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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.04.1924
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- 1924-04-07
- Erscheinungsdatum
- 07.04.1924
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X- 83. 7. April 4S24. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 47gY hältnismäßig gering und gerade genügend, dem Verleger unter Weiter- llbernahms eines wesentlichen Teiles des Risikos die Herausgabe ge rade noch zu ermöglichen. Der Verleger war noch imstande, einen Teil des Risikos zu tragen, er zehrte an seinen Lagerbeständen und hatte durch die Lieserung nach dem Auslande, die er mit Valutazu- l'chlägen versehen konnte, Einnahmen, die einen Teil der Verluste tra gen konnten, die ihm unfehlbar bei den für das Inland festgesetzten Verkaufspreisen seiner Verlagsartikcl entstanden. Die Schlüsselzahl des BörsenoerelM hielt sich in bescheidenen Grenzen, sie betrug im Januar 788, im Juni 1823 SSM. Mit dem Einsetzen der rapiden Geldentwertung änderte sich dieses Verhältnis. Die Zuschläge des Buchdruckes, die in, April noch Friedenspreis mal SSM betrugen, stie gen Ende Oktober 1928 aus LS Milliarden mal Friedenspreis. Nicht annähernd folgten dieser Preissteigerung die Schlüsselzahlen des Bör senvereins, die am 24. Oktober 1928 die Höhe von 18 Milliarden er reicht hatten. Ende September trat eine grundlegende Änderung in dem Ausfuhrgeschäft ein. Die Aussuhrkontrolle der Bllchcrscndungen wurde aufgehoben, da die deutsche Bücherproduktion nur noch zu Be dingungen möglich war, die über dem Weltmarktpreis lagen, und damit die Notwendigkeit sortsiel, den deutschen Markt gegen den Ausverkauf durch das Ausland zu schützen. Damit ging zugleich ein Teil der aus Valutazuschlägen stammenden Mehreinnahmen dem Verlagsbuchhandcl verloren. Die Folgen dieser Verhältnisse zeigten sich bald: erhöhte Her stellungskosten, Absatzstockung durch die für de» Mittelstand, den Haupt- abnehmcrkreis wissenschaftlicher Literatur, nicht mehr erschwinglichen Preise,und dieFcststellung, dass die seither gemachten angeblichen Gewinne Scheiugewinn« gewesen waren, führten zu schweren Erschütterungen des Verlagsbuchhandels, der sein Betriebskapital geschwunden sah. In der Notgemeinfchast überstürzten sich die Anträge auf Erhöhung der zugesicherten Zuschüsse für die in der Herstellung befindliche» Zcit- schriftenbände und Einzclwcrke, sowie Anträge für durch die Verhält nisse notleidend geworden« Unternehmungen, die bisher von der Not- gemeinschast noch nicht unterstützt worden waren. Demgegenüber konnten die von den beteiligten Stellen des Reiches der Notgemein- schast zugesicherten Beträge infolge der Finanzlage des Reiches nicht zur Auszahlung gelangen, schnelle Hilse der Notgemeinfchast war da her unmöglich. Das Präsidium der Notgcmcinfchast hat mit Rundschreiben vom 2L. August und 27. September 1828 den Vorsitzenden der Fachaus schüsse von den im Verlagsbuchhandel eingetrctenen Verhältnissen Kenntnis gegeben und dabei zum Ausdruck gebracht, das; es der Not- gemcinschast für die Folge vielleicht nur möglich sein würde, die augc- sangcnen Zcitfchristenbände und Einzelwerke zum Abschluß zu brin gen, und hat weiter gebeten, diejenigen Zeitschriften zu bezeichnen, deren Erhaltung im Interesse der deutschen Wissenschaft als unbedingt notwendig anzufehen sei. Die Fachausschüsse haben daraufhin etwa 1ZÜ Zeitschriften als solche benannt. Tie Tagespresse beschäftigte sich unter dem Stichwort »Das Ende des wissenschaftlichen Buches- eingehend mit der in Erscheinung getre tenen Not, nachdem die Verlegervereiniguugen in Stuttgart, München und Schlesien Beschlüsse gesagt hatten, die Produktion bis aus wei teres einzustellcn, und ein« große Anzahl Leipziger und Berliner Ver leger gleiche Massnahmen getroffen hätten. Zur Besprechung der entstandenen Lage lud der Herr Präsident der Notgemeinschaft am IS. September 1823 den Verlags-Ausschuss unter Hinzuziehung weiterer Sachverständiger ein. Es nahmen au dieser Versammlung unter dem Vorsitz des Herrn Präsidenten der Notgemeinschast außer den Mitgliedern des Verlags-Ausschusses und Exz. v. Harnack als Vorsitzendem des Hanptausschusses die Herren Ministerialrat Tonnevcrt vom RcichSministerium des Innern, Ober regierungsrat vr. Fehler vom Reichsivirtschaftsministcrium, Ministe rialdirektor vr. Krüh vom Preussischcn Kultusministerium, sowie Mit glieder des Reichstages: die Herren Professoren Götz, Grotsahn, Hötzsch, Schreiber und Herr vr. Moses, außerdem die Herren Geheim rat Pros. v. Stutz, Generaldirektor vr. Milkau, die Verlagsbuchhänd ler vr. Giesecke, Leipzig, vr. Paetel, Berlin, R. Quelle, Leipzig, Rein hardt, München, vr. Schumann, Stuttgart, teil. An der Hand ein gehenden statistischen Materials konnte der Versammlung nachgewiesen iverden, daß von Slpril 1822 bis August 1828 von der Notgemcin- schaft unterstützt worben waren 278 Zeitschriften im Umsange von 8 81'1 Druckbogen- und 188 Einzelwerke im Umfange von 3 228 Druck bogen, und dah ein wesentlicher Teil der Zeitschristen das Erscheinen hätte einstclleN müssen bzw. der weitaus größte Teil der Einzelwerkc nicht hätte zur Veröffentlichung gelangen können, wenn nicht die Rot gemeinschaft helfend eingetreten wäre. Klar war sich indes auch die Versammlung darüber, dah es den seither geförderte» Zeitschriften unmöglich sei, das Erscheinen sortzusetze», wenn die Notgemeinschast ihre Unterstützung einftellen mühte, weil deren Mittel erschöpft seien. In einer den zuständigen Stellen zur Kenntnis gebrachte» Ent schließung sind die In der Versammlung vom 18. September leitenden Gesichtspunkte eingehend dargelegt, und es ist auf die unabsehbaren Folgen für die deutsche Wissenschaft hingewiesen worden, falls di« Notgemeinfchast gezwungen sei, ihre Hilsstätigkeit im Interesse wissen schaftlicher Veröffentlichungen einzuschränken oder gar einzustellen. Noch einmal hatte die Notgemeinschast Gelegenheit, in größerem Kreise von Gelehrten sich über ihre Arbeit aus dem Gebiete der Unter stützung wlsfenschaftlicher Erscheinungen zu äußern. Am 3V. Oktober 1828 versammelte sich der Hauptausschuß der Notgemeinschast. Aus seiner Tagesordnung hatte er eine Besprechung über die Lage der ivissenschastUchen Druckwerke vorgesehen. Der von der Geschäftsfüh rung des Verlags-Ausschusses erstattete Bericht konnte zu keinem ande ren Beschluß kommen als dem, daß die Tätigkeit des Verlags-Aus schusses als beendet angesehen werden müßte, falls cs »ich« gelingen sollte, vom Reiche weitere Mittel zur Fortführung der übernommenen Aufgaben zu erhalten. Der Hanptausschuß war sich einig darüber, baß für die deutsche Wissenschaft das Einftellen von Druckzufchüssen an ge fährdete Zeitschrift«» und Druckwerke eine Katastrophe bedeuten müßte und alle Kräfte einzusetzen seien, um eine solche zu verhüten. Nach den von den amvesendcn Herren Vertretern der Reichsregiernng ab gegebenen Erklärungen, die der Notlage der Notgemeinschast verständ nisvoll Rechnung trugen, durste die Versammlung die Hoffnung hegen, daß die Notgemeinfchast so bald, als es nur die Finanzlage des Reiches gestatten würde, flüssige Mittel zur Fortsetzung ihrer Tätigkeit erhal ten würde. Infolgedessen war der Hauptausschuß in der Lage, den vorgeschlagenen Grundsätzen snr die weitere Behandlung von Anträgen über Zuschüsse zur Weitercrhaltung wissenschaftlicher Zeitschriften und zur Drucklegung wissenschaftlicher Werke seine Zustimmung zu erteilen. Diese Grundsätze lauten: 1. »Die Unterstützung zur Herausgabe von Druckschriften durch di« Notgemeinschast soll ausschließlich von dem Gesichtspunkte aus ge schehen, di« Veröffentlichung überhaupt zu ermöglichen. Rücksichten aus eine Verminderung des Verkaufspreises müssen zunächst zu rückgestellt werden. Demnach sollen Werke und Zeitschriften, die in einer Auflage von 1888 und mehr erscheinen können, unter diesenigsn, die in der Regel von der Notgemeinschast nicht zu unter stützen sind, und deren Herstellungskosten durch Einnahmen aus dem Verkauf gedeckt werden müssen. Die Verbilligung deutscher Bücher für gelehrte Käufer muß den Gegenstand besonderer Er wägungen bilden und kann nur im Falle wesentlich erhöhter Reichs zuschüsse in Angriff genommen werden. 2. Periodische Unternehmungen, das sind Zeitschriften und Fort setzungswerke, müssen, wenn der Fachausschuß ihre Beiterverös- fentlichung im Interesse der Wissenschaft als dringend notwendig bezeichnet und der Verlags-Ausschuß noch Prüfung der wirtschaft lichen Unterlagen Zuschüsse für erforderlich erachtet, auf Antrag der Herausgeber oder der Verleger auch ferner im Nahmen der der Notgemeinfchast zur Verfügung stehenden Mittel unterstützt werden. Die Höhe der Anschüsse, möglichst in fester Währung, Nenten- mark, die Bedingungen, unter denen sie zur Auszahlung gelängen, setzt nach Äußerung des Verlags-Ausschusses das Präsidium fest. Für Reihenschristen und Einzcliverk« gilt sinngemäß das gleich«. 3. Die Zuschüsse sollen in der Reges wie bisher nach Leistung der vom Verleger übernommenen Verpflichtung zur Auszahlung kom men, doch können nach bcigebrachten Belegen im Interesse des Zu standekommens des Druckwertes Vorschußzahlungen bis zur ganzen Höhe der bewilligten Summe stattfinden, 4. Die der Notgemeinschast zur Unterstützung von Druckwerken zur Verfügung stehenden Mittel sind in erster Linie zur Fertigstel lung der im Druck befindlichen Zeitschristenbände und Einzel werk« unter entsprechender Aufwertung der zugesicherten Zuschüsse zu verwenden. Rechtliche oder moralische Verpflichtungen, die durch die jeweils zur Verfügung stehenden Mittel nicht voll zu decken sind, kann die Notgemeinfchast nicht übernehmen.- Der Notgemeinschast find zugeflossen als fünfprozentiger An teil aus der Rückverglltungskafse für die deutsche Presse vom 27. Ja nuar bis 7. November 1823 1 188112 888 888 Papiermark, aus der vierprozentigen Abgabe des Buchhandels aus Auslandlieserungen und aus Abgaben sllr Buchhändlerliesernngen auf Grund von Reparations leistungen in der Zeit vom 6. November 1822 bis 1. Oktober 1823 143 946 888 88Ü Papiermark, Diese Beträge waren seinerzeit hoch, als sie eingingcn, und sie haben entsprechende Verwendung gesunden und dem Verlags-Ausschuß wesentliche Hilfe gebracht, sie sind aber ',1t
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