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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
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6756 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 128. 7. Juni 1910 scheinlich Erfolg erzielt. Leider war das nicht der Fall, und auch die Gewinne, die der Firma aus mehreren von ihr veröffentlichten Werken Mark Twains selbst zuflossen, vermochten den Zusammen bruch nicht mehr aufzuhalten. Nach dem Zusammenbruch derFirma waren MarkTwains Werke unter verschiedenen Verlegern zerstreut. Einige besaß die American kadlisbiox Oompan)' von Hartford, die seine frühesten Bücher ver legt hatte, andere die I. L. Osgood Company, wieder andere die Firma Harper L Brothers. Dann folgte die Auseinander setzung Mark Twains mit der Firma Webster L Co. und ihren Gläubigern, in deren Besitz natürlich die dort erschienenen Werke Mark Twains verblieben. Die vorhandene Masse wurde so viel wie nur möglich zu Gelde gemacht^ was zur Folge hatte, daß die Firma von ihren Schulden etwa 40 Cts. auf den Dollar bezahlen konnte; da die Gesamtverpflichtungen rund 100 000 Dollars be- trugen, blieb demnach ein Rest unbezahlter und ungedeckter Schulden im Betrag von 60 000 Dollars zurück. Als Mark Twain diese Lage erkannte, sprach er die mutigen Worte aus: »Ich werde sie bezahlen, wenn ich so lange lebe«. Niemand glaubte an diese Möglichkeit, aber Mark Twain ging sofort ans Werk, hielt seine Vorträge, schrieb sein Buch: »Dem Äquator nach« und arbeitete, bis jeder Dollar dieser Schulden bezahlt war. Seit Harper L Brothers Mark Twains Verleger geworden waren, ist viel über MarkTwains hohe Honorare erzählt worden. Colonel George Harvey, der Vorstand von Harper L Brothers, machte darüber unlängst folgende zweifellos als zuverlässig anzu sehenden Angaben: Es wurde ihm vorgeschlagen, daß wir alle seine Bücher übernehmen und ihm an Honorar eine Rente von nicht weniger als 25000 Dollars jährlich gewährleisten, sowie 30 Cents das Wort für alles bezahlen wollten, was er schreiben würde. Mark Twain ging mit Freuden auf das Anerbieten ein, und fühlte von diesem Tag seinen Geist von allen Geldsorgen frei- Im Jahre 1907 ließen wir seinem Guthaben nicht weniger als 75000 Dollars zuschreiben. Auch seine Tochter wird aus dieser Quelle noch Jahre lang eine reiche Einnahme haben. (Nach: ?udli8dsrs' >VeslrI^.) Gesetzeö-Beröffentlichungerr. — Die am 3. Juni zur Aus gabe gelangte Nummer32 des Reichsgesetzblatts enthält unter Nr. 3778 die Verordnung über die Inkraftsetzung des Ge setzes zur Änderung des Gesetzes, betreffend das Reichsschuld buch, vom 6. Mai 1910, vom 30. Mai 1910, und unter Nr. 3779 die Bekanntmachung, betreffend den Text des Gesetzes, betreffend das Reichsschuldbuch, vom 31. Mai 1891, vom 31. Mai 1910. Königreich Sachsen und der Postscheckverkehr. — Wie die »Neue pol. Korr.« mitteilt, sind die staatlichen Behörden und Verwaltungsstellen der inneren Verwaltung des Königreichs Sachsen vom Ministerium des Innern im Verordnungswege er mächtigt worden, in den Postüberweisungs- und Postscheckverkehr einzutreten. «in betrügerischer «uchhandlungsreisender. — Seit An fang April 1910 treibt in verschiedenen Gegenden der Provinz Schlesien und des Königreichs Sachsen ein Schwindler sein Un wesen, indem er das Buch: Bilz, Naturheilverfahren, im angeblichen Aufträge der Firma Richard Bong L Co. in Leipzig für zwei Mark verkauft, den Betrag sofort kassiert und den Leuten versichert, sie erhielten das Buch von der Firma in den nächsten Tagen zugeschickt. Die Besteller erhielten natürlich kein Buch, da die ganze Sache Schwindel ist. Die Firma Bong L Co. hat be reits eine größere Anzahl Personen, die an sie geschrieben hat, vom Sachverhalt in Kenntnis gesetzt. Die Firma Bong L Co. teilt mit, daß sie Reisende für eigene Rechnung überhaupt nicht beschäftige, auch keinen Anhalt dafür habe, wer der Schwindler sein könne. Das Werk »Bilz Naturheilverfahren« kostet 16 und ist übrigens gar nicht im Verlag von Bong L Co. erschienen. Der Schwindler hat sich anscheinend Quittungsformulare mit der falschen Firma »Richard Bong L Co., Leipzig« drucken