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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.06.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-06-21
- Erscheinungsdatum
- 21.06.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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7858 Börsenblatt s. b. Tkschn Buchhandel Nichtamtlicher Teil. 140, 21, Juni 1910 Nichtamtlicher Teil. Das Buchgewerbe auf der Brüsseler Weltausstellung. Von Jos, Thron, (Fortsetzung aus Nr, 98 d, BI,) 3, Die deutsche Abteilung, Der Gebäudekomplex der deutschen Ausstellung befindet'sich ungefähr an dem dem Haupteingang entgegengesetzten Ende, Man hat bis dahin ungefähr eine Viertelstunde Wegs zurück zulegen, So abwechselnd dieser Weg auch ist — er führt an fast allen größeren Gebäuden vorbei und bietet namentlich in der stets be lebten »ä.vsune des dlations« dem Besucher viel Zerstreuung —, so ist es trotzdem mit Freuden zu begrüßen, daß neuerdings eine schmalspurige Verkehrsbahn angelegt worden ist, die eilige Be sucher unter Umgehung der Unebenheiten des Terrains schneller zum Ziele führt. Letztere geben der Ausstellung — ähnlich wie in Paris die Seine — mit Rücksicht aus deren landschaftliches Ge- samtbild einen besonderen Reiz, Die Ausstellung lehnt sich an die Nordseite des prächtigen » Uois äe In Oamdre« an, dem gerade diese Terrainverschiedenheitcn des Brabanter Hügellandes zugute kommen, — doch ist es zu bedauern, daß die deutschen Gebäude niedriger liegen als der größere Teil der übrigen Pavillons und Hallen, da ihr architektonisches Bild dadurch nicht recht zur Geltung kommt und sie im Gegensatz zu den höher gelegenen Hallen der belgischen, englischen und französischen Abteilungen gedrückt erscheinen. Aus gleichem Plan niit der deutschen Ausstellung liegen die Pavillons von Italien, Uruguay und der stattliche Bau des Fürstentums Monaco, ihr gegenüber, durch den holländischen Garten getrennt, die charakteristische, architektonisch recht wirksame Fassade der holländischen Ausstellung, Der Nächstliegende Eingang befindet sich am linken Ende der deutschen Halle (»Portal M, 2: Raumkunsthalle«); er ist architek tonisch anspruchslos, führt uns jedoch am nächsten zu unserem Ziel, der buchgewerblichen Ausstellung, während die weiter rechts liegenden Eingänge zur Jndustriehalle und ins Deutsche Haus führen. Wir durchschreiten zwei geräumige Vorhallen — von der zweiten gehen links und rechts die Säle der umfangreichen Raum kunstausstellung aus — und finden uns nach dem Hinabsteigcn einer kleinen Treppe sofort von Büchern umgeben. Es sind die verschiedenen Musterbibliotheken, die das Kultus ministerium in seiner großartigen Unterrichtsausstellung hier zur Aufstellung gebracht hat. Wir kommen später darauf zurück und gehen nun, nach Durchschreiten eines Mittelganges, direkt aus den ersten Saal der von dem Deutschen Buchgewerbe- vereiu in Leipzig organisierten und durchgesllhrten Abteilung »Buchgewerbe und Photographie« zu, in dem die Reichs- druckerei die schönsten und wertvollsten Erzeugnisse ihrer vielseitigen Drucktätigkeit ausstellt, EL sind zum Teil dieselben Werke, die sie auch auf den Weltausstellungen von Paris und St, Louis bereits vorgelegt hat: teils monumentale, dem Buchhandel längst bekannte und in Fachkreisen vollauf gewürdigte Prachtwerke, wie das Peter Flötner-Werk, die Persischen Gedichte des Sultans Selim I,, die Italienischen Porträtskulp turen, Musäus' Chronika der drei Schwestern (Stargardt, Berlin), die Sammlung der Druckschriften des 15, bis 18, Jahr hunderts (H a r r a sso w itz), die neue Bibelausgabe der Preußischen Haupt-Bibelgesellschaft in Berlin in füns ver schiedenen Einbänden, davon drei nach Entwürsen von Jos, Sattler und je einer nach Entwürsen von Walter Tiemann und L, Sütterlin, Während, die vorgenannten Werke der kostbaren Einbände wegen in verschlossenen Glaskästen ausgelegt