143, 24. Juni 1910. Fertige Bücher. Börsenblatt s. a. DIschn. Buchhandel. 7821 Um in dem Streit um die Person Christi, der zurzeit viele Gemüter bewegt, klare Stellung nehmen zu können, fehlt den meisten besonders eines: die genaue Kennt nis des Neuen Testamentes, vor allem der Evangelien. Nur wer die Evangelien genau kennt und sie immer von neuem, ich möchte sagen mit unbefangenen, frischen Augen liest, ist imstande, die Frage selbst und vor allem für sich zu entscheiden. — Nun gibt es ein Lindernis, das viele der Besten abhält, das Neue Testament zu lesen, ja über haupt in die Land zu nehmen: das ist seine äußere Form. In kleiner, augenverderblicher, charakterloser Schrift auf schlechtes Papier gedruckt, in schwarzem, geschmacklosem Einband gleicht das Ganze mehr einem Särglein als dem Buch des Lebens; aber nicht nur das: der Inhalt, der Sinn wird durch die oft ganz sinnlose Verseinteilung zer- rissen, und die Anmerkungen und Linweise zeigen alles andere als Verständnis für das eigentliche Wesen des Buches. Diese Einsicht führte zur Veröffentlichung der „Dürer-Bibel". Diese Ausgabe wird wohl jeder immer wieder gern zur Land nehmen, denn sie ist geschaffen zum unbefangenen, genußreichen Studium des Neuen Testaments, das weiter zur Erhebung und zum Göttlichen führt. „Die Propyläen", München Die Dürer-Bibel mit Holzschnitten und Randzeichnungen » Albrecht Dürers -- . Taschenformat > Soeben erschien die 5. Auflage » Kartoniert M. 3.50 in Leinwand M.4.50 I in Leder „ 5.50 in Pergament „ 7.50 I „Eine vortreffliche, handliche, billige und edle Aus- M gäbe." Leipziger Neueste Nachrichten M W W , Die Dürer-Bibel » - , kann an jedermann, ohne Unterschied > der Konfession leicht verkauft werden I 1—3 Probeexemplare mit 40°,, „Kaben Sie herzlichen Dank, daß Sie uns und unserem Volk diese Ausgabe gegeben haben." Stiftsprediger F. Schmidt, Weimar Was wirvoreinemhalbenIahreschrieben, das hat sich erfüllt. Wir stehen in der starken Anfangs bewegung einer religiösen Zeit. Das sieht jetzt ein Blinder mit der Krücke, auch wenn sich die Zahl der erscheinenden Bücher und Broschüren nicht verzehnfacht hätte. Aber alle diese Schriften können im besten Falle nur unterrichten oder in bestimmten Fragen fördern. Helfen kann uns nur die allgemeine und ernstliche Auseinandersetzung mit dem Neuen Testament, mag dabei gewonnen werden oder stürzen, was da will. — Es ist für den deutschen Buch handel eine Kulturaufgabe im höchsten Sinne, gerade jetzt immer wieder auf das Neue Testament selbst hin zuweisen, damit die Zeit sich nicht immer wieder auf Nebenfragen stürzt, sondern auf das Lauptproblem losgeht und es zu lösen versucht, jeder für sich und damit für alle. I München, im Juni :: Der :: Einhorn- Verlag