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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.06.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-06-21
- Erscheinungsdatum
- 21.06.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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140, 21. Juni 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 7363 erzielten Kaufpreise und dem wirklichen Werte des Bechers be schlossen diejenigen Jnnungsmitglieder, die infolge ihrer Nicht anwesenheit in der außerordentlichen Generalversammlung dem Berkaufe des Bechers nicht zugestimmt hatten, am 27. März 1906 nachträglich ihre Genehmigung zu versagen und den Kaufvertrag anzufechten. Dieser Beschluß ist Stern am 29. März bekannt gegeben worden. Nach § 89b der Gewerbeordnung für das Deutsche Reich bedürfen Innungen der Genehmigung der Aufsichtsbehörde bei der Veräußerung von Gegenständen, welche einen geschicht lichen, wissenschaftlichen oder Kunstwert haben. Der verkaufte Becher habe für die Innung einen hohen geschichtlichen und wissenschaftlichen Wert, sein Kunstwert sei durch die Höhe des erzielten Kaufpreises erwiesen. Zum Verkaufe des Bechers habe es deshalb der Genebmignng des der Innung als Aufsichtsbehörde Vorgesetzten Magistrates der Stadt Breslau bedurft, die nicht eingeholt worden sei. Mangels dieser Genehmigung sei der ab geschlossene Kaufvertrag nichtig und die Innung zu dem Klage anträge berechtigt, den Kunsthändler Stern zu verurteilen, den am 12. Dezember 1905 gekauften Becher gegen Rückzahlung des Kaufpreises zurückzuerstatten oder dessen Beschaffung von Dritten zu bewirken. Das Landgericht München verurteilte Stern alternativ, gegen Rückerstattung des Kaufpreises und der Kopie den Becher an die Klägerin zurückzugeben oder dessen Beschaffung zu bewirken. Gegen dieses Urteil legte der Beklagte beim Oberlandes gericht München Berufung ein mit der Behauptung, sein guter Glaube decke den Mangel des Kaufvertrages. Die Klägerin er weiterte durch Abschlußberufung ihren Klageantrag dahin, den Be klagten eventuell zur Zahlung von 50 000 nebst 4 Prozent Zinsen unter Abzug von 15 000 zu verurteilen. Ein Beweis beschluß des Landgerichts, die offene Handelsgesellschaft Drey L Stern in München solle vernommen werden, war vom Ober landesgericht aufgehoben worden. Das Oberlandesgericht München legte dem Beklagten einen richterlichen Eid dahin auf, zu schwören, daß er im Zeitpunkte der Weiterveräußerung des Bechers nicht gewußt habe, daß die vereinigte Fleischerinnung Breslau zum Verkaufe des Bechers der Genehmigung ihrer vor- gesetzten Behörde, des Magistrats Breslau, bedurft hätte. Schwöre der Kläger diesen Eid, so solle die Klage abgewiesen werden, schwöre er ihn nicht, so solle der Klageantrag als dem Grunde nach für gerechtfertigt angesehen und der Beklage zum Schadens ersätze nach § 989 des Bürgerlichen Gesetzbuchs verurteilt werden. Die Verhandlung vor dem Reichsgericht, die am 17. d. M. begonnen hatte, wurde auf den 28. Juni vertagt. Wir werden weiter über den Prozeß berichten. Baron Schröders Vermächtnis an die Hamburger Knnsthalle. — Der bekannte Londoner Bankier und Kaufmann John Henry Freiherr ».Schröder, ein geborener Hamburger, hat vor kurzem seiner Vaterstadt und damit dem deutschen Vaterlande ein unschätzbares Legat, seine aus mehr als 60 deutschen, fran zösischen und anderen Meisterwerken bestehende Bildergalerie vermacht. Der Direktor der Hamburger Kunsthalle, Alfred Licht- wark, ist soeben von der Besichtigung der Gemälde aus England zurückgekehrt, und so läßt sich ein Überblick über diesen Zuwachs der deutschen Sammlungen gewinnen. Die Galerie enthält vier Genrestücke von Ludwig Knaus (darunter den »Rechtsstreit«), drei Jugendwerke von Andreas Achenbach, ein Pferdebild von Adolf Schreyer, zwei Landschaften von Karl Friedrich Lessing, eine Schmiede von Adolf v. Menzel, eine Landschaft des Düssel dorfers Hans Frederik Gude, einen »ungarischen Topfmarkt« von C. v. Pettenkofen und drei Tierbilder von Teutwort Schmitsen. Von Franzosen sind folgende vertreten: Camille Corot mit einer Flußlandschaft, Charles Pierre Daubigny mit Tierkompositionen und Stimmungsstücken, Jules Dupre, Rosa