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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1910
- Strukturtyp
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- 1910-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1910
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- Deutsch
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7798 Börsenblattd. Dtschn. Buchhanvel. Nichtamtlicher Teil. 149, 1. Juli 1919. Seliger-Leipzig zeigt aufs neue in einer Serie reizender Kinder köpfe seine immer auf das Bedeutsame in der Durchbildung der Form gerichtete Darstellungsweise, während Bruno H6roux-Leipzig neben einem äußerst lebendig erfaßten, auf Stein gezeichneten »Selbstporträt« mehrere teils radierte, teils in Holz geschnittene Exlibris zeigt, in denen sich seine sinnige Erfindungsgabe und seine sichere Beherrschung des Technischen liebenswürdig bemerkbar machen. Von weiteren Arbeiten Leipziger Künstler sind noch her- vorzuheben: die stimmungsvollen, von Figuren belebten Interieurs von Richard Bossert, die durch poesievolle Naturauffassung sich auszeichnende Gebirgslandschaft von Albrecht Leistner, die delikat behandelten landschaftlichen und figürlichen Radierungen von Artur Liebsch, die großzügigen Landschaftszeichnungen von Rüdiger Berlit, die stimmungsvollen Lithographien von Georg Schuster, die farbigen Illustrationen zum »Uilenspiegel« von Steiner-Prag, sowie Arbeiten von Philippine Wolff-Arndt, Julius Hammer, Richard Groß und Erich Grüner. Mit zu den künstlerisch wertvollsten graphischen Blättern zählen die Farbenholzschnitte von Walter Klemm in Dachau, der über eine vollendet dnrchgebildete Formensprache und eine eminente technische Behandlung verfügt, wobei sich noch ein durchaus geklärtes Farbengefühl geltend macht. Besonders reizvoll unter seinen Arbeiten erscheinen seine Tierdarstellungen: »Tauchende Enten«, »Truthühner« und der durch Prägedruck in technischer Hinsicht noch wirkungsvoller gestaltete »Pelikan«. Zeigen Heinrich Jungnickels-München farbige Holzschnitte auch nicht die gleichen Feinheiten in formaler Durchbildung und in der Farbengebung wie die von Walter Klemm, so stehen sie doch als graphische Leistungen immerhin auf achtungswerter künstlerischer Stufe und zeichnen sich namentlich durch eine vorzügliche dekorative Wirkung aus. Der Münchener Oskar Kreuzner ist nur mit einem Blatt »Ein Ritter« (Radierung) vertreten; aber dieses weist in seiner Art so vortreffliche Eigen schaften auf, daß es nicht zu übersehen ist. Ebenfalls bietet der Berliner Kurt Leyde geistvoll behandelte, mit seltener Verve durchgeführte Radierungen, in deren Darstellungen sich eine leb hafte Phantasie offenbart. Weiter sei noch hingewiesen auf die vortrefflichen Linoleumschnitte von Johanna Metzner in München, auf die Radierungen von Gerhard Kieseritzky in Berlin, die Holz schnitte, Stein- und Handzeichnungen von Martha Schräg in Chemnitz und auf die mit der Hand kolorierten Holzschnitte von Leni Zimmermann-Heitmüller in Bad Nenndorf. Ernst Kiesling. Kleine Mitteilungen. * Geschäftsjubiläum. — Am heutigen 1. Juli begeht die hochangesehene Verlagshandlung I. L. Schräg in Nürnberg den Gedenktag hundertjährigen gesegneten Bestehens. Ihr Gründer, Johann Leonhard Schräg, gehörte neben Horvath, Campe, B. F. Voigt, Carl Duncker und anderen im ehrenvollen Gedenken des Buchhandels lebenden tüchtigen Männern zu den Gründern des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Er hat als Mitglied des ersten Vorstandes von 1825 bis 1830 sein Werden und Wachsen mit geleitet, sein Erstarken gesehen und mit Freude begrüßt. — Einer Festschrift — dem ein Jahr hundert umfassenden Gesamt-Verlagskatalog — entnehmen wir die Geschichte des ehrwürdigen Hauses, die vorstehend zum Abdruck gelangt ist. Sie zeichnet ein ungemein reiches Wirken, die ge segnete Arbeit von drei Generationen einer Familie. Unsere aufrichtigen Segenswünsche begleiten das schöne Fest. Red. * Geschäftsjubiläum. — Auf 75 Jahre arbeits- und erfolg reichen Wirkens darf am heutigen 1. Juli die durch ihren großen und gediegenen Verlag weitbekannte, überall hochgeachtete Firma C. Bertelsmann in Gütersloh zurückblicken. Wir sind über zeugt, daß dieser Rückblick auf drei glücklich vollendete Viertel jahrhunderte alle der Firma Angehörigen mit hoher Befriedigung erfüllt, und wir freuen uns, ihnen allen unsere innigen Glück- und Segenswünsche zu diesem Jubelfeste