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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-06-24
- Erscheinungsdatum
- 24.06.1910
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- Deutsch
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- Saxonica
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/x 143, 24, Juni 1810. Nichtamtlicher Teil, Börsenblatt f, d. Dlschn. Buchhandel. 7509 Ein besonderer Erfolg scheint aber auch den kriegs geschichtlichen Publikationen nicht beschicken gewesen zu sein, wenigstens schreibt Fontane im März 1877 an Mathilde v. Rohr: »Ich habe mich redlich angestrengt und bin so fleißig gewesen wie wenige, aber es hat nicht Glück und Segen auf meiner Arbeit geruht. Ein Buch wie das siebziger Kriegsbuch wäre sonst nicht spurlos vorüber gegangen«. Zieht man aus der gesamten Korrespondenz, wie sie uns in den beiden stattlichen Briefbänden vorliegt, die Schlußfolgerung, so kommt man zu dem Ergebnis, daß der Vsrlagsbuchhandel in der Wertschätzung Fontanes dem Publikum von jeher weit vorausgewesen ist. Die Sympathien, dis ihm die maßgebenden Verleger und die diesen zu Gebote stehende Presse entgegenbrachtcn, haben ihm endlich, wenn auch spät, die gebührende Beachtung seitens der Literatur freunde gebracht, und der Dichter hat nicht so unrecht, wenn er kurz nach der Feier seines siebzigsten Geburtstages an Adolf Kröner schreibt: -Ich habe Ihnen, hochgeehrter Herr, für so vieles zu danken, nicht nur für eine Gratulationskarte, sondern auch für die Haltung der Gartenlaube während dieser meiner »großen Zeit«, in der ich, nach fünfzigjähriger fast pennsylvanischer Absperrung vom Welt- und Literatur getriebe, plötzlich meiner Nation als lüsockorus viotor gezeigt worden bin.« Nun — heute dürfen wir aussprechen, daß sich Fontane, der, nebenbei bemerkt, als »Vater» des Hauses Fontane L Co. auf seine alten Tage noch in ein nahes Verwandtschafts verhältnis zum Buchhandel getreten ist, seine Stelle als »rbsoävrus vivtvr« bis heute behauptet hat und voraus sichtlich auch noch behaupten wird, wenn die vielen unter seinen Zeitgenossen, denen der Erfolg schneller in den Schoß fiel, längst vergessen sein werden! Julius R. Haarhaus. Kunst und Kunstliteratur auf der Ostermeß. Ausstellung im Deutschen Buchgewerbehause in Leipzig. v. <1, II, III, IV vgl. Nr. SS, 124, 133, 136 d. Bl.j »Die Sammlung Oscar Huldschinsky«, herausgegeben von Wilhelm Bode, Verlag von Joseph Baer L Co. in Frank furt a. M. Wenn der Generaldirektor der preußischen Museen, Geheimrat Prof. vr. Bode, eine der ersten Autoritäten auf kunst wissenschaftlichem Gebiete, es unternimmt, eine Privat-Sammlung zu katalogisieren, so darf man von vornherein überzeugt sein, daß sich eine solche Kunstsammlung aus ganz hervorragenden Werken zusammensetzt. Wer daher die Sammlung nicht aus eigenem Augenschein kennt, der wird sich von ihrem hohen künst lerischen Werte überzeugen können, wenn er das von Bode herausgegebene, prächtig ausgestattete Werk durchsieht. Es ist in 200 numerierten Exemplaren gedruckt, von denen nur 130 in den Handel gelangen. Die der Sammlung Huldschinsky zugehörigen Kunstwerke sind nicht in einer Galerie vereinigt, sondern im Heim ihres Besitzers, in verschiedenen Wohnräumen untergebracht. So beherbergt das Herrenzimmer: Die Kunst der Renaissance, der Festsaal: Gemälde der holländischen Schule, das Speisezimmer: holländische und vlämische Stilleben, das Damenzimmer: die französische Kunst des achtzehnten Jahrhunderts. Durch dieses Zusammenwirken von Raum und künstlerischem Schmuck kann sich der Beschauer auch eine Vorstellung machen von dem hoch- entwickelten Kunstsinn des Besitzers. Aus dem Vorwort, das Bode dem Werke mitgegeben hat, lernen wir auch die Entstehung der Sammlung, sowie das Verhältnis der beiden Männer näher kennen, die sich hier als Sammler einerseits und Interpret anderseits zusammengefunden haben. So sagt Bode unter anderem: »In Berlin wird in diesem Sinne (d. h. planmäßig die besten Stücke hervorragender Meister zusammenstellen) erst seit ein paar Jahrzehnten gesammelt. Unter einer Börsenblatt für de» Deutschen Buchhandel 77. J-chrgang. Reihe Sammlungen steht die Sammlung von Oscar Huldschinsky obenan. Wie wenige unserer hiesigen Sammlungen ist sie daher der Ausdruck des Kunstsinns ihres Besitzers, des wachsenden Ver ständnisses für die