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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-07-25
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1910
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- Deutsch
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169. 25. Juli 1910. Nichtamtlicher Teil. rörsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 8557 bestände, 5. das vorhandene Mobiliar, 6. die Gaskaution, 7. die vorhandenen Außenstände, sowie das Guthaben bei der Schön hauser Bank. Der Gesamtwert dieser Einlagen, an denen der Frau Elisabeth Kunz das Eigentum nach Verhältnis von zwei Dritteln und Herrn Adolf Kunz nach Verhältnis von einem Drittel zusteht, wird nach Abzug der Passiven auf 51000 festgesetzt, so daß die Stammeinlagen beider Gesellschafter von 34 600 ^ und 17 000 geleistet sind. Berlin, den 16. Juli 1910. Königliches Amtsgericht Berlin-Mitte. Abteilung 122. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 169 vom 21. Juli 1910.) Ein Brief von Wilhelm Busch. — Der »Vossischen Zeitung« wird geschrieben: Der folgende an Karl Emil Franzos gerichtete Brief des Humoristen ist offenbar durch eine Aufforderung, für die »Deutsche Dichtung« einen autobiographischen Beitrag zu liefern, veranlaßt. Das betreffende Schreiben von Franzos hat sich nicht vorgefunden, doch enthalten schon die ersten vier Halb jahrbände der von ihm 1886 begründeten Zeitschrift der artige Aussätze: von Anton v. Werner, Friedrich v. Boden- stedt, Hermann Lingg, Marie v. Olsers, Ernst Wichert, Marie v. Ebner-Eschenbach, Rudolf Gottschall und I. G. Fischer. Busch lebte damals, 1888, bereits seit zehn Jahren, ganz von der Welt zurückgezogen, in Wiedensahl, seinem Geburtsorte, im Witwenhaus seiner Schwester, Frau Pfarrer Nöldeke, das er nach seinem Geschmack und auf seine Kosten hatte umbauen lassen. Dort ist er auch noch zehn Jahre geblieben, bis es seinem Neffen Otto Nöldeke gelang, Onkel und Mutter zur Übersiedlung in sein Pfarrhaus in Mechtshausen am Harz zu bewegen, in dem Busch dann bis an sein Lebensende wohnte. Der an Franzos gerichtete Brief lautet: »Wiedensahl, 15. Dec. 88. Geehrter Herr Franzos! Es scheint mir schon lange passend, außerhalb des gewöhnlichen Verlags nichts zu veröffentlichen, nur bei biographischer Gelegenheit, wie Eitelkeit und Vortheil es zu erheischen pflegen, Hab ich mir bisweilen eine Ausnahme gestattet. Ich gab ein paar Notizen, ein paar Zeichnungen oder Gedichte her und dachte, es wird beiläufig schon recht werden. Erst neuerdings, als ich etwas genauer zusah, wurde mir's ganz klar, welche Schwierigkeit ein Lebensbild, oder auch nur ein Stück davon, macht, wenn's so werden soll, wie's sein sollte, d. h. richtig. Daß einem nichts Absonderliches passiert ist, wie z. B. mir, das wäre nicht gar so anstößig, auch der allergewöhnlichste Gegenstand, in Licht und Gegenlicht, ist werth der Betrachtung. Aber eben dies Gegenlicht, die zur Deutlichkeit so hochnothwendigen Reflexe, da liegt's. Selbst Scharfsinn und Aufrichtigkeit, nach innen und außen, zureichend vorausgesetzt, kann ich mich jetzt, wie ich nun mal geworden bin, nicht mehr für berechtigt halten, die vielen Menschen, die ich liebe, oder gar die wenigen, welche ich ehemals haßte, so mir nichts dir nichts vor's Licht zu holen, um mich selber in's Klare zu setzen. — Und so schließe ich denn zwar ablehnend, doch mit herzlichem Dank für Ihre Freundlichkeit und mit aller Hochachtung als Ihr ergebenster Wilh. Busch. Die seltene Feinheit des Empfindens, die diese Zeilen des großen Humoristen zeigen, braucht wohl nicht erst besonders her vorgehoben zu werden. Übrigens hat Busch an seiner Ablehnung, über sich selbst zu berichten, festgehalten. Das einzige, was er autobiographisch geschrieben hat, sind zwei bereits vorher, im Herbst 1886, in der »Frankfurter Zeitung« erschienene Artikel »Was mich betrifft«, die später als Vorwort zur Jubelausgabe der »Frommen Helene« und zur billigen Ausgabe des »Filucius« benutzt wurden unter dem geänderten Titel »Von mir über mich«. Ausstellung alter Tierbilder. — Der Zoologische Garten in Kopenhagen veranstaltet gegenwärtig eine Ausstellung von alten Tierbildern, und zwar in Kopien, die Tiermaler P. Jörgensen in dänischen Bibliotheken nach alten Werken dafür ausgeführt hat. Zum Vergleich sind bei jeder Tiergruppe die entsprechenden Farbentafeln aus dem großen dänischen Werk »Vor Lloäes O^r« (von I. O. Böving-Petersen und W. Dreyer. 