sind, enthält ein zweiter Tisch andere, offen aufliegende Werke, darunter einen Band der Zeichnungen alter Meister im Kupser- stichkabinett der königlichen Museen (Grot e), die Zeichnungen Albrecht Dürers, das interessante Goya-Werk, einen Band der »kckouunienta Olormaniav et Italiae t^xograxbiea« (H al ias s o w i tz), ein Album »Akzidenzdrucksachen« mit typographisch hochbedeutenden Adressen an Fürsten, Behörden, Gelehrte und andere Persönlichkeiten, ein Schriftprobenalbum, Die an den Wänden befindlichen Kunstblätter geben dem Saal das Aussehen eines kleinen Kunstsalons und machen den Be sucher mit der außerordentlich großen Vervollkommnung ver traut, die die Reichsdruckerei auf dem Gebiete der ver schiedenen Jllustrationsversahren (Hochdruck, Flachdruck, Tief druck) erreicht hat, die im Ausland nicht genügend bekannt sein dürfte, da die Reichsdruckerei in der Hauptsache nur als Herstellerin von Banknoten, Wertpapieren und Postwert, zeichen bekannt ist: 22 sarbige Kupferdrucke (Heliographie) nach englischen und französischen Stichen des 18, Jahrhunderts, die von den Originalen kaum zu unterscheiden sein dürsten und sie an Farbenreinheit sicher übertressen, 10 heliographische Reproduk tionen, mehrere farbige Lichtdrucke, 4 sarbige Anstiersteindruckbilder von Skarbina und Kampf aus Voigtländers Verlag, 8 farbige Holz- und Metallschnitte von Krüger, alle in einsach-vor- nehmen Holzrahmen, Andere Rahmen enthalten Probedrucke von Banknoten und Briesmarken (darunter die sür Dänemark, Island, Bosnien, Rumänien ausgeführten), von Exlibris, Aktien und anderen Wertpapieren, Diplomen und Vorsatzpapieren, Ein 16 seitiges, typographisch gefällig ausgestattetes Prospekthest gibt gedrängte Auskunft über die Organisation dieser Musteranstalt, und die darin mitgeteilten Zahlen sprechen für ihren großen Umfang, In der Annahme, daß sie auch im deutschen Buchhandel vielfach noch nicht bekannt genug sind, seien einige dieser Zahlen hier mitgeteilt: Die Reichsdruckerei beschäftigt ein Gesamtpersonal von 2430 Köpsen; der Papierverbrauch eines Jahres repräsentiert einen Wert von 3 Millionen Mark; die Maschinenabteilung enthält rund 1200 Maschinen; die Schrift gießerei beschäftigt 14 Gießmaschinen, In den beiden Haupt abteilungen (für Geldwert-Drucksachen und Buchdruck) sind 13 Kupferdruckschnellpressen, 31 Kupserdruckhandpressen, 6 Buch druckrotationsmaschinen, 11 Doppelschnellpressen, 91 einfache Buchdruckschnellpressen und 18 Buchdruck-Hand- bzw, -Tiegeldruck pressen sowie 11 Setz- und Gießmaschinen im Gange, und sür die zweite Abteilung allein arbeiten neben letzteren 270 Schriftsetzer, Der sich anschließende »8, Raum« enthält die Sonder gruppe »Buchkunst« (13 Tische) und die Kollektivausstellung des «Bundes der chemigraphischen Anstalten Deutschlands«, Von letzterem befinden sich an den Wänden farbenprächtige Probe drucke, nach den verschiedenen photomechanischen Verfahren hergestellt, die überzeugend den hohen Stand der technischen und künstlerischen Leistungsfähigkeit der deutschen photo mechanischen Reproduktionstechnik veranschaulichen, vor allem die in großer Anzahl ausgestellten, hervorragend schönen Faksimiledrücke (Dreifarbenlichtdruck) der Hofkunstanstalt Alb, Frisch in Berlin (Handschristenminiaturen aus der berühm ten Faksimileausgabe des > Lreviarium Olriinaui«, aus das die deutsche Jllustrationstechnik stolz sein darf), klassische Gemälde (wie Dürers Holzschnitte und Metsys Genter Altar) und natur geschichtliche Illustrationen, Von den zehn Ausstellern dieser Gruppe seien ferner die Firmen Georg Büxenstein in Berlin und Meisenbach Riffarth L Co, in Berlin— Leipzig—München noch besonders erwähnt, Unter der Sondergruppe »Buchkun st« ist die Firma Die- derichs in Jena mit beinahe 5 Tischen weitaus am stärksten vertreten, Uber die Qualität der von dieser Firma, deren bahn-
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