verschiedensten Gattungen und Richtungen der Kunst, der Freude, die das Finden und Wählen, das Ordnen und Aufstellen der Kunstwerke, der Befriedigung, die die Ver tiefung in sie gewährt. Ist es schon ein Genuß, diese Freude mitzuerleben, als Berater zu helfen, anfangs zu leiten und dann sich in das individuelle Empfinden des sammelnden Freundes hineinzuleben, so bietet die Gelegenheit, das Gesammelte in einem Kataloge zusammenzufassen, in Bild und Wort die Kunstwerke zu veröffentlichen, die angenehme Gelegenheit, jenen Genuß zu erneuern und zu vertiefen«. Neben einigen Plastiken, kunst gewerblichen Stücken und Miniaturen, besteht die Sammlung hauptsächl ch aus Gemälden; unter diesen befinden sich jedoch auserlesene Stücke von ganz hervorragenden Meistern. Um nur einige Namen zu nennen, sind in der Renaissancekunst vertreten: Raffael, Sebastian del Piombo und Sandro Botticelli. Von der holländischen und vlämischen Kunst: Rembrandt, Franz Hals, Gerard Don, Ostade, Jan Steen, Terborch, van Goijen, Ruisdael, Hobbema, van der Neer, Wouwermans, Rubens und Snyders, während die französische Kunst des achtzehnten Jahrhunderts neben anderen: Jean Francois de Troy, Antoine Coypel, Peter Lely und Tiepolo veranschaulichen. Daß es möglich war, diese Sammlung hervorragender alter Kunstwerke noch im Verlaufe der letzten Jahrzehnte erstehen zu lassen, ist bewundernswert. Ein wertvolles Werk zum Studium antiker Kunst ist »Das Alexandermosaik aus Pompeji« von Franz Winter mit drei Tafeln in Farbendruck, Verlag von Schlesier L Schweikhardt in Straßburg i. E. Da das Alexandermosaik als das bedeutendste Zeugnis antiker Farbenbehandlung anzusehen ist, so bildet die von Albert Frisch in Farbenfaksimile-Lichtdruck ausgeführte und in besonders großem Format gehaltene Nachbildung ein äußerst schätzenswertes Material, das durch die Beigabe der farbigen Wiedergaben der beiden bemalten Reliefs vom Alexander sarkophag aus dem Ottomanischen Museum in Konstantinopel noch wesentlich erhöht wird. — Die gleichen Ziele, wie das vorher er wähnte Werk, verfolgt das aus vorzüglichen Photogravüren be stehende Tafelwerk »Altertümer von Pergamon«, herausgegeben im Aufträge des Königlich Preußischen Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten, Verlag von Georg Reimer in Berlin.— Ein interessantes Architekturwerk bietet die Publikation »Das Bruchsaler Schloß«, aus Anlaß der Renovation (1900—1909), herausgegeben von dem Großherzoglich Badischen Ministerium der Finanzen — 6 Farbendrucke, 63 Lichtdrucke, 12 Photolithographien und 1 Textheft, bearbeitet von Fritz Hirsch, Heidelberg, Carl Winter's Universitätsbuchhandlung. In eingehender Forschungsarbeit ist es dem Verfasser gelungen, neue geschichtliche Quellen zu erschließen und an Stelle der bisherigen vielfach hypothetischen Baugeschichte urkundliche Daten zu setzen. Die von Meisenbach Riffarth L Co. vorzüglich reprodu zierten Blätter zeigen Naturaufnahmen, sowie Grundrisse und Aufrisse des wertvollen Dokuments des Barockstils, das, von 1720—70 erbaut, früher fürstbischöflich Schönbornsches Residenz schloß war.— Nicht minder schätzenswert erscheint das Mappenwerk »Die Burgen Italiens« in allerhöchstem Aufträge des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen Wilhelm II. veröffentlicht. Bau geschichtliche Untersuchungen über die Entwicklung des mittel alterlichen Wehrbaues und die Bedeutung der Burgreste für die Kenntnis der Wohnbaukunst im Mittelalter von Professor Bodo Ebhardt, Verlag von Ernst Wasmuth in Berlin. Die zahlreichen in Lichtdruck ausgeführten Blätter zeigen ebenfalls außer Gesamtansichten der Bauwerke auch Details, sowie Grund riß- und Aufrißzeichnungen. — Ferner sei noch auf weitere neuere Publikationen hingewiesen: »Entwurf für ein einge bautes Wohnhaus«, Vorlagenwerk zum Gebrauch in gewerb lichen Fortbildungsschulen; im Aufträge des k. k. Ministeriums für öffentliche Arbeiten herausgegeben von Franz Schiesthaler, 25 Tafeln mit Text, Verlag von Karl Graeser L Co. in Wien; — »Handwerkliche Schnitzereien des XVI. und XVII. Jahr hunderts aus Schleswig-Holstein«, herausgegeben von vr. Ernst Sauermann, Verlag von Heinrich Keller in Frankfurt a. M., sowie auf die in demselben Verlage erschienene »Geschichte der Goldschmiedekunst« auf technischer Grundlage von Max Rosenberg 974
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