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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-08-04
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1910
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
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8898 Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 178, 4. August 1910. hierdurch die Absicht kundgab, sein Haus von Elementen, die im Trüben fischen, reinzuhalten. Hoffen wir, daß es immer so bleibt, daß wir dahin kommen, nur Mitglieder zu den Unsrigen zu zählen, die unseren schönen Beruf in dem Sinne auffassen, gute Literatur in das Volk zu bringen und Schmutz und Schund zu bekämpfen. Kleine Mitteilungen. Aus dem Jahresbericht der Königlichen Museen in Berlin. — Nach dem Jahresbericht der Ge'neralverwaltung der Königlichen Museen in Berlin für das Verwaltungsjahr vom April 1909 bis Ende März 1910 haben die Sammlungen und die von der Generalverwaltung geleiteten oder ihr nahe stehenden wissenschaftlichen Unternehmungen wieder große Fort- schritte gemacht. Durch die Gnade Seiner Majestät des Kaisers und Königs wurde der Ankauf zweier Menschenskelette aus paläo- lithischer Zeit durch eine Bewilligung von 30 000 ans dem Allerhöchsten Dispositionsfonds ermöglicht. Von einem Freunde antiker Kunst ist zu archäologischen Ausgrabungen auf Samos ein erheblicher Betrag zur Verfügung gestellt worden. Der ägyptischen Abteilung wurden zwei hervorragende Geschenke zuteil. Herr Regierungsbaumeisler Wrede überwies ein Paar goldene Ohrringe mit Fayenceeinlagen aus dem Ende des zweiten Jahrtausends v. Ehr. von großer Feinheit der Arbeit und Stil reinheit. Herr Georg Hauswaldt in Magdeburg hat 15 große und ausgezeichnet erhaltene demotische Urkunden eines zu sammengehörigen Fundes von besonderer Bedeutung geschenkt, von dessen genauerer Durcharbeitung reiche Belehrung zu erwarten ist. Dem Münzkabinett fielen als Vermächtnis des vr. N. Böttcher in Frankfurt a. M. 2317 Münzen, Marken und Medaillen aus einer größeren Kupfersammlung zu. Zahlreiche Gemälde von hervorragender Bedeutung sind als Geschenke überwiesen worden, von denen neben den der Galerie aus Anlaß des Florastreites zugefallenen Werken insonderheit die Klage um den heiligen Franziskus von Fra Giovanni Angelica da Fiesole wurden fortgesetzt und ergaben wieder reiche wissenschaftliche Ausbeute. Vieles ist dabei der außerordentlich verdienstvollen Tätigkeit der Deutschen Orientgesellschaft zu verdanken. Die wissenschaftliche Bearbeitung der Ergebnisse der Ausgrabungen in Baalbek wurde fortgesetzt; die Arbeiten sind noch nicht zum Abschluß gediehen. Die Publikation über die Expedition nach Axum in Abe sinien im Jahre 1906 wurde weiter gefördert; ihr Erscheinen steht zum Herbst 19lO bevor. Mit Allerhöchstem Erlasse vom 1- Dezember 1909 ist die Museen und damit von der Generalverwaltung abgetrennt und dem Herrn Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal angelegenheiten wieder unmittelbar unterstellt worden. wurde die 2. Rate mit lOoOOOO durch den Etat für 1909 über wiesen. Nach dem Tode des Architekten Geheimen Negierungs- rats Professor vr. Alfred Messel hat der Stadtbaurat Geheimer Baurat vr. Ludwig Hosfmann die Leitung der Museumsbauten Für die Zeit vom 1. April 1909 bis 31. März 1912 sind durch Allerhöchsten Erlaß vom 1. März 1909 die Sachverständigen kommissionen neu gebildet worden. Durch das Gesetz, betreffend die Bereitstellung von Mitteln zu Diensteinkommensverbesserungen vom 26. Mai 1909 sind von den bei den hiesigen Königlichen Museen bestehenden Direktorial- assistentenstellen 15 Stellen in Kustodenstellen mit einem Gehalt von 2700 bis 7200 und einem Wohnungsgeldzuschuß von 1200 ^ umgewandelt worden. In gleicher Weise ist auch das Stelleneinkommen des Restaurators, des Chemikers und des Bibliothekars bei den Kunstmuseen, die bisher zur Klasse der Direktorialassistenten gehörten, aufgebessert worden. Durch Allerhöchsten Erlaß vom 1. April 1909 ist bestimmt worden, daß die Sammelgebiete der Museen und des Zeughauses in Berlin hinsichtlich der Kampfmittel nach folgendem Grundsatz zu