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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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8304 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 162 16. Juli IS10. Druckerei gerichtet. Sie druckt, wie wir aus den ausgestellten Proben ersehen, nicht nur die sämtlichen Postwertzeichen und Banknoten fllr die holländische Regierung mit Einschluß der Kolonien, sondern auch solche für Luxemburg, Transvaal und Persien. Neben einer großen Anzahl weiterer Druckproben (Geschäftskarten, Tischkarten, Diplome) sehen wir Bände der von ihr gedruckten Werke von Christian Huyghens, Bierbaums »Schönes Mädchen von Pao> (für G. MUllers Verlag in München gedruckt); das für die Druckgeschichtc der früheren Jahrhunderte so hochbedeutende Werk von CH. Enscheds, einem der Inhaber der Firma: Uoväorios äs eoraotdros et leur matsriol ärms los cku XV« au XIXe sidolo», zu dem die Privatsammlung und das Geschästsarchiv der Enschedss den Stoff gegeben hat; das zum Rembrändtjubiläum herausgegebene »Rembrandt-Album 1606—1006-, sowie die beste illustrierte Monatsschrift Hollands -Op äe Uooxto». Die Firma pflegt die meisten Druck- und Illustrations- Verfahren, die Buchbinderei, Fabrikation von Druckfarben, be sonders aber die Schriftgießerei; einige Kästen mit Lettern zeigen uns außer den bekannten Laster- und Caslontypen eine große Quantität andrer Schriftsätze. Im fünften Saal befindet sich an der linken Wand die Ausstellung der Königlichen Gra phischen Kunstanstalt C. Jmmig L Sohn, Rotterdam und Amsterdam, deren eigenes Lichtdruckverfahren als »Jmmigraphiedruck, in Fachkreisen genügend bekannt ist. Ausgestellt sind außerdem Proben von Steinautotypie, Lithographie, Photolithographie (Wertpapiere, Briefmarken, technische Abbildungen u. a.). An der gegenüberstcheuden Wand hat die Haager Aktiengesellschaft S. LaNkhout L Co. eine Reihe prächtiger Chromolithographien und Farbendrucke aus gestellt, denen sie einige Farbendrucke aus den Jahren 1871 und 1878 gegenüberstellt. Diese gestatten, ähnlich den Baedekerschen Stadtplänen, interessante Vergleiche über das Einst und Jetzt auf diesem Gebiete des Kunstdrucks. In der Mitte des Saales befindet sich der Stand der Geschäfts bücherfabrik Blikman L Sartorius in Amsterdam, deren Spezialitäten: Zettelschränke und -Kästen -Fortuna« und Hauptbücher mit losen Blättern auch den Buchhandel interessieren dürften, ebenso wie der Hektograph >vs Uveriveb», den die Firma Bellern L Herreisen in Arnhem im nächsten Saale ausgestellt hat und der bei billigem Preise (8 Gulden 50 Cents bzw. 6 Gulden) bis zu 1000 Abzügen liefert. Sämtliche Auslagen sind in geräumigen, gefällig ein gerichteten Sälen untergebracht und es wird manchem Be sucher so ergehen, daß er die buchgewerbliche Ausstellung damit als erschöpft betrachtet. Der Katalog verzeichnet je doch noch die Kollektiv-Ausstellung der holländischen Ver leger, die wir nach einigem Suchen in einem Nebenpaoillon rechts vom Haupteingang entdecken. Dieser ziemlich schmucklose kleine Holz-Pavillon »Croot XoäorlMck» ist vom »Llgomoon Xockorlanckeob Vorbonä« errichtet worden, der für das holländische Volk und die niederländische Sprache ungefähr dasselbe bedeutet wie für uns und unser Schrifttum der Alldeutsche Verband und der Deutsche Schulverein. Beim Eintritt wartet unser eine Überraschung: wir glauben uns im Laden einer großen Buchhandlung zu befinden. Ringsum an den Wänden Regale mit broschierten und ge bundenen Büchern, nicht nach Verlegern, sondern nach Wissen schaften geordnet, in der Mitte fünf große Tische, auf denen die Bücher einzeln und stoßweise, in Reihen und aufgeschlagen genau so herumliegen wie in einer Sortimentsbuchhandlung. Bis auf die an der Wand angehefteten Kunstblätter, die Foliomappen in den Ecken und den Tisch des Verkäufers — pardon, des Vertreters — ist die