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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1910
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- Deutsch
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154, 7. Juli 1SI0 Nichtamtlicher Teil, Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. 7991 Herr Kommerzienrat Karl Siegismund: Meine Herren! Dieser Vorschlag hat sich zuerst in dem Entwürfe der Verkehrs ordnung gefunden; der Börsenvereinsvorstand hat sich demgemäß mit dieser Frage schon zu beschäftigen gehabt, und in gemeinsamer Besprechung mit dem Vereinsausschusse ist sestgestellt worden, daß ein solcher Vorschlag, wie er in dem Entwürfe gemacht wurde, nicht satzungsgemäß wäre. Es ist in den Satzungen genau vorgeschrieben, was der Vereinsausschuß für Pflichten hat, und es würde der Vor schlag, wie er uns in diesem Entwürfe vorgelegt worden war, ein fach mit den Satzungen nicht in Übereinstimmung zu bringen sein. Nun soll ja ein Ausschuß eingesetzt werden, der diejenigen Berichtigungen vornehmen soll, die sich im Laufe der Jahre als notwendig erwiesen haben. Wir müssen dem ordentlichen Aus schüsse nach der Richtung hin eine gewisse freie Bewegung lassen und dürfen ihn nicht durch Beschlüsse, wie sie nun hier vollständig unvorbereitet von uns vielleicht gefaßt werden würden, beeinflussen. Der Ausschuß wird sich mit der Frage eingehend beschäftigen und wir haben demnach keine Veranlassung, ihm nach der Richtung eine gewisse Belastung mit aus den Weg zu geben. Es ist wahr scheinlich, daß Herr Prager, der als Mitglied des Vereinsaus schusses schon vorher an den Verhandlungen teilgenommen hat, auch in dem neuen Ausschüsse mit tätig sein wird. Wir werden wahrscheinlich Herrn Prager schon deshalb zuziehen, um nachher nicht lange Auseinandersetzungen mit ihm in den Verhandlungen zu haben, (Heiterkeit,) Wir wollen alles das, was Herr Prager zu sagen hat, im Ausschüsse gerne mit anhören, Herr Prager hat demnach wahrscheinlich alle ihm erwünschte Gelegenheit und Mög lichkeit, seine Ansichten zum Bortrage zu bringen, und ich möchte deshalb bitten, die Sache vorläufig auf sich beruhen zu lassen und abzuwarten, was für Vorschläge und Anträge dieser Ausschuß für die Änderungen in den Satzungen im nächsten Jahre bringen wird. Vorsitzender: Ich möchte dazu bemerken: Wenn der Vor stand die Anschauung des Herrn Kommerzienrat Siegismund akzeptiert, daß dem Ausschüsse bezüglich seiner Änderungsvorschläge frei Hand gelassen werden soll, so bin ich damit einverstanden. Ein hervorragendes Mtglied des Vorstandes hat aber mir gegen über das Gegenteil erklärt. Ich nehme an, der Vorstand war der Ansicht, daß der hier auf der Tagesordnung des Börsenvereins stehende Antrag den zu wählenden Ausschuß legitimiert, auch wei tere Änderungen, die hier nicht angedeutet sind, vorzuschlagen; ich möchte das konstatieren, Herr Kommerzienrat Karl Siegismund: Ja, dann konstatiert Herr Prager etwas Falsches; das ist nicht die Absicht des Vorstandes gewesen, als er diesen Antrag stellte. Wir haben ausdrücklich mit diesen Worten »Richtigstellungen in den Satzungen« andeuten wollen, daß dem Ausschüsse doch eine gewisse Begrenzung vorge schriebe» sein soll. Wir sind der Meinung, daß es doch seine großen Bedenken hätte, wenn wir dem Ausschüsse den Auftrag geben wollten, die Satzungen nun von A bis Z durchzuarbeiten und unter Umständen grundlegende Abänderungen vorzuschlagen. Die neuen Satzungen haben sich seit dem Jahre 1888 als ein Hort erwiesen, andemzu schütteln und an dem irgend etwas zu rütteln nicht unsere Absicht sein kann. Wenn Ihnen erinnerlich ist, wie außerordentlich schwierig es war, die sächsischen Staatsbehörden zur Anerkennung der Satzungen zu bringen, so werden Sie zustimmen müssen, daß es wünschenswert und wahrscheinlich ist, daß der Ausschuß zu dem Resultat kommt, möglichst wenig an den Satzungen zu ändern, und daß man dann an die Gerichtsbehörde