Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-08-11
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19100811
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191008114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19100811
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1910
- Monat1910-08
- Tag1910-08-11
- Monat1910-08
- Jahr1910
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
9116 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel Nichtamtlicher Teil. 184. 11. August 1910. lehrten gelegentlich der Entwendung des Hamerlingschädels. Auf meine damals darüber geäußerte Entrüstung rief der Mann aus: .Beruhigen Sie sich, Herr Rosegger, Ihren Schädel wird niemand entwenden.' — Wahr, aber grob. »Ich weiß nur, daß Goethe in seinem Testament bei Heraus gabe seiner hinterlassenen Manuskripte strenge Diskretion fordert. Und wie erst bei Schriften, die er nicht hinterlassen, sondern selber vernichtet hat! »Wenn nun aber Goethe wirklich wollte, daß seine Urschrift, bevor er sie vernichtete, für den Druck abgeschrieben werde, so hätte das bei dieser Herausgabe gesagt werden müssen. Dann würde ich meine Dreistigkeit mit Vergnügen stutzen und mich an dem für sich so interessanten Funde freuen. — Die Großen ge hören der Allgemeinheit, gut, dafür sollen sie uns auch lebendige Persönlichkeiten sein, deren Absichten zu respektieren sind. Unser Anrecht auf sie kann nicht so weit gehen, daß man ihnen das, was sie aus irgendeinem Grunde nicht geben wollten, gewaltsam aus der toterstarrten Hand windet. »Das im allgemeinen. Man kann es schließlich den Heraus gebern des »Urmeisters« nicht einmal arg verübeln, daß sie in leidenschaftlicher Freude über den Fund etwas taten, was andere freilich als Pietätlosigkeit empfinden, wenn es wahrscheinlich ist, daß Goethe selbst die Veröffentlichung nicht gebilligt hat.« * Pelzwaren- und Mode-Ausstellung in Wien. — Die Genossenschaft der Kürschner, Rauchwarenfärber, Zurichter und Kappenmacher Wiens beabsichtigt, zwecks Bildung einer Reichs- Organisation in der Zeit vom 17. bis 19. September d. I. in Wien einen Kürschnerkongreß zu veranstalten, der Fach- und Standesfragen beraten soll Zu gleicher Zeit wird eine Pelz- waren- und Mode-Ausstellung in Wien mit einer Ab teilung für Wintersport (unter Mitwirkung des Landes verbandes für Fremdenverkehr in Nieder-Osterreich) veranstaltet. Das Ehrenpräsidium haben Handelsminister vr. Weiskirchner und Statthalter Graf Kielmansegg, Landmarschall Prinz zu Liechten stein und Bürgermeister vr. Neumayer übernommen. — Anfragen und Anmeldungen sind an das Ausstellungs-Bureau, Wien, 3/2, Löwengasse Nr. 29, zu richten. Abraham a Santa Clara-Denkmal. — In Kreenhein- stetten auf dem badischen Heuberg bei Beuron wird am 16. d. M. ein Denkmal des berühmten Wiener Predigers Abraham a Santa Clara, das der Bildhauer Franz Marmon (Sig maringen) geschaffen hat, feierlich enthüllt werden. Die Stadt Wien hat zu diesem Denkmal 1000 Kronen gespendet; der Haupt teil der Gelder wurde durch ein Komitee aufgebracht, das aus Geistlichen der Dekanate Meßkirch und Sigmaringen gebildet war. Das Geburtshaus des Paters Abraham (mit bürgerlichem Namen Ulrich Megerle, geboren 1644) befindet sich in Kreenheinstetten noch in unberührtem Zustande. Das Denkmal erhält seinen Platz an der Südseite der Kirche. (Wiener Zeitung.) Ausstellung von Werken Franz Skarbinas und Joseph M. Olbrichs in Berlin. — Die Königliche Akademie der Künste in Berlin wird in ihren Räumen, Pariser Platz 4, in der zweiten Hälfte des Monats September zusammen mit einer Skarbina-Gedächtnisausstellung eine Ausstellung von Ar beiten des verstorbenen Professors Joseph M. Olbrich ver anstalten. Um ein möglichst vielseitiges Bild von dem künst lerischen Schassen Olbrichs zu geben, sollen in die Ausstellung sowohl die vielen Handzeichnungen, die sich zwecks Nachbildung in einem großen Tafelwerke z. Zt. im Besitze der Firma Ernst Wasmuth A.