Bonheur, Troyon, A. Gabriel Decamps mit einem »italienischen Dudelsack pfeiffer«. Ferner erscheint da »Phryne vor den Richtern« von Jean Leon Jerome, zwei Jdealportraits (Napoleon I., Peter der Große) von Paul Delaroche, ein Kostümstück von Roybet und last not lea-st sechs kostbare Genre- und Kostümbilder von Meissonier. Genannt seien hier vor allen der bekannte »Raucher« (1839), die »Schachspieler« (1841), der Musketier Louis XIII. und das große Sergeantenporträt. Hierzu gesellen sich zwei Gemälde von I. A. Leys (aus Antwerpen), sechs archaistisch-stilisierte Bilder von Alma-Tadema, ein Michael Munkäcsy, zwei Landschaften des Schweizers A. Calame, ein historisches Gemälde von Ary Scheffer und zwei Meisterwerke des Belgiers Louis Gallait. (Vossische Zeitung.) Druckerei- uud Berlags-Aktien-Gescllfchaft vorm. R. v. Waldheim, Jos. Sberle ä- 15o. in Wien. — Das Ministerium des Innern hat die von der Generalversammlung der Aktionäre »Druckerei- und Verlags-Aktien-Gesellschaft vorm. R. v. Waldheim, Jos. Eberle L Co.« in Wien am 9. Mai 1910 beschlossene Änderung der Gesellschaftsstatuten genehmigt. (Wiener Zeitung Nr. 137 vom 18. Juni 1910.) F. Bruckmann Aktiengesellschaft. Sitz München. — Handels registereintrag: München. Veränderungen bei eingetragenen Firmen. F. Bruckmann Aktiengesellschaft. Sitz München. In der Generalversammlung vom 8. Juni 1910 wurde die Abänderung des Gesellschaftsvertrages hinsichtlich der Vertretung der Gesell schaft beschlossen: Besteht der Vorstand aus mehreren Mitgliedern, so ist zu Willenserklärungen, insbesondere zur Zeichnung des Vorstands für die Gesellschaft die Mitwirkung zweier Vorstands mitglieder oder eines Vorstandsmitglieds und eines Prokuristen erforderlich. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, einzelnen Vorstands mitgliedern die Befugnis zu erteilen, die Gesellschaft allein zu vertreten. München, den 16. Juni 1910. (gez.) K. Amtsgericht. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 140 vom 18. Juni 1910.) «Mitteldeutsches Vereins-Sortiment in Frankfurt a.M.— Die außerordentliche Generalversammlung des Mitteldeutschen Vereins-Sortiments findet am 28. Juni d. I., vormittags 9 Uhr im Geschäftslokale in Frankfurt a. M., Kerbengasse 8, statt. (Vgl. die Anzeige auf S. 7404 d. Bl.) * Versteigerung von alten Kunstblättern in Amster dam. — Die Ordnung der Versteigerungen der Sammlungen O. Brenner und C. M. van Gogh bei R. W. P. de Vries in Amsterdam, deren Katalog in Nr. 131 d. Bl., S. 6896 verzeich net ist, ist nachträglich wie folgt festgesetzt: Montag 20. Juni, abends 7'/, Uhr . . . .Nr. 1 -387. Dienstag 21. „ morgens 10'/, „ . . . . „ 388—885. abends 7»/, „ . . . . „ 886—1311. Mittwoch 22. „ „ 7'/, 1312—1744. Donnerstag 23. „ „ 7'/, „ . . . . „ 1745—2177. * Deutsch-evangelischer Frauenbund. — Die 9 General versammlung des Deutsch-evangelischen Frauenbundes (Sitz: Hannover) tritt in den Tagen vom 22.—23. Juli in Koblenz zusammen. * Goethe-Gesellschaft. — Am 18. Juni vormittags wurde die diesjährige Generalversammlung der Goethe-Gesellschaft in Weimar gehalten und damit die Feier fünfundzwanzig jährigen Bestehens der Gesellschaft verbunden. Geheimrat Professor Erich Schmidt hielt die Festrede. Professor Bernhard Suphan sprach für das Goethe-Schiller-Archiv, vr. Wolfgang v. Oettingen für das Goethe-Nationalmuseum; Professor H. G. Fiedler (Oxford) übergab eine Glückwunsch adresse der englischen Goethe-Gesellschaft. Zu Ehrenmitgliedern der Goethe-Gesellschaft wurden ernannt: Marie v Ebner-Eschen- bach, Alexander v. Gleichen - Rußwurm, Friedrich Spielhagen, August Donndorf; die neugeschaffene Goethe-Medaille erhielten Professor vr. Julius Wahle-Weimar, Max Morris-Berlin. Die Reihe der Festlichkeiten fand ihren Abschluß mit einem prächtigen Parkfest in Tiefurt, an dem das Großherzogspaar im Kostüm der Karl-August-Zeit teilnahm. Etwa 6000 kostümierte Festgäste wogten in dem Parke auf und ab. Der Festplatz stellte den »Jahrmarkt von Plundersweilern« vor. Die Aufführung von Goethes »Fischerin« am Ufer der Ilm war sehr eindrucksvoll. Johannisfeuer warfen bei hereinbrechender Nacht ihre Lichter 964»
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