heute aussprechen zu dürfen. Am I. Juli 1835 eröffnete Carl Bertelsmann, in Ver bindung mit einer Stein- und Buchdruckerei, in Gütersloh eine Verlagsbuchhandlung. Erst im April 1838 gab er dem Buchhandel Kenntnis von seiner Etablierung. Das bezügliche Zirkular nennt bereits 11 Verlagsartikel verschiedener Richtung (vorwiegend Musikalien), die von W. Langewiesche, Barmen und Iserlohn, aus mehrjähriger Geschäftsverbindung als ungewöhnlich absatz fähig und als »sehr erhebliche Verlagsartikel« warm empfohlen werden. Aus dem unscheinbaren Keim ist ein mächtiger und schöner Baum emporgewachsen. Möchte er blühend und be fruchtend, Stamm und Krone Jahr um Jahr verstärkend, noch auf recht weite Zeiten hin standhalten, immer fester wurzelnd in fruchtbarer deutscher Erde, weithin sichtbar, schirmenden Schatten spendend über die Lande hinaus! (Red.) Von nahestehender Seite wird uns aus der Entwickelung des Geschäfts folgendes geschrieben: Aus kleinen Anfängen heraus ist sie langsam, aber stetig emporgeblüht. Namen von bestem Klange, Hermann Cremer, Otto Zöckler, G. Warneck, Oskar Jäger u. v. a., knüpfen sich an sie, und mancherlei Unternehmungen (Schneider, altbewährter Amtskalender, — Mayers Neues Testament in religiösen Betrach tungen für das moderne Bedürfnis, — Gülls »Kinderheimat«, — vielgebrauchte Schulbücher, — die Zeitschriften: Die evangelischen Missionen, — Der Geisteskampf der Gegenwart ffrüher »Beweis des Glaubens«)), haben ihren Namen in weite Kreise getragen. Daneben hat sie aber auch manches bedeutsame und umfangreiche Werk—z. B. »Die Melodien der deutschen evangelischen Kirchen lieder«, von Joh Zahn (90 ^L), — -Das deutsche evangelische Kirchenlied des 17. Jahrhunderts«, von Fischer-Tümpel (ca. 70^) — »Quellen zur Geschichte des kirchlichen Unterrichts zwischen 1630 und 1600«, von I. M.Reu (ca. 90 ^k)— übernommen, für das naturgemäß nur auf ein beschränktes Absatzfeld zu rechnen war. Bekannt ist, daß die Firma C. Bertelsmann auch Werke der Brüder Grimm, darunter die »Deutsche Grammatik« und die »Deutsche Mythologie« (früher Dümmler, Berlin) zu ihren Ver- lagswerken zählt. Bis zum Jahre 1860 war die Firma in den Händen ihres Begründers (er starb am 17. Dezember 1860); dann hat 37 Jahre lang sein Sohn, Heinrich Bertelsmann, unermüdlich an der Weiterentwicklung des Geschäfts gearbeitet. Seit se nem am 3. März 1887 erfolgten Heimgange steht nun, ebenfalls rastlos tätig, sein Schwiegersohn, Herr Johannes Mohn, ander Spitze des großen Verlags. Sein Arbeitsfeld ist kein kleines; 80 Mitarbeiter vereinigt er unter seiner umsichtigen Leitung in der Buchhandlung und in den damit verbundenen technischen Anstalten, die auch Werke anderer Verleger (z. B. die Zeitschrift für vergleichende Sprach forschung, Fibeln und Katechismen in Eingeborenensprachen für Deutsch-Südwest und für Sumatra) Herstellen; dazu wird seine Kraft durch viele arbeitsreiche und zeitraubende Ehrenämter, mit denen ihn seine Mitbürger betraut haben, reichlich in Anspruch genommen. Unter seinen 80 Angestellten hat Herr Mohn, was in unserer wenig seßhaften Zeit besonders hervorgehoben werden darf, nicht weniger als 25 Jubilare, d. h. solche, die 25 Jahre lang, und darüber hinaus, in der Firma tätig sind. Einer von ihnen, der als Schriftsetzer auch heute noch seines Amtes waltet, hat vor drei Jahren bereits sein goldenes Geschäftsjubiläum feiern dürfen. 8. 8. *GeschäftSjubiläum. — Die angesehene Buchhandlung Heinrich I. Naumann in Leipzig (Sortiment, Antiquariat und Verlag), die — seit dem 1. Mai 1894 im Besitz von Herrn Franz Schuricht — unter dessen umsichtiger und tatkräftiger Leitung sich zu schöner Blüte entwickelt hat, darf am heutigen 1. Juli ein Jubiläum fünfzigjährigen Bestehens feiern. Hervorgegangen ist das Ge schäft aus der schon am 1. Juni 1840 gegründeten Buchhandlung Justus Naumann in Dresden, die seit 1858 auch in Leipzig ein Geschäft betrieb. Am 1. Juli 1860 trat Justus Naumann die beiden Geschäfte an seine Söhne Heinrich und Justus Friedrich Naumann ab, die vorerst die alte Firma beibehielten, sich aber am 1. Januar 1867 trennten. Justus Naumann übernahm das Leipziger, Heinrich Naumann das Dresdner Geschäft. Nach- dem letzterer am 1. Juni 1877 das Dresdner Sortiment an seinen Bruder Justus Friedrich Naumann abgetreten hatte, führte er den ihm verbliebenen Verlag unter der Firma Heinrich I.
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