3 Bände. Mit vielen Texlillustrationen und 81 künstlerischen Farbendrucken nach W. Kuhnerts Aquarellen. Kopenhagen 1903, öloräi^s korlax, Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. Lzckäeuckal) ausgehängt. So erkennt man recht, wie mangelhaft die zoologischen Abbildungen der alten Zeit waren. Da gab es keine zoologischen Gärten oder photographische Aufnahmen etwa gar von freilebenden Tieren. Der Zeichner hatte im besten Falle ein ausgestopftes Tier vor sich oder die eingeschrumpfte Haut, oder er arbeitete nach einer unkundigen Beschreibung. So glaubten denn selbst Gelehrte an das Vorhandensein von Fabel tieren: Einhorn, Drachen, Basilisken, von der Seeschlange gar nicht zu reden. Man findet solche abgebildet in der berühmten »HiLtoiia. anirnaUum« (Zürich 1661—58, 4 Bde.) des Schweizer Professors Konrad von Gesner, der zuerst die Tiersormen natur wissenschaftlich schilderte; in Olaus Magnus', des schwedischen ge lehrten Mönchs und Geschichtschreibers, großem Werk »Maoris, cko AontäbuL sextsntrionalidus« (Rom 1654; Basel 16631, das lange Europas wichtigste Quelle über nordische Verhältnisse war; bei Ulisse Aldrovandi, der in Bologna 1699—1603 (fortgesetzt 1613—42) ein epochemachendes zoologisches Werk unter ver schiedenen Titeln herausgab; bei Jonstoni 1756. Noch der französische Naturforscher Buffon (1707—1788) mußte sich, wie die Ausstellung zeigt, vielfach mit sehr unvollkommenen Abbildungen begnügen. Von einer einst sehr verbreiteten dänischen Schul- Naturgeschichte der Tiere ist ein Exemplar der 4. Auflage (1818) ausgestellt: »Naturbi^oris om O^rone« von Anton Franz Just, »Kammerrat, Landwirtschafts- und Vergleichskommissar, Buchdrucker und Buchhändler«, wie er sich auf dem Titelblatt nennt. Es ist mit 165 herzlich schlechten Tierabbildungen versehen, Holzschnitten von Thomas Poul Harder. Selbst bekannte Tiere, wie der See hund, sind darin ganz fehlerhaft gezeichnet. — Einige Bilder von der Ausstellung sind in dem letzten Heft der »Neäckelslser kra LooloZislr Üav6« wiedergegeben, die der in Dänemark sehr populäre, durch seine rührige Aufklärungsarbeit bekannte, soeben verstorbene Direktor des Gartens, Julius Schiött, in diesem Jahre heraus zugeben begonnen hatte. Er war ein großer Tierfreund und ein wahrer Menschenfreund. 1884—96 Schriftleiter des illustrierten Wochenblatts »NoräZtjornen« (dann eingegangen), gründete er 1897 die außerordentlich erfolgreiche populärwissenschaftliche Zeit schrift »1>eua« (Vorwärts!), die der Gyldendalsche Verlag heraus gibt (naturwissenschaftliche, geographische und andere gemeinnützige Werke nordischer Autoren, in losen Bogen gedruckt, in wöchent lichen Fortsetzungen (10 Ore das Heft) mit naturwissenschaftlicher Rundschau auf den Umschlagblättern). Eine ganze Bibliothek von guten, belehrenden Büchern daraus liegt vor. L. * Eine allslawische Bücherausstellung in Prag! (Vgl. Nr. 161.) — Im Anschluß an den Artikel »Ein neuer Markt für russische Bücher« in Nr. 161 d. Bl. vom 16. d. M. (S. 8266) dürfte die folgende Nachricht, die wir der »Reichspost« (Wien) vom 10. Juli entnehmen, Aufmerksamkeit verdienen. Dem genannten Blatte wird aus Prag gemeldet: Die hiesigen tschechischen Blätter erhalten folgende Nachricht aus Sofia: Auf dem allslawischen Kongresse in Sofia wurde der Antrag des Abgeordneten vr. Kramarz und des Delegierten Gutschkow angenommen, im Jahre 1913 in Prag eine allgemeine buch händlerische sowie eine gewerblich-industrielle Ausstellung zu veranstalten. Im Anschluß an diese Ausstellung sollen in Prag große allslawische Feste stattfinden. Die Bibliotheken des Wiener BolksbildungSvereins. — Der Wiener Volksbildungverein (Kanzlei: 1. Bez., Spiegel gasse Nr. 19) unterhält gegenwärtig 13 allgemein zugängliche Volksbibliotheken und eine Stiftungsbibliothek, in denen mehr als 180 000 Bände ausgewählter Bücher belehrenden und unter haltenden Inhalts, Romane, Novellen, Theaterstücke, Gedichte, Jugendschriften, Reisebeschreibungen und wissenschaftliche Werke jeder Art ausgestellt sind. Aus den von den Bibliotheksleitungen monatlich der Zentrale eingeschickten Nachweisen läßt sich ein Überblick über die Benutzung dieser Bibliotheken im ersten Halb jahr 1910 gewinnen. Die Zahl der Entlehnungen der Bücher be lehrenden Inhalts betrug 75 509 gegenüber 844 029 unterhalten den Inhalts. Im ganzen wurden in allen öffentlichen Biblio theken des Vereins im abgelaufenen Semester 919 538 Bücher entlehnungen gegen 883 621 Bücherentlehnungen in der gleichen Periode des Vorjahres verzeichnet. Seit dem 23jährigen Bestände der Bibliotheken des gemeinnützigen Vereins wurden über 1114
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