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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-08-11
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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s 112 v«rl-»bl-u >. d. Dtschn. «Uchh»nd-I. Nichtamtlicher Teil. ^ 184. 11. August 1910. Deutschen Buchhändler die Mitgliedschaft des Börsenvercins verloren haben und deshalb satzungsgemäß auch aus unseren Listen zu streichen waren; verstorben sind drei Mitglieder, nämlich die Herren R. Schleich-Kirn, Max Pflaum- Düsseldorf und der Besitzer der Bonifatius - Druckerei in Paderborn, Herr Prälat Schröder. Ich bitte die An wesenden, das Andenken dieser verstorbenen Kollegen durch Erheben von den Sitzen zu ehren. Was nun die Tätigkeit Ihres Vorstandes im letzten Vereinsjahre anbelangt, so ist diese, entsprechend der Ent wicklung des Vereins, eine recht vielseitige gewesen. — Da drei Vorstandsmitglieder in Münster domiziliert sind, und besonders schwierige Fälle zur Entscheidung nicht Vorlagen, konnten wir die kostspieligen Vorstandssitzungen auch im ver flossenen Vereinsjahre erheblich einschränken und taten das schon mit Rücksicht auf die großen Kosten, die die Frage der Adreßbuch-Reinigung unserem großen Vereine mit seinem ausgedehnten Industriegebiete leider auferlegtl Gerade wegen dieser Frage sind zwei Sitzungen des von Ihnen ge wählten Ausschusses für Adreßbuch-Reinigung und Satzungs änderung in Verbindung mit einer Vorstandssitzung abge- haltbn worden, leider ohne daß seither diese Fragen zum Abschluß gekommen wären. Das Nähere über den Stand der Adreßbuchfrage, sowie die Änderung, resp. Ergänzung unserer Satzungen und Verkaufsbestimmungen werden Sie bei Punkt 4 und 5 der Tagesordnung erfahren. — Ihr Vorstand glaubt aber nicht darauf verzichten zu sollen, ge rade im Jahresbericht es auszusprechen, daß die Rückfragen des Börsenvereins-Vorstandes bei den Kommissionären, resp die Antworten derselben in der Frage der Adreßbuch-Reini gung in der Form, wie dieselben gestellt, resp. gegeben worden sind, zu praktischen Erfolgen in dieser Sache nicht führen können. — Es ist vor allen Dingen festzustellen, ob die Firmen, deren Aufnahme von den Kreis- und Ortsvereinen beanstandet worden ist, wirklich regelmäßig, wenigstens einmal in der Woche, durch ihren Kommissionär Sammcl- sendungen mit Anschlüssen verschiedener Verleger (also nicht bloß eine Sendung mit der Faktura einer Großbuchhandlung) erhalten oder nichtl Die einwandfreie Feststellung dieser Frage ist für Verlag und Sortiment gleich wichtig, und nur sie kann in Zukunft eine Grundlage für die etwaige Um arbeitung des Adreßbuches bieten. — Der Umstand, daß die vortrefflichen Kataloge der Barsortimentec jedem Schreib materialienhändler, Buchbinder und Küster auf dem Lande zu Gebote stehen, verwirrt täglich mehr unsere Verhältnisse. Abgesehen davon, daß der hier berührte Krebsschaden zum Ruine der kleinen und mittleren Sortimenter führen muß, führt er auch zu einer erbitterten Konkurrenz des Bar- sortimentes mit dem Großsortiment, und die Entscheidung der Frage, ob einer Firma mit Buchhändler-Rabatt, mit beschränktem Rabatt oder gar nicht zu liefern sei. welche heute vielfach an die Vorsitzenden der Kreisoereine gerichtet wird, verlangt von diesen eine Arbeitsleistung und eine Verantwortung, die auf die Dauer nicht übernommen werden kann. — Abgesehen von dieser Frage haben die Klagen über Schleuderei auch im verflossenen Vereinsjahre wieder eine umfassende Korrespondenz notwendig gemacht. Die Warenhäuser scheinen sich nach und nach überzeugt zu haben, daß man die buchhändlerischen Verkaufsbestimmungen nicht ungestraft verletzen kann, und es ist eine interessante Tatsache, daß die Warenhäuser, die bis dahin fortwährend zu Klagen der Sortimenter Veranlassung gaben, neuerdings den Spieß unigekehrt und wiederholt —- leider nicht ohne Grund — über Preisunterbietungen konkurrierender Sorti