lassen und gibt diese an die Geschädigten aus. Nach den bei der Firma Bong L Co. eingegangenen Postkarten und Briefen ist der Schwindler in Frankfurt a. O., Breslau, Grüuberg in Schlesien, Görlitz, Zittau, Bautzen, Freiberg und Chemnitz aufgetreten. Er wird von einigen der Geschädigten beschrieben als etwa 28 bis 30 Jahre alt, untersetzt und korpulent, mit gesundfarbigem Gesicht, rotblondem Spitzbart. Er soll Brille oder Kneifer getragen, sowie sächsischen Dialekt gesprochen haben. Die Kriminal-Abteilung des Leipziger Polizeiamts bittet, jede sachdienliche Beobachtung sofort melden zu wollen (Akten-Zeichen VH?. 685). Buchhandlungs-Gehilfen-Berein zu Leipzig. — Das dies jährige Sommer fest des Vereins wird am Sonnabend, den 18. Juni im Deutschen Buchhändlerhause gefeiert. Von nach- mittags 4 Uhr an Konzert; von 8 Uhr abends an Ball; Belustigungen, sowie Spiele für Erwachsene und Kinder sind vorgesehen. Die Mitglieder erhalten eine Herren- und Damenkarte kostenlos; Gäste karten kosten je 40 Kinderkarten (für die ein Geschenk verab folgt wird) für Mitgliederkinder je 20 -H, für Gästekinder je 30 Die Ausgabe der vorher anzumeldenden Karten erfolgt am Frei tag, den 10. Juni von 8 Uhr abends ab im Vereinslokal. Da der frühe Geschäftsschluß an den Sonnabenden jetzt allgemein durchgeführt ist, wird allen Mitgliedern ein rechtzeitiges Erscheinen möglich sein. — Am Sonntag den 12. Juni ist ein Vormittags- Herren-Ausflug nach der Maßlauer Eiche geplant. Abfahrt 6 Uhr früh vom Fleischerplatz mit der Außenbahn nach Gundorf. Personalnachrichten. Jubiläum. Am 1. Juni 1910 waren fünfundzwanzig Jahre vergangen, seit Herr Bruno Siegel im Hause Braun L Schneider in München (Redaktion) beschäftigt ist. Es wurden ihm von seiten seiner Herren Chefs für die geleisteten treuen Dienste besonders ehrende Anerkennungen zu teil; auch das Gesamtpersonal erfreute den Jubilar mit einer prächtigen Ehrengabe. Professor vr. Philipp Joseph Pick in Prag — Der bekannte Dermatologe Hofrat Professor vr. Philipp Joseph Pick ist am 3. Juni in Prag plötzlich infolge Herzschlags verschieden. Mit PH. I. Pick hat die dermatologische Wissenschaft einen ihrer ältesten und bedeutendsten Vertreter verloren. Als einer der ältesten Schüler von Hebra, dem Reformator der Lehre von den Hautkrankheiten, hat er an der Ausgestaltung der modernen Dermatologie einen lebhaften und entscheidenden Anteil gehabt. Seit bem Jahre 1866 wirkte er als Professor der Dermatologie in Prag. Er hat eine große Reihe von Krankheitsbildern auf geklärt und vor allem auch die Therapie erheblich bereichert. Zu seinen bekannteren Arbeiten zählen die über das Lkreing. warxina.- tuw, über Aknepusteln der Stirn, über Favus, über die Patho logie des Ekzems. Von seinen therapeutischen Arbeiten sind be sonders bemerkenswert die über die Anwendung trockener Lini mente, über die therapeutische Verwertung arzneihaltiger Gela tine bei Hautkrankheiten und über Therapie der Syphilis und der Gonorrhoe. Er war Begründer und Herausgeber des »Archivs (früher Vierteljahrsschrift) für Dermatologie und Syphilis«. Gestorben: am 4. Juni im Leipziger Stadtkrankenhause zu St. Jakob der Buchhandlungsgehilfe Herr Artur Leidiger, erst 26 Jahre alt. Er ist den schweren inneren Verletzungen erlegen, die er erlitt, als er am 2. d. M. mit seinem Fahrrade auf dem Königsplatz zu Leipzig zu Fall ge kommen und von einem Milchgeschirr über den Leib ge fahren worden war. Während einer langen Reihe von Jahren ist er ein treuer und zuverlässiger Mitarbeiter im Hause L. Fernau in Leipzig gewesen. Sprechsaal. Warnung. Wir warnen vor einem Schwindler, der unter dem Namen: Reg.-Bauführer Schädler (auch Noske), Berlin ^V., Regens- burgerstr. 10, Bestellungen auf technische Werke aufgibt und gleichzeitig, auf den Leichtsinn des betreffenden Verkäufers rechnend, »als alter Kunde« ein größeres Werk (bei uns Faust, Diederichs) in Rechnung entnimmt. Wir bitten, den Betrüger, falls sich die Gelegenheit bietet, sofort verhaften zu lassen; die Kriminalpolizei ist benachrichtigt. Charlottenburg 2. Amelang'sche Buchhandlung.
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