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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-08-04
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 178, 4. August 1910. Nichtamtlicher Teil. lörsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 8899 Kunstgewerbemuseum. Bauliche Veränderungen sind im Museumsgebäude nicht aus geführt worden, abgesehen von der Herrichtung einiger Samm lungsräume. Mit Leitung des Neubaues der Werkstätten der Unterrichtsanstalt ist Negierungsbaumeister Weber betraut worden. Die im Jahre 1908 begonnene Neuordnung der Samm lung ist im Jahre 1909 durch alle Abteilungen hindurch zu Ende geführt worden. Die äußerliche Instandsetzung und Auffrischung der Sammlungsräume hat damit nicht vollkommen Schritt halten können, da diese Arbeit an die etatmäßig verfügbaren Mittel für bauliche Veränderungen gebunden ist. Die Ausstellung der Glas gemälde in historischer Folge, wobei zugleich die örtlichen Gruppen zusammengebracht werden sollten, ist. beendet worden. Die Arbeit war langwierig, weil alle Scheiben ohne Ausnahme neu eingebleit werden mußten. Nach der Beendigung der Umstellungen und durch die Sammlung begonnen worden. Die Sammeltätigkeit war wiederum besonders darauf ge richtet, den Möbelabteilungen möglichst intakte und für ihre Zeit charakteristische Arbeiten zuzuführen. Ein umbrisches Taber nakelschränkchen der Frührcnaissance vor 1500, eine Venetianer Hochzeitstruhe, zwei aus Eichenholz geschnitzte Lütticher Möbel des 18. Jahrhunderts und ein französischer Renaissancelehnstuhl sind als die bemerkenswertesten Erwerbungen an Möbelarbeiten anzuführen. Von den Bereicherungen der anderen Ab teilungen sind besonders aufzuführen ein Meisterwerk roma nischer Goldschmiedekunst, die figürliche Kupferschmelzplatte aus der Werkstatt des Nikolaus von Verdun, italienische und fran zösische Bronzeleuchter des 15. und 16. Jahrhunderts, drei silberne Gürtelketten der deutschen Hochrenaissance, eine versilberte Rokoko terrine, die gotische Breslauer Zinnkanne aus der Sammlung Lanna und ein großer Nürnberger Hafnerkrug aus der Preuning- werkstatt, letzteres Stück ein Geschenk des Kunstauktionshauses Lepke hier. Die keramischen Sammlungen haben auch sonst für die Abteilungen des Steinzeugs, der Majolika, Fayence, des Steinguts und Porzellans reiche Vermehrung erfahren. Davon dürfen zwei Delfter Vasen von den beiden Hoppestein aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und Josia Wedgwoods Port landvase vom Jahre 1792 als Meisterwerke ihrer Art hervorgehoben werden. Die Neuerwerbungen sind im Dezember 1909 zu einer Sonderausstellung vereinigt worden. Der Sammlung sind Geschenke zugegangen von Exzellenz vr. Bode-Berlin, Rosenbaum.Frankfurt a. M., Frau Hirschler- Berlin, von Veckerath-Berlin, Frau von Treuenfels-Dresden, Vogel-Chemnitz, Hauptmann Hoehne-Grunewald, vr-. Schnorr von Carolsfeld-Berlin, Balz-Schöneberg, Körbin-Berlin, Kunst auktionshaus R. Lepke-Berlin, vr. Kümmel-Berlin, Begeer-Utrecht, Barozzi-Venedig, Hans Carl Krüger-Berlin. Vermächtnisse von: Hoffbauer-Potsdam, Fräulein Waagen- Berlin, Frau Uhden-Berlin, Baron von Schickler-Paris. Zahlreich sind die Erwerbungen der Bibliothek und der graphischen Sammlungen gewesen. Wichtigere Geschenke für diese Sammelgebiete haben überwiesen: Herr Direktor A. von Gwinner, Herr Konsul A. G. Mosle in Leipzig, Herr Geheimer Justizrat Carl Robert Lessing in Berlin. Der Besuch der Bibliothek ist im Berichtsjahre um 1978 Be sucher gestiegen. Er betrug 72 213 gegen 70 235 im Vorjahre. Davon entfallen auf die Freiherrlich von Lipperheidesche Kostüm bibliothek 2455 Besucher. Die Ausstellungen im Ausstellungssaal der Bibliothek haben monatlich gewechselt. Es sind hervorzuheben: Ornamentstiche der deutschen Frührenaissance, neuere dekorative Blätter von Wiener Künstlern, Aufnahmen mittelalterlicher Baudenkmäler aus Armenien, künstlerische Ausstattung von Gesangbüchern, Beispiele aus den verschiedenen Abteilungen der graphischen Sammlungen, wöchentlich wechselnd, im An schluß an die Vorträge des Direktors Jessen. Folgende Sonderausstellungen fanden