mentsbuchhandlungen beim Vorstande geklagt haben. — Daß trotzdem noch heute gerade in den Warenhäusern Gewohnheiten Platz zu greifen scheinen, welche auf eine Umgehung der Verkaufsbestimmungen hinauslaufen, soll bei Punkt 5 der Tagesordnung noch zur Sprache kommen. — Es ist Ihrem Vorstande gelungen, die sämt lichen angezeigten Fälle von Schleuderei zu erledigen, ohne daß scharfes Eingreifen des Börsenvereins notwendig ge worden wäre. Mit besonderer Freude haben wir es be grüßt, daß bezüglich der großen theologischen Anstalten in Bonn und Köln neuerdings eine Vereinbarung der inter essierten Firmen zustande gekommen ist. die hoffentlich Diffe renzen in Zukunft Vorbeugen wird. Ihr Vorstand kann nur dringend wünschen, daß man an Orten, an denen ähnliche Verhältnisse fortgesetzt zu Klagen Veranlassung geben, dem Beispiele von Köln und Bonn folgt. Wir möchten nicht unterlassen, an dieser Stelle nochmals die Gründung von Orts- und Bezirksvereinen dringend zu befürworten. Sie ist unzweifelhaft das wirksamste Mittel, ein friedliches Neben einanderarbeiten Herbeizufuhren zum Nutzen des Einzelnen und zum Vorteile der Gesamtheit. Es gilt das namentlich auch vom Schulbüchergeschäft, über dessen Abwicklung aus zahlreichen Orten des Vereinsgebietes Klagen an Ihren Vor stand gelangt sind, auf die bei Punkt 6 der Tages ordnung näher eingcgangen wird. Fast an allen größeren Orten z. B. grassiert noch immer das Unwesen der Zu gaben, ohne daß es uns seither gelungen wäre, wirklich gründliche Abhilfe zu schassen. Namen nennt man nicht gern, aber angesichts der peinlichen Verhandlungen in unserer letzten Hauptversammlung möchte Ihr Vorstand doch fest stellen, daß Minden wieder den Vogel abgeschossen hat. Die Luft in diesem äußersten Winkel unseres Vereinsgebietes scheint dem Aufkommen der Schleuderei besonders günstig zu sein: hat uns doch aus diesem Orte auch ein Fall von Verleger-Schleuderei Vorgelegen, der allein die Anlage eines eigenen umsangreichen Altenbündels notwendig machte. Die in Frage kommende Firma hat für das nächste Jahr Ab hilfe versprochen, und wir geben der Hoffnung Ausdruck, daß sie ihr Versprechen gewissenhaft einlösen wird. — Zwei weitere Klagen über Preisunterbietung von Verlegern sind ohne Schwierigkeit erledigt worden. In dem einen Falle handelt es sich um einen bekannten Selbstverlag in Reckling hausen, der infolge unserer Vorstellungen schließlich seine Streichung aus dem Adreßbuch der deutschen Buchhändler selbst beantragt hat. Ganz kurz soll noch auf die Verhandlungen und die Errungenschaften der letzten Ostermesse eingegangen werden, bei denen der Rheinisch-Westfälische Kreisverein durch seinen Unterzeichneten I. Vorsitzenden, sowie durch die Herren Alexander Ganz, Bernhard Hartmann und Friedrich Valentin Lintz vertreten war. — Hauptgegenstände der Verhandlungen bildeten die Verkehrsordnung, die nach den Vorschlägen des Vercinsausschusses mit einigen Abänderungen in der Hauptversammlung bekanntlich einstimmig an genommen wurde und allen Mitgliedern, ebenso wie die Verkaufsordnung wohl inzwischen direkt von Leipzig zu gegangen ist, sowie der in der Ostermesse 1909 be schlossene Sortimcnterausschuß, der in der Form, in der er vorgeschlagen wurde, entschiedenem Widerspruch begegnete und schließlich abgelehnt wurde. — Eine aufsehenerregende Auslegung unserer Börsenvereinssatzungen durch das Reichs gericht veranlaßte die Einsetzung einer besonderen Kommission zum Zwecke der Prüfung und sorgfältigen Durchsicht der Satzungen des Börsenvereins, in die auch Ihr erster Vorsitzender berufen worden ist. Dieser wird etwaige, unseren Mitgliedern wichtig scheinende Anregungen für die Lösung dieser Aufgabe bis Mitte August gern entgegen nehmen. — Herr Alexander Ganz wurde, entgegen den Wünschen einzelner Vertreter aus dem Sortiment, für drei Jahre als Vertreter des letzteren im Vereinsausschusse
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