trennen sind: Die Museen sammeln die Kampfmittel der vor christlichen Zeit, gleichviel, ob sie dem griechisch-römischen Kultur kreise angehören oder nicht, sodann die der früheren christlichen Zeit, soweit sie entweder zu geschlossenen Funden gehören oder Einzelfunde sind, die keine waffengeschichtliche Bedeutung haben; das Zeughaus nimmt alle übrigen Kampfmittel und Kriegs ausrüstungsstücke der christlichen Zeit in sich auf. Über die Erwerbungen der Königlichen Museen und die ihnen zugekommenen Geschenke geben die »Amtlichen Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen« im einzelnen näheren Aufschluß. Die Frage über die Echtheit der für das Kaiser Friedrich- Museum erworbenen Wachsbüste der Flora von Leonardo da Vinci hat im abgelaufenen Jahre die Kritik und die Öffent lichkeit in besonderem Maße beschäftigt. In der Nacht vom 31. Juli zum 1. August 1909 wurde in dem genannten Museum ein Einbruchdiebstahl verübt; die ge stohlenen Gegenstände wurden bis auf zwei kleine Silberbarren wiedererlangt. Durch die Firma Julius Bard, Verlag für Literatur und Kunst Hierselbst, sind künstlerische Aufnahmen der bekanntesten Meister werke des Kaiser Friedrich-Museums in Berlin in Form von Postkarten hergestellt worden, die zur Anregung des Interesses des Publikums im Kaiser Friedrich-Museum öffentlich zum Verkauf Dem Kustos vr. Wulff bei der Sammlung christlicher Bild werke sind für das altchristlich-byzantinische Gebiet, die mittel alterlich-italienischen Bildwerke und die persisch-islamische Samm lung in der Führung des gesamten laufenden Dienstbetriebs die Rechte und Pflichten eines Direktors übertragen worden. Die von der Abteilung antiker Bildwerke unternommenen Ausgrabungen in Milet, Didyma und Myus wurden mit Erfolg fortgeführt. Durch den am 13. April 1909 erfolgten Tod des Assistenten bei den Ausgrabungen in Kleinasien vr. Kawerau haben die Ausgrabungsunternehmen und die Museen einen be klagenswerten Verlust erlitten. Das Kaiserlich Deutsche Archäo logische Institut hat die Bewachung der Ruinen von Pergamon weiter übernommen und die Erlaubnis zu Ausgrabungen daselbst auf weitere fünf Jahre vom Mai 1910 ab erhalten. Die wissenschaftlichen Untersuchungen und Erwerbungen von Papyrus in Ägypten wurden fortgesetzt. Da vom 1. April d. I. regelmäßige Papyrusgrabungen nicht mehr ver anstaltet werden, ist der bisherige Grabungsleiter und ständige Vertreter der Berliner Papyruskommission vr. Zucker aus Kairo zurückgekehrt. In der vorderasiatischen Abteilung wurden die Kon servierung babylonischer Tontaseln unter Leitung des Chemikers Professor l)r. Rathgen, sowie die Zusammensetzung von Ton ziegelreliefs mit Darstellungen von Löwen, Greifen usw. fort gesetzt. Die im Jahre 1906 erworbene große Sammlung Löbbecke von etwa 28 «00 Münzen ist nunmehr vollständig in die vor handenen Bestände eingereiht. Von den Teilnehmern der Deutschen Marineexpedition 1907/09 sind der Photograph Schilling im Herbst 1909 und der vr. Schlaginhaufen im Frühjahr 1910 zurückgekehrt. Professor l)r. Krämer und Kand. Waiden befanden sich am Schluffe des Berichtsjahres noch in der Südsee. Der Kustos' Vr. Ankermann ist am 2. Juni 1909 von einer zweijährigen Forschungsreise aus Kamerun zurückgekehrt. Ferner sind zurückgekehrt vr. Czekanowski von der Afrika expedition Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg am 16. Juni 1909, vr. Thurnwald von einer mehr- und I),-. W. Lehmann von einer zweijährigen Forschungs- und Studienreise nach Zentralamerika am 21. Dezember 1909. Unter den von der vorgeschichtlichen Abteilung veranstalteten Ausgrabungen sind hervorzuheben die des vr. Hubert Schmidt in Rumänien von Anfang September bis Ende November 1909, die des Direktors vr. Schuchhardt auf der »Römerschanze« bei Potsdam im Spätsommer und Herbst 1909 und die des Professors vr. Götze in der Provinz Sachsen. In Gemeinschaft mit der Berliner Gesellschaft für Anthro pologie, Ethnologie und Urgeschichte wurde von der Leitung der vorgeschichtlichen Abteilung am 1. Juli 1909 die »Prähistorische Zeitschrift« gegründet.
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