statt: Vom 10. April bis 2. Mai 1909: Ausstellung der Hochzeitsgabe der Provinz Sachsen für Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten den Kronprinzen und die Frau Kronprinzessin des Deutschen Reichs und von Preußen. Ausgeführt von den Hof juwelieren Wratzke und Steiger in Halle a. S., aufgestellt im oberen Vestibül. Vom 25. April bis 31. Mai 1909 im Saal 9 und 10: Sonder ausstellung von Schülerarbeiten aus englischen und amerikanischen Fach- und Kunstgewerbeschulen. Vom 16. Mai bis 6. Oktober 1909 im Lichthof: Ausstellung alter und neuer Posamenten. Vom 1. Juni bis 31. Juli 1909 in den vorderen Ausstellungs sälen: Ausstellung von Arbeiten aus dem Wettbewerb für das Gartendorf Rüdersdorf. Vom 8. August bis 6. Oktober 1909 in den vorderen Aus stellungssälen: Ausstellung von Arbeiten aus den kunstgewerblichen Meisterkursen des Bayerischen Gewerbemuseums in Nürnberg. Vom 26. September bis 6. Oktober 1909: Nadelarbeiten zur künstlerischen Belebung des Handarbeitsunterrichts. Vom 19. Oktober bis 18. November im Lichthof: Aus stellung von Schülerarbeiten der Unterrichtsanstalt des Kunst gewerbemuseums. Vom 14. November bis 31. Dezember 1909 in den vorderen Ausstellungssälen: Heutige deutsche Metallarbeiten (Silber und andere Materialien). Vom 20. November bis 31. Dezember 1909 im Lichthof: Aus stellung von künstlerischen Photographien »Hamburg und die Ham burger Landschaft«. Vom 4. Dezember 1909 bis 23. Januar 1910 im Saal 10: Neuerwerbungen des Kunstgewerbemuseums im Jahre 1909. Vom 29. Januar bis 20. Februar 1910 im Saal 9 und 10: Dekorative Stickereien von Frau Florence Jessie Hösel-Grunewald. Vom 2. Februar bis 20. April 1910 im Lichthof: Orientalische Buchkunst. An Wanderausstellungen wurden veranstaltet: 1. von Nadelarbeiten: in Frankfurt a. M., Cassel, Eupen, Düsseldorf, Altona, Görlitz, Neurode, Einbeck, Münster i. W., Bielefeld, Osnabrück, Nienburg, Magdeburg; 2. von Steinzeug: in Solingen, Bielefeld, Velten, Cassel, Altona, Flensburg; 3. von Grabsteinkunst in Bildern: in Görlitz, Frankfurt a. O., Bielefeld, Osnabrück, Cassel; 4. von Buntpapieren: in Bielefeld; 5. von neuerer deutscher Buchkunst: in Stockholm u. Christiania. Im Hörsaal des Kunstgewerbemuseums wurden folgende öffentliche Vorträge gehalten: Oktober bis Dezember 1909: I. Direktor vr. Peter Jessen: Anregungen für Kunsthandwerk und Dekoration aus den Originalblättern älterer und neuerer Künstler in der Bibliothek des Kunstgewerbemuseums. II. Professor vr. Georg Lehnert: Steine und Gesteine im Kunstgewerbe. III. vr. Rudolf Bernoulli: Beleuchtungskunst. Januar bis März 1910: I. vr. Otto Kümmel: Japanische Zierkunst. II. vr. Ludwig Schnorr von Carolsfeld: Das deutsche Porzellan im 18. Jahrhundert. III. vr. Oskar Fischel: Die bildende Kunst im Theater. Öffentliche Vorträge haben außer im Kunstgewerbemuseum in allen anderen Museen und Sammlungen in sehr erheblichem Umfange durch Professoren und Privatdozenten der hiesigen Hochschulen und andere Lehrkräfte hiesiger Unterrichtsanstalten stattgefunden. An Sonntagen fanden weiter die von der Zentral stelle für Volkswohlfahrt eingerichteten Vorträge statt. Auch die Vereinigung für staatswissenschaftliche Fortbildung veranstaltete ihre Führungen wiederum in allen Sammlungen. Der wissen schaftliche Kursus zur Ausbildung von Seminarlehrern hielt im abgelaufenen Jahre ebenfalls seine Nundgänge in den Museen ab. Die Führungen der Abgeordneten erfreuten sich wiederum reger Beteiligung. In der Woche nach Ostern fand wie alljährlich der archäologische Ferienkursus für Lehrer höherer Unterrichts anstalten statt; ein Teil der Vorträge wurde einem größeren Kreise zugänglich gemacht. (Deutscher Reichsanzeiger.) * Wiederaufsindung eines gestohlenen Museumsbuches. (Vgl. Nr. 70 d. Bl.) — In Nr. 70 d. Bl. vom 29. März wurde von dem Verschwinden einer wertvollen Inkunabel aus dem Germanischen Museum in Nürnberg Mitteilung gemacht. Das vermißte Buch war betitelt: »vsg voclsg vantri«; es war 1489 in Lübeck gedruckt, klein 4"., und enthielt 36 Blätter mit 59 Holz. 1169*
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