Illusion durchaus voll ständig. Das Buch wird hier in der natürlichsten Form präsentiert und erhält dadurch in der holländischen Aus stellung einen ganz anderen Wert als beispielsweise in der französischen und belgischen Abteilung. Nur eins stört: die häufigen Schilder, die auf den Büchern liegen und dem großen Publikum das Berühren untersagen. Das will jedoch nicht besagen, daß das Verbot auch für Fachleute gilt, denen im Gegenteil der liebenswürdige Vertreter, Herr van Duysen, ganz wie in der deutschen Sektion, jegliche Einsichtnahme gestattet. Bei der großen Masse der ausgestellten Bücher, von denen ein großer Teil älteren Datums ist, dürste es zwecklos sein, auf den Inhalt der Ausstellung im einzelnen einzugehen, und es seien im folgenden nur einzelne, besonders ins Auge fallende Auslagen angeführt, so der Tisch, der die in Holland erschienenen Werke vlämisch-bslgischer Autoren enthält — eine stattliche Reihe von Bänden, unter denen diejenigen von Stijn Streuvels, Guido Gezelle, Cyriel Buysse, Hermann Teirlinck und Albrecht Rodenbach, die Werke über die großen vlämischcn Meister Rubens, Jordaens, van Dyck und van Duyses gelehrtes Werk Uber das »Ouäo ueäsrlauäsebs I-ieä, besonders auffallen. Und welch vorzügliches Mittel, um die belgischen Vlamen an ihre enge literarische Ver bindung mit den Niederländern zu erinnern! Auf dem Haupttische befinden sich neben der vollständigen Sammlung der großartigen phototypischen Manuskript-Reproduktionen »Oociioos greoei et letivi« (herausgegeben von de Vries' Verlag von A. W. Stjthoff, Leiden) in schweren Halblederbänden und neben der 1006 beendigten »Mors Lotovia« (22 Bände und Registerband, mit 1760 farbigen Tafeln, Verlag von Vincent Loosjes, Haarlem) vor allem kunstgeschichtliche Werke in großer Anzahl, zu denen die ruhmreiche Kunst vergangenheit der Niederlande (einschließlich »Südniederlands» -^Belgiens) Stoff genug bietet, Galeriewerke, Nijhoffs neues Werk über die. holländischen Patrizierhäuser usw. — An der Rückwand der großen Hauptauslage sind Probenummern von den meisten holländischen Zeitschriften ausgestellt; ihnen gegenüber befinden sich an der Wand Glaskästen mit besonders wertvollen Büchern und Einbänden, vor allem folgende Folianten in Pergament-Einbänden aus dem großen Verlage von Scheltema L Holkema (Amsterdam): George Hendrik Breitner (90 Photogravüren nach seinen Werken), Jacob Maris (äoor Th. de Bock, 06 Photogravüren) und die bereits genannte Rembrandtbibel (2 Bände), ferner »^mstsräom in bot 17 Uouv« (3 Bände, 1901—04, W. P. Stockum, Haag), die Neuigkeit des Sijthoffschen Ver- H. Smissaert. Darüber eine lange Reihe von prächtigen Tafeln aus dem großen van Dyck-Weik der Firma Scheltema L Holkema, nicht etwa in Rahmen, sondern nur mit Reis zwecken an der Wand befestigt —- wie überhaupt aller Luxus absichtlich vermieden ist. Im letzten Kasten Einbände der Firma Brandt L Zoon (Amsterdam). Ein anderer Tisch ist mit technologischen Büchern, archi tektonischen Tafelwerken und Musikliteratur belegt. — In den Regalen bemerken wir die schöne Literatur in sehr großem Umfang vertreten; im übrigen sind die einzelnen Disziplinen vorläufig noch bunt an einandergereiht — dieser Teil der holländischen Ausstellung wurde erst vor vierzehn Tagen eröffnet. An den Hauptsaal schließt sich nach der Fensterseite zu der freundliche »Indische Lcsesaal», in dem die Publi kationen der ostindischen Gesellschaften, die eine Wandseite ganz ausfüllen. Untergebracht sind: ca. 150 Bände der Uoteviaasob Oovootsobap von Lunetov 6N tVotov- sobexxou, der ältesten von den in den Kolonien be stehenden wissenschaftlichen Gesellschaften (1778 gegründet), die Veröffentlichungen des Königlichen Instituts von Niederländisch-Jndien, an der gegenüberliegenden Wand einige alte geographische Wandkarten, auf dem mit bequemen
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