nur heranzutreten braucht mit dem Gesuch, die Abänderung einzelner Paragraphen zu genehmigen. Wollen Sie aber grundlegende Änderungen vor nehmen, so liegt die Möglichkeit und Gefahr vor, daß uns die Ge nehmigung von den sächsischen Behörden nicht erteilt wird, und das hat seine schweren Bedenken, Ich bitte Sie also, lassen Sie den Ausschuß die Arbeit machen, wie er sie nach dem Wortlaute des Antrages für richtig befindet, nachdem er alle einschlagenden Fragen genau geprüft haben wird. Wir sind hier nicht in der Lage das zu tun. Wir würden heute einen Beschluß fassen, der unter Umständen von der größten Bedeutung ist, und ich bitte Herrn Prager nochmals, in dieser Sache nicht eigensinnig sein zu wollen. Über alle diese Bedenken habe ich mich mit Herrn Prager schon mehrmals auseinandergesetzt, und ich bitte ihn, diesen Bedenken nun gerecht zu werden, Vorsitzender: Ich will dazu bemerken, daß ich auch meiner seits Bedenken habe und sie wiederholt geäußert habe. Es sind zwei Auffassungen im Vorstände; ich will aber annehmen, daß die Auffassung des Herrn Siegismund, daß man dem Vorstande das überlassen soll, die richtige ist. Wünscht sonst jemand das Wort? Das ist nicht der Fall, Ich ziehe meinen Antrag zurück. Zu Ziffer 9 der Tagesordnung des Bör sen Vereins bemerkt Herr Max Merseburger: Dieser Antrag ist satzungsgemäß durch KV Unterschriften von Börsenvereinsmitgliedern unterstützt worden. Wir möchten Sie freundlichst bitten, den Antrag in dieser Versammlung durch Ihre Beschlußfassung zu unterstützen. Seitdem Herr Or, von Haase nicht mehr Mitglied des Börsen vereinsvorstandes ist, ist der Musikalienhandel im Börsenvereins vorstand, nach Meinung des Musikalienhandels, nicht in der Weise vertreten, oder sind seine Interessen nicht so vertreten, wie er es wünscht. Seit Jahren ist er bestrebt, Einfluß nach dieser Seite zu gewinnen, dadurch, daß er Musikalienhändler in die Ausschüsse des Börsenvereinsvorstandes hineinbringen möchte; das ist aber bis jetzt nicht gelungen. Nun ist dieser Weg gewählt worden! Wir bitten Sie freundlichst, soviel Rücksicht aus den Musikalienhandel zu nehmen und ihm zu der gewünschten Interessenvertretung zu verhelsen, Herr Otto Meißner: Heute morgen in der Verlegervereins sitzung wurde von Herrn Or, de Gruyter mitgeteilt, daß morgen in dieser Sache ein abgeänderter Antrag zur Abstimmung gebracht werden würde. Ich kenne allerdings den Wortlaut dieser Ab änderung nicht, aber Herr Merseburger ist vielleicht in der Lage, uns die Abänderung mitzuteilen, Herr Max Merseburger: Es kann nur eine redaktionelle Änderung sein, Herr Bernhard Hartmann: Nein, es wurde ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß auch im Vereinsausschusse der Verein zwei Vertreter haben solle, und es kam wohl auch noch ein anderes Moment in Betracht, Ich bin nicht orientiert, wollte aber darauf Hinweisen, Herr Alexander Ganz (Köln): Ich halte es für bedenklich, diesem Anträge zuzustimmen. Wir komplizieren dadurch die Orga nisation des Börsenvereins, und es ist bedenklich, neue Organe zu schassen mit gleichen Berechtigungen wie die bestehenden. Ich sehe auch keinen genügenden Grund ein, warum ein Organ, das die vollen Rechte der übrigen Organe bereits besitzt, nun Sonderrechte erhalten solle. Die Interessen des Musikalienhändlervereins sind nach meiner Meinung im Börsenverein bisher genügend vertreten gewesen, und es liegt kein Anlaß vor, hier eine Ausnahme eintreten zu lassen. Lassen wir sie eintreten, so verpflichten wir uns auch für die Folge, anderen Organisationen, die vielleicht ebensogut Anspruch daraus erheben können wie der Musikalienhandel, ähn liche Rechte einzuräumen. Ich denke z, B, an den Kunsthändler verein und ähnliche Vereine; die könnten mit gleichem Ansinnen an den Börsenvereinsvorstand herantreten und unsere Maschinerie würde immer komplizierter und schwerfälliger. 1037»
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