-G. Berlin befinden, als auch kunstgewerbliche Ar- beiten, Schmucksachen, Möbel usw., die nach Olbrichs Entwürfen hergestellt sind, ausgenommen werden. Beabsichtigt ist, die Aus stellung durch Einfügung des erwähnten Prachtwerkes zu er gänzen, das insbesondere Olbrichs ausgeführte Bauten in muster gültigen Außen- und Innenaufnahmen auf insgesamt 360 Groß foliotafeln wiedergibt. (Deutscher Reichsanzeiger.) * Schulbücher in Baden. — Die »Rastatter Zeitung« be richtet über einen Erlaß des badischen Oberschulrats an die Direktoren und Vorstände der höheren Schulen und Lehrer bildungsanstalten. Der Erlaß hat folgenden Inhalt: »Der Gebrauch älterer Auflagen eines Schulbuches ist auch weiterhin zu gestatten, wenn die neue Auflage nur unerhebliche Änderungen von der älteren enthält. Soll ein Schulbuch im nächsten Schuljahr durch ein anderes ersetzt werden, so sollten die Schüler noch vor Jahresschluß hierauf aufmerksam gemacht und zur rechtzeitigen Bestellung gemahnt werden; ebenso sind Anfragen der Buchhändler nach Möglichkeit und rechtzeitig zu beantworten.« Grundsteinlegung des Mozarthauses in Salzburg. — Nach glänzender Aufführung der Credo-Messe von Mozart im Dome fand am 6. d. M. in Salzburg in Anwesenheit des Erz herzogs Eugen als Vertreters des Kaisers Franz Joseph sowie der Spitzen der Zivil- und Militärbehörden und zahlreicher Gäste die feierliche Grundsteinlegung des Mozarthauses statt. Bastei«. Verein jüngerer Buchhändler in Dresden. — Der Verein jüngerer Buchhändler »Bastei« in Dresden unter nahm am Sonntag den 7. d. M. bei herrlichem Wetter einen recht gut besuchten Ausflug in die Sächsische Schweiz. 12 Uhr 47 Minuten führte uns der Zug nach Rathen, von da ging's zu Fuß über den Knotenweg nach dem Hockstein und nach kurzer Rast nach Rathewalde zum gemütlichen Nachmittagskaffee. Nach einstündiger Pause setzten wir unseren Weg durch den Amselgrund und die Schwedenlöcher fort nach Wehlen, wo wir gegen 7 Uhr eintrafen. Im Restaurant Elbterrasse fand dann noch gemütliches Beisammensein und ein Tänzchen statt, während dessen Verlauf der Vorsitzende, Herr Erfurt, Gelegenheit nahm, den zahl reichen Anwesenden für ihr Erscheinen zu danken. Außerdem sprach Herr Oltmanns noch in poetischer Form auf unsere Damen. Im Namen der Gäste dankte Herr Steyer. Die vor trefflichen Überraschungen zeitgemäßer, aeronautischer Art, für die unser Vorsitzender gesorgt hatte, wurden mit Jubel ausgenommen. Manches fröhliche Lied wurde gesungen, bis uns gegen II Uhr die Eisenbahn nach Hause führte. Nach froh verlebten Stunden trennte man sich auf dem Hauptbahnhofe mit dem Wunsche, bald wieder zu gleicher froher Unternehmung sich zu treffen. W. Schmidt. Buchhändlerisches vom Slawenkongres; in Sofia. (Vgl. Nr. 180 d. Bl.) — In Ergänzung der in Nr. 180 d. Bl. gegebenen Mitteilungen über den allslawischen Kongreß in Sofia und die dortige Ausstellung russischer Bücher sei aus den »Hamburger Nachrichten« hier folgendes nachgetragen: Einer der wichtigsten Programmpunkte des slawischen Journalistenkongresses in Sofia war bekanntlich die Organisierung des slawischen Buchhandels zur Emanzipierung vom deutschen Buchhandel. Für diesen Programmpunkt konnte eine end gültige Lösung damals nicht gefunden werden, man mußte sich vielmehr mit dem Beschlüsse bescheiden, sich später brieflich zu einigen. Nun wurde diese Frage von der hier vor vier- zehn Tagen eröffneten und von russischen Regierungsbeamten geleiteten Ausstellung russischer Bücher in die Hand genommen. Es wurden im Verein mit bulgarischen Interessenten mehrere Beratungen abgehalten, die auf ein zwischen den russischen und den bulgarischen Buchhändlern und Verlegern abzuschließendes Spezial abkommen abzielten, dem sich später auch die übrigen Nationali täten anzuschließen hätten. Man einigte sich hierbei über die folgenden Punkte: Herabsetzung des Preises der russischen Bücher, Festsetzung des gleichen Bücherpreises in allen in Betracht kommenden Gegenden ohne Rücksicht auf die Entfernung; Er leichterung des Beförderungsdienstes für Postsendungen (Zu lässigkeit bis 10 Kilogramm-Pakete); Einführung regelmäßiger und oftmaliger Dampferverbindung zwischen Varna und Odessa und Befreiung der Postschiffe von Hafenabgaben; Aufstellung eines russischen Bücherdepots in Bulgarien durch eine aus bulgarischen und russischen Verlegern bestehende Kommandit gesellschaft (wobei die Russen nur als Kommanditäre fungieren sollen). Der letzte Plan ist bereits einem Komitee unter dem Vorsitze des Chefs der Nationalpartei und Präsidenten des bulgarischen wissenschaftlichen Vereins I. E. Deschew zugewiesen worden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder