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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-06-08
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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129. 8. Juni 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s d. Dlschn. Bnchhanbcl. 6803 dem Ladenpreis zu verkaufen, weil damit ein bestimmter Kontrakt eingegangen sei. In beiden Fällen wurde der Rechtsstreit bis zum obersten Gerichtshof des Staates New Aork durchgeführt. Der Gerichts hof erklärte, daß ein bestimmter, rechtlich bindender Kontrakt nicht vorliege. Der Präzedenzfall der Grammophon-Gesellschaft muß also doch wohl klarer gelegen haben. Die amerikanischen Verleger werden sich daher, um das Unterbieten des Laden preises unmöglich zu machen, in jedem einzelnen Falle, in dem sie mit einer Berkaufsfirma in Verbindung treten, erst einen Verpslichtungsschein ausstellen lassen müssen, der kontraktlich bindende Rechtskraft besitzt. L. 8. Jubiläum der königlichen Sächsischen Porzellanmanu faktur. — In Anwesenheit der gesamten sächsischen Königs familie, sämtlicher Minister und von etwa 2600 Festgästen fand am 6. Juni in der Manufaktur und auf der Albrechtsburg zu Meißen die Festfeier des 200jährigen Gründungstages der Königlich sächsischen Porzellanmanufaktur statt. Verband der deutschen Zeitungsbeamten, Ortsgruppe Leipzig. — In Nr. 114 und 116 d. Bl. haben wir von einem Zusammenschluß der deutschen Zeitungsbeamten zu einem allgemeinen Verband berichtet. Kürzlich wurde nun in Leipzig eine Versammlung zum Zwecke der Gründung einer Ortsgruppe abgehalten. Herr Beyer (Leipz. Neueste Nachrichten) eröffnete die Versammlung und begrüßte die Erschienenen. Von Herrn Hertel (Leipz. Neueste Nachr.) wurde die Notwendigkeit der Gründung einer Ortsgruppe in über zeugender Weise dargetan. Die Anwesenden stimmten dieser Gründung zu. Bei der Wahl zum Vorstand ergab sich fol gendes Resultat: 1. Vorsitzender Expeditionsvorsteher Rothe (Welt und Haus); 2. Vorsitzender Expedient Marth (Leipziger Tageblatt); 1. Kassierer Beyer (Leipz. Neueste Nachr.); 2. Kassierer Feustel (Leipz. Tagebl.); 1. Schriftführer: Franke (Annoncenexped. Mosse); 2. Schriftführer: Unger (Allgem. Zeitung). Der Vorstand wurde von der Versammlung beauftragt, die Statutenberatung und ihre Ausarbeitung vorzunehmen. Die nächste Versammlung wurde auf den 10. Juni festgesetzt; sie wird im Buchgewerbehaus stattfinden. Deutscher Weltbund. — Der Deutsche Werkbund, gegründet im Jahre 1908 zu dem Zwecke, Künstler und Firmen der In dustrie und des Handwerks zusammenzufassen und durch gemein sames Wirken die deutsche Arbeit technisch und geschmacklich zu veredeln, hält seine dritte Jahresversammlung vom 10.—12. Juni in Berlin ab. Den Anlaß gaben zunächst die beiden wertvollen Ausstellungen, die im Juni des Jahres in Berlin stattfinden, die allgemeine Städtebauausstellung und die II. Ton-, Zement- und Kalkindustrie-Ausstellung. Beide Veranstaltungen beweisen, wie mannigfach künstlerischer und ge- werblicher Fortschritt aufeinander angewiesen sind; eine Tatsache, die für die Gründung des Deutschen Werkbundes maßgebend war. Mit dem reichhaltigen Programm der Jahresversammlung ist auch der zweite Jahresbericht des Deutschen Werkbundes über das Geschäftsjahr 1909/10 versandt worden. Unbekannte Lchnbartgcdichte. — In der Berliner könig- lichen Bibliothek ist vor kurzem eine 1780 in Frankfurt und Leipzig anoym erschienene »Anthologie deutscher Gelegenheitsgedichte« ausgefunden worden, die u. a. zehn bisher verloren geglaubte oder völlig verschollene Gelegenheitsgedichte von Ehr. Fr. D. Schubart enthält. Wie ihr Entdecker, Kand. A. Nutzhorn, im »Schwäbischen Merkur« mitteilt, gehören die Gedichte, die teils aus Schubarts Briefwechsel, teils aus seiner auf dem Hohenasperg nieder geschriebenen Selbstbiographie als sein Eigentum nachgewiesen sind, sämtlich der voraspergischen Zeit des Dichters an, also dem Lebensabschnitte Schubarts, über dessen literarische Bedeutung, wie biographische Einzelheiten wir gerade sehr wenig aufgeklärt sind. Sie sind lediglich Gelegenheitsgedichte, die Schubart nicht für die Öffentlichkeit, sondern mehr für seinen Bekannten- und Verwandtenkreis bestimmt hatte, und erschienen als Sammlung von Einzeldrucken. Diese Sammlung wird in der ganzen zeitgenössischen Literatur nur in Haugs »Schwäbischem Magazin«, Jahrgang 1780 (Seite 502—506), erwähnt. Unter den zehn wiedergefundenen Gedichten, die, dem damaligen Zeit geschmack entsprechend, vielfach ziemlich lang sind, befinden sich neben einigen uns heute manchmal etwas schwülstig anmutenden, nichtsdestoweniger aber biographisch interessanten Gedichten mehrere Oden von wirklich hohem, poetischem Reiz und geradezu künstlerischer Vollendung. U. a. ist darunter auch die bisher ver geblich gesuchte Ode »Der gute Fürst«, ein Gegenstück zu Schubarts »Fürstengruft« und zugleich sein ältestes gedrucktes Gedicht, das bisher für verschollen galt. Schumann - Nicolai - Ausstellung in Berlin. — Anläßlich der Hundertjahrfeier dieser beiden Komponisten ist am 5. Juni in Berlin im Lessinghaus-Museum (Königsgraben 10) eine Ausstellung eröffnet worden, die noch am Mittwoch den 8. und Sonntag den 12. Juni von 11—1 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen sein wird. Zahlreiche Leihgaben aus Privatbesitz sind dafür zur Verfügung gestellt worden. Die Nicolai-Ausstellung wird durch das reiche Material repräsentiert, das der demnächst erscheinenden Nicolai- Biographie von Georg Richard Kruse zur Grundlage gedient hat. Viele lange verschollen gewesene Notenmanuskripte, die Tage bücher, dargeliehen von Otto Lehmann, Handschriftliches aus dem Besitz von Bertha Schröder, Partituren aus der Bibliothek der Singakademie, des Tonkünstlervereins usw. werden zum ersten Male der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Einheitliche Rechtschreibung im Anzeigenteil. — In einer der letzten Nummern des »Zeitungs-Verlags« tritt ein Herr U. U. für die streng durchgesührte Anwendung der neuen Recht schreibung im Anzeigenteil der Zeitungen mit folgenden Worten ein: Noch immer ist nicht die neue Orthographie in unfern deutschen Tageszeitungen voll zur Einführung gekommen, nicht aus Unkenntnis, sondern aus Gleichgültigkeit oder als Folge einer falschen Rücksicht auf das inserierende Publikum. Während im textlichen Teil der Zeitung im allgemeinen die neue Rechtschreibung angewandt wird, herrscht im Anzeigenteil mit wenigen Ausnahmen orthographische Anarchie. Das kommt daher, daß in vielen Drucke reien noch immer die Vorschrift lautet: »Anzeigen werden nach dem Manuskript gesetzt«. Das geschieht, um Reklamationen des Auftraggebers zu vermeiden. Es ist aber nicht immer der Wille des Anzeigenden, daß man sich genau an seine Schreibweise hält, ausgenommen bei der Schreibung von Firmen. Kein Kaufmann wird etwas gegen die richtige Schreibung seiner Waren einwenden. Wenn aber die Verleger in den Kopf ihres Blattes neben andern auf die Insertion sich beziehenden Hinweisen auch den noch auf nehmen würden: »Alle Anzeigen werden nach der amtlichen Rechtschreibung gesetzt«, dann wäre jeder Reklamation der Boden entzogen. Viel unnütze Korrekturen würden dadurch erspart werden. Die großen, ganze Seiten umfassenden Anzeigen sind nicht immer gleichmäßig geschrieben. Waren, die am Anfang mit C geschrieben sind, stehen in der Mitte oder am Schluß mit Z oder K usw. Da nun mehrere Setzer an einer so großen An zeige setzen und jeder sich nach seinem Stück Manuskript richtet, hat der Korrektor die Pflicht, wenigstens innerhalb einer Anzeige eine gleichmäßige Schreibweise hineinzukorrigieren. Dadurch gibt es häufig in der letzten Minute zeitraubende Korrekturen, die im Zeitungsbetrieb sehr störend wirken. Die Einführung der amt lichen Rechtschreibung würde also auch die technische Herstellung beschleunigen, und darum liegt es im Interesse der Zeitungs verleger, sich mit dieser Frage zu beschäftigen. Wenn nun für die falsche Orthographie in den Anzeigen die Rücksicht auf den Auftraggeber als Entschuldigung gelten soll, welche Entschuldigung hat man dann für die falsche Schreibung der Straßennamen? Nirgends herrscht aber in dieser Beziehung eine größere Ungleich heit als in den Zeitungen Berlins. Namentlich in den kleinen Anzeigen sind die Straßennamen fast durchweg falsch geschrieben. Ein Grund hierfür ist nicht ersichtlich, denn ob man z. B. falsch Kaiser Wilhelmstraße oder richtig Kaiser Wilhelm-Straße, Leipziger- straße oder Leipziger Straße schreibt, bleibt sich in bezug auf die Zeilenzahl gleich. Genau angestellte Untersuchungen haben er geben, daß kaum unter hundert Zeilen ein einziges Mal dadurch eine Zeile mehr entstehen würde. Auch ein Teil unserer Redakteure, namentlich aber die Sport redakteure, halten noch immer bei einigen Wörtern an der alten 881*
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