in der Mitteilung »Internationaler Geographenkongreß« auf Zeile 5 6 der Druckfehler: Biobiographie statt Biogeo- graphie, was hiermit berichtigt sei. Personalnachrichten. * Ordensauszeichnung. — Herrn Hofrat Rümpler, dem Direktor von Friedrich Andreas Perthes A.-G. in Gotha, wurde der Preußische Rote Adlerorden 4. Klasse verliehen. * Georg Freiherr von Ompteda. — Dem bekannten Roman schriftsteller Georg Freiherrn von Ompteda in Meran-Unter- mais ist die Würde eines Ehrenritters des Johanniterordens verliehen worden. * Friedrich Julius von Neumann -s-. — Der bekannte Nationalökonom Professor vr. Friedrich Julius von Neu mann, der sich vor Jahresfrist von seinem Lehramt an der Uni versität Tübingen zurückgezogen und seinen Wohnsitz nach Frei burg i/Br. verlegt hatte, ist vor einigen Tagen dort gestorben. Er war am 12. Oktober 1836 in Königsberg i/Pr. geboren studierte in Königsberg und Leipzig Staats- und Rechtswissen schaft und lehrte an den Universitäten Königsberg (1865—71), Basel (1871—73), Freiburg i/Br. (1873-76) und Tübingen (1876 bis 1909). Von seinen in Buchform erschienenen Schriften seien hier fol gende genannt: Gestaltung der mittleren Lebensdauer in Preußen seit 18l6 (1865); — Unsere Kenntnis von den sozialen Zuständen um uns (1872); — Die deutsche Fabrikgesetzgebung >1873); — Zur Reform der deutschen Fabrikgesetzgebung (1874); — Die progressive Einkommensteuer im Staats- und Gemeindehaushalt (l874, 1904); — Ertragssteuern oder persönliche Steuern vom Einkommen und Vermögen? (1876); — Die Steuer. Band I: Die Steuer und das öffentliche Interesse (1887); — Volk und Nation (1888); — Grundlagen der Volkswirtschaftslehre I. (1389); — Zur Gemeinde steuer-Reform in Deutschland mit besonderem Bezug auf Sachsen (1895); — Die persönlichen Steuern vom Einkommen, verbunden mit Ertrags- oder mit Vermögenssteuern (1896); — Steuerreform- Fragen (1896); — Aktiengesellschaften und Steuerobjekte (1905); — Finanz und Finanzwissenschaft (1908 . Seit 1883 gab er heraus: Beiträge zur Geschichte der Bevölkerung in Deutschland seit dem Anfang dieses Jahrhunderts.
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